Diese beruht auf dem Roman zum ersten Gereon-Rath-Fall. In ihr zeigt Arne Jysch, wie Gereon Rath von Köln nach Berlin kommt und „beweist“ das außerdem mit dem „Anschreiben“ an den Berliner Polizeipräsidenten, was ich schon mal für ein tolle Idee halte.
Zum Inhalt schrieb ich in der Rezension zum Hörbuch:
Es wäre wohl kein Roman, wenn da nicht noch eine Liebesgeschichte wäre: Gereon Rath trifft auf Charlotte Ritter, Tochter eines ehemaligen Wachbeamten im Zuchthaus Moabit, die unbedingt zur Polizei will.
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Die Bücher sind im mehrfachen Sinne Geschichte: Einerseits lesen wir im Umfeld der Weltwirtschaftskrise 1929, hier beginnt die Geschichte, dem Erstarken des Nationalsozialismus, den Kämpfen zwischen brauner SA (Schutzabteilung) und rotem RFB (Rotfrontkämpferbund) und gleichzeitig erleben wir Polizeigeschichte, weil die damalige Mordkommission von Ernst Gennat völlig neu eingerichtet wurde. In diese treten Gereon Rath und Charlotte Ritter ein. letztere zuächst als Hilfskraft, Stenotypistin und dann Kriminalassistentin.
Diese Geschichte hat Arne Jysch in schwarz-grau-weiß gezeichnet. Es sind scharfe Konturen und wer den Film gesehen hat, erkennt die Handlungs- und Tatorte auch wieder.
Das Buch schließt mit einigen interessanten Fragen an den Autor, der damit seine zweite Graphic Novel vorlegt, diesmal ein adaptierten Roman. Jysch erzählt, dass Volker Kutscher ihn bei der Arbeit unterstützt hat. Kutscher kannte Jyschs erste Graphic Novel, Wave and Smile und wusste daher auch, dass ein solches Projekt mit Kürzungen und Änderungen versehen sein wird.
Sofort bestätigen kann ich Arne Jyschs Einschätzung der Romanvorlage:
„Volkers visuell gedachter Schreibstil und der raffiniert gestrickte Plot, seine Figurenkonstellationen, aber vor allem auch sein Mut, von Genreklischees, Action, Erotik und Gewalt nicht zurückzuschrecken, weil diese Dinge eben Spaß machen beim Lesen und auch gut in die 1920er-Jahre passen. Teilweise ist es auch eine Art edler Krimitrash...“
Jysch hat sich viele Filme aus der Zeit angesehen, von M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Fritz Lang), über Doktor Mabuse bis Sin City (Frank Miller und Quentin Tarantino)
Wahrscheinlich ist es für den Zeichner einfacher, sich auf dieser Grundlage seine Handlungs- und Tatorte zu denken oder „original“ zu „kopieren“, als für die Filmcrews, die nach zeitgenössischen Gegenden akribisch suchen und dabei mit Tricks und Studio nachhelfen müssen.
Es ist ein schönes Buch, welches da vor mir liegt und während wir nun der vierten Staffel folgen können, macht es Spaß, sich zwischen den Folgen in einem „Bilderbuch“ zu blättern.
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- DNB / Carlsen Verlag / Hamburg 2018 / ISBN: 978-3-551-78590-9 / 222 Seiten
Edler Krimitrash - es gibt immer wieder Ausdrücke, die ich noch nicht kenne...
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