Freitag, 24. Februar 2023

Ohlandt, Nina: Möwenschrei (Hörbuch)

Der Flensburger Hauptkommissar John Benthien wohnt wann immer möglich in seinem verwitterten Kapitänshaus auf Sylt. In dessen Nähe verunglücken an einem düsteren Oktobermorgen zwei Jungen tödlich. War es ein Unfall oder Mord? Benthien beginnt zu ermitteln. Wie sich herausstellt, waren die Zwillinge Feriengäste in der Pension Astarte. Dort, in dem uralten Friesenhaus, erwartet den Kommissar Schreckliches: Eine Frau wurde brutal erstickt. Noch hat Benthien keine Ahnung, dass dies nicht der letzte Todesfall bleiben wird, der die kleine Pension heimsucht. (Klappentext)
 
DNB / Lübbe Audio / 2015 / ISBN: 978-3-8387-7776-4 / 1045 Minuten
 
Reihe Hauptkommissar John Benthien auf Litterae Artesque: Küstenmorde (Bd. 1)
 
 
 
 
 
 
 
 
Kurzmeinung:
 
Band 2 der Reihe um HK John Benthien kann leider nicht wirklich überzeugen. Sehr zerfasert, unzählige Personen, langatmig und düster...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 LANGATMIG UND DÜSTER...

 
 
© Parden

 

Sechs Jahre ist es her, seit ich Band 1 der Reihe um Hauptkommissar John Benthien hörte und trotz seiner Längen für gut befand ("Küstenmorde"). Leider konnte mich nun Band 2 nicht wirklich überzeugen, ich habe lange zwischen 2 und 3 Sternen geschwankt und mich letztlich zum Aufrunden entschlossen - ehrlich gesagt wohl vor allem, um die Motivation nicht ganz zu verlieren, Band 3 noch eine Chance zu geben, der bereits hier liegt. 

Diesmal spielt das Geschehen auf Sylt, wo zwei kleine Jungen zu Tode kommen. Weil nicht klar ist, ob es sich dabei um einen Unfall oder um einen Mord handelt, ermittelt die Polizei und verhört Feriengäste und Betreiber der alteingesessenen Pension Astarte. Doch John Benthien und seine Kolleg:innen treten auf der Stelle, Zeugenaussagen sowie Indizien lassen zu wünschen übrig. Als der Fall droht eingestellt zu werden, gibt es in der Pension einen weiteren Todesfall. Diesmal ist es wirklich ein Mordfall - und es bleibt nicht bei dem einen Opfer...

Gefühlte Ewigkeiten habe ich gebraucht, um dieses Hörbuch (immerhin stolze 17 Stunden und 25 Minuten!) zu Ende zu bringen. Nun ist es endlich geschafft! Ich mag mich gar nicht so ausführlich darüber auslassen, aber diesmal gab es doch viele Faktoren, die mich störten und z.T. richtiggehend ärgerten. Dass ein Krimi sich Zeit lässt, finde ich nicht per se schlecht, manchmal ist dies der Erzeugung der gewünschten Atmophäre sehr zuträglich. Hier aber kam es ein ums andere Mal zu unerträglichen Langatmigkeiten, wenn die Ermittlungen mal wieder auf der Stelle traten, den immer selben Zeugen/Verdächtigen die immer selben Fragen gestellt wurden, oft der Eindruck entstand, dass die Ermittler selbst nicht wussten, wonach sie eigentlich suchten. Vielleicht ein wenig zu sehr angelehnt an die reale Polizeiarbeit, die sicherlich häufig so aussehen mag? 

Insgesamt geriet hier alles sehr zerfasert, dazu gab es zahllose Charaktere, die ich teilweise bis zum Schluss nicht wirklich zuordnen konnte, die Spannung blieb bis auf wenige Szenen komplett auf der Strecke, die Schicksale, die hier teilweise angerissen werden, ließen mich kalt. Dazu kamen die Einblicke in das Privatleben der Ermittler, allen voran John Benthien, die nicht nur den Hauptkommissar an den Rand einer Depression trudeln ließen. Gleich zwei Ex-Frauen machen ihm das Leben schwer, und eine davon überzieht dabei gewaltig, was auf mich arg überzogen wirkte. Viele schwere Themen, ein langatmiger, zerfaserter, kaum spannender Fall, eine düster-melancholische Atmosphäre - und ein Sprecher (Thomas Piper), dessen Stimme zwar zur norddeutschen Erzählung passt, diese aber durch seinen gediegenen und wenig betonten Vortrag noch langatmiger wirken lässt. 

Ich wundere mich gerade selbst über die gerade noch 3 vergebenen Sterne, belasse es jetzt aber dabei - in der Hoffnung, dass Band 3 mir dann wieder besser zusagt. In weiteren sechs Jahren oder so...


© Parden

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
NINA OHLANDT wurde in Wuppertal geboren und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin. Später war sie als Übersetzerin, Sprachlehrerin und Marktforscherin tätig, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben im Land zwischen den Meeren, dem Land ihrer Vorfahren. Nina Ohlandt starb 2020. (Quelle: Lübbe Audio)
 
 
 

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