Mittwoch, 31. März 2021

BlogPost Nr. 173: Unsere Beiträge im März 2021

 

Wie ein paar bunte Ostereier haben wir wieder verschiedeneste Beiträge ins Blog-Nest gelegt. In jedem Fall kann man wieder sagen: Wir legen uns definitiv nicht auf ein einzelnes Genre fest...

 


Uwe machte den Anfang mit DIE ERFINDUNG VON MITTELERDE von John Garth. Bei dem Sachbuch schließt sich der Bücherjunge der Einschätzung des Verlags an, der das „perfekte Geschenk für Tolkien-Liebhaber, Insiderwissen für Fans, unbekanntes Archivmaterial und spektakuläre Neuaufnahmen.“ verspricht.


 

Ein Spontankauf war DER SOLIST von Jan Seghers. Uwe fand es ein wenig schade, dass der Flughafen Berlin-Tempelhof (s. Cover) nur eine äußerst nebensächliche Rolle spielt in diesem Kriminalroman.



Anne stellte dann mit DIE RÜCKKEHR DER APFELFRAUEN von Tania Krätschmar einen Wohlfühlroman vor. Ein warmherziger Roman voller Genüsse und kleiner Spannungsmomente, lebensfroh und mit augenzwinkernden Erkenntnissen. Gerne mehr davon!

 


Eine ausführliche Besprechung zu dem schmalen Büchlein NOAH von Takis Würger gab es dann von Uwe. Damit wird die Tradition des Blogs hochgehalten, immer wieder auch 'Bücher gegen das Vergessen' vorzustellen.



KIM JIYOUNG, GEBOREN 1982 von Cho Nam-Joo ist für Anne kein schönes Buch, aber ein wichtiges, unbequem aber hilfreich. Ein globaler Augenöffner zur Rolle der Frau in einem patriarchalischen System.



Einen eindrucksvollen historischen Roman las Uwe mit ALS WIR UNS DIE WELT VERSPRACHEN von Romina Casagrande. Ein Roman über die sog. Schwabenkinder, und die ausführliche Besprechung ergänzte der Bücherjunge noch durch das Einbinden von interessanten TV-Dokumentationen über das Thema.



Mit MÄNNER IN KAMELHAARMÄNTELN von Elke Heidenreich stellte Anne einen Kurzgeschichtenband vor, der es wie einige andere Bücher hier auch auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. In jedem Fall ist es beeindruckend, auf welch unterschiedliche Weise man sich der Thematik 'Kleidung' nähern kann. 

 


Auch wenn Anne von  "Meine Schwester, die Serienmörderin" im vergangenen Jahr nicht 100%ig überzeugt war, war sie neugierig auf das neueste Buch von Oyinkan Braithwaite. DAS BABY IST MEINS entpuppte sich jedoch eher als ein Kammerspiel denn als ein Roman und erinnert in den Grundzügen an den biblischen weisen König Salomo - katapultiert in das heutige von der Corona-Pandemie gebeutelte Lagos (Nigeria)...



Anne war froh, nach dem eher mittelmäßigen ersten Band der Thrillerreihe Band zwei trotzdem eine Chance gegeben zu haben. Frederic Hecker liefert mit RACHEKULT ein spannendes Verwirrspiel mit überraschenden Entwicklungen. Macht unbedingt Lust auf den Folgeband!



Den Abschluss in diesem Monat machte schließlich Uwe mit Band 5 der Krimireihe um Toni Sanftleben: FINSTERE HAVEL von Tim Pieper. Zur großen Freude von Uwe und Anne durften auch diesmal wieder beide zeitgleich an der Leserunde mit Auotorenbeteiligung teilnehmen. Immer wieder ein besonderes Erlebnis. Und spannend war der Krimi auch, fand Uwe. Annes Rezension folgt ganz sicher auch noch - demnächst...

Dienstag, 30. März 2021

Pieper, Tim: Finstere Havel

Wo fange ich an? Bei Tim Pieper? Oder bei Otto Sanftleben? Vielleicht bei Toni Sanftleben? Das ist im Laufe der Jahre nicht so einfach. Bleiben wir besser bei den Havel-Krimis, deren fünfter nun bereits vor uns liegt. 

