Samstag, 31. Dezember 2022

BlogPost Nr. 185: Jahresrückblick des Bücherjungen

 



Das ist er, mein persönlicher Jahresrückblick auf das Jahr 2022 im Blog. Auffallen werden die roten Ziffern: Beiträge, die im Zusammenhang stehen mit dem Ereignis, welches das Jahr kennzeichnen wird: der Überfall Russlands auf das Nachbarland, die Ukraine. Für den Monat März steht dabei die Friedenstaube auf ukrainischen Farben. In diesem Monat erinnerte die Sächsische Zeitung an Erika Schirmer und ihr Kinderlied aus dem Jahre 1949: Kleine weiße Friedenstaube.

Doch im Januar "begann" eine Buchreihe nur, weil auf dem fünften Buch einer bisher siebenbändigen Reihe die Alhambra zu sehen war, die Burg, die über Granada in Andalusien wacht. Lucinda Riley hat mit der Geschichte von den sieben Schwestern, benannt nach den Plejaden, ein Familienleseerlebnis ausgelöst.

Montag, 26. Dezember 2022

Pannen, Kai: Du spinnst wohl! (Hörbuch)

„Och nee. Ausgerechnet heute!“ schimpft die Stubenfliege Bisy, als sie der dicken Spinne Karl-Heinz ins Netz geht: ein vorzüglicher Festtagsbraten, der, nach Spinnenart zum Paket verschnürt, bis Heiligabend im Netz baumeln soll. Bisy bleiben 24 Tage, um Karl-Heinz von seinen Festtagsplänen abzubringen. 24 Tage, um der Spinne so richtig auf die Nerven zu gehen. Und auf einmal stellt sich die Frage, wer hier eigentlich Opfer und wer Täter ist.  (Klappentext)

 

 

 

Während mir der andere diesjährige buchige Adventskalender ("Das Weihnachtsgespenst" von Tobias Goldfarb) leider nur mäßig gefallen hat, konnte mich dieses niedliche Hörspiel in ebenfalls 24 Kapiteln wirklich überzeugen. Weshalb, könnt Ihr hier nachlesen:


Sonntag, 25. Dezember 2022

Anlauf, Joachim: Weihnachts…


anektötchen - Spannende Geschichten aus Dresden

Es muss den Autoren des schmalen Bandes nicht entmutigen, dass kürzlich durch den Deal von Staatsanwaltschaft und Verteidigung eine ziemliche Menge der geraubten Schätze aus dem Grünen Gewölbe wieder aufgetaucht ist. Ein bißchen fehlt noch und vielleicht finden sich diese Juwelen sogar dort, wo Kriminalkommissaranwärter Chris und Polizeihauptmeisterin Jana die drei Ganoven feststellen, die da in einem Loch buddeln in unmittelbarer Nähe des Badezubers im Stallhof…

Es ist Advent und der Marktamtsleiter des Striezelmarktes, der Revierleiter von Dresden Mitte und ein Professor der Hochschule der Sächsischen Polizei feilen an einem innovativen und effektiven Straftatenverhütungskonzept für den weltberühmten Striezelmarkt und angrenzende Weihnachtsmärkte auf dem Neumarkt und im Stallhof. Das soll was mit „Prädiktion“ zu tun haben, womit der Spaß anfängt, dies wäre kriminologisch nämlich was ganz Neues…

Der Professor gewinnt für das Projekt besagten Chris und diese Jana, welche sich, statt zu studieren, nun einige Wochen im besagten Gefilde rumtreiben können. Da ist zunächst viel Glühwein im Spiel mit dem einschlägigem Erfolg einer „Strafversetzung“ auf die andere Seite der Willsdruffer Straße.


Samstag, 24. Dezember 2022

Goldfarb, Tobias: Das Weihnachtsgespenst

Bob ist ein kleines Weihnachtsgespenst in Ausbildung. Um endlich ein richtiges Gespenst zu werden, soll er einem geizigen Menschen einen gehörigen Schrecken einjagen, sodass er gutherzig und großzügig wird. Sophie ist schüchtern und hat keine Freunde. Deswegen überreden ihre Eltern sie zum Theaterspielen. Und so übernimmt sie – widerwillig – die Hauptrolle im Stück „Eine Weihnachtsgeschichte“, frei nach Charles Dickens. Sie soll einen gierigen Menschen spielen, der Weihnachten hasst.  Bald schon stecken Bob und Sophie in einem weihnachtlichen Abenteuer, das sie zusammenschweißt wie Zucker und Zimt. (Klappentext)

