London, 1647: Es ist die Blütezeit des strengen Puritanismus. Dessen
Anführer Oliver Cromwell lässt sogar das Weihnachtsfest verbieten, mit
der Begründung, es sei mit heidnischen Bräuchen vermischt und daher
unbiblisch. Auch der junge John ist ein Puritaner. Sein Vater starb an
Trunksucht, und von seinen Zieheltern hat er gelernt, dass ein
gottgefälliges Leben aus Entsagung und Disziplin besteht. Er ist fest
entschlossen, alles zu tun, um nicht das Schicksal seines Vaters zu
teilen. Doch dann begegnet er der wunderschönen, lebenslustigen Aurelia
Fox, und seine Welt gerät ins Wanken. Könnte Aurelia recht haben, und
Gott ist auch in Schönheit, Freude und Musik zu finden? Und Aurelia
versteht durch John, dass die fromme Ehrfurcht der Puritaner eine
wichtige Facette Gottes lebendig werden lässt. So beginnen die beiden,
das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Doch ihrer jungen Liebe droht
Gefahr: Aurelias Familie bereitet heimlich einen Weihnachtsgottesdienst
vor, obwohl darauf laut Gesetz schwere Gefängnisstrafen drohen. Und dann
bekommt Johns strenger Ziehvater Wind davon ...
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Herausgeber
:
Gerth Medien GmbH (14. August 2019)
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Sprache
:
Deutsch
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Gebundene Ausgabe
:
176 Seiten
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ISBN-10
:
3863342399
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ISBN-13
:
978-3863342395
Wer den Blog verfolgt, der wird wissen, dass ich hier bereits andere Bücher von Titus Müller vorgestellt habe. Im Januar 2019 ebenso wie im Januar 2020. Im Grunde bin ich also schon spät dran mit meiner diesjährigen Buchvorstellung... Dabei sind die Inhalte der Bücher sehr unterschiedlich: "
Das kleine Buch vom Alltagsglück" ist im Grunde ein typisches Geschenkebuch, ein kleines Mitbringsel mit lesenswerten Gedanken. Und "
Der Schneekristallforscher" widmet sich dem Leben von Wilson Bentley, einem Mann, der seinerzeit Schneeflocken sammelte und sie erstmals fotografierte. Das Buch von Titus Müller, das ich in diesem Jahr gelesen habe, ist eine romantische Erzählung, die die Irrwege religiöser Eiferer deutlich aufzeigt. Wie sie mir gefallen hat? Lest selbst:
GLAUBENSKRIEGE...
Anhand einer jungen Liebe, die aus verschiedenen Gründen nicht sein
darf, führt uns Titus Müller zurück in die Zeit nach den Bürgerkriegen
Englands (Mitte des 17. Jahrhunderts), nachdem Oliver Cromwell als
strenggläubiger Puritaner nicht nur dafür gesorgt hatte, dass der König
abgesetzt und später hingerichtet wurde, sondern in der neu deklarierten
Republik England auch den Katholizismus vehement bekämpfte.
Aurelia Fox gehört einem höheren Stand an, und natürlich ist es
undenkbar, dass ihre Liebe zu John, dem Wasserträger, eine Chance haben
könnte. Noch dazu gehören die beiden unterschiedlichen
Glaubensrichtungen an. Während Aurelia, ebenso gottesfürchtig wie John,
die Schönheiten im Leben wahrnimmt und ihnen Raum gibt, beschränkt sich
John als Puritaner auf den nackten Glauben. Jegliche Ablenkung durch
bunte Kirchenfenster etwa oder Verschönerungen jeder Art ist bei den
Puritanern verpönt, und selbst das Weihnachtsfest ist bei Strafe
verboten.
Titus Müller lässt die Welt des 17. Jahrhunderts lebendig werden, und
auch wenn der Liebesgeschichte um Aurelia und John etwas Märchenhaftes
anhaftet, fand ich den historischen Ausflug in diese unruhige Zeit
Englands überaus interessant. Dabei wechselt der Autor immer wieder
zwischen der Perspektive Johns (Ich-Erzähler) und Aurelias (personale
Erzählperspektive). Dadurch kommt der Leser der Denkweise und dem
Lebenshintergrund beider Figuren nahe, was für die Entwicklung der
Erzählung von Vorteil ist.
Nicht umsonst wohl hat Titus Müller die Erzählung in der
Weihnachtszeit angesiedelt. Angesichts der vehementen Folgen der
Glaubenskriege mit Unterdrückung, horrenden Strafen bei Zuwiderhandlung
und stillem oder offenem Protest auf der anderen Seite, mildert die
versöhnliche Weihnachtszeit die klaffenden Abgründe der beiden
Glaubensparteien (Puritaner vs. Katholiken) letztlich etwas ab. Der
Schluss ist vielleicht etwas zu märchenhaft und wenig vorstellbar,
bietet aber Hoffnung im Sinne von mehr Toleranz und Aufeinander-Zugehen
in der Zukunft.
Eine schöne Entdeckung...
© Parden
Titus Müller studierte in
Berlin Literatur, Mittelalterliche Geschichte, Publizistik und
Kommunikationswissenschaften. Mit 21 Jahren gründete er die
Literaturzeitschrift "Federwelt". Seine Ratgeber und historischen Romane
begeistern viele Leser. Titus Müller ist Mitglied des PEN-Club und
wurde u.a. mit dem "C. S. Lewis-Preis" und dem "Sir Walter Scott-Preis"
ausgezeichnet.
Seine Bücher werden regelmäßig zu Bestsellern. "Der Schneekristallforscher" z.B. hat sich über 10.000 mal verkauft.
Um die englische Kirche nach den Tudors zu verstehen, Missmanagements wohl zu diesen zurück gehen. Da der Nachfolger Elisabeths I. - Jacob - nun König von Schottland und England war, selbst katholisch, bekam dieser Glauben wieder etwas mehr Gewicht auch in England, denn Kirche nach Heinrich VIII. Und dessen Tochter Elisabeth unabhängig von Rom gemacht hatten. Fast folgerichtig geht dann der Puritaner Cromwell gegen Jacobs Sohn, Karl I. vor, den er auch enthaupten lässt. Dies wird übrigens bei Dumas Musketieren erzählt in 20 Jahre nachher (glaube ich).
AntwortenLöschenUwe
Sorry, aber deinen Kommentar verstehe ich nur z.T., einiges ist verwirrend. Autokorrektur?
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