Die Havel, so sagt es uns Wikipedia ist der „längste rechtsseitige Fluss der Elbe“. Sie hat eine Länge von 394 Kilometer wobei es zwischen Quelle und Mündung nur einen Abstand von 94 Kilometer Luftlinie gibt. Sie entspringt bei Ankershagen in Mecklenburg-Vorpommern, was ich hier schon einmal erwähnte, und mündet in de Nähe der Stadt Havelberg in Sachsen-Anhalt in die Elbe. Es gibt die Obere, die Mittlere, die Untere Havel. Außerdem gibt es noch die Schnelle Havel.

Dabei tut der Flusslauf der gesamten Havel eigentlich nichts zu Sache, denn Tim Pieper betrachtet in seinen Havelkrimis „nur“ kleine Gebiete in der Nähe von Potsdam oder Werder oder Babelsberg, diesmal bewegt sich Toni Sanftleben, Kriminalhauptkommissar, etwas weiter nach Westen, bis hoch in die Nähe des Naturparks Westhavelland und den dortigen Sternenpark.

Nur der Autor kann in etwa nachvollziehen, warum Tim Pieper von nacheinander von der Dunklen, der Kalten, der Tiefen, der Stillen und nun von der Finsteren Havel schreibt. Das hat er selbst zugegeben... 

Schauen wir, was vor uns liegt.

Sonntag, 28. März 2021

Hecker, Frederic: Rachekult

In Frankfurt herrscht drückende Hitze, als ein enger Freund von Kriminalhauptkommissar Fuchs an ominösen Verbrennungen stirbt. Während Fuchs gemeinsam mit der jungen Fallanalystin Lara Schuhmann in dem rätselhaften Fall ermittelt, geschieht ein weiterer Mord. Der perfide Killer arbeitet mit ebenso ungewöhnlichen wie brutalen Mordwerkzeugen, doch die Taten erscheinen willkürlich. Bis eine Spur mitten in die Reihen der Polizei führt. Fuchs muss sich dem dunkelsten Kapitel seiner Vergangenheit stellen, um weitere Morde zu verhindern – und nicht selbst zum Opfer zu werden.  

 

 

 

 

 

  • Herausgeber : Blanvalet Taschenbuch Verlag; Originalausgabe Edition (15. Februar 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Taschenbuch : 512 Seiten
  • ISBN-10 : 3734109280
  • ISBN-13 : 978-3734109287 
  • Reihe: Joachim Fuchs & Lara Schuhmann (Bd. 2) 



Als bei Whatchareadin die Anfrage kam, ob ich an der Leserunde zu dem zweiten Band der Reihe um die Ermittler Joachim Fuchs & Lara Schuhmann teilnehmen wollte, habe ich ehrlich gesagt gezögert. Denn Band eins "Totenblass" konnte mich seinerzeit ja nicht so recht überzeugen. Da ich bei meiner Rezension zum ersten Band am Ende jedoch schrieb: "Obgleich mich das Debüt noch nicht ganz überzeugen konnte, bin ich neugierig, wie sich die Charaktere im kommenden Fall entwickeln werden und welche Aufgaben dann vor ihnen liegen mögen. Ich warte daher gespannt auf Band 2...", entschied ich mich letztlich doch zur Teilnahme. Zum Glück! Denn sonst wäre mir definitiv etwas entgangen...

Samstag, 27. März 2021

Braithwaite, Oyinkan: Das Baby ist meins

Unerbittlicher als ihre Schwester verteidigt eine Frau wohl nur eins: ihr Baby. 
 
Nach ihrem preisgekrönten Bestseller »Meine Schwester, die Serienmörderin« legt Oyinkan Braithwaite ihren zweiten Roman vor. »Das Baby ist meins« ist eine augenzwinkernde Ansage an das Patriarchat, ein spannender Einblick in die nigerianische Gesellschaft – und vor allem eine rasante Geschichte um zwei Frauen, die wie Löwinnen um das Baby in ihrer Mitte kämpfen. Natürlich ohne Rücksicht auf Verluste oder gar auf den Mann, der versucht herauszufinden, wem er glauben soll. Und der selbst alles andere als ein Unschuldslamm ist.
 

