Samstag, 31. Dezember 2022

BlogPost Nr. 185: Jahresrückblick des Bücherjungen

 



Das ist er, mein persönlicher Jahresrückblick auf das Jahr 2022 im Blog. Auffallen werden die roten Ziffern: Beiträge, die im Zusammenhang stehen mit dem Ereignis, welches das Jahr kennzeichnen wird: der Überfall Russlands auf das Nachbarland, die Ukraine. Für den Monat März steht dabei die Friedenstaube auf ukrainischen Farben. In diesem Monat erinnerte die Sächsische Zeitung an Erika Schirmer und ihr Kinderlied aus dem Jahre 1949: Kleine weiße Friedenstaube.

Doch im Januar "begann" eine Buchreihe nur, weil auf dem fünften Buch einer bisher siebenbändigen Reihe die Alhambra zu sehen war, die Burg, die über Granada in Andalusien wacht. Lucinda Riley hat mit der Geschichte von den sieben Schwestern, benannt nach den Plejaden, ein Familienleseerlebnis ausgelöst.

Montag, 26. Dezember 2022

Pannen, Kai: Du spinnst wohl! (Hörbuch)

„Och nee. Ausgerechnet heute!“ schimpft die Stubenfliege Bisy, als sie der dicken Spinne Karl-Heinz ins Netz geht: ein vorzüglicher Festtagsbraten, der, nach Spinnenart zum Paket verschnürt, bis Heiligabend im Netz baumeln soll. Bisy bleiben 24 Tage, um Karl-Heinz von seinen Festtagsplänen abzubringen. 24 Tage, um der Spinne so richtig auf die Nerven zu gehen. Und auf einmal stellt sich die Frage, wer hier eigentlich Opfer und wer Täter ist.  (Klappentext)

 

 

 

Während mir der andere diesjährige buchige Adventskalender ("Das Weihnachtsgespenst" von Tobias Goldfarb) leider nur mäßig gefallen hat, konnte mich dieses niedliche Hörspiel in ebenfalls 24 Kapiteln wirklich überzeugen. Weshalb, könnt Ihr hier nachlesen:


Sonntag, 25. Dezember 2022

Anlauf, Joachim: Weihnachts…


anektötchen - Spannende Geschichten aus Dresden

Es muss den Autoren des schmalen Bandes nicht entmutigen, dass kürzlich durch den Deal von Staatsanwaltschaft und Verteidigung eine ziemliche Menge der geraubten Schätze aus dem Grünen Gewölbe wieder aufgetaucht ist. Ein bißchen fehlt noch und vielleicht finden sich diese Juwelen sogar dort, wo Kriminalkommissaranwärter Chris und Polizeihauptmeisterin Jana die drei Ganoven feststellen, die da in einem Loch buddeln in unmittelbarer Nähe des Badezubers im Stallhof…

Es ist Advent und der Marktamtsleiter des Striezelmarktes, der Revierleiter von Dresden Mitte und ein Professor der Hochschule der Sächsischen Polizei feilen an einem innovativen und effektiven Straftatenverhütungskonzept für den weltberühmten Striezelmarkt und angrenzende Weihnachtsmärkte auf dem Neumarkt und im Stallhof. Das soll was mit „Prädiktion“ zu tun haben, womit der Spaß anfängt, dies wäre kriminologisch nämlich was ganz Neues…

Der Professor gewinnt für das Projekt besagten Chris und diese Jana, welche sich, statt zu studieren, nun einige Wochen im besagten Gefilde rumtreiben können. Da ist zunächst viel Glühwein im Spiel mit dem einschlägigem Erfolg einer „Strafversetzung“ auf die andere Seite der Willsdruffer Straße.


Samstag, 24. Dezember 2022

Goldfarb, Tobias: Das Weihnachtsgespenst

Bob ist ein kleines Weihnachtsgespenst in Ausbildung. Um endlich ein richtiges Gespenst zu werden, soll er einem geizigen Menschen einen gehörigen Schrecken einjagen, sodass er gutherzig und großzügig wird. Sophie ist schüchtern und hat keine Freunde. Deswegen überreden ihre Eltern sie zum Theaterspielen. Und so übernimmt sie – widerwillig – die Hauptrolle im Stück „Eine Weihnachtsgeschichte“, frei nach Charles Dickens. Sie soll einen gierigen Menschen spielen, der Weihnachten hasst.  Bald schon stecken Bob und Sophie in einem weihnachtlichen Abenteuer, das sie zusammenschweißt wie Zucker und Zimt. (Klappentext)

 

 

 

 

 

 