 

 

 

 

 

 

Im Lesegarten versammeln sich nach wie vor leselustige Menschen, größtenteils ehemalige Buchgesichter. Eine feste Truppe trifft sich dabei regelmäßig, um gemeinsam einen vorher festgelegten Titel zu lesen und abschnittsweise darüber zu diskutieren. Es ist wirklich schön, den "alten Hasen" dort fast jeden Montag wiederzubegegnen und sich mit ihnen auszutauschen. Normalerweise lesen wir Krimis oder Thriller, weil das die Schnittmenge unserer Leseinteressen ist. Vor Weihnachten, wenn sowieso keiner so richtig Zeit und Ruhe zum Lesen hat, weichen wir jedoch von unserem normalen Beuteschema ab und lesen ein weihnachtliches Kinderbuch, gerne eines in 24 Kapiteln, so dass man jeden Tag ein klein wenig lesen und notfalls problemlos verpasste Kapitel nachholen kann. Meistens gefallen mir diese buchigen Adventskalender für Kinder. Ob das diesmal auch so war? Lest selbst:

Donnerstag, 22. Dezember 2022

80? - Jetzt schon?

Lieber Reinhard Mey, 

https://www.reinhard-mey.de/blog/danke-ihr-lieben-2/


ich gehöre zu denen, die dich „kennen“, aber eigentlich kennen dich alle. Heute nun sind über all Kommentare über Kommentare zu lesen, die reduzieren sich teilweise aus „Startbahn 03“ oder diesen Brief, den du in Bezug auf den Ukraine-Krieg unterschrieben hast. Nein, darauf lasse ich mich jetzt nicht ein, nicht, weil ich hier anderer Meinung bin, sondern weil ich meine Reinhard-Mey-Geschichte erzählen will.


Mittwoch, 21. Dezember 2022

Kästner, Erich: Vom Glück in Dresden aufzuwachsen

Alljährlich zum Jahreswechsel erreiche ichganz sicherlich meine Heimatstadt. Diese teile ich mit diversen Berühmtheiten und immer wieder begegnet einem dadurch eine Figur, die am Albertplatz auf einer Mauer sitzt und das Treiben auf diesem Platz beobachtet.


Am liebsten hockte ich dann auf der Gartenmauer und schaute dem Leben und Treiben auf dem Albertplatze zu. Die Straßenbahnen, die nach der Altstadt, nach dem weißen Hirsch, nach dem Neustädter Bahnhof und nach Klotzsche und Hellerau fuhren, hielten dicht vor meinen Augen, als täten sie‘s mir zuliebe. Hunderte von Menschen stiegen ein und aus und um, damit ich was zu sehen hätte. Lastwagen Kutschen, Autos und Fußgänger taten für mich, was sie konnten. Die zwei Springbrunnen zeigten ihre Wasserkünste. Die Feuerwehr ratterte, mit ihrem Hornsignal und glockenläutend, vorbei. Schwitzende Grenadiere kehrten, singend und im Gleichschritt, von einer Übung in die Kaserne zurück. Eine königliche Equipage rollte vornehm übers Pflaster. Eisverkäufer in weißer Uniform verkauften an der Ecke Waffeln für fünf und zehn Pfennige. Ein Bierwagen verlor ein Hektoliterfass, und die Neugierigen kamen gelaufen. Der Albertplatz war die Bühne. Ich saß, zwischen Jasmin und Bäumen, in der Loge und konnte mich nicht satt sehen.“ (Seite 45) 


Dresdner erkennen das vielleicht und haben diese Plastik vor Augen, die immer noch auf der Mauer sitzt und den Albertplatz, der zwischenzeitlich einmal „Platz der Einheit“ hieß, was nichts mit der deutschen Einheit zu tun hatte, beobachtet. Es fehlen die Glocken der Feuerwehr und die Grenadiere und die Equipagen, die Straßenbahnen fahren dort heute noch so.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Goldammer, Frank: Der Weihnachtsmann ist tot...

 ... es lebe der Weihnachtsmann.

Ein ganz kurzer Rückblick in das Leben des Max Heller, der Weihnachten 1957 im Sachsenwerk Dresden ermitteln muss. Max Heller ist hiesigen Leserinnen und Lesern ja bekannt und eigentlich ist die Reihe vorerst abgeschlossen. Trotzdem hat dessen Autor, Frank Goldammer, im Rahmen einer DTV-Anthologie eine weitere Episode geschrieben.

