Was gab es da für ein Bibbern im Vorfeld. Zum einen war lange nicht klar, ob wir überhaupt würden fahren können - der Mann meiner Freundin krank, das Auto plötzlich in der Werkstatt, alles andere als sicher also. Berlin ist vom Niederrhein aus ja kein Katzensprung. Zum anderen war da die Überlegung, ob wir überhaupt würden fahren wollen - zu schlecht war das Wetter im Vorfeld, nur Regen und bitterkalt, jedenfalls für einen Sommer. Und eine Openair-Veranstaltung unter herbstlichen Bedingungen - die Vorstellung lockte uns ehrlich gesagt nicht wirklich.
Aber schließlich war der Wettergott uns doch hold, es klarte auf und wurde wärmer, das Auto kam doch noch rechtzeitig aus der Werkstatt, und so packten wir unsere Siebensachen und machten uns auf den Weg gen Osten. Das Wichtigste waren natürich die Eintrittskarten... Aber auch Sitzkissen, Regenjacken für alles Fälle, ein wenig Proviant und nicht zu vergessen der Fotoapparat gehörten dringend in den Rucksack.
Wir waren früh da und konnten erst einmal in Ruhe das Programm des Abends studieren:
Simon Rattle und Lang Lang in der Waldbühne
Zum
Abschlusskonzert in der Waldbühne umgeben sich die Berliner
Philharmoniker mit reichlich Prominenz. Dazu zählen nicht nur Dirigent
Simon Rattle und – als Solist in Griegs Klavierkonzert – der Pianist
Lang Lang, sondern auch zahlreiche Gestalten der Kinogeschichte: Robin
Hood, Tom und Jerry, Ben Hur und andere. Sie alle werden musikalisch zum
Leben erweckt, wenn das Orchester einige der berühmtesten Filmmusiken
aus Hollywood anstimmt.
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle Dirigent
Lang Lang Klavier
Alfred Newman
20th Century Fox Fanfare
Bronislau Kaper
Mutiny on the Bounty (Meuterei auf der Bounty)
David Raksin
Laura
Edvard Grieg
Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 16
Jerome Moross
The Big Country
Erich Wolfgang Korngold
The Adventures of Robin Hood
Scott Bradley
Tom and Jerry
Miklós Rózsa
Ben Hur-Suite
Von unserem Sitzplatz aus konnten wir die Bühne ganz in der Ferne erkennen, und anfangs war gerade ich als Brillenträgerin etwas enttäuscht. Details oder auch nur Gesichter würde ich so sicher
Lang Lang mit den Berliner Philharmonikern |
Irgendwann gelang es mir trotz der zusätzlichen Aufregung überall durch die TV-Präsenz (das Konzert wird jedes Jahr aufgezeichnet), mich über die Treppen weiter nach unten zu begeben, wo ich dann mit größtmöglichem Zoom der besseren Kamera meiner Freundin ein paar Fotos machen konnte, auf denen auch etwas zu erkennen war... Mal von rechts, mal von links. Gern gesehen war das nicht, und so wollte ich auch nicht übertreiben.
Der Dirigent Sir Simon Rattle |
Insgesamt sind die die Fotos nicht besonders scharf geworden - es musste einfach schnell gehen, und alle bewegten sich eben. Musik ist Bewegung ist Leben... Manche Musiker bekam ich auch nur verschwommen aufgenommen, weshalb ich es mir hier spare, die Fotos hier zu präsentieren. Einige aber sind doch wenigstens erkennbar:
Nach der Pause wurde es allmählich dunkler, die Filmmusik war auch mir meist bekannter, und so wurde die Stimmung zunehmend besser - ein Glas Rotwein dazu: perfekt!
Als es richtig dunkel war, war das Konzert im Grunde auch schon zu Ende. Doch kein Konzert ohne
Zugaben. Die standen natürlich nicht auf dem Programm, gefielen mir ehrlich gesagt aber mit am besten. Die Filmmusik von E.T. war zu hören, und spätestens bei der bekannten Musik der Star Wars Filme gab es Gänsehautalarm.
Untrügliches Zeichen, dass das Konzert nun endgültig auf sein Ende zusteurte, war dann die Zugabe,
die die Philharmoniker in jedem Jahr zum Schluss des Waldbühnenkonzertes spielen - eine Hommage an die Stadt: 'Berliner Luft' von Paul Lincke. Mit Feuerzeugen, Tröten und Pfeifen auf den Fingern war auch das komplette Publikum involviert und klatschte, pfiff und schunkelte mit.
Hier mal zum Abschluss eine Collage der Zugabe 'Berliner Luft' mit 15 verschiedenen Dirigenten der Berliner Philharmoniker:
Ein tolles Konzert, ein wirkliches Erlebnis, das unbedingt nach einer Wiederholung schreit. Ich bin nur froh, dass es am vergangenen Sonntag nicht so heiß war wie hier in den letzten Tagen. Waldbühne bei drückenden 40°C im Schatten - das muss dann auch nicht sein...
Doch so war es einfach grandios!
© Parden
Lang Lang: ob ich das mal erlebe?
AntwortenLöschenHabe mir gerade das Video angesehen. Wirklich klasse. Schade, dass ich nicht dabei war.
LöschenIch glaube, dass sich jedes Konzert der Berliner Philharmoniker auf der Waldbühne lohnt - und die führen jedes Jahr da ihr Abschlusskonzert auf. Es lohnt sich in jedem Fall!
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