Im Lesegarten versammeln sich nach wie vor leselustige Menschen, größtenteils ehemalige Buchgesichter. Eine feste Truppe trifft sich dabei regelmäßig, um gemeinsam einen vorher festgelegten Titel zu lesen und abschnittsweise darüber zu diskutieren. Es ist wirklich schön, den "alten Hasen" dort fast jeden Montag wiederzubegegnen und sich mit ihnen auszutauschen. Normalerweise lesen wir Krimis oder Thriller, weil das die Schnittmenge unserer Leseinteressen ist. Vor Weihnachten, wenn sowieso keiner so richtig Zeit und Ruhe zum Lesen hat, weichen wir jedoch von unserem normalen Beuteschema ab und lesen ein weihnachtliches Kinderbuch, gerne eines in 24 Kapiteln, so dass man jeden Tag ein klein wenig lesen und notfalls problemlos verpasste Kapitel nachholen kann. Meistens gefallen mir diese buchigen Adventskalender für Kinder. Ob das diesmal auch so war? Lest selbst:

Donnerstag, 22. Dezember 2022

80? - Jetzt schon?

Lieber Reinhard Mey, 

https://www.reinhard-mey.de/blog/danke-ihr-lieben-2/


ich gehöre zu denen, die dich „kennen“, aber eigentlich kennen dich alle. Heute nun sind über all Kommentare über Kommentare zu lesen, die reduzieren sich teilweise aus „Startbahn 03“ oder diesen Brief, den du in Bezug auf den Ukraine-Krieg unterschrieben hast. Nein, darauf lasse ich mich jetzt nicht ein, nicht, weil ich hier anderer Meinung bin, sondern weil ich meine Reinhard-Mey-Geschichte erzählen will.


Mittwoch, 21. Dezember 2022

Kästner, Erich: Vom Glück in Dresden aufzuwachsen

Alljährlich zum Jahreswechsel erreiche ichganz sicherlich meine Heimatstadt. Diese teile ich mit diversen Berühmtheiten und immer wieder begegnet einem dadurch eine Figur, die am Albertplatz auf einer Mauer sitzt und das Treiben auf diesem Platz beobachtet.


Am liebsten hockte ich dann auf der Gartenmauer und schaute dem Leben und Treiben auf dem Albertplatze zu. Die Straßenbahnen, die nach der Altstadt, nach dem weißen Hirsch, nach dem Neustädter Bahnhof und nach Klotzsche und Hellerau fuhren, hielten dicht vor meinen Augen, als täten sie‘s mir zuliebe. Hunderte von Menschen stiegen ein und aus und um, damit ich was zu sehen hätte. Lastwagen Kutschen, Autos und Fußgänger taten für mich, was sie konnten. Die zwei Springbrunnen zeigten ihre Wasserkünste. Die Feuerwehr ratterte, mit ihrem Hornsignal und glockenläutend, vorbei. Schwitzende Grenadiere kehrten, singend und im Gleichschritt, von einer Übung in die Kaserne zurück. Eine königliche Equipage rollte vornehm übers Pflaster. Eisverkäufer in weißer Uniform verkauften an der Ecke Waffeln für fünf und zehn Pfennige. Ein Bierwagen verlor ein Hektoliterfass, und die Neugierigen kamen gelaufen. Der Albertplatz war die Bühne. Ich saß, zwischen Jasmin und Bäumen, in der Loge und konnte mich nicht satt sehen.“ (Seite 45) 


Dresdner erkennen das vielleicht und haben diese Plastik vor Augen, die immer noch auf der Mauer sitzt und den Albertplatz, der zwischenzeitlich einmal „Platz der Einheit“ hieß, was nichts mit der deutschen Einheit zu tun hatte, beobachtet. Es fehlen die Glocken der Feuerwehr und die Grenadiere und die Equipagen, die Straßenbahnen fahren dort heute noch so.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Goldammer, Frank: Der Weihnachtsmann ist tot...

 ... es lebe der Weihnachtsmann.

Ein ganz kurzer Rückblick in das Leben des Max Heller, der Weihnachten 1957 im Sachsenwerk Dresden ermitteln muss. Max Heller ist hiesigen Leserinnen und Lesern ja bekannt und eigentlich ist die Reihe vorerst abgeschlossen. Trotzdem hat dessen Autor, Frank Goldammer, im Rahmen einer DTV-Anthologie eine weitere Episode geschrieben.

Was ist, wenn der Weihnachtsmann keine Mandeln verträgt und darauf allergisch reagiert? Jedenfalls ist er nun tot und die Kinder auf der Weihnachtsfeier im Sachsenwerk muss nun ein anderer reich beschenken. Dazu wird Kollege Oldenbusch von Karin Heller gebeten, naja, eigentlich wird er gezwungen.

Die Kinder kommen zu ihren Geschenken und Heller, der sich noch kurzzeitig Kriminalrat nennen kann, muss herausbekommen, ob dem Weihnachtsmann der gefährliche Stollenabsichtlich verabreicht worden ist.  Auch politische Hintergründe sind nicht ganz von der Hand zu weisen.


Allerdings schreibt hier ja Goldammer und der macht, wie so oft in der Max-Heller-
Reihe, am Ende eine ziemlich unpolitische Sache draus.

