Sonntag, 2. November 2025

Michell, Tom: Der Pinguin meines Lebens

 "Sein Name war Juan Salvador Pingüino, und mit diesem Namen entstand eine wilde
Hoffnung und eine enge Verbundenheit. die ein Leben lang halten sollte. In diesem Augenblick wurde er zu meinem Pinguin, und egal, was die Zukunft bringen würde, wir würden uns ihr gemeinsam stellen." 
(S. 44)

Tom Michell, ein britischer Lehrer in Buenos Aires in den siebziger Jahren macht einen Ausflug nach Punta del Este an der Atlantikküste, dort wo in Uruguay der Rio de la Plata in den Oceano Atlantico übergeht,  und findet inmitten ölverschmierter toter Pinguine ein sehr widerstandsfähiges Exemplar. Den nimmt er mit und befreit ihn in der Badewanne vom Öl. Der um sich hackende kleine Kumpel merkt plötzlich, dass der da einen Helfer hat und hält still.

Samstag, 1. November 2025

Wolf, Daniel: Die Templer - Rose und Kreuz

 

Doch noch einmal ein Buch über und mit Tempelrittern? Vor fünfunddreißig Jahren widmete ich mich erstmals einem solchen Thema und war vor allem mit einer der größten Lügengeschichten konfrontiert, die doch so seriös aussah. Dem "heiligen Gral" folgten "Die Kinder des Grals" und wenn die meisten Bücher Peter Berlings hier gar nicht "untersucht" wurden weil das Lesen liegt länger zurück als der Blog existiert, dann liegt das wiederum an der Erschöpfung des Themas.

Dachte ich. 

Doch vor kurzem, es war in Unna, hörte ich den Christoph Lode alias Daniel Wolf aus diesem Buch hier lesen. Himmel, dachte ich, jetzt sucht auch noch ein Knappe nach einem Drachen und trifft dabei einige Templer, ein paar Ritter und Sergeanten und ein Turkopole ist auch dabei...

Und dann, 886 Seiten oder über 23 Stunden hören...

Freitag, 31. Oktober 2025

Scheuring, Josef: Den Menschen verpflichtet...

Vom Bundesgrenzschutz zur Bundespolizei

Die unter diesem Büchlein liegende Urkunde ist die letzte nach nun 35 Jahren Dienst in BGS & BPOL. Vorgestern wurde diese mir am Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrum Neustrelitz überreicht. Vorher konnte ich unter fachkundiger Anleitung im Kabinett Bahnpolizei das Signal für die Fahrt in die Pensionszeit auf "Grün" stellen. Heute, 2400 311025, endet damit ein Lebensabschnitt, in dem die Gewerkschaft der Polizei eine wesentliche Rolle spielte.

So kommt es, dass es heute ganz besonders passend erscheint, in diesem Büchlein Josef Scheurings zu blättern, denn hier schildert der Gewerkschafter zurückliegende Ereignisse, die für mich durchaus bedeutend waren. 

Das beginnt mit den Gesprächen in der Schnellerstraße 139 in Berlin, als es im Jahr 1990 darum ging, ob wir / ich  eine Zukunft im BGS haben können oder nicht. Josef erzählt von einer Juristin der Grenzschutzdirektion Koblenz, die diese Gespräche führte und versetzt mich wieder in die Zeit zurück. Er beschreibt sie als "überaus menschlich und faire Person" und so habe ich das auch in Erinnerung. Ob mir Josef Scheuring an diesem Tag begegnete, weiß ich nicht mehr. 

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Sakulowski, Rolf: Die Atompriester

Was bleibt, wenn wir längst vergangen sind?

In einer Welt, die sich ihrer radioaktiven Altlasten stellen muss, entwirft Rolf Sakulowski ein Szenario, das gleichermaßen realistisch wie mystisch ist. Die Atompriester erzählt die Geschichte von Elias Thomsen, der durch eine schicksalhafte Begegnung mit der geheimnisvollen Blanca in einen Orden gerät, dessen Aufgabe es ist, das Wissen über Atommüll über Jahrtausende hinweg zu bewahren.

Der Orden lebt abgeschieden in den Pyrenäen und folgt einer Mission, die zwischen Wissenschaft und Spiritualität oszilliert. Elias wird Teil eines Systems, das nicht nur die Zukunft schützen will, sondern auch die Gegenwart infrage stellt. Als sich persönliche Gefühle mit globaler Verantwortung vermischen, steht Elias vor einer Entscheidung, die weit über sein eigenes Leben hinausreicht.

Hochspannung trifft Tiefgang: Sakulowski gelingt es, eine reale ethische und wissenschaftliche Herausforderung in eine fesselnde Handlung zu übersetzen. Allerdings besteht die wissenschaftliche Herausforderung meiner Meinung nach in der Frage nach geeigneten Endlagern, weniger nach einer Warnung für in weiter Zukunft lebender Generationen. Sollte man nicht davon ausgehen, dass sich, sollte die Menschheit in tausenden Jahren noch existieren, auch der Fortschritt soweit entwickelt hat, dass radioaktive Endlager unserer Zeit keine Gefahr darstellen, zumindest insofern, dass man sie alle kennt?

Samstag, 18. Oktober 2025

Dohrweiler, Ralf H.: Der Herzschlag der Toten

Hat sich die geneigte Krimi-Lesegemeinde schon einmal gefragt, warum die Ur- oder UrUrGroßeltern auf deren Hochzeitsfoto oder Silberhochzeitsfoto so ernst drein schauen?

