Mittwoch, 29. Januar 2025

Goldammer, Frank: Vergissmeinnicht & Blätterrausch

Goldammer. Das hält schon sehr lange an. 2014 auf der Dresdner Schriftgut, da wurde er mir, glaube ich von Salomo – Publishing empfohlen. Also unterhielt ich mich mit dem Typen, der durch die tätowierten Unterarme auffiel. Und erstand zwei Bücher. Doch das steht ja hier und hier nochmal.

Nun, 2024, brachte Katharina Salomo in ihrem Verlag die zweite, etwas bearbeitete Auflage seines Erstlings, VERGISSMEINNICHT, heraus. Auf Dresden(er)lesen stellten beide diese Neuauflage vor.

Jedenfalls begegnete mit ein KHK Tauner von der Kripo Dresden. Da wusste ich noch nicht viel von den beiden, also dem Goldammer und dem Tauner. Dieser ermittelte erstmals 2006, im ersten Roman von Frank. In VERGISSMEINNICHT. Doch muss Falk Tauner erst über den Schatten seines Leiters in der Mordkommission 1 springen, einem gewissen KHK Lars Pulster. Dessen Truppe ermittelt erst einen, dann mehrere Mordfälle. Und sie werden augenscheinlich beobachtet.

Vergissmeinnicht. Welch Blutgericht. Eigentlich wird man ziemlich schnell drauf gestoßen, dass da nicht einfach ein Verrückter rumortet und ziemlich schnell zwei Frauen, nun sagen wir mal, „auseinander nimmt“ und den Tatortreiniger gleich mitbringt. Dieser Lars Pulster tappt vorerst im Dunkeln. Wenn in dieser Mordkommission jemand positiv auffällt, dann ist es diese Pia. Alle anderen fallen unter das Klischee, nach welchem Kriminalkommissare einen an der Waffel haben müssen, sonst sind sie nicht würdig, in einem Buch aufzutauchen. Aber das würde ich dem Frank Goldammer gar nicht zu sehr vorwerfen, das machen „alle“. Und Pulster verliert langsam die Nerven und traut sich selber nicht. Gib t da was lang Vergangenes?

Die Leser merken ziemlich schnell, dass irgendwie zwei Personen eine rolle spielen, die sich Vincent und Viktor nennen. Was es mit denen auf sich hat, wird sich lange nicht klären und eigentlich klärt es sich erst in BLÄTTERRAUSCH.

In BLÄTTERRAUSCH ist dann die Freundin des Pulster, eine Art BILD-Journalistin, tot und deren (weiterer) Freund oder Liebhaber ein Thomas Blüher, tritt in den Vordergrund. Inzwischen ermittelt dieser oben erwähnte Falk Tauner weiter und die Handlung wird nicht besser. Dieser Blüher und dieser Pluster ähneln einander. Aber wo steht Tauner? Ach ja, der Vincent ist nicht mehr da. Aber da war doch noch der Viktor....

Der „alte“ Frank Goldammer (wir reden hier von den Jahren 2006 und bis 2009) hatte einen gewissen Hang zu paranormalen, psychopathischen, teils mystischen Handlungen. Dissoziative Identitätsstörungen oder multiple Persönlichkeiten könnten hier nun eine Rolle spielen, aber das Ganze scheint mir, Roman hin oder her, mehr als nur übertrieben.

Während VERGISSMEINNICHT durchaus spannend und unterhaltsam ist, bleibt BLÄTTERRAUSCH, die Auflösung, zwar ebenso spannend aber letztlich völlig überzogen. Der Handlung zu folgen wird immer schwerer.

Dabei zeigt Goldammer immer wieder, dass er mehr als nur schreiben kann, auch lange vor seinen Bestsellern (Max Heller, BRUCH...). Neben der Gewalt und dem Sex, sowohl Pulster als auch Blüher können zeitweise von Letzterem nicht genug bekommen, sind auch solche Texte möglich, wie das Textfoto zeigt.

In seinen Erstlingswerken beweist der Autor damit gleich, dass er mit Text umgehen, spielen kann.

Dass mir der „neue“ Goldammer wesentlich mehr zusagt, habe ich gelegentlich bereits erwähnt. Irgendwann wäre da noch vom STEINGEIST vom FROSCHKÄFIG und dem EISKIND zu lesen sein, aber demnächst bleiben wir mal beim neuen Max Heller, der im Februar veröffentlicht wird.






© Der Bücherjunge


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