Vierzehn Autoren vereint die Anthologie mit dem etwas sperrigen Titel Stille Nacht, heilige Nacht - Morgen wirst du umgebracht. Goldammer las daraus am 8. Dezember aus Anlass des Deutschen Krimitages. 

Geneigte Leserinnen und Leser finden im Taschenbuch Geschichten von :

Dora Held, Anne B. Ragde, Dietmar Bittrich, Jussi Adler-Olsen, Marlies Ferber, Rudi Fuglehaug, Romy Hausmann, Ulrich Hefner, Rebecca Michéle, Ursula Schröder, Dani Baker, Charlotte Charonne und Jutta Profijt - und ein Schelm mag sich was dabei denken, dass das Verhältnis von Männern und Frauen mit 4 : 10 für die Damen ausgeht. 




© Der Bücherjunge




Montag, 12. Dezember 2022

Mohr, Francis: Der Alligator

 Ein viel beachtetes Kro... äh, ein Alligator

Als am 22. Mai 2020 im Moskauer Zoo der vermutlich 84 Jahre alte Mississippi-Alligator Saturn starb, überschlugen sich die Meldungen. Am meisten taucht, so man nach dem Alligator googelt, in diesem Zusammenhang A. Hitler auf, dessen Alligator er gewesen sein soll. 

Doch spielt es eigentlich gar keine Rolle, ob der Diktator einen persönlichen Alligator besaß, vielmehr ist an dieser Geschichte interessant, dass sich das Tier nach einem Bombenangriff 1943 auf Berlin retten konnte. Im Jahre 1946 sollen ihn britische Soldaten eingefangen haben, er hatte in den Berliner Gewässern überlebt. Die Briten übergaben ihn an die Rote Armee. So kam er in den Moskauer Zoo. Aber nicht einmal das ist gesichert, die Pressemeldungen (Stern, Tagesspiegel, Welt)

Aus dieser Geschichte hat Francis Mohr ein Buch gemacht, welches von Peter Busch illustriert wurde und wenn Mohr diese Geschichte „bewirbt“ liest er daraus vor, zum Beispiel hier, oder er verbindet das mit Musik...

Mit den obigen Zeilen ist zur Geschichte eigentlich alles gesagt, aber warum soll das Büchlein nun lesenswert sein? Zum einen, weil Joe Louis und Max Schmeling darin vorkommen. Und zwei Diktatoren, die die selbe Frage beantworten müssen. Und selbstredend der Alligator persönlich, der sich besonders geschmeichelt fühlt, wenn die Leute wissen, dass er einer ist und eben kein gewöhnliches Krokodil. Gelegentlich kommentiert Saturn das Geschehen:

Samstag, 10. Dezember 2022

Gorch Fock: Seefahrt ist not!

„Gorch Fock“ II. Wer kennt es nicht. Das Segelschulschiff der Bundesmarine, vor Jahren ins Gerede gekommen, erst wegen zweier Todesfälle von Kadettinnen, dann wegen zichfacher Kosten bei der Sanierung des Dreimasters. Besichtigen kann man auch die Gorch Fock I. Die liegt in Stralsund und ist ebenfalls stark renovierungsbedürftig. Auf ihr darf man, ordnungsgemäß gesichert, am Hauptmast bis zur ersten Rahe klettern. Nichts für Leute mit Höhenangst, und doch ist es nur ein kleines Teilstück.

Sechs Schiffe gab es von dieser Bauart, vier fahren noch auf den Weltmeeren, eines wurde versenkt.

Also, GORCH FOCK kennt jede und jeder. Doch „Gorch“ steht für Georg und „Fock“ war der Name einer Großmutter des Johann Wilhelm Kinau (*1880 Finkenwerder, 十 1916 – Skagerrak)

Sohn eines Fischers auf Finkenwerder, einer Elbinsel bei Hamburg, der wegen Seekrankheit Buchhalter und vor allem eines wurde: Schriftsteller.

Wie gesagt, nie gehört. Doch dann begegnen mir auf der BuchBerlin 2022 die Perlen der Literatur und unter diesen ein Roman mit dem Titel SEEFAHRT IST NOT! Um diesen geht es in dieser Rezension.


