Sonntag, 10. April 2022

Riley, Lucinda: Die Sturmschwester

Es ist noch nicht lange her, da erschien hier auf unserem Blog die Rezension zu Die sieben Schwestern von Lucindy Riley. Das Buch bildet den Auftakt zur einer insgesamt achtbändigen Reihe, wobei das achte Buch erst im nächsten Jahr erscheinen wird. Begonnen hatte das Lesevergnügen aber bereits im Januar mit Schwester Nr. 5 – mit der Mondschwester. Nun, nach dem Hören des zweiten Bandes der Reihe und nach insgesamt drei Büchern bestätigt sich langsam der Gedanke, dass die Bücher süchtig machen können.

Sechs Mädchen hat Pa Salt adoptiert und diese nach den Plejaden genannt. Als der inzwischen Achtzigjährige unerwartet stirbt, eilen die Frauen nach Genf. Dort erhalten die sechs (?) Frauen einen Brief des Adoptivvaters und die Koordinaten, die auf ihre jeweilige Herkunft hinweisen. Die Reihe beginnt mit der Ältesten, Maia, die ihre Wurzeln in Südamerika findet. Die für die Plejaden notwendige siebente Schwester gilt als verschwunden.


Alcyone, Ally war gerade mit ihrem Freund und Seglerkapitän auf See, als sie die Titan, die Yacht ihres Vaters sichten. Als diese abdreht, will die Seglerin und Flötistin wissen, warum, von den Schwestern erfährt sie, dass wohl gerade die Asche Pa Salts dem Meer übergeben wurden war. Aber erst später wird sie sich auf die Suche nach den eigenen Wurzeln begeben. Ally entschließt sich nach einer Katastrophe, nach Norwegen zu reisen, durch die Hinweise des Vaters hat sie ein Buch gelesen, welches von einem Musiker und einer Sängerin im Jahre 1876 handelt. 



War es bei Maia die Errichtung des Christo, die riesige Jesus - Figur über Rio de Janeiro, so führt uns Ally auf die Spuren eines Stoffes von Henrik Ibsen, nämlich dessen epischen Gedichts Peer Gynt, welches von Edward Grieg vertont wurde. Mit welchem der beiden könnte es Ally, der Sturmschwester, zu tun haben? Eine lange erfolgreiche und tragische Familiengeschichte blättert sich vor uns auf, wenn wir lesen, wie sich eine Bauerstochter mit begnadeter Stimme nach Christiana begibt und dort unter Führung eines Mäzens die Doublestimme für eine Schauspielerin übernimmt und sich in einen Geiger des Orchesters verliebt. Begleiten wir die Figuren dann nach Leipzig an das Conservatorium für Musik, gleich zweimal, 1876/77 und 1936, nach Bergen



Zuerst die Singstimme und dann die Rolle der Solveig aus Peer Gynt ist also der Ausgangspunkt für die Geschichte, der Ally d´Apliése (d´Apliése französisch für Plejaden). Das Buch, welches sie vom Vater erhalten hat, stammt von einem norwegischen Musiker und Komponisten – Jens Halvorsen. (Der echte Johan Halvorsen – 1864-1935 hat allerdings mit der Geschichte nichts zu tun).


Solveigs Lied aus Peer Gynt

Auf Lucinda Rileys Webseite finden sich die jeweiligen Hintergrundgeschichten für die Bücher und so lesen wir dort, dass die Solveig bei der Uraufführung im Christiana Theater tatsächlich gesanglich gedoubelt wurde, eine Art erstes Playback sozusagen. Name und Vorgeschichte der wirklichen Sängerin von Solveigs Lied sind nicht bekannt. Das ist der Stoff, aus dem solche Bücher gemacht werden. Auf der Webseite lernen wir also Henrik Ibsen und Edward Grieg kennen, leisen über Leipzig und Bergen und zuvor auch etwas über Fastnet, eine Segelregatta, an der Ally eigentlich teilnehmen wollte.

Das lange Hörbuch wurde von  Sinja DieksOliver Siebeck und Bettina Kurth eingelesen. Da die innere Erzählung des Jens Halvorsen von Siebeck gelesen wird, lassen sich die unterschiedlichen Zeitebenen gut auseinanderhalten.

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Die sieben Schwestern nannte Lucinda Riley den ersten Band von insgesamt acht Büchern. 
Sechs Bücher erzählen von sechs Schwestern und das siebente von der verschwundenen Schwester. Alles sieben, die Plejaden, wurden von „Pa Salt“ adoptiert. Der Titan Atlas ist der Vater der Plejaden. Pa Salt, wie er von die Mädchen genannt wird, ist vor kurzem verstorben, an Genfer See lebt Ma in einem großen Anwesen, Salt, war ein reicher Mann. Mit dem Namen SALT hat Riley den Leserinnen und Lesern ein Logogriph, ein Buchstabenrätsel gestellt: SALT ist ein Anagramm, denn die Buchstaben lassen sich mühelos zu ATLAS umstellen.

Jedoch konnte Riley den achten Roman, ATLAS - Die Geschichte von Pa Salt, nicht zu Ende bringen, sie starb 2021 an einem Krebsleiden. Da sie aber umfangreiche Notizen hinterlassen und einige Passagen bereits geschrieben hatte, wird auf ihren ausdrücklichen Wunsch ihr Sohn die Geschichte beenden, die im Jahr 2023 veröffentlicht werden soll.



© Der Bücherjunge (08.03.2023)


2 Kommentare:

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