So ein Foto war eine ernste Sache, es kostete nämlich viel Geld. Ein Fotograf musste bestellt werden. Auf dessen Gebot, sich ja nicht zu rühren, wurde angestrengt geachtet, sonst war das Bild im Eimer statt im Kasten. Zudem sollte der sonst sehr feierliche Anlass auch nicht ins Lächerliche gezogen werden. In so mancher, vor allem ärmeren Familie gab es deswegen gar nicht so viele Fotos. Im Nachwort zu diesem Buch vergleicht Ralf H. Dohrweiler diesen Umstand mit der heutigen Zeit, in der wir unzählige und unzählig ähnliche Familienfotos irgendwo gespeichert haben. 

Heute wählen wir aus vielen Bildern meist eins aus, auf dem der liebe Verwandte lächelt und überhaupt freundlich schaut, so eines stellen wir auch vor oder auf dessen Sarg. Wir denken nicht gern daran, aber irgendwann wird es so sein. Mit uns selbst passiert dies ebenso. 

Freitag, 17. Oktober 2025

Wolffson, Michael: Wem gehört das heilige Land?


Ein Frage, die (wieder einmal) überaus aktuell gestellt werden muss. Der Historiker Michael Wolffsohn, der bis 2012 an der Bundeswehruniversität München Neuer Geschichte lehrte, geht hier allerdings weit zurück. 

Die Frage, die der Publizist im Titel stellt, ist rein mit exakter Geschichtswissenschaft nicht zu beantworten.

Er widmet sich in diesem den Wurzeln des Palästinakonflikts zwischen Juden und Arabern im Nahen Osten. Die Frage nach dem Besitz betrachtet er einmal religiös unter Rückgriff auf das Alte Testament bzw. die Tora, geht weiter auf die verschiedenen "Besitzer" in den aufeinanderfolgenden geschichtlichen Epochen ein, einschließlich der aktuellen politischen Epoche. Hierbei word man unterscheiden müssen zwischen der Zeit vor 1948 und die Zeit nach der Staatsgründung Israels.

Wolffsohn räumt dabei mit vielen Mythen auf. Obwohl der Versuch, wissenschaftliche Fakten von religiösen und ideologischen Narrativen zu trennen dem versierten Wissenschaftler gelingt, kann er am Ende die selbstgestellte Frage nicht beantworten.

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Inselbücher - drei in einem Post


Geht man durch die Reihen der Regale im Buchmessenantiquariat in Leipzig, findet man meterweise die schmalen Bücher im Pappband und dem aufgeklebten Etikett der Insel-Bücherei. Stöbern in den unzähligen Titeln macht Spaß, so fand ich mal diesen Hemingway. Im Frühjahr sah ich dann am Insel-Stand ganz andere Insel-Bücher, solche kamen mir noch nicht unter die Augen. Drei möchte ich hier kurz vorstellen.

Keines der drei bedarf inhaltlich an sich einer Vorstellung. Sowohl Die Odyssee als auch Die Nibelungen sind bekannt, Ali Baba und die 40 Räuber aus 1000 und Eine Nacht vielen sicher auch. 

Dienstag, 14. Oktober 2025

GOLDENER HOMER 2025

Es ist Herbst. Oktober. 10. und 11. Oktober. In Unna wird ein Preis verliehen. Der HOMER -
Literaturpreis für historische Romane
. Doch zu Beginn gibt es eine Autorenlesung. Es geht um den Publikumspreis. Und diesmal auch um Performance. Die Preisverleihung findet am Sonnabend statt. Für Litterae-Artesque nutze ich die Chance, Mac P Lorne zu interviewen. Mac ist bereits 13x hier auf unserem Blog vertreten. Dass ich Abends gleich noch einmal ein BiF, ein Buch im Film, drehen muss war nicht absehbar. Fünf Jahre hat es gedauert, bis wir uns endlich einmal über den Weg liefen.


Die Nominierten für 2025 sind (nach Alphabet):

Die weiße Stunde – Ein Fall für August Emmerich von Alex Beer
Die Muse des Teufelsgeigers von Sina Beerwald
Der Herzschlag der Toten von Ralf H. Dorweiler
Im Nordwind von Miriam Georg
Captain Nelson – unter der Flagge des Königs von Mac P. Lorne
Mord im böhmischen Prater von Beate Maly
Mord im Stadtpalais von Beate Maly
Tankred – Adler und Dolch von Michael Römling
Henriette – Ärztin gegen alle Widerstände von Sabine Trinkaus
Die Templer – Rose und Kreuz von Daniel Wolf

Den Publikumspreis gewann Sina Beerwald. Eine Buchlesung als Rollenspiel mit Publikum wurde als besondere Performance gewürdigt. Die Gewinner des bronzenen, des silbernen und des goldenen Homers werden im folgenden Video benannt, welches von diesem Wochenende erzählt.

Donnerstag, 9. Oktober 2025

Des Bücherjungen TO-WANT-LIST bis Januar 2026


Das habe ich noch nie gemacht. Also To-Do-Lists veröffentlicht. 
Warum auch?
Interessiert das jemanden?
Nun, nach dem Blogtoberfest von Judith Peters versuche ich es mal mit dieser

TO-WANT-LIST

WAS ICH ERLEBEN WILL

Das ist ganz einfach: Im November bis Januar 🛫 bereise ich einen Teil von SüdamerikaArgentinien🇦🇷 & Uruguay 🇺🇾. Bis zum Beginn lese ich einfach ein paar Geschichten.

Einerseits suche ich viele neue Eindrücke, viele schöne Familienerlebnisse UND ich will mir im Klaren sein, was ich weiter mit der ab November einsetzten Pension anfangen will. Dazu gehört die Frage, ob sich der anvisierte Journalistik-Kurs dafür eignet und lohnt.

