Dienstag, 28. Februar 2023

Hamsun, Knut: Hunger

Ein junger Mann irrt durch eine Stadt, ohne Ziel und Daseinszweck, körperlich ausgezehrt, doch «vom fröhlichen Wahnsinn des Hungers gepackt». Das ist es, was ihn aufrecht hält: ein irrlichternder Geist, ein seismografisches Empfinden, eine fantastische Erfindungs- und Einbildungskraft. Den Kapriolen seiner halluzinatorischen Zustände verdankt der weltberühmte Roman jene ungeheure Komik, die schon Astrid Lindgren begeisterte. Nicht, was in ihm geschildert wird – nämlich die manischen Ausgeburten von «Hirnfieber» bei Nahrungsentzug –, sondern, wie diese existenzielle Grenzerfahrung gestaltet ist, macht ihn zu einem Meilenstein der literarischen Moderne. Der desolaten Verfassung des Ich-Erzählers entspricht ein fiebriger Sprachduktus, der Scham und Größenwahn, Verzweiflung und Überspanntheit nicht nur behauptet, sondern erstmals eine eigene radikale Erzählweise dafür findet. Über weite Strecken im inneren Monolog gehalten, entwickelt Hamsun hier Stilmittel, die Jahrzehnte später Marcel Proust, James Joyce oder Virginia Woolf aufgreifen werden. Nie zuvor oder danach sind Entbehrung und Hunger – der nach Brot wie der nach Anerkennung und Liebe – mit so ergreifender Tragikomik wiedergegeben worden wie im Hauptwerk des späteren Nobelpreisträgers.  (Klappentext)

DNB / Manesse / 2023 / ISBN: 978-3717525608 / 256 Seiten




 Kurzmeinung:

 
Das Wort "Klassiker" sagt nichts darüber aus, dass einem jedes Werk gefallen muss, das unter diesen Begriff fällt. Einfach nur anstrengend!
 

Sonntag, 26. Februar 2023

Bugnyar, Thomas: Raben

Sie sind bekannt für ihre verblüffende Intelligenz, für das clevere Benutzen von Werkzeugen und für ihr außergewöhnlich soziales Miteinander: Raben und Krähen faszinieren und begleiten Menschen seit jeher. Leben Kolkraben wirklich so streng in Zweierbeziehungen wie Ehepaare im Einfamilienhaus? Warum verlassen sie ein Gebiet, in dem es genug Nahrung gibt? Wie gelingt es ihnen, sich in andere hineinzuversetzen? Und welche Regeln prägen ihr komplexes Sozialsystem?

Der international renommierte Rabenforscher Thomas Bugnyar räumt mit vielen Mythen und Schwarz-Weiß-Bildern auf. Als Verhaltens- und Kognitionsbiologe nimmt er uns mit auf eine Entdeckungsreise in das Leben, Denken und Fühlen der Raben. Wir lernen die Verhaltensweisen der Rabenvögel zu verstehen, aber auch: dass sie uns verstehen.

 DNB / Brandstätter / 2022 / ISBN: 978-3710606373/ 224 Seiten

Auszeichnung: Wissenschaftsbuch des Jahres 2023

 

 

 Kurzmeinung:

Interessante Einblicke in die Welt der Raben - allerdings in der Darstellung teilweise schon arg an Artikel aus Fachzeitschriften erinnernd.
 

Samstag, 25. Februar 2023

Pilgaard, Stine: Meine Mutter sagt

Nachdem die Ich-Erzählerin von ihrer langjährigen Freundin verlassen wird, muss sie zurück zu ihrem Vater ziehen, einem Pfarrer und Pink-Floyd-Fan. Während sie auf ebenso komische wie verzweifelte Art versucht, ihre Ex zurückzugewinnen, wird sie von Freunden und Familie mit Ratschlägen traktiert. Vor allem ihre Mutter bedrängt sie mit zweifelhaften Lebensweisheiten. Doch allmählich lernt sie, zu trauern, ihre inneren Widersprüche zu akzeptieren, laut, betrunken und auf ihre eigene Art weise zu sein. (Klappentext)

DNB / kanon verlag / 2022 / ISBN: 978-3985680313 / 192 Seiten

Stine Pilgaard auf Litterae Artesque: Meter pro Sekunde









Kurzmeinung:
 
Gefiel mir um Längen besser als "Meter pro Sekunde", auch wenn sich die "Seepferdchen-Monologe" manchmal zogen! Schräge Charaktere...


