Montag, 30. Juni 2014

BlogPost Nr. 18: Zusammenfassung der Beiträge im Juni 2014



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Dann gehen wir aber noch einmal zurück in den Monat Mai. Denn das Ergebnis der Verlosung anlässlich unseres ersten Geburtstages stand ja noch aus! Es standen 3 Bücher zur Auswahl, doch für eines hat sich leider niemand interessiert. Für die beiden anderen aber kam es dann endlich mit etwas Verspätung zur Auslosung.

DIE TAGEBÜCHER VON ADAM UND EVA von MARK TWAIN ging an Arun (Klaus): Herzlichen Glückwunsch!

DAS LEBEN IST EIN LISTIGER KATER von MARIE-SABINE ROGER ging an Moni Seidel: ebenfalls herzlichen Glückwunsch!

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Den Reigen der Buchbesprechungen eröffnete diesmal Rudi:


Mit OSCAR stellte uns TinSoldier in seinem ersten Juni-Beitrag ein besonderes Buch und einen ganz besonderen Kater vor.

"Oscar ist ein Buch, dass mich in der Meinung bestärkt hat, dass mein Leben ohne die Liebe und den Kontakt zu Tieren ärmer wäre. 

Wer dieses Buch gelesen hat, der kommt automatisch zu dem Wahlspruch "Carpe diem" (Geniesse den Tag), denn: 
Auch das längste Leben ist am Ende zu kurz!" 


Wie wahr! 
Und sein Urteil über dieses Buch ist dann auch eindeutig: 
Ergreifend und absolut lesenswert!

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TinSoldier legte gleich noch eine weitere Rezension nach:

Auflaufend Wasser

ist eine Novelle aus der Feder des Autoren-Duos Astrid Dehe und Achim Engstler.
TinSoldier schreibt u.a. dazu in seiner Rezension:

"Die Novelle "Auflaufend Wasser" ist ein feines Stück Gegenwartsliteratur und erzählt die traurige Geschichte des jungen Matrosen Tjark Evers, der 1866 einen tragischen Tod im Wattenmeer vor der Insel Baltrum fand." 


Eine ergreifende Geschichte, erzählt in einer packenden Novelle mit Tiefgang!

***
Auch die Anne hat in diesem Monat gelesen. Zuerst eine rabenschwarze Krimikomödie aus der Feder von Markus Walther: DER LETZTE BEISST DIE HUNDE.

Intelligenter Witz, eine interessant gestrickte Geschichte, eine liebevolle Aneinanderreihung von Klischees und markanten Charakteren und ein gutes Stück Menschlichkeit - das ist der Stoff, aus dem dieses Buch gestrickt ist.
Daher gebe ich hier eine seltene uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die dem Genre nicht ganz abgeneigt sind und z.B. Filme wie "Arsen und Spitzenhäubchen" einfach nur lieben.

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HEUCHLER von Mark Franley war das nächste Buch, das von Anne gelesen und rezensiert wurde.


Eine Empfehlung für hartgesottene Thrillerfans: Band 1 der Reihe um Hauptkommissar Köstner. Kurz und knackig, spannend und rasant - und nichts für Zartbesaitete...




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Und einmal mehr gab es eine lyrische Eigenkreation von der Anne. IM SOMMERWIND nimmt uns mit in einen sorgenfreien Sommertag, an dem die Seele auftanken kann...






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Ein ganz besonderes Kleinod stellte uns Anne als nächstes vor: SIEBZEHN SILBEN EWIGKEIT von Denis Thériault.

Gleichzeitig zart, komisch und tragisch wird diese ganz besondere Geschichte erzählt, der man nach der Lektüre mit einem lachenden und einem weinenden Auge einen Ehrenplatz im Gedächtnis und im Bücherschrank geben möchte



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Wieder eine ihrer Geschichten aus der Arbeit mit Kindern im Vorschulbereich gab Anne dann zum Besten: LECKER, LECKER! lautet diesmal der Titel...






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Einen Thriller mit einer ungewöhnlichen Perspektive wird uns dann wieder von Anne vorgestellt: ZWEIUNDVIERZIG von Claudia Rapp. Nach etlichen begeisterten Rezensionen bereute sie die Lektüre keineswegs.

Insgesamt ein flott zu lesender, gestrafft erzählender, über weite Strecken spannender Thriller, dem lediglich am Ende etwas die Substanz fehlte. 

Gerne mehr davon!

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Gelegentlich gibt es auch Empfehlungen, welche der Dienst so mit sich bringt. Hier hat KaratekaDD ein EBook gelesen, welches ein Jurist und Dozent für Aufenthaltsrecht und Asylverfahrensrecht geschrieben hat. Thema ist die Verschleppung von jungen Frauen aus der Moldauischen Republik nach Deutschland, Lübeck zur Zwangsprostitution. Tilmann Schott hat einen spannenden Roman vorgelegt, dessen Hintergründe selbstverständlich gut recherchiert sind, denn der Autor war nicht nur Richter sondern auch in der kriminologischen Forschung tätig.
Keinesfalls wissenschaftlich trockene Art und Weise erfahren wir, ob Frank Thervall die Irina Yorondova aus den Fängen der Schleusermafia befreien kann.Rezension



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Am 21. Juni 2014 beginnt etwas Neues für diesen unseren Blog: Wir begeben uns gemeinsam auf eine Bücherreise. Initiiert von Arndt Stroscher (► Astro Librium) werden wir nacheinander das Jugendbuch HANAS KOFFER der Kanadierin Karen LEVINE erhalten. Dieses befindet sich in einem Koffer und wird uns über einen längeren Zeitraum begleiten. ► Hier beginnt die Reise.




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Einen überaus spannenden Jugendthriller rund um die CyberWorld stellt uns die Anne dann wieder vor: MIND RIPPER von Nadine Erdmann. Anfangs skeptisch, als sie angesprochen wurde, ob sie dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen wollte, war sie schließlich einfach nur begeistert.

Dieses Buch hat es verdient, hoffentlich demnächst auch als Printversion herauszukommen!



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Im Jahre 2011 kam sehr erfolgreich der Film DSCHUNGELKIND in die Kinos. Sabine Kuegler erzählt im Buch, auf dem der Film beruht von ihrer Kindheit im Dschungel von West - Papua beim Stamme der Fayun.
Die Geschichte ist spannend, bunt und vieles mehr und auch nicht unumstritten. Lest einfach nach in dieser Rezension:



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Die Reise beginnt. Hanas Koffer ist bei der Anne eingezogen - und sie durfte ein inhaltsreiches Päckchen auspacken. Natürlich berichtete sie von HANAS KOFFER - VOR DEM LESEN...






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Auch "Gegen das Vergessen" hat der Beitrag um Sally Perel zum Thema, der seine Autobiographie "Ich war Hitlerjunge Salomon" trotz fortgeschrittenen Alters vor Klassen und bei abendlichen Veranstaltungen im Rahmen von Lesungen vorstellt. Anne hatte das große Glück, einer solchen Lesung beizuwohnen.
SALLY PEREL - LEBENDIGE GESCHICHTE ist der Artikel, der ihre Eindrücke wiedergibt...

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An den Bericht über die Lesung schließt sich logischerweise gleich auch die Rezension des Buches an, um das es ging: ICH WAR HITLERJUNGE SALOMON von Sally Perel.

Anne meinte hierzu: Kein literarisch hochwertiges Buch, aber trotzdem beeindruckend. Ein mutiges Buch. Ein wichtiges Buch. Ein Buch, das auch und gerade junge Menschen lesen sollten...




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Und eine weitere Blog-Post schließt den Monat Juni ab: UNSERE NEUERWERBUNGEN des sich dem Ende zuneigenden Sommermonats sind sein Inhalt...


Anne & Rudolf & Uwe

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BlogPost Nr. 17: Neuerwerbungen im Juni 2014



Auch im Sommer gibt es Neuzugänge in unseren Bücherregalen zu vermelden. Urlaubslektüre und anderes - in jedem Fall wieder lohnenswert!

Anne Parden  

Vom Autor Peter Nimsch selbst eingeladen, mich für die Leserunde bei LovelyBooks zu bewerben, hat schließlich ein Exemplar von LUST & LIEBE DANN KAM DAS LEBEN den Weg zu mir gefunden.
Ich bin sehr gespannt auf dieses Buch, ebenso wie auf die Leserunde, die vom Autor begleitet wird... Bei Amazon jedenfalls hat es ausnehmend gute Kritiken erhalten...
  • Broschiert: 620 Seiten
  • Verlag: Engelsdorfer Verlag; Auflage: 1 (25. Februar 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3954887312
  • ISBN-13: 978-3954887316
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Netterweise wurde ich von der Autorin Nadine Erdmann angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, Ihr Buch zu lesen. Vielversprechende Rezensionen hatten mich MIND RIPPER schon längst auf die Wunschliste setzen lassen, so dass ich natürlich begeistert zugesagt habe. Ich bin gespannt!

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 931 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 308 Seiten
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B00JJOT8AG
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Ich freue mich, dass nach "Bretonische Verhältnisse" (Bd. 1) und "Bretonische Brandung" (Bd.2) nun auch der dritte Band der Reihe um Kommissar Dupin bei mir eingezogen ist. BRETONISCHES GOLD von

  • Broschiert: 352 Seiten
  • Verlag: KiWi-Paperback (15. Mai 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3462046225
  • ISBN-13: 978-3462046229

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DAS HAUS DER GESCHICHTEN von Thomas Franke war ein Geschenk. Der Klappentext klingt sehr vielversprechend, und die Bewertungen des Buches fallen sehr gut aus. Auch wenn ich etwas von "Glanzstück am Horizont der christlichen Belletristik" gelesen habe, bin ich sehr neugierig auf das Buch!

  • Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
  • Verlag: Gerth Medien; Auflage: 4., Aufl. (Juli 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3865915728
  • ISBN-13: 978-3865915726
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Und auch dieses Buch war ein Geschenk. Schon längst bin ich neugierig auf dieses Buch MORGEN KOMMT EIN NEUER HIMMEL von

  • Broschiert: 368 Seiten
  • Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 8 (24. März 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 381051330X
  • ISBN-13: 978-3810513304
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Nachdem schon das erste Buch der Träume mein Regal ziert, darf auch Band 2 nicht fehlen... SILBER - DAS ZWEITE BUCH DER TRÄUME von Kerstin Gier ist deshalb gleich nach Erscheinen bei mir eingezogen...

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (26. Juni 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3841421679
  • ISBN-13: 978-3841421678

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Und auch ich kann Büchergilde, *grins*... Eine wunderschöne Ausgabe des Verlages von VOR DEM STURM von Jesmyn Ward steht seit kurzem in meinem Regal.

National Book Award
Schutzumschlag, Lesebändchen, Leinen, geprägt, 320 Seiten.
Umschlaggestaltung von Angelika Richter.
Aus dem Englischen von Ulrike Becker.


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Wie KaratekaDD zu diesem Buch gekommen gekommen ist? Er hat derzeit eine Diplomarbeit auf seinem Schreibtisch, die er zu begutachten hat. Das machen ja bekanntlich immer ein Erst- und ein Zweitbewerter. Der Erstbewerter ist der Autor dieses Schleuserkrimis, welcher als Dozent Asylverfahrensrecht und Aufenthaltsrecht unterrrichtet. Somit ist der Verfasser vom Fach und mit Schleusungskriminalität, Menschenhandel und Prostitution entsprechend vertraut.
Zudem handelt der Roman in Lübeck, Schweden und der Republik Moldau. 
Die Diplomarbeit hat damit allerdings nichts zu tun.
Leider nur als ebook erhältlich.


► EBook / Verlag: Dotbooks / ISBN: 3-943835-09-X / 310 Seiten


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TinSoldier

Bei mir gab es im zurückliegenden Monat nur eine einzige Neuerwerbung. Diese ist bestellt, aber momentan noch nicht bei mir eingetroffen. Bis zum Monatsende sollte es aber klappen:

Das Böse im Blut

ist ein vielversprechender Wildwest - Roman von James Carlos Blake. Als ich den Roman im neuesten Katalog der Büchergilde Gutenberg (wo sonst?) fand, schlugen meine Sensoren für gute Bücher sofort Alarm: Also her damit!
Reizvoll daran ist, dass es sich nicht um einen klassischen Wildwest-Roman handelt, sondern dass hier eher die realistische Seite des ehemaligen Wilden Westens geschildert wird.
Das Böse im Blut ist laut Buchbeschreibung der Büchergilde Gutenberg "eine gnadenlose Abrechnung mit dem Mythos des Wilden Westens".
Ich bin sehr gespannt.

Lesebändchen, fester Einband
Schutzumschlag aus Strukturpapier
448 Seiten
Originalausgabe: Verlag W. Heine, München


Sonntag, 29. Juni 2014

Perel, Sally: Ich war Hitlerjunge Salomon


Jahrzehntelang hat er geschwiegen. Dann schrieb er ein Buch, das seinesgleichen sucht: Der Jude Sally Perel, 1925 geboren, überlebte den Holocaust in Nazi-Uniform, mitten in Deutschland, versehentlich protegiert von höchsten Stellen. An der Front und in der Hitlerjugend gerät der Jugendliche in schwierigste Situationen, die er mit Glück und Verstand meistert. Unsäglich leidet er unter seiner doppelten Identität: Sein Volk stirbt, und er verbirgt sich auf der Seite der Mörder. Indem er das Buch schrieb, hat er sich mit seinem Schicksal versöhnt. Perels Buch ist nicht zuletzt einer der wenigen Berichte über das Deutschland der Kriegszeit von einem, der sich nicht zur „Volksgemeinschaft“ zugehörig fühlte. Sally Perel reist seit vielen Jahren regelmäßig durch Deutschland und berichtet insbesondere Schülern von seinem außergewöhnlichen Schicksal. 

Der Film zum Buch hat eine Oscar-Nominierung bekommen und ist mit dem Golden Globe ausgezeichnet worden. „Das Buch von Sally Perel ist ein Plädoyer für das Recht auf Leben – jenseits aller Ideologien und Glaubensformen.“ (Hamburger Abendblatt) 



  • Taschenbuch: 240 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (1. Mai 1993)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453065123
  • ISBN-13: 978-3453065123






Zerrissene Seele

 
Sally Perel und seine Kameraden




"Ich habe mir vorgenommen, die ganze Wahrheit zu schreiben, ohne Rücksicht darauf, wie man sie interpretieren wird".


Nach Jahren des Schweigens gibt er das Geheimnis seiner doppelten Identität preis: Der Jude Sally Perel entkam dem Holocaust in der Uniform der Nazis, er überlebte mitten in Deutschland als Hitlerjunge Jupp Perjell.

 

Auf eindringliche Weise berichtet er von den aberwitzigen Erlebnissen und der inneren Zerrissenheit dieses Doppellebens, das ihn in die Rolle des Opfers wie in die des Täters zwang.
Sally Perel - ein Anti-Held des Holocaust...

 

Wie "bewertet" man als Leser solch ein Buch? Perel selbst schreibt, dass es sich hierbei um einen Bericht handelt.
Oft reißt Perel Szenen nur an oder fasst sich relativ kurz, springt auch in der Chronologie, schiebt Erinnerungen ein, stellt selbst Gefühle oftmals sehr sachlich dar. Insgesamt ist es wohl kein "Meisterwerk" schriftstellerischer Kunst.

 

Aber kommt es bei solch einem Buch tatsächlich darauf an? Ist es nicht vielmehr der Inhalt, auf den es ankommt? Die Tatsache eines mutigen Zeugnisses?
Denn das ist es in jedem Fall. Sally Perel, der in seiner Kindheit mit seiner Familie aus seiner Heimatstadt Peine, nahe Braunschweig, vor dem drohenden Nationalsozialismus nach Lodz, Polen, flüchtet. Sich dort allmählich einlebt, bis die Eltern ihn und den ältesten Sohn der Familie fortschicken, begleitet von den letzten Worten der Mutter: "Du sollst leben". Die Flucht nach Osten, das Leben in einem Waisenhaus, die deutsche Invasion, der Geistesblitz, alle Papiere verschwinden zu lassen und sich als Volksdeutscher auszugeben... Der Weg über die Front zu einem Internat der Hitlerjugend in Deutschland, wo das vom Wolf gejagte Schaf den Pelz umdreht und selbst zum Wolf wird, so Perels Worte.

 

Immer mit der Angst vor der Entdeckung, spielt Perel als Jupp Perjell seine Rolle perfekt. Erhält Anerkennung und Belobigungen, wird von der Nazidoktrin infiltriert und identifiziert sich sogar mit deren Parolen.
Gleichzeitig lebt tief in ihm der kleine jüdische Junge Sally Perel, der sich nach seiner Familie sehnt und sich schließlich in den Weihnachtsferien aufmacht nach Lodz, um nach Spuren seiner Familie im Ghetto zu suchen...

 

Ein mutiges Buch. Ein wichtiges Buch. Ein Buch, das auch und gerade junge Menschen lesen sollten, denn:  


"Die Jugend von heute ist nicht verantwortlich für die Greueltaten der Nazis, aber sie wird es sein, wenn es wieder zu solchen kommt."



© Parden



►Hier geht es zum Bericht über die Lesung von Sally Perel, die für mich wirklich beeindruckend war...





 Ausschnitte der Buchverfilmung: Ich war Hitlerjunge Salomon















Sally Perel (* 21. April 1925 in Peine, eigentlich Salomon Perel, auch bekannt unter den Namen Shlomo Perel oder Solomon Perel, während der NS-Diktatur Josef Perjell oder auch Josef Peters) ist ein israelischer Autor deutscher Herkunft. Als Mitglied der Hitlerjugend war es ihm gelungen, seine jüdische Identität zu verbergen und den Nationalsozialismus zu überleben. Seine Autobiografie Ich war Hitlerjunge Salomon wurde 1990 unter dem Titel Hitlerjunge Salomon verfilmt.    >QUELLE



Samstag, 28. Juni 2014

Sally Perel - Lebendige Geschichte


Sally Perel


Was macht eigentlich eine Lesung aus? Bisher habe ich an einigen teilgenommen, und alle liefen ähnlich ab. Ein Tisch und ein Stuhl auf einer Empore, davor ein Mikrophon, der Autor.
Dieser kam entweder mit einem Stapel beschriebener Blätter an oder aber mit dem Buch, aus dem er lesen wollte. Ein wenig wurde frei erzählt, um die Stimmung aufzulockern, dann wurde vorgelesen, kapitel- oder abschnittsweise. Später dann die Möglichkeit, sich eines der Bücher des Autors zu kaufen und/oder signieren zu lassen.

 


Meine letzte Lesung war - anders. Ja, auch hier gab es das Buch des Autors zu kaufen, und ja, auch hier standen Tisch, Stuhl und Mikrophon auf einer kleinen Bühne.
Doch der Autor las nicht eine Zeile. Sondern er erzählte. Erzählte aus seinem Leben. Vor allem aus seiner Jugendzeit, die in die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland fiel. Und der Autor war Jude. Sein Name: Salomon Perel, genannt Sally Perel...

 
Sally Perel bei der Lesung



Um die unweigerliche Schlange nach der Lesung am Bücherstand zu umgehen, hatte ich mir bereits vor der Lesung das Buch von Perel gekauft. Und als der Autor nun zu erzählen begann, nahm er seine Zuhörerschaft vollkommen in den Bann.
Die Art des Erzählens verbunden mit den ungeheuerlichen Geschehnissen, die uns da zu Ohren kamen, verschlugen uns so manches Mal den Atem. Natürlich hat man bereits vieles gehört von den Gräueltaten im Dritten Reich, aber so nahegebracht wie von Sally Perel, der ja alles hautnah miterlebt hat (wenn auch anders als die meisten seiner jüdischen Mitbürger), ist es etwas ganz anderes.

 


►Zur Buchrezension
Es war derart beeindruckend, dass ich das Gefühl hatte, möglichst keine Zeile des Gesagten in Vergessenheit geraten lassen zu dürfen. Und so tat ich etwas für mich Unglaubliches.
Da ich nicht wusste, ob das Erzählte so auch in dem Buch wiederzufinden war, kramte ich einen Druckbleistift aus meiner Tasche und begann auf den leeren Vorderseiten des Buches mitzuschreiben. Von dem Doppelleben und der zerrissenen Seele. Davon, dass Perel lange Zeit davor zurückscheute, seine Geschichte zu erzählen, weil er nicht wusste, wie sie aufgenommen würde. Von seiner Erkenntnis, dass Verdrängen die Verlängerung des Exils bedeutet, Erlösung aber Erinnern heißt. Von seiner Mutter, deren letzte Worte an ihn waren: "Du sollst leben" - und er sich in all der Zeit der Bedrohung an diese Worte klammerte. Und die Verknüpfungen zu der heutigen Zeit, in der der braune Sumpf längst noch nicht ausgerottet ist.

 



Auch wenn Perel seine Geschichte sicher schon tausende Male erzählt hat - er führt regelmäßig Lesungen in Deutschland durch, auch und v.a. für Schulklassen - und er meist recht sachlich berichtete, war es für uns Zuhörer oft sehr berührend, beklemmend und ergreifend. Zwischendrin hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
Und in dem Bewusstsein, dass Perel einer der letzten Zeitzeugen dieser Geschehnisse ist - er ist Jahrgang 1925 - und aus dem Gefühl heraus, diesen Mann stellvertretend für Tausende seiner Generation würdigen zu wollen, stellte ich mich erstmals in meinem Leben nach der Lesung zum Signieren des Buches an.

 

 
Sally Parel signiert sein Buch



Als ich an der Reihe war, ergriff er zunächst unbeteiligt das Buch, schaute dann aber auf, als er die handbeschriebenen Seiten sah und lächelte fragend. "Gegen das Vergessen", war alles, was ich herausbrachte...
Und doch fand er noch einen Platz in dem Buch für seine Widmung: "Für Anne - Schalom"
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 Die Schaubude in Peine, Gespräch mit Salomon Perel


 Ich war Hitlerjunge Salomon - Sally Perel im Interview









Sally Perel (* 21. April 1925 in Peine, eigentlich Salomon Perel, auch bekannt unter den Namen Shlomo Perel oder Solomon Perel, während der NS-Diktatur Josef Perjell oder auch Josef Peters) ist ein israelischer Autor deutscher Herkunft. Als Mitglied der Hitlerjugend war es ihm gelungen, seine jüdische Identität zu verbergen und den Nationalsozialismus zu überleben. Seine Autobiografie Ich war Hitlerjunge Salomon wurde 1990 unter dem Titel Hitlerjunge Salomon verfilmt.    >QUELLE



Mittwoch, 25. Juni 2014

BlogPost Nr. 16: Hanas Koffer - Vor dem Lesen...


Heute erreichte mich ein Päckchen. Nicht irgendein Päckchen. Sondern DAS Päckchen. Das Päckchen "Gegen das Vergessen"...








Wie Uwe in der letzten BlogPost berichtete, nimmt Litterae Artesque an einer besonderen Aktion teil. Ins Leben gerufen hat sie AstroLibrium mit Arndt Stroscher:

Copyright: Arndt Stroscher


Ein Buch geht auf die Reise quer durch die Republik. In Erinnerung an ein ausgelöschtes Leben.


Copyright: Arndt Stroscher





Als erstes kam nun Hanas Koffer zu mir. Und befand sich in einem handlichen Päckchen. 

Es klapperte ein wenig...





Eine Blechdose kam zum Vorschein. Es durfte weiter ausgepackt werden...









Und das kam schließlich alles heraus: Das Buch natürlich, klar, ein schönes Notizbuch mit Stift, das auch innen schon liebevoll vorbereitet wurde, einige Päckchen Vergissmeinnicht, Pagemarker und ein handgeschriebener, herzlicher Brief an alle Mitleser. 
Da bekommt man Lust, gleich loszulegen...






Ich jedenfalls freue mich, auf diese Aktion gestoßen zu sein und daran teilnehmen zu können. Lesen gegen das Vergessen, das ist wichtig. Und es verbindet.

 

Die Vergissmeinnicht als Symbol gegen das Vergessen dürfen bei mir verbleiben. Jedenfalls eines der Päckchen. Und der Blumentopf steht schon bereit! Hoffen wir nur, dass meine Daumen sich diesmal endlich als grün erweisen mögen...