Aktuell steht jetzt die Frage nach den vielen to-want-lists: Newsletter JA oder NEIN?



  1. Besuch der Marmor-Höhlen in Chile 
  2. Besuch des Perito-Moreno-Gletschers
  3. Vier Wochen Pampa in Uruguay - Landwirtschaft, Sternenhimmel, Glühwürmchen...
  4. Gaucho Reiten "selbstständig"...


Bloggen in der weiten Welt...


Okay, die "Bücherbloggerei" wird sich bis Ende Januar eher in Grenzen halten, aber dafür werden Fotoseiten oder Videos eine größere Rolle spielen..
  1. 📷 Jeden Tag einen Instagram-Foto-Beitrag
  2. 🎥 Jeden Tag ein Videoclip
  3. 📝 Jeden zweiten Tag ein Blogbeitrag als Fotogeschichte für Litterae-Artesque-Lichtzeichner
  4. 📸 Ein eigenes Fotobuch über Buenos Aires erstellen (bis Ende Februar 26)
  5. 📸 Ein Fotobuch mit Landschaftsfotos nach insgesamt drei Argentinenreisen erstellen (bis Ende Februar 26)

Dazu muss ich erreichen, dass ich die Canon 80D wieder umfangreich nutze UND den  Osmo Mobile 7P Gimbal beherrschen lerne. BIS ZUM FLUG am 06.11.2025.




Spanisch lernen 🇪🇸

Bis Reisebeginn kann ich sicher nur wenig spanisch. Aber was bringt es, wenn ich am Ende nicht weiter gekommen bin? Daher...
  1. muss bis Reisebeginn wieder JEDEN TAG für eine Runde geBABBELt werden 1 Std für Español
  2. muss die "Vokabelliste" in Argentinien und Uruguay JEDEN TAG erweitert: 5 Minuten für Español

Damit die Literatur nicht zu kurz kommt:

Reisezeit wird diesmal eher nicht Lesezeit sein. Aber da gibt es ja den eReader. Und der bekommt für die abendlichen Mußestunden und die langen Flüge Material. Fünf Literaturbeiträge. Am Ende sollte stehen:

  1. Die Rezension zu Sabine Eberts   SILBERBAUM Teil II
  2. Die Rezension zu Ken Folletts   STONEHENGE
  3. Die Rezension zu Uwe Wittstocks   KARL MARX IN ALGIER
  4. Die Rezension zu Ulf Schiewes   BASTARD VON TOLOSA
  5. Die Rezension zu Mac P. Lornes   ROBERT SURCOUF
  6. Die Rezension zu Gerti Tetzners  Karen W


Sonstige Dinge & Ausblick
  1. 100 Liegestütze 🏋️‍♂️ und 10 Kg 🏋️‍♀️
  2. Journalistik-Kurs besuchen (2026)
  3. Spanisch weiter lernen ➡️ im ersten Quartal 26
  4. Südamerika - Film schneiden ➡️ im ersten Quartal 26
  5. 💻 In Social Media weniger Kommentare lesen, und schon gar nicht von Rechts.

Der Bücherjunge (10.10.2025)


Sonntag, 5. Oktober 2025

Thiem, Jana: Humboldt & der weiße Tod

 

Dieser Regionalkrimi gehört zu den Oberlausitzkrimis, obwohl sich die Handlung in Dresden abspielt. Die bisher vier "Humboldt-Romane" bezeichnet die Autorin Jana Thiem nämlich als solche. Gefunden hab ich den während Dresden (er)lesen 2025.

Vielleicht liegt das daran, dass neben dem Leiter einer Morduntersuchungskommission bei der KRIPO Dresden eine Journalistin namens Christin Weißenburg eine große Rolle spielt, die besonders in der Lausitz zu Hause ist, schon die wenigen Szenen, die dort spielen, machen Lust auf einen Besuch der Landschaft rund um den Oybin. 

Samstag, 4. Oktober 2025

Haas, Wolf: Wackelkontakt

 

Franz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Wolf Haas' neuer Roman zündet ein erzählerisches Feuerwerk: Was beginnt wie zwei halbwegs übersichtliche Lebensgeschichten, verwirbelt sich zu einem schwindelerregenden Tanz - mit einem toten Handwerker, familiären Verstrickungen und vielen ungelösten Geheimnissen, funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Hanser Literaturverlage / 2025 / ISBN: 978-3-446-28272-8 / 240 Seiten

Wolf Haas bei Litterae Artesque: Eigentum


Kurzmeinung: Dieser Plot ist eine grandiose Überraschung - man fühlt sich gefangen in einer kuriosen Unmöglichkeit und findet am Ende doch alles logisch.

Donnerstag, 2. Oktober 2025

Nørdby, Anne: Eis. Kalt. Tot.

Seit einiger Zeit sucht auch die deutsche Polizei sogenannte Super-Recognizer unter ihren  Beamten, es soll auch schon ein paar Erfolge beim Erkennen von gesuchten Straftätern geben. 

Super-Recognizer* sind Beamte, die eine Art fotografisches Gedächtnis haben und in der Lage sind, anhand selbst kleiner aber charakteristischer Merkmale Menschen zum Beispiel vom Foto her wieder zu erkennen. Das klappt auch, wenn diese plötzlich andere Kontaktlinsen tragen oder sich einen Bart wachsen ließen.Rekognoszierung

Eine mit solchen Fähigkeiten ausgestattete Fahnderin ist Marit Rauch Ingversen , die der dänischen Polizei in Kopenhagen unterstützen soll. Sie stammt allerdings aus dem Roman von Anne Nørdby. Den habe ich vor kurzem gehört, in der Annahme, dass Krimiautoren aus den skandinavischen Ländern die besten Ermitter auf dem Buchmarkt zu laufen haben. Die 1975 geborene Autorin ist in Dänemark sehr bekannt; hier schickt sie uns an mehrere Tatorte des Grauens in der Hauptstadt Dänemarks.