Freitag, 24. Februar 2023

Ohlandt, Nina: Möwenschrei (Hörbuch)

Der Flensburger Hauptkommissar John Benthien wohnt wann immer möglich in seinem verwitterten Kapitänshaus auf Sylt. In dessen Nähe verunglücken an einem düsteren Oktobermorgen zwei Jungen tödlich. War es ein Unfall oder Mord? Benthien beginnt zu ermitteln. Wie sich herausstellt, waren die Zwillinge Feriengäste in der Pension Astarte. Dort, in dem uralten Friesenhaus, erwartet den Kommissar Schreckliches: Eine Frau wurde brutal erstickt. Noch hat Benthien keine Ahnung, dass dies nicht der letzte Todesfall bleiben wird, der die kleine Pension heimsucht. (Klappentext)
 
DNB / Lübbe Audio / 2015 / ISBN: 978-3-8387-7776-4 / 1045 Minuten
 
Reihe Hauptkommissar John Benthien auf Litterae Artesque: Küstenmorde (Bd. 1)
 
 
 
 
 
 
 
 
Kurzmeinung:
 
Band 2 der Reihe um HK John Benthien kann leider nicht wirklich überzeugen. Sehr zerfasert, unzählige Personen, langatmig und düster...
 

Donnerstag, 23. Februar 2023

Braig, Maria: Amra und Amir

Kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag wird die in Deutschland aufgewachsene Amra in den Kosovo, das Herkunftsland ihrer Eltern, abgeschoben. Sie kennt weder das Land noch die Sprache und findet sich plötzlich ohne Geld, Wohnung und Arbeit in einer völlig unbekannten Welt wieder. Ihr bleibt nur das Leben auf der Straße. Um sich zu schützen schlüpft sie in die Rolle des Jungen Amir, der sich als Müllsammler und Gelegenheitsjobber durchschlägt. Neben dem alltäglichen Überlebenskampf muss sie sich schon bald auch mit ihrer eigenen Identität auseinandersetzen: Ist sie mehr Amra oder mehr Amir? Mehr Frau oder mehr Mann? Oder muss sie sich vielleicht gar nicht entscheiden? (Klappentext)
 
 DNB / epubli / 2021 / ISBN: 978-3754102213 / 220 Seiten
 
 
 
 
 
 

Mittwoch, 22. Februar 2023

Otero, Miqui: Simón

Simón wächst, weitgehend sich selbst überlassen, in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Nicht unbedingt der beste Ort für einen kleinen Jungen, doch sonntags verwandelt sich Simóns Leben in pure Magie. Denn jeden Sonntag bringt ihm sein Cousin einen historischen Abenteuerroman vom Bücherflohmarkt des Viertels mit. Die Helden dieser Romane vergisst Simón nie wieder. Nicht, als sein Cousin spurlos verschwindet, und auch nicht, als Simón die Liebe kennenlernt und sich als Koch in Luxusküchen verdingt. Doch weder die strahlende Stadt ist vor der Entzauberung gefeit, noch Simóns eigenes Leben. Miqui Otero hat mit diesem zärtlichen, mehrere Jahrzehnte umspannenden Familienroman nicht nur seinem Helden Simón und der sinnstiftenden Kraft der Literatur, sondern auch seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal gesetzt. (Klappentext)

DNB / Klett-Cotta / 2022 / ISBN: 978-3608980745 /448 Seiten





Dienstag, 21. Februar 2023

BlogPost Nr. 187: 7SCHWESTERN und PA SALT


Über DIE SIEBEN SCHWESTERN habe ich hier schon ausführlich geschrieben. Nun folgt, in Ankündigung an das letzte Buch der Reihe, die videografische Zusammenfassung.

Am 11.05.2023 kommt ATLAS - DIE GESCHICHTE VON PA SALT in die Buchhandlungen.