 

 

 

 

  • Herausgeber : Blumenbar; 1. Edition (18. Januar 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Übersetzung : Yasemin Dinçer  
  • Gebundene Ausgabe : 128 Seiten
  • ISBN-10 : 3351050895
  • ISBN-13 : 978-3351050894
  • Originaltitel : The baby is mine

 

Auch wenn "Meine Schwester, die Serienmörderin" mich im vergangenen Jahr nicht 100%ig überzeugen konnte, war ich neugierig auf das neueste Buch von Oyinkan Braithwaite. Dies entpuppte sich eher als ein Kammerspiel denn als ein Roman und erinnert in den Grundzügen an den biblischen weisen König Salomo - katapultiert in das heutige von der Corona-Pandemie gebeutelte Lagos (Nigeria)...

Freitag, 19. März 2021

Heidenreich, Elke: Männer in Kamelhaarmänteln

„Wir vergessen die Namen, die Geschichten, aber fast nie vergessen wir die Kleider.“ – Die große Erzählerin Elke Heidenreich über die schönste Nebensache der Welt

Elke Heidenreich kennt sich aus, mit Jacke und Hose, Rock und Hut – vor allem aber mit den Menschen. Gut aussehen wollen alle, aber steckt nicht noch viel mehr dahinter? Warum sind einem die Jugendfotos im Faltenrock so peinlich? Warum kauft man sich etwas, was einem weder passt noch steht? Wenn Elke Heidenreich von Kleidern erzählt, dann erzählt sie vom Leben selber: von sich mit sechzehn, von Freundinnen und Freunden, von Liebe und Trennung, erzählt Geschichten, komisch und traurig wie nur sie es kann, in denen jeder sich wiedererkennt: sei‘s in ausgeleierten Jeans, sei’s in der wunderbaren Bluse, die schon keine Farben mehr hat, oder schlimmstenfalls im Kamelhaarmantel. 
 
 
 
 
  • Herausgeber : Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; 9. Edition (21. September 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • Gebundene Ausgabe : 224 Seiten
  • ISBN-10 : 3446268383
  • ISBN-13 : 978-3446268388
 
 
 
Literaturliebhabern_innen ist Elke Heidenreich sicherlich ein Begriff. Die streitbare Frau nimmt kein Blatt vor den Mund, was seinerzeit beispielsweise das Literarische Quartett - damals noch mit dem legendären Marcel Reich-Ranicki - sehr belebte. Elke Heidenreich bricht für das Lesen eine Lanze, lässt sich dabei nicht verbiegen, und sie traut sich was. Doch sie liest nicht nur, sondern sie schreibt auch. Dieses Buch mit kurzen Geschichten über Kleider und Leute ist ihr neuestes Werk. Ich war nicht die Einzige in der Leserunde (diesmal bei Lovelybooks), die erstaunt reagierte, als das Thema des Kurzgeschichtenbandes deutlich wurde - Elke Heidenreich und Mode? Aber ja! Sie hat nicht nur ein Faible dafür, sie hat auch jede Menge dazu zu sagen. Und das oft tiefgründiger als der Klappentext vermuten lässt...

Mittwoch, 17. März 2021

Casagrande, Romina: Als wir uns die Welt versprachen

Netzgestöber im Dezember 2020. Ein literarischer Adventskalender. Auf einem Cover ein kleines Mädchen. Über dem Cover steht: „Ein Stück unerzählte Geschichte: das berührende Schicksal der Schwabenkinder“. Darunter: „Zwei Kinder, tausend Schicksale und eine wundersame Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.“

Ich musste da etwas verwechselt haben. Hätte mich jemand nach den Schwabenkindern gefragt, dann wäre die Antwort gewesen, dass Kinder aus Schwaben sich auf reichen Bauernhöfen verdingten weil deren Eltern nicht die ganze Familie ernähren konnten. Doch es war genau andersrum: Bergbauernkinder aus Tirol, Vorarlberg, der Schweiz und Lichtenstein zogen alljährlich insbesondere nach Oberschwaben als Saisonarbeitskräfte.