Dienstag, 30. September 2025

Leo, Maxim / Kat Menschik: Junge aus West-Berlin

Nein, der spielt keine Rolle in diesem Büchlein. Ich meine den Komponisten des Liedes mit den folgenden Versen. Obwohl doch der Titel der Erzählung diese erste Zeile förmlich eingibt.

„Stell dir vor, du kommst nach Ost-Berlin.

Und da triffst du ein ganz heißes Mädchen.

So ein ganz heißes Mädchen aus Pankow.

Und du findest sie sehr bedeutend, und sie dich auch...“

Das Rockkonzert auf dem Alexanderplatz wird sich allerdings als eine Kundgebung zeigen, nicht der Anfang, sondern das Ende? Der Titel, denke ich, war Absicht. Die Assoziation auch. Aber UDO wird auf den ganzen 80 Seiten nicht ein einziges Mal erwähnt. Nicht einmal im Nachwort.



Mädchen aus Ost Berlin (1979)


Samstag, 27. September 2025

Rohrbach Carmen: Solange ich atme

Betrachte ich mir den Titel dieses Taschenbuches, fallen drei Dinge auf: Eine fröhlich lachende sonnenbebrillte Frau, der deutliche Titel und mehr noch der Untertitel – Meine dramatische Flucht aus der DDR... – und dass das Buch bei Malik / National Geographic herausgekommen ist. Carmen Rohrbach las am 14. September 2025 aus dieser Autobiografie bei Dresden (er)lesen

Am Stand auf der kleinen feinen Buchmesse hoch über der Elbe im Schloss Albrechtsberg war sehr schnell zu erkennen, was ihr Leben prägte: Eine nicht sofort zu überschauende Zahl von Reisebüchern aus aller Welt lagen aus. 

Von Patagonien wird an anderer Stelle noch zu schreiben sein, bleiben wir vorerst bei der Autobiografie.

Donnerstag, 25. September 2025

Lynch, Paul: Jenseits der See

 

Der Fischer Bolivar lebt ein einfaches, unbeschwertes Leben. Im Gegensatz zu seinen Kollegen beginnt er seinen Tag meist erst mittags, raucht viel und trinkt Bier bei Rosa, der Frau, in die er verliebt ist. Er will gerade zu seinem Fang aufbrechen, als er von den Dorfbewohnern vor einem aufkommenden Sturm gewarnt wird. Aber Bolivar fährt entgegen jeder Vernunft an diesem Tag zur See. Er nimmt Hector mit, einen jungen Fischer, der das zusätzliche Geld gut gebrauchen kann, das Bolivar ihm für das Wagnis bietet. Obwohl er Angst vor dem Sturm hat, lässt er sich auf den Job ein. Als sie der Sturm aufs offenen Meer treibt, blicken sie gemeinsam – und doch jeder für sich – dem Untergang ins Auge. »Jenseits der See« zeichnet ein eindringliches Bild der menschlichen Psyche und geht der Frage nach, wie man es schafft, die Hoffnung in einer aussichtslosen Situation nicht zu verlieren. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Klett-Cotta / 2025/ ISBN: 978-3-608-96688-6 / 192 Seiten

Paul Lynch bei Litterae Artesque: Das Lied des Propheten 



Kurzmeinung
Düster, existenziell, zwei Männer auf sich selbst zurückgeworfen auf der unendlichen See - philosophisch, poetisch, brutal...


Dienstag, 23. September 2025

Salten, Felix: BAMBI...

... Eine Lebensgeschichte aus dem Walde

Es ist der Anspruch der Reihe Perlen der Literatur aus dem Input-Verlag Hamburg, bedeutsame Texte, die am Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des vergangenen Jahrhunderts erschienen sind, den Leserinnen und Lesern neu zu präsentieren. Sicher fällt uns eine Menge an Literatur ein, die diesem Anspruch genügen könnte, einige der inzwischen fünfunddreißig Bände wurde hier bereits besprochen.

BAMBI würde dabei vermutlich den wenigsten einfallen, denn Bambi ist bekanntlich ein süßes Reh aus dem Disney-Universum, halt, dort ist es ein Weißwedelhirschkalb, weil es Amerika gar keine Rehe gibt. Selbst wer den bereits 83 Jahre alten Zeichentrickfilm nicht kennt, weiß, dass man einen Bambi gewinnen kann, wofür allerdings etwas Prominenz von Nöten ist.

Die lange Vorrede ist dem informativen Vorwort von Charlotte Ueckert geschuldet, das uns den Autor Felix Salten (Siegfried Salzmann – 1869-1945) vorstellt und den Text für ein Kinder- und Erwachsenenbuch einordnet. Es gehört zu den Merkmalen der genannten Reihe, dass die Vorwörter oft neugierig machen. Dies ist hier im Besonderen der Fall.

Samstag, 20. September 2025

Mohr, Francis: Gnadentod - Bedenke das Ende

 „Die Zeit rennt. Denn schon wieder ist ein Mensch gestorben. Die Angst geht um am Rande der Stadt. Eine mysteriöse Todesserie erschüttert die Sonnen-Klinik. Wann erwischt es den nächsten Patienten? Kommissar Kafka ermittelt – und zweifelt bald schon an seinem Verstand. Da gibt es ein neues Opfer." (Buchrücken) ...“

Das ist Stoff für einen vermutlich schon x-mal geschriebenen Roman und diverse TV-Krimis. Entweder Rache als Motiv oder assistierter Freitod oder eben Gnadentod...

