Krimis sind ihre Leidenschaft: Mimi, die scharfsinnige, ältere Dame, lebt in ihrer Villa am Rande der Stadt. Eigentlich ist es kaum vorstellbar, dass ihr jemand mit einem herabfallenden Flügel den Garaus machen will. Daher stellt sie gemeinsam mit ihrer Enkeltochter Helen, eigene Ermittlungen an – ganz wie ihre Vorbilder in den Büchern. Mimi lädt fünf „Verdächtige“ in ihre Villa ein, darunter den Bürgermeister, denn dieser hat ein Motiv: Er will Mimis Grundstück aufkaufen, um darauf ein Einkaufszentrum zu errichten. Doch ist er nicht der einzige, der der alten Dame an den Kragen will. Zusammen mit ihrer Enkelin, ihrem Butler und einem Bügeleisen weiß Mimi sich aber durchaus zur Wehr zu setzen. Ein mörderisches Vergnügen nimmt seinen Lauf...
- Broschiert: 228 Seiten
- Verlag: Acabus Verlag; Auflage: 1 (April 2014)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3862822583
- ISBN-13: 978-3862822584
EIN MORD IST NICHT GENUG...
Mimis Villa © Markus Walther |
Mimi ist eine alte, gut betuchte Dame, die sich in ihrer schönen Villa eigentlich ganz wohl fühlt. Krimis sind ihre große Leidenschaft, und so ist denn ihre Bibliothek auch sehr gut bestückt. Doch dann wird ein Attentat auf die alte Dame verübt. Ein Flügel fällt aus einem Fenster und verfehlt Mimi nur knapp.
Aber wer soll sie nur umbringen wollen? Da die Polizei nicht an ein Attentat glaubt, nehmen Mimi und ihre Enkelin Helen die Ermittlungen auf...
Mimi heißt nicht umsonst so wie die Dame in dem alten Klassiker von Bill Ramsey: "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett". Dreimal glücklich verwitwet, mit Gärtner, Butler und Hausmädchen an ihrer Seite, resolut und voller Tatendrang, ermittelt Mimi in bester Miss Marple Manier, unterstützt von einem vorlauten Papagei namens Poirot und ihrer nicht ganz so selbstbewussten Enkelin Helen.
Doch dabei zeigt sich nicht nur der enorme Spürsinn der alten Dame, auch andere Charakterzüge von ihr kommen deutlich zum Vorschein. "Wer gegen mich in die Schlacht zieht, muss damit rechnen, dass ich in aller Härte zurückschlage." Fünf Verdächtige lädt Mimi nach und nach zu sich ein, und schließlich erweist sich, dass ein Mord nicht genug ist. Während Mimi den Durchblick zu haben scheint, tappt ihre Enkelin Helen lange im Dunkeln...
Dieses Buch strotzt nur so vor gängigen Klischees von Kriminalromanen. Untermalt mit schwarzem Humor und klassischen Charakteren bietet die Lektüre sehr unterhaltsame Lesestunden. Herrlich, immer wieder Anspielungen auf bekannte Werke aus Buch und Film zu entdecken, und auch die Musik kommt nicht zu kurz.
Im Rahmen der Leserunde bot Markus Walther uns sogar eine Playlist mit Stücken, die das Gelesene wunderbar untermalten.
Intelligenter Witz, eine interessant gestrickte Geschichte, eine liebevolle Aneinanderreihung von Klischees und markanten Charakteren und ein gutes Stück Menschlichkeit - das ist der Stoff, aus dem dieses Buch gestrickt ist.
Dazu noch die Leserunde mit dem Autor, an der ich zwar leider nicht allzu oft teilnehmen konnte, die aber noch viel Wissenswertes zur Entstehung und zu interessanten Details bot.
Ein Auszug aus der Leserunde (Markus Walther):
"Während der Buchland Leserunde bei den Buchgesichtern fiel ja öfters der Satz "Mich würde interessieren, wie ein Krimi von Dir aussieht." Mein Unterbewusstsein hat dies wohl als Herausforderung angesehen. Ich muss dazu sagen, dass das Genre "Krimi" eigentlich nicht so mein Lieblingsfach ist... - ... allerdings mag ich Klischees und es gibt nur wenige Genres, die mehr Klischees als der Krimi aufweisen. Eine Komödie war also naheliegend. Aber die Story war zuerst da. Und dann muss sie einfach geschrieben werden.
Ich bin gespannt wie viele Klischees und Anspielungen auf Krimis ihr im Laufe der Leserunde entdecken werdet. Mir hat es Spaß gemacht daraus was neues zu stricken."
Dieser Spaß war dem Buch anzumerken - und er übertrug sich auch auf mich als Leserin. Daher gebe ich hier eine seltene uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die dem Genre nicht ganz abgeneigt sind und z.B. Filme wie "Arsen und Spitzenhäubchen" einfach nur lieben.
Bitte, Markus: mehr davon! ☺
© Parden
Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett... (Bill Ramsey)
Markus Walther |
Bis 2012 lag der Schwerpunkt seiner schriftstellerischen Arbeit in der Gattung der Kurz- und Kürzestgeschichte. Die Gratwanderung zwischen Klischee und Pointe, Independent und Mainstream führte ihn quer durch sämtliche Genres der Bücherwelt.
Nach drei Kurzgeschichten-Bänden ist 2013 der Fantasy-Roman “Buchland” im Acabus-Verlag erschienen, ebenso wie 2014 die Kriminalkomödie “Der Letzte beißt die Hunde”. Weitere Romanprojekte sind in Vorbereitung.
Neben den eigenen Buchprojekten schreibt Markus Walther u.a. für das Literatur-Portal GlobalTalk die Kolumne “Reden wir über …” und ist Initiator und Mitorganisator der “Langen Lohmarer Lesenacht”. Bis 2012 engagierte er sich außerdem als Moderator für ein Autoren-Forum.
Da habe ich wohl eine Leserunde verpasst.
AntwortenLöschenDas scheint mir auch so... ;)
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