»Atlas. Die Geschichte von Pa Salt« erzählt von einem Leben voller Liebe und Verluste, umspannt Meere und Kontinente und führt die »Sieben-Schwestern«-Serie zu einer Atem beraubenden Auflösung.



DIE SIEBEN SCHWESTERN / DIE STURMSCHWESTER / DIE SCHATTENSCHWESTER / DIE PERLENSCHWESTER / DIE MONDSCHWESTER / DIE SONNENSCHWESTER / DIE VERSCHWUNDENE SCHWESTER / ATLAS - DIE GESCHICHTE VON PA SALT




© Der Bücherjunge

Montag, 20. Februar 2023

Skretting, Gudrun: Vilma zählt die Liebe rückwärts (Hörbuch)

Vilma Veierød, 35, hat sich auf ihre eigene, um nicht zu sagen skurrile Weise im Leben eingerichtet. Sie lebt allein in einem großen Haus in Oslo, gibt Klavierstunden und bemüht sich, radioaktive Bananen und andere lebenszeitverkürzende Genüsse weiträumig zu umgehen. Eines Morgens soll sich ihr Leben grundlegend ändern. Der Pfarrer überbringt Vilma ein Bündel Briefe von ihrem verstorbenen Vater, den sie nie gekannt hat. Und während Vilma gebannt in die Vergangenheit ihrer Eltern eintaucht, nähert sie sich selbst jenem Mysterium, das sie bislang gemieden hat: der Liebe. (Klappentext) 

DNB / USM audio / 2022 / ISBN: 978-3-8032-9294-0 / 713 Minuten





Mittwoch, 15. Februar 2023

Erdmann, Nadine: Die Lichtstein-Saga (4) - Enyas

Nach dem Zusammentreffen mit Konstantin im Tal der Drachen fordert Noah Antworten von Ben und Mia. Was ist vor achtzehn Jahren passiert? Trägt er tatsächlich nicht nur das Engelslicht, sondern auch die Finsternis in sich? Während Noah sich mit quälenden Fragen auseinandersetzen muss, suchen die Menschen weiter fieberhaft Unterstützung bei den anderen interrianischen Völkern. Um ihre Heimat vor einer Invasion aus der Schattenwelt zu bewahren, muss das Portal in Konstantins Burg zerstört werden. Die Burg scheint jedoch uneinnehmbar und die Zeit läuft ihnen davon… (Klappentext)
 
 
DNB / 2023 / ISBN: 978-3958344891 / 380 Seiten
Die Lichtstein-Saga auf Litterae Artesque: Aquilas - Andolas - Fineas
 
 
 
 
 

Sonntag, 12. Februar 2023

Groeper, Kerstin: Brennnesseln schmecken nur im Frühling.

Ein Foto wie es auch von meinen Großeltern stammen könnte. In diesem Zusammenhang fallen auch mir Brennnesseln ein, wenn es um die Ernährungslage nach dem Krieg ein. Oma hat sie erwähnt und dass sie nur im Frühling schmecken, liegt bestimmt daran, dass sie dann noch frisch sind.

Es dauert, bis wir auf den Titel des Familienromans im Text stoßen. Es ist tatsächlich die Nachkriegszeit. Doch in diesem Buch schaut die Autorin weiter zurück. Bis in die Mitte der zwanziger Jahre.

Kerstin Groeper führt uns zum einen nach Leer, Ostfriesland, dort lebt Gredel, Tochter eines Lehrers. Aus Ostpreußen kommt Hellmuth, Sohn des Bürgermeisters von Wehlau. 

Während Gredel glücklich ist durch die Fürsprache eines Onkels eine Ausbildung zur Röntgenassistentin aufnehmen kann, muss Helmuth die geplante höhere Laufbahn als Jurist an den Nagel hängen, als sein Vater bei einem Unfall ums Leben kommt. Nun muss er sich um Mutter und Schwester kümmern, letztere hat eine Tochter, deren Herkunft auch vor 1933 schon nicht anerkannt wurde, ihr Vater war ein Jude. Ab 1933 sagt Anna-Marie zur Mutter Schwester und zur Großmutter Mutter.

Auch Gredel hat es schwer, denn ihre Tochter Rosemarie, die von einem SS-Arzt stammt, der die Verlobung und geplante Heirat auflöst, wird vom strengen Großvater zunächst nicht anerkannt.