Doch dieser Kommissar mit dem bezeichnenden Namen Kafka, den er aus begreiflichen Gründen auch mal verleugnet, muss weit über seinen Ermittlungsansatz hinaus.

Donnerstag, 18. September 2025

Günther, Ralf: Ein grenzenloser Sommer

Wer ahnte im Jahre 1988 schon, dass in Kürze bestimmte Beziehungen in deutschen Landen unkompliziert werden sollten, zumindest, was die Überwindung von Grenzen betrifft?

Für Ronni ist die Möglichkeit, zur See zu fahren und andere Länder zu sehen, der Gipfel von Freiheit für einen Sachsen aus Dresden. Ob er aber ohne Onkel „Alex“ auf dem Dampfer hätte anheuern können, spielt letztlich weniger eine Rolle, wohl aber, ob er auf diesem bleiben kann.

Drei Seereisen unternimmt Ronni als Restaurantstewart auf dem Motorschiff ARKONA, welches einst als MS ASTOR und ZDF-Traumschiff über die Meere schipperte. Das über dubiose Wege in den Besitz der DDR gekommene „Urlauberschiff“ wechselt regelmäßig die Reisenden aus, so kommt die DDR zu Devisen und „Westurlauber“ zu billigeren Kreuzfahrten. Auf diese Weise lernt der Dresdner Ronni die Frankfurterin Studentin Sabine und deren Tante Hilde kennen. Die jungen Leute kommen sich näher... Nach der ersten Reise folgt die Trennung. In einem Roman aber gibt es bestimmt ein Wiedersehen....

Mittwoch, 17. September 2025

Dresden (er)lesen 2025



Alle Jahre wieder, könnte man sagen
(singen? 😉 )

Dresden (er)lesen auf Schloss Albrechtsberg, am Tag des offenen Denkmals. Seit Jahren komme ich deswegen nie dazu, mal ein anderes offenes Denkmal zu besuchen. Aber als Literaturblogger...

Die üblichen "Verdächtigen" hab ich alle getroffen. Francis Mohr las aus seinem erschütternden Buch GNADENTOD, Frank Goldammer lief mir kurz über den Weg, Katharina Salomo ganz kurz, mit Matthias Schildbach plauderte ich über den VERGESSENEN ANGRIFF und über dessen Wirkungen in Dresden Nickern, dem einstigen Wohnsitz meiner Großeltern. Patricia Holland-Moritz lauschte ich zu DREI SOMMER LANG PARIS (übrigens die Fortsetzung von Kaßbergen) und lachte mit dem Publikum bei den Ausführungen zur deutschen Sprache von Bastian Sick. Wir stöberten in Kinderbüchern, hielten bei Frank Elstner und den Palisander-Indianern an, besuchten Paperento und Jens Korch, schwatzten mit Barbara Miklaw von Mirabilis und Katja Völkel von UltraViolett. Natürlich durfte, auch aus ganz alter Verbundenheit, Peter Muschiol etwas über alte/neue Bücher erzählen. - Ich sag es ja, die üblichen Verdächtigen.

Dienstag, 16. September 2025

Lobrecht, Felix: Sonne und Beton (Hörbuch)

 

Ein heißer Sommer in der betonharten Gropiusstadt. Gino, Julius und Lukas kiffen, chillen, saufen, glotzen Mädchen hinterher. Bis Sanchez in ihr Leben tritt mit seiner charmanten und echt coolen Art. Er überredet die Jungs zu einem Einbruch. Sie ziehen das Ding völlig dilettantisch durch, aber es funktioniert. Nur wie vertickt man geklaute Computer, wenn man erst 15 ist und keine Hehlerkontakte hat? Sanchez macht eine Türken- Connection klar. Doch es kommt alles anders als geplant. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Sony Music/FEEZ / 2019 / ISBN: BOBK46DJMC / 262 Minuten


Kurzmeinung: Abgründe einer Jugend im Prekariat - abstoßende Sprache, aber die Abwärtsspirale ist authentisch gezeichnet, überzeugende Autorenlesung...


Sonntag, 14. September 2025

Walker, Christina: Kleine Schule des Fliegens

 

Jeden Tag versammeln sich mehr Krähen draußen in der Platane. Sollte Alexander Höch, der gerade eine Chemotherapie hinter sich hat, misstrauisch werden? Vielleicht auch, weil seine Frau Eva ihn ausgerechnet jetzt allein lässt? Doch bald entdeckt Höch seltsame Ähnlichkeiten zwischen sich und den Vögeln vor dem Fenster. Sehr zum Unmut von Melitta Miller, der Nachbarin, die zuweilen nach dem Rekonvaleszenten sieht und die mit ihrer Krähenabwehr immer radikalere Mittel findet, um die gefiederten Zuwanderer aus der Straße zu vertreiben. Soghaft und mit abgründiger Komik erzählt Kleine Schule des Fliegens von den realen und surrealen Provokationen des Lebens sowie von Leidenschaften, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Gut, wer nun fliegen kann oder die richtigen Verbündeten hat! (Verlagsbeschreibung)

DNB / Braumüller Verlag / 2023 / ISBN: 9783992003426 / 208 Seiten


Kurzmeinung: Unzuverlässiger Erzähler, verwirrende surreale Szenen - und doch ein leiser Roman mit interessanten Untertönen und Interpretationsspielraum.