Was ist, wenn der Weihnachtsmann keine Mandeln verträgt und darauf allergisch reagiert? Jedenfalls ist er nun tot und die Kinder auf der Weihnachtsfeier im Sachsenwerk muss nun ein anderer reich beschenken. Dazu wird Kollege Oldenbusch von Karin Heller gebeten, naja, eigentlich wird er gezwungen.

Die Kinder kommen zu ihren Geschenken und Heller, der sich noch kurzzeitig Kriminalrat nennen kann, muss herausbekommen, ob dem Weihnachtsmann der gefährliche Stollenabsichtlich verabreicht worden ist.  Auch politische Hintergründe sind nicht ganz von der Hand zu weisen.


Allerdings schreibt hier ja Goldammer und der macht, wie so oft in der Max-Heller-
Reihe, am Ende eine ziemlich unpolitische Sache draus.

Vierzehn Autoren vereint die Anthologie mit dem etwas sperrigen Titel Stille Nacht, heilige Nacht - Morgen wirst du umgebracht. Goldammer las daraus am 8. Dezember aus Anlass des Deutschen Krimitages. 

Geneigte Leserinnen und Leser finden im Taschenbuch Geschichten von :

Dora Held, Anne B. Ragde, Dietmar Bittrich, Jussi Adler-Olsen, Marlies Ferber, Rudi Fuglehaug, Romy Hausmann, Ulrich Hefner, Rebecca Michéle, Ursula Schröder, Dani Baker, Charlotte Charonne und Jutta Profijt - und ein Schelm mag sich was dabei denken, dass das Verhältnis von Männern und Frauen mit 4 : 10 für die Damen ausgeht. 




© Der Bücherjunge




Montag, 12. Dezember 2022

Mohr, Francis: Der Alligator

 Ein viel beachtetes Kro... äh, ein Alligator

Als am 22. Mai 2020 im Moskauer Zoo der vermutlich 84 Jahre alte Mississippi-Alligator Saturn starb, überschlugen sich die Meldungen. Am meisten taucht, so man nach dem Alligator googelt, in diesem Zusammenhang A. Hitler auf, dessen Alligator er gewesen sein soll. 

Doch spielt es eigentlich gar keine Rolle, ob der Diktator einen persönlichen Alligator besaß, vielmehr ist an dieser Geschichte interessant, dass sich das Tier nach einem Bombenangriff 1943 auf Berlin retten konnte. Im Jahre 1946 sollen ihn britische Soldaten eingefangen haben, er hatte in den Berliner Gewässern überlebt. Die Briten übergaben ihn an die Rote Armee. So kam er in den Moskauer Zoo. Aber nicht einmal das ist gesichert, die Pressemeldungen (Stern, Tagesspiegel, Welt)

Aus dieser Geschichte hat Francis Mohr ein Buch gemacht, welches von Peter Busch illustriert wurde und wenn Mohr diese Geschichte „bewirbt“ liest er daraus vor, zum Beispiel hier, oder er verbindet das mit Musik...

Mit den obigen Zeilen ist zur Geschichte eigentlich alles gesagt, aber warum soll das Büchlein nun lesenswert sein? Zum einen, weil Joe Louis und Max Schmeling darin vorkommen. Und zwei Diktatoren, die die selbe Frage beantworten müssen. Und selbstredend der Alligator persönlich, der sich besonders geschmeichelt fühlt, wenn die Leute wissen, dass er einer ist und eben kein gewöhnliches Krokodil. Gelegentlich kommentiert Saturn das Geschehen:

Samstag, 10. Dezember 2022

Gorch Fock: Seefahrt ist not!

„Gorch Fock“ II. Wer kennt es nicht. Das Segelschulschiff der Bundesmarine, vor Jahren ins Gerede gekommen, erst wegen zweier Todesfälle von Kadettinnen, dann wegen zichfacher Kosten bei der Sanierung des Dreimasters. Besichtigen kann man auch die Gorch Fock I. Die liegt in Stralsund und ist ebenfalls stark renovierungsbedürftig. Auf ihr darf man, ordnungsgemäß gesichert, am Hauptmast bis zur ersten Rahe klettern. Nichts für Leute mit Höhenangst, und doch ist es nur ein kleines Teilstück.

Sechs Schiffe gab es von dieser Bauart, vier fahren noch auf den Weltmeeren, eines wurde versenkt.

Also, GORCH FOCK kennt jede und jeder. Doch „Gorch“ steht für Georg und „Fock“ war der Name einer Großmutter des Johann Wilhelm Kinau (*1880 Finkenwerder, 十 1916 – Skagerrak)

Sohn eines Fischers auf Finkenwerder, einer Elbinsel bei Hamburg, der wegen Seekrankheit Buchhalter und vor allem eines wurde: Schriftsteller.