Über Netgalley erhalte ich das eBook aus den Fischer - Verlagen als Rezensionsexemplar. Also verfolgte ich diese wundersame Reise und nun lest, was ich dazu zu sagen habe.

Montag, 15. März 2021

Nam-Joo, Cho: Kim Jiyoung, geboren 1982

In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.
 

Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst.
 
  • Herausgeber : Kiepenheuer&Witsch; 3. Edition (11. Februar 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Übersetzung: Ki-Hyang Lee 
  • Gebundene Ausgabe : 208 Seiten
  • ISBN-10 : 3462053280
  • ISBN-13 : 978-3462053289
  • Originaltitel : 82년생 김지영
 
 
 
 
 
Auch diesen Roman durfte ich im Rahmen einer Leserunde bei Whatchareadin lesen. Bis auf einen Mann diskutierten hier ausschließlich Frauen, und es ging sehr lebhaft zu. Es bestand Einigkeit darin, dass sich das Buch passagenweise wie ein Sachbuch las - und doch fand es regen Zuspruch. Die gesichtslose Frau auf dem Cover spiegelt tatsächlich den Inhalt des Buches: im Grunde geht es hier um eine Frau, die für alle anderen Frauen steht. In jedem Fall für alle Frauen in Südkorea, eigentlich aber auch weltweit. Das macht das Buch zu etwas Besonderem...
 

Mittwoch, 10. März 2021

Würger, Takis: Noah - Von einem, der überlebte

EINS 

"Es war so. Ich war dabei.“

Wer war Noah Klieger? „Im Frühling des Jahres 2018 in Tel Aviv sitzt ein alter Mann unter einem Kumquatbaum im Garten eines Hochhauses und erzählt seine Geschichte. Sie geht so:“

Wenn auf dem blauen Leineneinband nicht stehen würde, dass das Buch „von einem, der überlebte“ handelt, könnten die Leserinnen und Leser irgendeine Geschichte erwarten, doch wir ahnen es, der Name, der Untertitel und Takis Würger, der Autor und der Ort, an dem er diesem alten Mann zuhört: Wir werden über den Holocaust und über die Shoah lesen oder hören.

Norbert Noah Klieger wurde am 31. Juli 1925 in Straßburg geboren, gestorben ist er am 13. Dezember 2018 in Tel Aviv. Ein Jude, ein Zionist, ein Untergrundkämpfer, ein Sportjournalist und ein Zeitzeuge. Er ist rum gekommen in der Welt und Noah Klieger hat erzählt. Er hat seine Geschichte erzählt und Takis Würger hat sie aufgeschrieben. 


Die Erzählung beginnt mit der Verhaftung eines Jungen in Belgien. Der Aufforderung des Polizisten in einem Wirtshaus mit auf die Toilette zu kommen, damit er nachsehen könne, ober der Junge ein Jude sein, beantwortet Norbert Noah Klieger mit: „Ich bin Jude...“ – Womit zweieinhalb Jahre begannen, die ihn durch das Grauen führten, welches heute als Holocaust bekannt ist und das die Juden schlicht Schoah nennen – die Katastrophe.

Samstag, 6. März 2021

Krätschmar, Tania: Die Rückkehr der Apfelfrauen

Land unter im Apfelgarten: Die Äste biegen sich vor Früchten – aber Dani, die in dem alten Haus mit dem weitläufigen Obstgarten wohnt, muss verreisen! Wer kümmert sich um die Ernte? Kurzerhand fahren ihre Freundinnen Eva, Nele, Julika, Marion und Dorothee in die brandenburgische Provinz. Für die fünf beginnt ein wunderbarer Altweibersommer auf dem Lande. Aber leider gibt es ein Problem. Denn ein korrupter Kerl im Dorf gefährdet Danis Traum, ein Baumblütenhotel zu eröffnen. Doch köstliche Apfelrezepte machen stark, und die Freundinnen haben nicht nur männliche Unterstützer, sondern auch eine großartige Verbündete – die Natur …   
 
 
 