Montag, 8. September 2025

Murgia, Michela: Faschist werden

 

Die Demokratie ist mühsam, fehlerhaft und instabil. Entscheidungsprozesse sind langwierig, kompliziert und teuer, politische Parteien kaum zu unterscheiden. Zu viele Beteiligte müssen gefragt, möglichst alle Minderheiten einbezogen werden. Wäre da eine volksnahe Führung mit mehr Entscheidungsfreiheit nicht wirkungsvoller? Ist der Faschismus nicht effizienter in der Durchsetzung zentraler Ziele für das gesellschaftliche Zusammenleben? Oder warum sonst wurden in jüngster Zeit so viele populistische Regierungen gewählt? »Faschist werden« beschreibt, wie man sich innerhalb der Demokratie in Position bringen kann, wie man über die sozialen Medien das demokratische Chaos vorführt und welche argumentativen Muster zu beachten sind. Michela Murgia hat eine provozierende Polemik über die italienische und europäische Gegenwart verfasst – und auch im deutschsprachigen Raum sollen politische Gegner, wenigstens rhetorisch, »gejagt« oder »entsorgt« werden. Geschichtsrevisionistische Vorstöße häufigen sich, sozial Schwache werden gegen Geflüchtete ausgespielt. Und der Grat zwischen solidarischem und reaktionärem Denken ist oft schmaler als gedacht – auch in uns selbst. Mit Faschistometer zum Selbsttest. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Verlag Klaus Wagenbach / 2019 / ISBN 978-3-8031-3686-2 / 112 Seiten

Michela Murgia bei Litterae Artesque:  Drei Schalen 

 

Kurzmeinung: (K)eine Anleitung zur Kehrtwende, sondern eine Satire, die sich mit der leider sehr aktuellen politischen Entwicklung beschäftigt...


Sonntag, 7. September 2025

Fritsch, Valerie: Zitronen

 

August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater misshandelt seinen Sohn, Zärtlichkeit hat er nur für die Hunde übrig. Trost findet August bei seiner liebevollen Mutter. Doch als der Vater die Familie verlässt, verwandelt sich ihre Zuwendung: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, die ihn schwach und krank machen; von seiner Pflege erhofft sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Es sind quälende Jahre, bevor es August gelingt, sich von der Mutter zu befreien und ein selbständiges Leben zu führen. Die erste Liebe zu erfahren. Kann er das Trauma seiner Kindheit überwinden, in der Grausamkeit und Liebe untrennbar zusammengehörten? (Verlagsbeschreibung)

DNB / Suhrkamp / 2024 / ISBN: 978-3-518-43172-6 / 186 Seiten
 

Kurzmeinung: Poetisch nüchterner Bericht über eine grausame Kindheit und deren Folgen für das weitere Leben - sprachlich eindrucksvoll, bedrückend...

 

Samstag, 6. September 2025

Lynch, Paul: Das Lied des Propheten

 

An einem regennassen Abend in Dublin öffnet die Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack ihre Haustür und steht zwei Beamten der neu gegründeten irischen Geheimpolizei gegenüber. Sie sind gekommen, um ihren Mann Larry, einen bekannten Gewerkschafter, zu verhören. Kurz nach dieser Begegnung verschwindet Larry, und sehr schnell beginnen die Dinge in Eilishs Welt aus dem Ruder zu laufen. Irland befindet sich in der Gewalt einer Regierung, die auf dem Weg in die Tyrannei ist. Eilish findet sich in der alptraumhaften Logik einer kollabierenden Gesellschaft wieder, angegriffen von unsichtbaren Kräften, die sich ihrer Kontrolle entziehen. Sie ist gezwungen, alles zu tun, um ihre Familie zu schützen und alle zusammenzuhalten. Wie soll sie ihren Kindern erklären, was passiert ist, wenn sie nach dem Vater fragen? Wie wird ihr eigener zunehmend dementer Vater auf die gravierenden Veränderungen seines Alltags reagieren? Und wie weit wird Eilish selbst gehen, um sich und ihre Familie zu retten? »Das Lied des Propheten« ist ein atemloses Porträt einer Familie am Rande der Katastrophe, das stilistisch und emotional seinesgleichen sucht. Paul Lynchs meisterhafter Roman ist das Buch der Stunde – und ein Appell, die entstehenden autoritären Regime der Gegenwart zu bekämpfen. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Klett-Cotta / 2024/ ISBN: 978-3-608-98822-2 / 320 Seiten
 

Kurzmeinung: Ein unbequemes Buch, sperrig und poetisch, mahnend und leider nur zu vorstellbar - zurecht ausgezeichnet mit dem Booker-Preis 2023...


Donnerstag, 4. September 2025

Kutscher, Volker und Menschik, Kat: WESTEND

„Was aber soll im Jahre 38 gut laufen? - Die ganze Geschichte verbietet förmlich ein Happy End. Und am Ende geschieht ein Mord aus Rache. Ein Mann in schwarzer Uniform erschießt einen anderen Mann, einen mit weißem Kittel...“

Dies waren die letzten Zeilen zum Inhalt des 10. Gereon-Rath-Romans, die ich am 19. November 2024 im Blog veröffentlichte. Als es hieß, dass es einen Abschluss geben wird und dieser das dritte gemeinsame Buchprojekt von Kat Menschik und Volker Kutscher werden soll, war ich überaus gespannt auf das Ergebnis.