3 x Gorch Fock (linkes Bild © UR)

Freitag, 9. Dezember 2022

Suchanek, Andreas: Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik

Seit über einem Jahrhundert verbirgt der Wall die magische Gesellschaft vor Menschenaugen, garantiert Friede und Gleichheit zwischen Menschen und Magiern. Doch in den Schatten tobt ein Krieg um die Vorherrschaft. Jenifer Danvers ist eine Lichtkämpferin. Als ihr Freund und Kampfgefährte stirbt, erwacht mit Alexander Kent ein neuer Erbe der Macht, der von ihr in die Welt der Magie eingeführt werden muss. Keiner von beiden ahnt, dass das Gleichgewicht der Kräfte außer Kontrolle geraten ist. Das Böse holt zum großen Schlag aus, um den Wall endgültig zu zerschmettern. Machtvolle Zauber, gefährliche Artefakte, uralte Katakomben und geheime Archive. Kämpfe mit den Lichtkämpfern und dem Rat des Lichts - Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci und viele mehr –, um den Erhalt der Menschheit. (Klappentext)

 

 

 

 

Diese Gesamtausgabe der Schattenchronik entspricht der ersten Staffel der Fantasy-Reihe um "Das Erbe der Macht" von Andreas Suchanek. Es gibt noch zwei weitere Staffeln, die hier aber nicht enthalten sind. Schon lange war ich neugierig auf die Werke dieses vielschreibenden Autors, und so griff ich zu, als ich bei NetGalley die Gelegenheit dazu erhielt. Für die Lektüre habe ich dann doch recht lange benötigt, aber 2080 Seiten (Angabe für die Printausgabe) lassen sich eben nicht mal eben so herunterlesen. Wie es mir mit den 12 Bänden der Schattenchronik erging (ursprünglich erschienen diese als eSerial), könnt Ihr hier nachlesen:

 

Donnerstag, 8. Dezember 2022

BlogPost Nr. 184 - Krimitag in Dresden

8. Dezember. Deutscher Krimitag. Aha. Veranstaltet vom Syndikat. Davon habe ich schon einmal gehört. Das war doch die Vereinigung der (rund 800) Krimi-Schreiber? Wenn man dazugehören will, muss man schon ein gedrucktes Buch vorlegen. Erzählt Joachim Anlauf, der die Veranstaltung in der Stadtbibliothek Dresden Neustadt organisierte. Eine Benefiz-Veranstaltung, diesmal zu Gunsten der Telefon-Fürsorge.


Am 8. Dezember 1938 starb Friedrich Glauser, der mit seinem Wachtmeister Studer eine Figur im Rang von Sherlock Holmes, Miss Marple oder Kommissar Maigret erfand. Das habe ich gestern gelernt.

Die lesenden Teilnehmer waren mir zu drei/viertel bekannt. Die gelesenen Bücher allerdings nur zur Hälfte. 

Montag, 5. Dezember 2022

Inokai, Yael: Ein simpler Eingriff (Hörbuch)

Meret ist Krankenschwester. Die Klinik ist ihr Zuhause, ihre Uniform trägt sie mit Stolz, schließlich kennt die Menschen in ihrem Leiden niemand so gut wie sie. Bis eines Tages ein neuartiger Eingriff entwickelt wird, der vor allem Frauen von psychischen Leiden befreien soll. Die Nachwirkungen des Eingriffs können schmerzhaft sein, aber danach fängt die Heilung an. Daran hält Meret fest, auch wenn ihr langsam erste Zweifel kommen. (Klappentext)

 

 

 

 

Im August stellte ich hier im Blog die Longlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises vor, längst ist bereits der Preisträger bekannt gegeben worden. "Ein simpler Eingriff" hat es allerdings nicht auf die Shortlist geschafft, doch gehört habe ich es trotzdem. So viel sei schon einmal verraten: es hat mich nicht verblüfft, dass der Roman für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, anders als beispielsweise bei "Ein Sommer in Niendorf" von Heinz Strunk. Wie mir der Roman letztlich gefallen hat, könnt Ihr hier nachlesen:

Dienstag, 29. November 2022

Helfer, Monika: Löwenherz

Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Portrait, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande.  (Klappentext)









Nach "Die Bagage" und "Vati" (beide Romane wurden hier im Blog im vergangenen Jahr vorgestellt) ist dies nun der dritte und wohl finale Roman der Reihe, wiederum gespickt mit Lebenserinnerungen um die Familiengeschichte der Autorin. Im Mittelpunkt steht diesmal ihr Bruder Richard, und es war beim Lesen zu spüren, welch inneres Anliegen es Monika Helfer war, diesem Familienmitglied gerecht zu werden und ihre eigene Rolle als Schwester dabei zu reflektieren. Schwierig stelle ich mir das vor, denn Richard nahm sich mit 30 Jahren das Leben - als Hinterbliebene kein leichtes Los. Wie ich das Portrait des Bruders empfand, könnt Ihr hier nachlesen:

Montag, 28. November 2022

Schoß, Gunter: Theodor Fontane - Ein Lebensbild...

 ... in Anekdoten

Theodor Fontane: Was fällt einem dazu ein? Zuerst einmal wohl, oder oft, EFFI BRIEST. Gehasst und geliebt und in meiner Erinnerung im Fach Deutsch (Abitur), das langweiligste, das ich lesen musste. Dabei hab ich das gar nicht richtig gelesen und habe doch ein SEHR GUT erhalten, weil ich in einer gespielten Gerichtsverhandlung nach Effis Tod den Baron von Innstetten verteidigte. Die Deutschlehrerin mimte die verstorbene Effi und der Rest der Klasse teilte sich Staatsanwaltschaft und Gericht.

Das geschah im (Schul)Jahre 1983/84 und mitten im real existierenden Sozialismus; den bürgerlichen Misthund zu verteidigen gegen diese Horde losgelassener Möchtegernbeamter, machte schon Spaß. Wobei mir das Thema Sozialismus dabei gar nicht so sehr durch den Kopf ging.

Warum ich das erzähle? Das vorliegende Büchlein, welches ich auf der BuchBerlin 2022 erstand, wurde vom bekannten Schauspieler Gunter Schoß zusammengestellt und im Eulenspiegel-Verlag herausgegeben. Die einen kennen ihn als Grafen Sulkowski in SACHSENS GLANZ & PREUSSENS GLORIA, die anderen aus Filmen mit Stoffen von Wolfgang Schreyer oder aus DAS UNSICHTBARE VISIER, wieder andere als Moderator der Reihe GESCHICHTE MITTELDEUTSCHLANDS im MDR.

Schoß schreibt zum Geleit, dass „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ ihm zuerst erinnerlich ist, ich kannte den damals allerdings nicht, dann natürlich John Maynard:

„Die Schwalbe fliegt über den Erie-See,
Gischt schäumt vom Bug wie Flocken von Schnee,
von Detroit fliegt sie nach Buffalo,
die Herzen aber sind frei und froh,“

Und John Maynard ist der Steuermann und retten das Schiff an das Ufer...

Das haben wir in der Schule auswendig gelernt.


Und dann eben Effi Briest. „An meinen damaligen Leseeindruck habe ich kaum eine Erinnerung, wohl aber an die Fragen zu Konzeption der Figuren und klassentypischen Verhalten des Barons von Innstetten. Wie es so ist: Man meint den Esel und schlägt den Sack. Fontane blieb bei mir erst mal im Regal.“ (Seite 5)

 

Hätte von mir sein können, der Schauspieler allerdings näherte sich von Berufswegen schneller wieder an den „späten“ Dichter an. In Folge dessen sammelte Schoß die hier gedruckten Geschichten.


„Die am biografischen Faden aufgereiten Anekdoten speisen sich aus Lesefrüchten, zuallererst aus Fontanes Briefen, Tagebüchern und Lebenszeugnissen, sie greifen auf Erinnerungen seiner Zeitgenossen zurück und bedienen sich der Fakten, die seine fleißigen Biografen herausgefunden haben.“ (Seite 7)

 

Samstag, 26. November 2022

Harding, Pepper: Das Herz des Henry Quantum (Hörbuch)

Henry Quantum ist ein großer Grübler - vom generellen Zustand der Welt über den Lebenssinn des Saxofonisten am Straßenrand, irgendetwas schafft es immer, die Aufmerksamkeit des liebenswerten Sonderlings auf sich zu ziehen. Kein Wunder also, dass ihm der Alltag bisweilen entgleitet. Wie zum Beispiel das Weihnachtsgeschenk für seine Frau Margaret. Und so macht Henry sich am 23. Dezember leicht verzweifelt auf, irgendwo in San Francisco noch schnell eine Flasche Chanel No. 5 zu erwerben. Doch auch das wird zu einer Odyssee. Weil Henry sich einfach nicht zu konzentrieren vermag. Und weil er durch Zufall auf Daisy trifft, die einstige große Liebe seines Lebens. Eine Begegnung, die nicht nur ihn zutiefst erschüttert. (Klappentext)
 
 
 
 
 
 
 
Die Neuauflage des Buches weist nicht nur ein anderes Cover auf, sondern auch einen anderen Titel: "Ein Wunsch zu Weihnachten". Das weist schon darauf hin, wann die Erzählung spielt: nämlich zur Weihnachtszeit. Genauer gesagt einen Tag vor Weihnachten. Der Klappentext hat mich jedenfalls neugierig gemacht, weshalb ich hier zugriff. Ich verrate hier nur mal so viel: manchmal bedauere ich sehr, dass ich zu denjenigen gehöre, die ein einmal begonnenes Buch stets auch bis zum Ende lesen oder hören. Hier hätte ich mir gewünscht, zu denen zu gehören, die ein Buch einfach abbrechen, wenn es aus irgendeinem Grund nicht passt. Weshalb es bei mir nicht passte, könnt Ihr hier nachlesen:

Donnerstag, 24. November 2022

Schubert, Lisa: Ein Märchen aus Zucker und Sand

Im Märchenreich Kronia ist nichts so wie es scheint. Die Knusperhexe Amara hat den Ruf, eine kinderfressende Kannibalin zu sein, doch wie viel ist an den Gerüchten dran? Als Hexenjäger Chanan sie fängt, merkt er schnell, dass hinter Amaras Fassade mehr steckt, als mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Was für ein Fluch verwandelt ihr Äußeres jeden Tag ums Neue in das einer alten Frau? Und wieso besitzt die scheinbar böse Hexe ein so großes Herz? Amara fühlt sich unterdessen immer mehr zu ihrem eigentlichen Feind hingezogen. Wieso ist Chanan der Einzige, der sie wirklich zu sehen scheint? Und was wird er tun, wenn er sich zwischen seiner Pflicht als Hexenjäger und seinen frisch erwachten Gefühlen zu ihr entscheiden muss? Gemeinsam mit ihrer neuen Freundin Zady und Chanan steht Amara vor der schier unlösbaren Aufgabe, die wichtigsten Geschichten des Märchenreichs vor den verbitterten Grimms zu schützen, welche die Magie mit ihrer mächtigen Tinte auslöschen wollen. (Klappentext)
 
 
 
 
 
Als Kind habe ich gerne Märchen gelesen, vor allem die von den Gebrüdern Grimm, später auch die von Hans Christian Andersen. Erst in der weiterführenden Schule kamen noch Kunstmärchen hinzu, mit denen ich allerdings eher weniger anfangen konnte. Ab und zu widme ich heute noch Märchenadaptionen, weil ich es spannend finde, was ein:e Autor:in aus den bekannten Titeln zu zaubern vermag. Wie mir diese Märchenadaption gefiel, könnt Ihr hier nachlesen:

Dienstag, 22. November 2022

Bradley, Alan: Mord im Gurkenbeet

Wo hatte ich denn gelesen, vom MORD IM GURKRNBEET? Ich dachte, bei Anne Parden, aber sie hat den Titel hier im Blog bisher nur erwähnt. Jedenfalls dachte ich mir, wenn du im Laufe der anstehenden Rekonvaleszenz durch das Osterzgebirge tappst, dann wären ein oder zwei überschaubare Hörbücher ganz gut. Also widmete ich mich der elfjährigen Flavia de Luce und deren erstem Fall.


„Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht das Opfer eines Giftmordes in ihrem Gurkenbeet entdeckt! Da jeder ihren Vater, den sanftmütigen Colonel de Luce, für den Mörder zu halten scheint, nimmt die naseweise Flavia persönlich die Ermittlungen auf. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia schließlich, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist ...“ (Verlag)

 


Eigentlich hat die Göre ja eher damit zu tun, ihrer älteren Schwester den Lippenstift zu präparieren, was im Ergebnis einer Körperverletzung nicht nur nahekommt, wobei sich das Opfer noch rächen wird. Flavia führt über solche Experimente Buch, ist sie doch ziemlich Chemie-versessen; überhaupt hat sie eine Menge Literatur verschlungen in Backshore, auf dem Landsitz des Vaters.

Montag, 21. November 2022

Muñoz Molina, Antonio: Tage ohne Cecilia

Handwerker beaufsichtigen, die Wohnung einrichten, mit dem Hund die Stadt erkunden: Voller Vorfreude erwartet ein Mann die Ankunft seiner Frau in Lissabon. Während Cecilia, eine Forscherin, die Verlegung ihres wissenschaftlichen Projekts vorantreibt, organisiert er den Umzug. Das Paar, so erfahren wir aus seiner Schilderung, lässt ein Leben in New York hinter sich, das durch die Ereignisse des 11. September nachhaltig erschüttert wurde. Umso verheißungsvoller scheint die Zukunft in einer hübschen Wohnung und einem ruhigen Viertel der südländischen Stadt. Doch je länger der Mann wartet und aus der gemeinsamen Vergangenheit erzählt, desto mehr drängt sich ein Verdacht auf, der seine friedlichen Routinen und die idyllische Ruhe in ein anderes Licht rückt. (Klappentext)










Spanien war in diesem Jahr Gastland auf der Frankfurter Buchmesse. Dementsprechend war es nur logisch, dass es auch bei Whatchareadin eine Leserunde zu einem Roman eines spanischen Autors gab. Die Wahl fiel auf das neueste Werk von Antonio Muñoz Molina, der lt. Verlag zu den wichtigsten Gegenwartsautoren Spaniens zählt und bereits mehr als ein Dutzend Romane veröffentlicht hat. Hier im Blog habe ich bereits einen seiner Romane vorgestellt: "Schwindende Schatten", der mich seinerzeit jedoch nicht wirklich begeistern konnte. Ob ich mit "Tage ohne Cecilia" besser zurecht kam, könnt Ihr hier nachlesen:

Sonntag, 20. November 2022

Gurnah, Abdulrazak: Nachleben

Ilyas ist elf, als er aus Not sein bitterarmes Zuhause an der ostafrikanischen Küste verlässt und von einem Soldaten der deutschen Kolonialtruppen zwangsrekrutiert wird. Jahre später kehrt er in sein Dorf zurück, doch seine Eltern sind tot. Ilyas macht sich auf die Suche nach seiner kleinen Schwester Afiya, die bei Verwandten untergekommen ist, wo sie wie eine Sklavin gehalten wird und niemand ihre Talente sehen will. Auch ein anderer junger Mann kehrt nach Hause zurück: Hamza war von seinen Eltern als Kind verkauft worden und hatte sich freiwillig den deutschen Truppen angeschlossen. Mit nichts als den Kleidern am Leib sucht er nun Arbeit und Sicherheit – und findet die Liebe der klugen Afiya. Während das Schicksal die drei jungen Menschen zusammenführt, während sie leben, sich verlieben und versuchen, das Vergangene zu vergessen, rückt aus Europa der nächste Weltkrieg bedrohlich näher… »Nachleben«, der jüngste Roman des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah, ist die ebenso kluge wie bestürzende Geschichte von Menschen, die im Schatten der kolonialen Weltordnung um ihre Unversehrtheit kämpfen. (Klappentext)





Im Rahmen einer Leserunde bei Whatchareadin durfte ich den neuesten Roman des letztjährigen Literaturnobelpreisträgers kennenlernen. Gleichzeitig war dies auch das erste Werk Gurnahs, das ich gelesen habe. Es war sehr angenehm zu erfahren, dass auch ein Nobelpreisträger verständlich und klar schreiben kann ohne komplizierte literarische Kapriolen, dass der Aufbau des Romans trotzdem etwas Besonderes aufweisen kann und dabei Bedeutungsebenen hinter dem konkret Beschriebenen erkennbar sind. Da auch die Kolonialgeschichte ein dunkles Kapitel Deutschland ist, zählt der Roman für mich daher zu den im Blog vorgestellten Büchern "Gegen das Vergessen". Wikipedia weiß hierzu zu berichten: "In Deutsch-Südwestafrika begingen die deutschen Kolonialherren den Völkermord an den Herero und Nama, den ersten in der Geschichtsschreibung anerkannten Völkermord des 20. Jahrhunderts." Gurnah berichtet hier konsequent aus der Sicht der Betroffenen. Wie mir der Roman gefallen hat, könnt Ihr hier nachlesen:

Mittwoch, 16. November 2022

ABC Challenge 2023

1315 Minuten




Veranstaltet wird diese Challenge von Zeit für neue Genres.

Zeitraum: 01.01.2023 – 31.12.2023

 

 

 

Regeln

  • Passende Bücher von A bis Z zu finden (bestimmte Artikel - der, die, das -  werden nicht berücksichtigt).
  • Bei schweren Buchstaben, wie Q, X, Y, muss der Buchstabe lediglich irgendwo im Titel vorhanden sein und nicht am Anfang wie bei den anderen Buchstaben.
  • Es gelten nur Bücher, die ihr in der Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 lest und (auf dem Blog) rezensiert.
  • Es zählen Bücher ab 150 Seiten, Hörbücher ab 200 Minuten, Mangas zählen nicht.

          Sind auch hier nachzulesen


Montag, 14. November 2022

Kutscher, Volker: Transatlantik

 DER NEUNTE RATH - ROMAN

In der Rezension zu OLYMPIA, dem achten Rath-Roman, schrieb ich, dass sich nun so einiges ändern wird. Volker Kutscher hatte angekündigt, dass er weiter erzählen will, zum Beispiel weil, so wie die Reihe bisher verlief, das nächste „große“ Ereignis, die Reichspogromnacht, nicht unerzählt bleiben sollte. Am Schluss des Buches überschlägt sich die Stimme eines Radioreporters förmlich: In Englisch beschreibt dieser, wie das größte deutsche Luftschiff, die Hindenburg in Flammen aufgeht. Lakhurst, New Jersey, 06. Mai 1937.

Mit an Bord Gereon Rath, ein Umstand, für den es keine andere Wahl gibt: ein zwingender Spoiler zur vorherigen Rezension.

Jedoch erzählt Kutscher nun, wie der vor dem SD untergetauchte Gereon Rath an Bord der Hindenburg gerät, der Überflug ist teuer, ohne Hilfe funktioniert das nicht. SS-Obersturmbannführer Tornow vom SD (Sicherheitsdienst) glaubt nicht an dessen Ableben und nun kommt ihm das Regime gefährlich nahe.