 
 
 
 
 

  • Herausgeber : Blanvalet Taschenbuch Verlag; Originalausgabe Edition (17. September 2018)
  • Sprache : Deutsch
  • Taschenbuch : 352 Seiten
  • ISBN-10 : 3734106281
  • ISBN-13 : 978-3734106286



Im allerersten Jahr unseres Blog-Daseins stellte ich hier 'Eva und die Apfelfrauen' vor - und ahnte nicht, dass es dereinst noch eine Fortsetzung dieses schönen Wohlfühlromans geben würde. Deshalb freute ich mich sehr, als ich diese nun entdeckte. Ab und an lese ich solche Romane durchaus gerne, und so war ich neugierig, ob mich dieser Folgeband genauso entzücken können würde wie seinerzeit 'Eva und die Apfelfrauen'. Wie es nun war? Lest selbst:

Freitag, 5. März 2021

Seghers, Jan: Der Solist

War ich doch neulich in meiner hier bevorzugten, weil einzigen richtigen Buchhandlung in der Stadt (Die Buchhandlung Wilke ist aber eine feine kleine Buchhandlung), um eine Bestellung abzuholen, dabei sah ich ein Buch in der Werbung und die freundliche Buchverkäuferin verkaufte mit das nicht bestellte Buch. Wen das wundert, der mache sich bewusst, es war Corona-Zeit. (Mal sehen, wie sich das in zehn Jahren liest).

Ein Spiegel-Bestseller-Autor und auf dem Cover ein Flughafenterminal, welches historisch genannt werden darf. Im letzten Jahr habe ich da mal eine Fototour besucht. Nur schade, dass der Flughafen Berlin-Tempelhof nur eine äußerst nebensächliche Rolle spielt in diesem Kriminalroman von Jan Seghers, der eigentlich Matthias Altenburg heißt. Um was geht´s? 

Unmittelbar vor der letzten Bundestagswahlen kommt ein Ermittler des BKA zur SETA, einer Berliner Sondereinheit zur Terrorabwehr, die in einer Baracke auf dem Tempelhofer Feld residiert. Im vorherigen Dezember hatte ein gewisser Anis Amri einen Sattelschlepper in einen Weihnachtsmarkt gesteuert und dabei elf Menschen getötet und 55 weitere verletzt. Nachdem in Nizza ein ähnlicher Fall geschah, ist die Gefahrenlage hoch.

Der SOLIST, Neuhaus sagt, er arbeite lieber allein, bekommt als Partnerin Suna-Marie, eine kleine, freundliche, ständig redende, etwas mollige deutsch-türkische Neuköllnerin an seine Seite. Der erste Tote ist ein jüdischer Aktivist, die zweite eine muslimische Anwältin. Die verwendete Pistole kam vor zwanzig Jahren als Beweismittel abhanden...

Neuhaus ermittelt fast allein, fast, denn Suna-Marie entpuppt sich als eine Partnerin, die entscheidende Dinge beiträgt und ihre Stadt wie eine Stadtführerin zu beschreiben weiß...

Donnerstag, 4. März 2021

Garth, John: Die Erfindung von Mittelerde

Was gibt es nicht für eine Unmenge an Literatur über ein Thema, das mich seit 2001 doch schnell faszinierte, und das obwohl, oft wiederholt, Fantasy gar nicht mein literarischer Fall sein sollte. Heute ist es nicht nur ein lit(t)erarischer Fall.

Mittelerde

Fällt mir beim Stöbern im Internet doch letztens ein Werk auf, ein buntes Cover, dessen sofort ins Auge stechende Hauptwort MITTELERDE lautet. Ein John Garth verspricht zu zeigen, „was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“.

Nun, allein die Bücher, die sich bei mir im Laufe der Jahre angehäuft haben, etwas mehr als ein laufender Meter, sind schon sehr ergiebig, was dieses literarische Land betrifft, hat doch Christopher Tolkien über Jahrzehnte hinweg viel erklärt, worauf sein Vater, welcher eben Mittelerde entdeckte, so kam in Gedanken und im Schreiben. 