In Berlin treffen Gredel und Hellmuth aufeinander, eine Heiratsanzeige führt sie zusammen, die Großeltern der Autorin.

Mittwoch, 8. Februar 2023

Tishby, Noa: Israel - Der Faktencheck...

Faktencheck über das 
am meisten missverstandene Land der Welt

Israel. Missverstanden hab ich es in der meisten Zeit meines Lebens sicherlich. In der Jugend vor allem durch überhaupt fehlende Information und in der Annahme, die verteidigungswürdige Seite wäre die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO), stand doch deren Anführer Yassir Arafat des Öfteren auf der Ehrentribüne am 7. Oktober. Damit ist klar, wo ich herkomme: Die meisten DDR-Kinder sahen das Land vermutlich einzig als Handlanger der imperialistischen USA.

Erst später, nach 1990 und durch viele neue historische Romane beschäftigte ich mit plötzlich mit Land und Leuten. Hinzu kam eine gewerkschaftliche Studienreise im Jahre 2009. Und dazu las ich ein Buch. Vorher. Und hinterher noch viele mehr.

Vor einigen Wochen bot mit Literaturtest dieses Buch zum Lesen an. Keine klassische Sachbuchautorin, keine Historikerin, keine Politikerin ist Noa Tishby, nein, diese 1975 geborene Frau ist Filmproduzentin und Schauspielerin. 

Dienstag, 7. Februar 2023

Schütt, Rüdiger: Gorch Fock - Die Biografie

Gorch Fock dürfte heute den meisten „nur“ bekannt sein als Name für ein Segelschiff. Vielleicht weiß auch jemand, dass es mehrere Segelschiffe dieses Namens gab. Zwei gibt es aktuell und das auf dem 10 D-Mark-Schein fährt noch über die Weltmeere mit künftigen Offizieren der Bundesmarine als Kadetten an Ort. 

Gorch steht für Georg und Fock für den Familiennamen der Großmutter von Johann Wilhelm Kinau (1880 - 1916). Dieser hat unter dem Pseudonym Gorch Fock im Jahr 1912 den Roman Seefahrt ist not! herausgebracht und wurde damit berühmt.

Der Titel des Romans gab daher auch den Titel für die Biografie über den niederdeutschen Schriftsteller, der viele seiner Stücke auch in Plattdeutsch verfasste. Nun wurde der Roman zuletzt im Input – Verlag als Band 3 der Reihe Perlen der Literatur verlegt. Das Lesen des Romans führt fast zwangsläufig zur Beschäftigung mit dessen Autor, daher war der Fund der Biografie in der wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG) die logische Folge nach der Buchbesprechung von Seefahrt ist not!

Samstag, 4. Februar 2023

Sally Perel ("Ich war Hitlerjunge Salomon") ist tot


Überlebender des Holocaust, gestorben am 2. Februar 2023
Es ist jetzt schon einige Jahre her, dass ich bei einer Lesung des Autors von "Ich war Hitlerjunge Salomon" war. Ich erinnere mich aber noch sehr gut daran, wie beeindruckt ich von der Lesung war, wie eindringlich Sally Perel reden konnte, und wie großartig ich seinen Einsatz fand, immer wieder gerade auch vor jungen Menschen in Schulen in Deutschland zu referieren - nicht nur, um von seinen damaligen Erlebnissen zu berichten, sondern v.a. auch um zu warnen. Zu warnen vor einer möglichen Wiederholung, vor der Gefahr eines gewaltigen Rechtsrucks, wenn wieder alle gleichgültig zuschauen.
 
Nun ist Sally Perel im Alter von 97 Jahren in seinem Haus in Israel gestorben. Einer der letzten Überlebenden des Holocaust kann nun keine Überzeugungsarbeit mehr leisten, keine Lesungen mehr abhalten, nicht mehr auf Gegendemonstrationen zur AfD referieren. Bleibt zu hoffen, dass seine Worte trotzdem in den Köpfen bleiben, nicht ungehört verhallen, Wirkung zeigen. Denn es darf einfach keine Wiederholung des Grauens geben!

Ein letztes Mal verneige ich mich vor dem unermüdlichen Rufer. Schalom, Sally Perel!






 


Freitag, 3. Februar 2023

Anhalt, Uz: Die Bluthochzeit

Gelegentlich fragt man sich, auf welche Art Geschichte denn vermittelt werden könnte. Über Film und Buch im Allgemeinen bracht man dabei nicht zu diskutieren, auch nicht darüber ob Dokumentation oder Spielfilm, Sachbuch oder historischer Roman. Vor Jahren begann ich mich in diesem Zusammenhang mit den Genre graphic novel zu beschäftigen und ja, es eignet sich durchaus, Geschichte zu erzählen.

Das folgende Buch wäre als graphic novel allerdings ein Produkt in schwarzen und roten Tönen und gruseligen Bildern. Doch was schreibe ich, das sehen die geneigten Leserinnen und Leser dieses Blogs selbst hier rechts. Da passt das "düstere" Bild des Autors, Utz Anhalt, ganz gut dazu.

Dieser Utz Anhalt ist Historiker und als solcher sehr umtriebig zum Beispiel auf einer bekannten Social-Media-Plattform.

Donnerstag, 2. Februar 2023

McEwan, Ian: Lektionen

Roland wächst als Sohn eines britischen Armeeoffiziers in Libyen auf. Es ist ein Schock, als er mit elf Jahren nach England ins Internat geschickt wird, zweitausend Meilen von seiner Mutter entfernt. Dort macht er, viel zu jung, eine Begegnung, die tiefe Wunden hinterlassen wird. Und die Erinnerung an eine Liebe, die niemals verblasst. Als junger Mann lässt sich Roland durchs Leben treiben, er hat vielfältige Talente, aber keine großen Ambitionen, und hangelt sich von einem Job als Texter und Barpianist zum nächsten, von einer Frau zur nächsten. Bis er beim Deutschunterricht im Goethe-Institut Alissa Eberhart kennenlernt, eine Frau mit einer umwerfenden Sinnlichkeit, deren Willen, etwas zu werden und zu erschaffen, aber stärker ist als er – und sogar stärker als die Familie, die sie zusammen gründen. Von der Kindheit bis zum hohen Alter, von der Suez- über die Kubakrise, den Fall der Berliner Mauer bis hin zu Pandemie und Klimawandel – Ian McEwan erzählt das Auf und Ab eines ganzen Menschenlebens. Eine Meditation über den Einfluss der großen Geschichte auf unser kleines Schicksal, über verpasste Chancen, verschlungene Wege und das, was bleibt. (Klappentext)

DNB / Diogenes / 2022 / ISBN: 978-3257072136 / 720 Seiten
Ian McEwan auf Litterae Artesque: : Der Zementgarten / Nussschale / Maschinen wie ich / Die Kakerlake / Abbitte / Kindeswohl


Mittwoch, 1. Februar 2023

Stevenson, Robert L.: Die Schatzinsel

Hier liegt der vierte Band der Reihe Perlen der Literatur aus dem Input-Verlag vor mir und soeben fragte ich mich, was denn die weltbekannte Schatzinsel so bedeutend macht, dass sie in die Reihe aufgenommen wurde.

„Hier werden nur Titel wiederveröffentlicht, die bereits im 19. oder 20. Jahrhundert in Europa erschienen sind und zeitweise sehr erfolgreich waren oder sprachliche Besonderheiten aufweisen und auf jeden Fall richtungsweisend wirkten.“ (Seite 7)

Richtungsweisend: Ja das muss er gewesen sein, der Roman des Robert Louis Stevenson, wenn man ihn Die Mutter aller Abenteuerromane nennt. Ich denke, der Roman ist immer noch so bekannt, dass sehr viele Leserinnen und Leser mit nur einem Blick auf die Banderole der Neuausgabe erkennen: „Ah! Die Schatzinsel!“, wenn diese ohne Buch vor ihnen liegt.

Stevensons Roman wird verglichen mit Defoes Robinson Crusoe, Mark Twains Tom Sawyer und Carrolls Alice im Wunderland... Und den Urvater aller Horror-Romane, Dr. Jekyll und Mr. Heyde, hat er auch geschrieben...