Alljährlich zum Jahreswechsel erreiche ichganz sicherlich meine Heimatstadt. Diese teile ich mit diversen Berühmtheiten und immer wieder begegnet einem dadurch eine Figur, die am Albertplatz auf einer Mauer sitzt und das Treiben auf diesem Platz beobachtet.
„Am liebsten hockte ich dann auf der Gartenmauer und schaute dem Leben und Treiben auf dem Albertplatze zu. Die Straßenbahnen, die nach der Altstadt, nach dem weißen Hirsch, nach dem Neustädter Bahnhof und nach Klotzsche und Hellerau fuhren, hielten dicht vor meinen Augen, als täten sie‘s mir zuliebe. Hunderte von Menschen stiegen ein und aus und um, damit ich was zu sehen hätte. Lastwagen Kutschen, Autos und Fußgänger taten für mich, was sie konnten. Die zwei Springbrunnen zeigten ihre Wasserkünste. Die Feuerwehr ratterte, mit ihrem Hornsignal und glockenläutend, vorbei. Schwitzende Grenadiere kehrten, singend und im Gleichschritt, von einer Übung in die Kaserne zurück. Eine königliche Equipage rollte vornehm übers Pflaster. Eisverkäufer in weißer Uniform verkauften an der Ecke Waffeln für fünf und zehn Pfennige. Ein Bierwagen verlor ein Hektoliterfass, und die Neugierigen kamen gelaufen. Der Albertplatz war die Bühne. Ich saß, zwischen Jasmin und Bäumen, in der Loge und konnte mich nicht satt sehen.“ (Seite 45)
Erich Kästner im Blog: Erich Kästner: Über das Verbrennen von Büchern * / Beate Baum: Weltverloren / Dresden - Eine Stadt in Biografien / Das Meerbuch / Nicht schon wieder Ostern
Es bleibt also noch viel zu erzählen über den Dichter und seine Werke. Im Post zu Über das Verbrennen von Büchern wird auch von Erich Kästner und dem kleinen Dienstag erzählt, einem Film der die Geschichte des Hans Albrecht Löhr, der den Jungen in Emil und die Detektive spielte.
- DNB / Atrium Verlag / Zürich 2022 / ISBN: 978-3-85535-131-2 / 91 Seiten
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Ich muss mal wieder Kästner lesen!
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