Unter einer anderen Identität nimmt ihn eine gewisse Frau Jawlenka auf die Westpassage mit, wir kennen diese als Gräfin aus einer früheren Geschichte. Er hätte auch nicht gewusst, wo er die 350 - 450 US-Dollar hätte hernehmen sollen. (Das würde heute einem Preis von 13000 - 14000 € entsprechen)


In Deutschland ermittelt Charlotte Rath in einem Mordfall, der sowohl ihre verschwundene Freundin Greta Overbeck, wie auch den Mord an einem gewissen Ehlers während der Olympiade betrifft Auch dem Fritz Thormann und der Hannah Singer begegnen wir wieder, was nach dem schrecklichen Finale von MITTE plötzlich wieder hoffen lässt, aber am Ende wieder hoffnungslos verloren aussieht. Zumindest für eine Person der beiden. Die geneigte Leserin und der geneigte Leser schaue hier doch einmal in diese Rezension. Irgendwann bringt Fritz den Herrn Rademann bestimmt um, wenn er nicht die wesentlich subtilere Methode wählt, dem „Pflegevater“ öffentlich ordentlich anzuschwärzen. Er hat da was gefunden...

Sonntag, 13. November 2022

Pfyl, Luzia: Die mechanischen Kinder (Hörbuch)

Ihr erster gemeinsamer Fall führt Frost und Payne in die Tiefen einer geheimen Waffenfabrik. Der Prototyp eines neuartigen Waffensystems wurde gestohlen. Der Verdacht fällt schnell auf einen internen Maulwurf, doch als Frost und Payne das wahre Ausmaß der Sache erkennen, ist es beinahe zu spät. Das Leben des Thronfolgers steht auf dem Spiel und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. --- Cecilia wird Zeugin eines weiteren Leichenfundes. Schon wieder ein Jugendlicher mit mechanischen Körperteilen. Sie befürchtet, dass Scotland Yard als nächstes Annabella aus der Themse zieht, und bittet Payne, sich des Falls anzunehmen. Auch Frost ist an der Sache interessiert, besitzt sie doch selbst ein mechanisches Herz. (Klappentext)
 
 
 
 
 
 
 
Manche Vorhaben geraten zuweilen ein wenig ins Hintertreffen. Vor über drei Jahren stellte ich den ersten Band der Steampunk-Fantasy-Reihe hier im Blog vor und verkündete obendrein, die Reihe weiterhören zu wollen. Nun, ich habe nicht gesagt, wann... Jetzt aber: Band zwei ist gehört. Ob der mich letztlich mehr überzeugen konnte als Band eins, könnt Ihr hier nachlesen:

Freitag, 11. November 2022

Poladjan, Katerina: Zukunftsmusik

Die Geschichte eines Aufbruchs: In der sibirischen Weite, tausende Werst östlich von Moskau, leben in einer Kommunalka auf engstem Raum Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin unter dem bröckelnden Putz einer vergangenen Zeit. Es ist der 11. März 1985, Beginn einer Zeitenwende, von der noch niemand etwas ahnt. Alle gehen ihrem Alltag nach. Der Ingenieur von nebenan versucht, sein Leben in Kästchen zu sortieren, Warwara hilft einem Kind auf die Welt, Maria träumt von der Liebe, Janka will am Abend in der Küche singen. 

»Zukunftsmusik« ist ein großer Roman über vier Leben am Wendepunkt, über eine untergegangene Welt, die bis heute nachwirkt, über die Absurdität des Daseins und die große Frage des Hier und Jetzt: Was tun?
(Klappentext)








Vor wenigen Wochen stellte ich hier im Blog begeistert den Roman "Das Leben vor uns" von Kristina Gorcheva-Newberry vor, der von einer (verlorenen) Jugend in den letzten Jahren der zerfallenden Sowjetunion erzählt. Um so neugieriger war ich nun auf den Roman von Katerina Poladjan, der ungefähr da einsetzt, wo der Hauptteil des anderen Romans endet. So viel sei schon einmal verraten: Aufbau und Stil der beiden Bücher sind vollkommen anders, insofern sind die Romane keineswegs vergleichbar. Und doch gibt es Grundthemen, die hier wie da eine wichtige Rolle einnehmen. Wie mir "Zukunftsmusik" nun gefallen hat? Lest selbst:

Mittwoch, 9. November 2022

Lewinsky, Charles: Sein Sohn

Louis Chabos wächst in einem Kinderheim in Mailand auf. Nachdem er in Napoleons Russlandfeldzug den Krieg kennengelernt hat, möchte er nur noch eins: endlich zu einem menschenwürdigen Leben finden und Teil einer Familie werden. In Graubünden erlangt er ein kleines Stück des erhofften Glücks. Doch das verspielt er, als die Sehnsucht nach dem unbekannten Vater ihn nach Paris ruft und er zwischen Prunk und Schmutz seine Bestimmung sucht. (Klappentext)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wieder einmal ein Roman, den ich im Rahmen einer Leserunde bei Whatchareadin lesen durfte. Dem Diogenes Verlag gebührt auch an dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Charles Lewinsky ist hier im Blog kein Unbekannter. 2019 stellte ich seinen Roman "Der Stotterer" vor - ein sprachlich versiertes Schelmenstück, das mich gut unterhalten konnte. Dieser neue Roman ist anders. Ob er mich ebenfalls überzeugen konnte, könnt Ihr hier nachlesen: