Samstag, 15. Februar 2025

Plenz, Ralf: Arthur ist gefährlich

 Großstadtoasen III

Wenn sechs fiktive Protagonisten, von denen jede und jeder in einer anderen WG lebt, aber alle im selben Stadtteil, den sie und der Autor sehr lieben, dann befindet sich dort eine Großstadtoase. Seine Großstadtoase hat den Autor, Ralf Plenz, nie losgelassen, auch sein Domizil, der Input-Verlag, befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadteilgrenze.

In gleich drei wunderbaren Büchern hat er die Geschichte von Deco, dem Aktivisten, der „lila Latzhose“ Imelda, vom Fußballfan Jimmy, Rick, dem Schreiber, der grünen Yvonne und Viktor dem philosophischem Drucker erzählt.

Zu Beginn ging es um ein besonderes kleines Märchenbuch und einen schier unglaublichen Erfolg, Litterae-Artesque berichtete davon bereits hier.

Aber wenn da schon sechs solche (halbviktiven) Personen direkt benannt werden, könnte man ja noch etwas über sie erzählen. Und so lernen wir die Isokraten kennen, die sich auf Isokrates berufen, einer der zehn „attischen Redner“; außerdem „liegt seine Bedeutung in der Entwicklung neuer literarischer Formen“ – lesen wir in der bekannten Online-Enzyklopädie. Was unsere sechs in Ottensen so treiben, lasen wir in den Großstadtoasen II. In der Oase wird ein gewisser A.R.T.H.U.R. aufgefordert, wild und gefährlich zu leben. Den Spruch entdeckt das Isokraten-Küken Yvonne beim fotografieren. Doch um daraus schlau zu werden, bedurfte es nun eines dritten Bandes, in dem behauptet wird, A.R.T.H.U.R. ist gefährlich.

Sonntag, 9. Februar 2025

Rappelvoll bei Frau Rilke

Da hätte ich wohl mindestens eine Stunde vor Beginn dieser Buchlesung bei "Frau Rilke" (alias Kathrin Matern) erscheinen sollen, so blieb nur ein Platz ohne Sicht auf die Hauptakteure; aber ein Glas Rotwein habe ich noch bekommen und bald ging es los.


Mittwoch, 29. Januar 2025

Goldammer, Frank: Vergissmeinnicht & Blätterrausch

Goldammer. Das hält schon sehr lange an. 2014 auf der Dresdner Schriftgut, da wurde er mir, glaube ich von Salomo – Publishing empfohlen. Also unterhielt ich mich mit dem Typen, der durch die tätowierten Unterarme auffiel. Und erstand zwei Bücher. Doch das steht ja hier und hier nochmal.

Nun, 2024, brachte Katharina Salomo in ihrem Verlag die zweite, etwas bearbeitete Auflage seines Erstlings, VERGISSMEINNICHT, heraus. Auf Dresden(er)lesen stellten beide diese Neuauflage vor.

Jedenfalls begegnete mit ein KHK Tauner von der Kripo Dresden. Da wusste ich noch nicht viel von den beiden, also dem Goldammer und dem Tauner. Dieser ermittelte erstmals 2006, im ersten Roman von Frank. In VERGISSMEINNICHT. Doch muss Falk Tauner erst über den Schatten seines Leiters in der Mordkommission 1 springen, einem gewissen KHK Lars Pulster. Dessen Truppe ermittelt erst einen, dann mehrere Mordfälle. Und sie werden augenscheinlich beobachtet.

Dienstag, 28. Januar 2025

Voice of Nature zum Zweiten

 Wenn ein Buchmessenbesuch zu Abenteuern führt...

Im Jahr 2022 besuchte ich die BuchBerlin und traf dort auf Hendrik Stachnau. Der stellte dort sein Buch "Voice of Nature" vor, der große Aufsteller am Stand zeigte.

Schlittenhunderennen am Yukon? Das riecht nach Jack London. Das kann man selber machen? Es musste einige Zeit bergehen, immerhin stand im September 2022 die erste Hüft-Tep unmittelbar bevor. 