Mittwoch, 3. September 2025

Österreichischer Buchpreis 2025 - von der Longlist bis zum Gewinner

 

 

Heute wurden die Titel für den diesjährigen Österreichischen Buchpreis nominiert - wieder 10 Stück an der Zahl, also halb so viel wie die Anzahl der Titel auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Da lohnt es sich doch, mal wieder einen Blick zu riskieren:

 

 


Dienstag, 2. September 2025

Aufbau wird 80 - Ein Gesprächsabend

 

Im Neustrelitzer Kulturquartier 
aus Anlass des 80. Geburtstages des Berliner Aufbauverlages (16.08.1945) am Weltfriedenstag ein

Podiumsgespräch

Die vielen Zuschauerinnen und Zuhörer werden unterhalten von 

Kathrin Matern, nicht nur Neustrelitzern als umtriebige Buchhändlerin (Frau Rilke) bekannt

Nele Holdack, Lektorin und Herausgeberin beim Aufbauverlag und

Professor Dr. Carsten Gansel (Universität Gießen), der ein besonderes Händchen für zum Beispiel wiedergefundene Bücher hat.

Sonntag, 31. August 2025

Ramelow, Bodo und Ilko-Sascha Kowalczuk: Die Neue Mauer

Ein Gespräch über den Osten.

Seit einigen Tagen kursieren Artikel und Beiträge im Netz, in denen Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow vorgeworfen wird, die schwarz-rot-goldenen Farben der Nationalflagge und die Nationalhymne ändern zu wollen. - Gleich vorweg: Am 05.06.2025 stellte die AFD im Bundestag einen Antrag, die Flagge und Farben besonders zu schützen, und „die traditionelle Beflaggung von Dienstgebäuden des Staates wiederherzustellen“. (BT - Drucksache 21 / 348)

Die Sitzung leitete Bodo Ramelow und zum Ende der Debatte verwies er auf den Bauernkrieg und die Verwendung der Flagge durch den schwäbischen Haufen, denn es ging nicht um eine Änderung der Nationalfarben, sondern letztlich darum, ob zu bestimmten Anlässen andere Flaggen auf dem Bundestag und staatlichen Behörden gehisst werden dürfen.

Wieso aber komme ich auf diesen Punkt, den ich gar nicht weiter und näher erörtern will? Bodo Ramelow und llko-Sascha Kowalczuk haben in ihrem Gespräch über den Osten und einer neuen Mauer in bestimmten Köpfen im Kapitel 7 über Verfassungsdebatten gesprochen und ob wir eine solche brauchen. Damit beginnend, möchte ich das Buch der beiden hier vorstellen.

Samstag, 30. August 2025

Schildbach, Matthias: Der vergessene Angriff

Kommt man auf das Thema alliierter oder anglo-amerikanischer Bomberangriffe während des zweiten Weltkriegs, dann fallen Städtenamen wie Hamburg, Pforzheim, Würzburg, Düren, Köln, Essen, Berlin und München. Und natürlich Dresden. Letztere Stadt wurde dadurch in diesem Sinne bekannt, weil sie erst ab Februar 1945 massiv angegriffen und Dresdens Innenstadt in 48 Stunden am 13./15. Februar fast vollständig zerstört wurde. Seither ist dieses Datum nicht nur den Dresdnern eingebrannt.

Doch die Angriffe gingen weiter. Der 17. April 1945 war so ein Großkampftag für amerikanische Bomberverbände. In Dresden zerstörte man endgültig die noch vorhandenen Eisenbahnverbindungen (Bahnhof Dresden Friedrichsstadt / Güterbahnhof Walterstraße), aber die Luftschlacht fand über Sachsen und Teilen von Böhmen statt, große Zerstörungen erlitt z. B. Aussig (Usti nad Labem).
Der Zorn des Krieges überzog jetzt ebenfalls in diesen Gegenden die Bevölkerung, deren Volk ihn „frevelnd herraufbeschwor“, wie Reinhard Mey das mal besang.

Dieser 17. April ist weitgehend unbekannt, dies zu ändern, verschrieb sich Matthias Schildbach, der mit DER VERGESSENE ANGRIFF „erstmals das Luftkriegsgeschehen des 17. Aprils 1945 umfassend darstellte."

Doch nicht nur das...

Freitag, 29. August 2025

Saint-Exupéry

Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen - Der Film


„Im Jahr 1930 ist Antoine de Saint-Exupéry Pilot der Aéropostale in Argentinien. Als Henri Guillaumet, sein bester Freund und der beste Pilot der Aéropostale, in den Anden verschwindet, beschließt Saint-Ex, sich auf die Suche nach ihm zu machen.“ 

Saint-Exupéry – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen ist ein französisch-belgischer biografischer Spielfilm von Pablo Agüero aus dem Jahr 2024. Der Film (1:38 h) konzentriert sich auf eine Woche im Jahr 1930 im Leben des Schriftstellers und Piloten Antoine de Saint-Exupéry. (Wikipedia)

Schöne Bilder. Die Anden, Eis und Schnee, weite Landschaft. Ein ruhiger Film mit spannenden Momenten. Die Geschichte hat der Dichter in „Wind, Sand und Sterne“ verarbeitet, sie beruht auf wahren Gegebenheiten. 



© Der Bücherjunge

Donnerstag, 28. August 2025

DAS HÖRBUCH…

 … Ach. Das Hörbuch. Ganz kurz…

Sträter hat hat den ganzen Tag Zeit

Wie lange hält man das aus? Weiß ich noch nicht. Ist noch nicht zu Ende. Es fehlt noch eine Stunde. Jedenfalls darf es nicht länger dauern, denn sonst verändert sich die Pysiognomie dauerhaft. So, dass die Polizeiliche Identitätsprüfung (PIP) auch für Superrecognizer eine trotz unzähliger Fortbildungen aussichtslose Versuchsreihe darstellt.

