- Taschenbuch: 96 Seiten
- Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 8 (1. November 1999)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3596146747
- ISBN-13: 978-3596146741
LEBENDIGES ZEUGNIS...
Kafka hat den in seiner Handschrift mehr als hundert Seiten langen Brief 1919 in einer Pension in Schelesen geschrieben. Er hat den Brief nie abgeschickt oder ihn dem Vater übergeben. Mit 36 Jahren hat er sich daran gemacht, in Form eines Briefes mit dem Vater 'Frieden zu schließen', den für sein gesamtes Leben so wichtigen Konflikt mit dem Vater schreibend zu bewältigen. Womöglich hatte der Brief seinen Zweck schon im Imaginären erfüllt: Im Bewusstsein, sich dem Vater einmal so vollständig wie möglich gegenüber zu erklären, sich überhaupt erklären zu können.
Wann immer ich mich den Werken Kafkas bislang gewidmet habe, gab ich letztlich entmutigt auf - vielfach fehlte mir schlichtweg der Zugang, das Verständnis. Dieser Brief verdeutlicht jedenfalls eines, nämlich wo die für Kafka so typische Atmosphäre existenziellen Ausgeliefertseins ihren Anfang nimmt: im Elternhaus. In dieser brieflichen Auseinandersetzung mit seinem Vater, in der Kafka auch schon dessen Entgegnungen antizipiert und wiederum hierauf eingeht, liegt ein Schlüssel zum Verständnis seines schriftstellerischen Werkes.
© Parden
Franz Kafka (jüdischer Name: אנשיל, Anschel; * 3. Juli
1883 in Prag, Österreich-Ungarn; † 3. Juni 1924 in
Klosterneuburg-Kierling, Österreich) war ein deutschsprachiger
Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen.
Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod
veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka als
Nachlassverwalter bestimmt hatte. Kafkas Werke zählen unbestritten zum Kanon der Weltliteratur.
► HIER gibt es auf einer eigenen Homepage noch zahllose weitere Informationen zu Franz Kafka!
Manchmal ist es schwer nachvollziehbar, wie Literatur zu Weltliteratur wird.
AntwortenLöschenKann ich daraus schließen, dass Dir der Zugang zu Franz Kafka bisher auch verwehrt blieb? ;)
LöschenKannst du. Mühsam ernährte sich bisher das Eichhörnchen.
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