Aber 2024 entschlossen wir uns, es zu wagen und buchten die Sieben-Tagestour für den Januar 2025. So begaben wir uns in die schwedischen Wälder bei Särna, knapp 1000 Kilometer Fahrt ab Trelleborg.


Hier folgen die kurzen Bildberichte zu diesem spannenden Urlaub.


Es war anstrengend, sportlich, lustig. Wir haben interessante Menschen kennengelernt und sind sinngemäß durch verschneite Wälder gesegelt: Unter den Kufen der Schlitten knirschte der Schnee wie Wellenschlagen und das Hecheln der Hunde lässt an Möwen denken oder das Knarzen der Takelage.

Was im genannten Buch steht unterstrich Hendrik Stachnau an mehreren Abenden am Feuer, viel wusste auch unser emsiger Guide Dominik beizutragen, der uns während der Touren nicht nur führte sondern auch toll betreute. 

Vielleicht macht das uns mal einer nach.


© Bücherjunge



Sonntag, 26. Januar 2025

Stachnau, Hendrik: Voice of Nature - Ich und Ich

Buchmessen sind dafür da, dass man sich Bücher ansieht, oder gar erwirbt, nach denen man in Buchhandlungen oder im Netz kaum suchen würde. Zumindest hätte ich nach diesem nicht gesucht, obwohl mir solche Abenteuer durchaus liegen. Man suche nur nach dem Stichwort Everest auf diesem Blog.

Ein großes Plakat mit Schlittenhunden in weiter Winterlandschaft erblickte ich am „Alexanderplatz“. Besser gesagt in Treptow auf der BuchBerlin. Schlittenhunde und das Wort YUKON. Da denkt man doch gleich an Jack London, Wolfsblut und die Goldsucher des 19. Jahrhunderts. 

Aber die Bewältigung des Yukon Quests, des längsten Schlittenhunderennens auf der Welt, ist nicht einfach Inhalt eines Sportbuches...

Inhalt. Der 1983 geborene Hamburger Hendrik Stachnau ist ein zielstrebiger Mensch. In jungen Jahren las er einmal von diesen Schlittenhunderennen in Alaska und das lies ihn nicht mehr los. Hilfreich war, dass seine Eltern so einen Alaska Malamute anschafften. Einen von den vier reinrassigen Schlittenhunderassen: Sibirien Husky, Samojede, der Alaska Malamute und der  Grönlandhund.  

Hendrik spannte den Hund vor einen Bollerwagen und versuchte schon als Junge, den Hund zum Laufen zu bekommen. Mit Würstchen. Jedoch merkte er alsbald, das nicht jeder Hund auch ein Leithund ist. 

Freitag, 3. Januar 2025

Werfel, Franz: Eine blassblaue Frauenschrift

Das spannende an dieser Reihe PERLEN DER LITERATUR ist, dass mir unterschiedlichste Genre, viele, mir bisher unbekannte Autoren in vermeintlich gleichartigen Büchern begegnen; ein Literaturerlebnis der besonderen Art, welches nun schon seit September 2022 anhält. Aufmerksamen Leserinnen und Lesern dieses Blogs sind die blauen Bände mit der silbernen Prägeschrift vielleicht aufgefallen, dies ist der dreizehnte von mittlerweile dreißig Bänden.

Daher ist es womöglich unnötig, ausführlich zu erklären, dass die Bücher fadengeheftet sind, jedes andere Drucktypen und ein anderes Vorsatzpapier aufweist. Textstellen werden ansprechend kalligrafisch zum Blickfang wie auch die Bauchbinde, die als Lesezeichen verwendet werden kann und auf der man neben farbigen Schlagwörtern eine kurze Inhaltsbeschreibung und Autorendaten findet. In der Hoffnung, andere bibliophile Leute könnte dies ebenso interessieren, erwähne ich diese besondere Machart wiederholt.

Auf diesem hier fiel mir bald mehr als der unbekannte Titel eines unbekannten Autors dieses Schuld und Sühne auf, an Dostojewskis Roman erinnernd; nach Ende der Lektüre stellt der Blogger fest, so hätte auch diese Novelle heißen können.