2 für 1. Für ein Guthaben. Drei Stunden und 22 Minuten. Da kann man doch mal zugreifen. Es geht um alles. Bahn, Fliegen, Spanien, Wohnmobil… Kleinere Dosen gibts in Storys (sozialer) Internetmedien oder YouTube. Bis bald… 

© Der Bücherjunge

Montag, 25. August 2025

Anders, Florentine: Die Allee

Selbst wenn man die Ankündigung des Buches nicht gelesen hat, fällt einem das Thema mit Blick auf das Cover unmittelbar vor Augen. Der Berliner-Fernsehturm und das Hochhaus an der Weberwiese, welches allerdings nicht zwischen die Kongresshalle und das Haus des Lehrers am Alexanderplatz gehört. Kaum einer wird das Gesicht des Herrn in den besten Jahren dem Hermann Henselmann zuordnen, der an DER ALLEE einen großen Anteil hat. Gemeint ist die Stalinallee, die heute Karl-Marx-Allee heißt und vom Strausberger Platz bis zum Frankfurter Tor führt.

Die Damen hinter dem berühmten und etwas exzentrischen Architekten mit Hang zur Bauhaus-Tradition sind seine Frau Irene "Isi" und beider Tochter Isa. Über diese schreibt nun Florentine Anders, Enkelin von Herrmann und Isi, Tochter von Isa.
Architekturgeschichte gekoppelt mit der Geschichte einer Familie.

Dienstag, 19. August 2025

Deutscher Buchpreis 2025 - von der Longlist bis zum Gewinner

 

Heute wurden die Titel für den diesjährigen Deutschen Buchpreis nominiert - wieder 20 Stück an der Zahl. Da lohnt es sich doch, mal wieder einen Blick zu riskieren:

 

 


 

Samstag, 16. August 2025

Baum, Beate: Kunstgerecht (KB 10)

Beate Baum, die sich selbst als Reisejournalistin bezeichnet und eine ausgesprochene Kennerin der Inseln jenseits des Ärmelkanal ist, hat da noch ein zweites Standbein, welches in diesem Jahr gleich zum zehnten Mal hoffentlich nicht nur die Herzen ihrer Stammleser erreichen wird. Kirsten Bertram ist wieder da, ein bißchen das Alter Ego der Autorin. Auch wenn ein paar biografische Details übereinstimmen, Kirsten ist Kirsten und Beate ist Beate, gelegentlich allerdings Viktoria. 

Besagte Kirsten Bertram kommt etwas in die Jahre. Eben war sie noch etwas über 30 (Auf Sendung - KB 1) nun schon jenseits der 50. Ihre Radleistung kreuz und quer durch Dresden kannn sich sehen lassen, gefühlt herrscht im Sommer von KUNSTGERECHT genau die Hitze, die draußen zu finden ist.

Sonntag, 10. August 2025

Ruthardt, Ralf M.: Das laute Schweigen des Max Grund - Rezension 2

und hier ist sie...
Als Anne Parden Ende Juli dieses Hörbuch vorstellte, war nach dem Lesen der Rezension der Entschluss, ebenfalls zu hören schnell gefasst.

Der Ersteindruck war ein positiver, aber ob das so blieb? Ein schreibender Unternehmensberater für Strategie und Innovationen, mit Erfahrungen zu Digitalisierung, Innovationsmanagement (Start-Ups) und mit künstlicher Intelligenz. A Propos künstliche Intelligenz: schreibt er wirklich „über gesellschaftliche Fragen, menschliche Beziehungen und Perspektivwechsel als Weg zur Versöhnung und zum friedlichen miteinander?“

Wobei ich hier eher den zweiten Teil der Frage in Frage stellen würde...

Inhalt: Max Grund ist ein Vater von drei erwachsenen Kindern und Unternehmer. Er hadert, wie viele, mit den aktuellen politischen Entscheidungen der Zeit mit den Schwerpunkten Covid-19-Pandemie und Migration. Vernünftige Diskussionen in Politik und Medien seien selten oder unmöglich geworden. Belehrungen durch Print- und TV-Medien wo es nur geht. Darf man noch sagen, was man denkt? Kann ein Satz, ein Post der eigenen Reputation, dem eigenen Unternehmen, der Familie schaden? „Im Alltag lehnt sich Max gegen eine politische und mediale Meinungskultur“, schreibt der Allitera Verlag und „dass der Roman dem schweigenden Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme gibt.“

Freitag, 8. August 2025

Plagiat, Ghostwriter oder Beeinflussung von Politik? - die Causa Weber vs. Brosius-Gersdorf

1. Einleitung 
 

These: In diesem Blog gibt es vermutlich diese oder jene Textstelle, die ein Plagiat darstellen könnte, oder plagiatsähnlich ist. Immer unabsichtlich. Einmal wurden wir wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen das Urheberrecht sogar abgemahnt. Der beauftragte Rechtsanwalt sorgte für einen Vergleich: weniger als die Hälfte der Forderung. Heute würde ich diesen Fall vor Gericht ausfechten, denn es ging um ungenügende Zitierung und das Kleingedruckte in den AGB´s des Anbieters...

Das ist einige Jahre her. Seit dem gibt es gefühlt keine Woche, in der nicht irgend ein Fall von Plagiat, Ghostwriter-Nutzung oder Ähnlichem durch die Presse und das Netz wabert. Mit Herrn Guttenberg fing es an, momentan ist Frau Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf dran.

Dies hier ist meine Meinung zu einem unsäglichen Fall und die Rolle von Doz. Dr. Stefan Weber. Der steht „für gute wissenschaftliche Praxis“ und für „ehrliche Akademiker“. (1)