Wie gesagt, nie gehört. Doch dann begegnen mir auf der BuchBerlin 2022 die Perlen der Literatur und unter diesen ein Roman mit dem Titel SEEFAHRT IST NOT! Um diesen geht es in dieser Rezension.


3 x Gorch Fock (linkes Bild © UR)

Freitag, 9. Dezember 2022

Suchanek, Andreas: Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik

Seit über einem Jahrhundert verbirgt der Wall die magische Gesellschaft vor Menschenaugen, garantiert Friede und Gleichheit zwischen Menschen und Magiern. Doch in den Schatten tobt ein Krieg um die Vorherrschaft. Jenifer Danvers ist eine Lichtkämpferin. Als ihr Freund und Kampfgefährte stirbt, erwacht mit Alexander Kent ein neuer Erbe der Macht, der von ihr in die Welt der Magie eingeführt werden muss. Keiner von beiden ahnt, dass das Gleichgewicht der Kräfte außer Kontrolle geraten ist. Das Böse holt zum großen Schlag aus, um den Wall endgültig zu zerschmettern. Machtvolle Zauber, gefährliche Artefakte, uralte Katakomben und geheime Archive. Kämpfe mit den Lichtkämpfern und dem Rat des Lichts - Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci und viele mehr –, um den Erhalt der Menschheit. (Klappentext)

 

 

 

 

Diese Gesamtausgabe der Schattenchronik entspricht der ersten Staffel der Fantasy-Reihe um "Das Erbe der Macht" von Andreas Suchanek. Es gibt noch zwei weitere Staffeln, die hier aber nicht enthalten sind. Schon lange war ich neugierig auf die Werke dieses vielschreibenden Autors, und so griff ich zu, als ich bei NetGalley die Gelegenheit dazu erhielt. Für die Lektüre habe ich dann doch recht lange benötigt, aber 2080 Seiten (Angabe für die Printausgabe) lassen sich eben nicht mal eben so herunterlesen. Wie es mir mit den 12 Bänden der Schattenchronik erging (ursprünglich erschienen diese als eSerial), könnt Ihr hier nachlesen:

 

Donnerstag, 8. Dezember 2022

BlogPost Nr. 184 - Krimitag in Dresden

8. Dezember. Deutscher Krimitag. Aha. Veranstaltet vom Syndikat. Davon habe ich schon einmal gehört. Das war doch die Vereinigung der (rund 800) Krimi-Schreiber? Wenn man dazugehören will, muss man schon ein gedrucktes Buch vorlegen. Erzählt Joachim Anlauf, der die Veranstaltung in der Stadtbibliothek Dresden Neustadt organisierte. Eine Benefiz-Veranstaltung, diesmal zu Gunsten der Telefon-Fürsorge.


Am 8. Dezember 1938 starb Friedrich Glauser, der mit seinem Wachtmeister Studer eine Figur im Rang von Sherlock Holmes, Miss Marple oder Kommissar Maigret erfand. Das habe ich gestern gelernt.

Die lesenden Teilnehmer waren mir zu drei/viertel bekannt. Die gelesenen Bücher allerdings nur zur Hälfte. 

Montag, 5. Dezember 2022

Inokai, Yael: Ein simpler Eingriff (Hörbuch)

Meret ist Krankenschwester. Die Klinik ist ihr Zuhause, ihre Uniform trägt sie mit Stolz, schließlich kennt die Menschen in ihrem Leiden niemand so gut wie sie. Bis eines Tages ein neuartiger Eingriff entwickelt wird, der vor allem Frauen von psychischen Leiden befreien soll. Die Nachwirkungen des Eingriffs können schmerzhaft sein, aber danach fängt die Heilung an. Daran hält Meret fest, auch wenn ihr langsam erste Zweifel kommen. (Klappentext)

 

 

 

 

Im August stellte ich hier im Blog die Longlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises vor, längst ist bereits der Preisträger bekannt gegeben worden. "Ein simpler Eingriff" hat es allerdings nicht auf die Shortlist geschafft, doch gehört habe ich es trotzdem. So viel sei schon einmal verraten: es hat mich nicht verblüfft, dass der Roman für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, anders als beispielsweise bei "Ein Sommer in Niendorf" von Heinz Strunk. Wie mir der Roman letztlich gefallen hat, könnt Ihr hier nachlesen: