
nach einem Lied aus meiner Jugend
(zuerst veröffentlicht unter buchgesichter.de am 12.04.2010)
"Am Abend, manchmal, sind die Felder so still,
als wäre da nie ein Wind gewesen...",
Leise singt sie die ersten Zeilen. Verhalten klingen die Saiten der Gitarre des Freundes an ihrer Seite, während beide aus den Höhen bei Radebeul in das Elbtal sehen. Verträumt und ganz sacht, aber sehr klar erreicht ihre Stimme seine Ohren.

kann ich Gedichte in den Wolken lesen..."
Die Sterne werden deutlicher am Firmament. Alle Last fällt langsam von ihm ab. So neben ihr zu sitzen, ganz dicht und der samtigen Stimme zu lauschen... Schwarzes Haar umsäumt ihr Gesicht, so nah war er den braunen Augen noch nie. Nun nimmt er mit Staunen das Glänzen der Iris war, als sie ihm lächelnd und weiter singend das Gesicht zuwendet.
"... An jenem Abend aber werd ich wissen,
dass Ruhe über unser Land sich breitet.
Und dass du, ob du fern bist oder nah,
nie von mir gehst und was am Tag geschah:
war nicht vergebens."

"Am Abend, manchmal, wenn die Wiesen schweigen,
als ob da nie ein Tag hindurchgegangen wär.
Wenn sich am Himmel erste Sterne zeigen,
dann bin ich müde und mein Herz ist leer."

"... und dass du, ob du fern bist oder nah,
nie von mir gehst und was am Tag geschah:
war nicht ver..."
Der letzte Ton der Saite verklingt im Wind...
*
Der Liedtext stammt von einem Freund, er ist - der Text - mehr als dreißig Jahre alt. Die Geschichte entstand als Beitrag zu einem kleinen Schreibwettbewerb unter Buchgesichtern.
© KaratekaDD; 31.05.2013