Und was da alles steht: HERR DER RINGE (gleich zweimal), DAS SILMARILLON, DER HOBBITT, NACHRICHTEN AUS MITTELERDE, DIE KINDER HURINS, DER FALL VON GONDOLIN, LUTHIEN UND BEREN, DAS BUCH DER VERSCHWUNDENEN GESCHICHTEN (Teil 1 und 2), noch ein Buch über TOLKIENS WELT, die BRIEFE VOM WEIHNACHTSMANN und KÖNIG ARTHERS UNTERGANG. Bis auf die letzten handeln alle diese Bücher in oder auf Mittelerde.



Dienstag, 2. März 2021

BlogPost Nr. 172: Was hat der Februar 21 gebracht?













Anne Parden hat sich mit einem historischen Roman befasst, wohl, weil der Verfasser von Tanz mit mir, Aurelia, Titus Müller, ihr schon mehrfach unter die Finger kam. Der Roman handelt zu Cromwells Zeiten im 17. Jahrhundert in England.

Dann setzt sie erneut mit einem bekannten Autor fort: Jeffree Deaver und Der Todesspieler"Colter Shaw ist hart, er ist kompromisslos und die letzte Rettung für die Menschen, denen die Polizei nicht helfen kann oder will… Er ist ein hervorragender Spurenleser und verdient seinen Lebensunterhalt damit, für Privatpersonen vermisste Personen aufzuspüren." Hier könnt ihr die Besprechung lesen.

Gleich eine ganze Staffel stellt Anne als nächstes vor: Die Totnbändiger von Nadine Erdmann

Als ich dann schon wieder die nächste Besprechung von Anne sah, fiel mir das Cover auf. richtig, Quint Buchholz lässt grüßen. Jutta Richter hat das Kinderbuch Hinter dem Bahnhof liegt das Meer geschrieben.

Von Palmen, Wüsten und Basaren berichtet Hans Bergel in dem schmalen Band einer Israelreise. Von diesem Autor wird Uwe bald erneut berichten.

Doch bevor es damit gleich weitergeht, erzählt Anne von einer "Reise durch Fjorde, Gebirge, einsame Hochebenen und magische Orte". Das gibt es in Noch alle Zeit von Alexander Häuser.

Eher noch als der soeben erwähnte Reisebericht aus Israel fand Uwe auf der einzigen Buchmesse, die er 2021 besuchen konnte, bei Dresden (er)lesen am Stand der Edition Noack & Block diesen autobiografischen Roman des fünfundneunzigjährigen Siebenbürgener Sachsen Hans Bergel. Ein faszinierendes Buch, welches zu einer Trilogie wird. Was hier natürlich zu weiteren Posts führen muss. Hier geht es zur Besprechung von Wenn die Adler kommen.

Wenn Ulrike Blatter allen Kindern, die durch Kriege ihrer Kindheit beraubt worden sind, eine Stimme gibt, dann ist das hier auf unserem Blog genau richtig. Anne Parden schrieb die Rezension  zu Der Hütejunge.

Die beiden folgenden Rezensionen zu Oliver Henkels KAISERTAG und Heiger Ostertags WALKÜRENRITT stehen schon länger auf diesem Literaturblog. Das liegt daran, dass ich mich beim Genuss von Laurent Binets EROBERUNG an andere Alternativweltgeschichten erinnerte. In EROBERUNG wir die Geschichte umgedreht und ein Inka erobert Europa.

Anne entführt uns dann nach Kamtschatka und einem Episodenbuch von Julia Philips. Hier findet sich die Rezension zu Das Verschwinden der Erde.

Mit Freude bekam Uwe das Rezensionsexemplar JAKOBS WEG, dem Kriminalroman von Jörg H. Trauboth der auf eben diesem Jakobsweg von Jakobs Weg berichtet. Es geht um das ernste und leider auch sehr aktuelle Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder. Den Spagat zwischen eindringlichem Text und Gewaltdarstellung bei gleichzeitger Beschreibung der Wirkungen des Camino Frances hat Trauboth ganz hervorragend ausgeführt. Hier findet ihr die letzte Rezension des Monats Februar.

© Der Bücherjunge