Wenn ein Vater das Gesetz schützen soll, doch stattdessen das größte
Unrecht geschehen lässt. Wenn sich ein Mann bei dem Versuch, sein Leben
zu bestreiten, durch sein Schweigen schuldig macht. Wenn ein Kind in
einer Gesellschaft aufwächst, in der Mitgefühl bestraft wird.
Die
beinahe märchenhaft anmutenden Kurzgeschichten in »Kaltfront« blicken
tief in die Seele der Türkei. Mitfühlend und liebevoll erzählt Demirtaş
von den Ärmsten der Gesellschaft: den Hilfsarbeitern, den Busfahrern,
den Straßendieben – sie alle eint der Wunsch nach einem glücklichen
Leben und die schiere Ausweglosigkeit ihrer Situation.
An dieser Stelle möchte ich mich zunächst bei Whatchareadin und dem
Penguin Verlag bedanken für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Kurzgeschichten im Rahmen einer Leserunde zu lesen, ist noch einmal eine
ganz andere Herausforderung - aber sie wurde gemeistert. Teilweise
wurde wieder sehr kontrovers diskutiert, manchmal gab es aber auch
Denkanstöße, die das eigene Erleben der Geschichten etwas veränderten.
Literatur aus der Türkei - hier im Blog eher eine Seltenheit. Mein
letzter Beitrag dazu datiert wohl aus dem Jahr 2015: Der halbe Mond von Hasan Cevat Cobanli.
Bei diesem Buch nun sorgte bereits die Widmung bei mir für Gänsehaut.
Wie es mir ansonsten mit den Erzählungen erging, könnt Ihr hier
nachlesen:
Chemnitz war bisher nun nicht die Stadt, die ich unbedingt hätte besuchen wollen. Das liegt nicht an dem alten hässlichen Namen „Rußchemz“ wegen der vielen Kohlenschlote der Industriestadt, die ein paar Jahrzehnte „Karl-Marx-Stadt“ hieß. Es ist auch tatsächlich das erste Mal, dass ich mehr als einen Artikel über die Stadt las, und dann gleich einen Roman.
Über diesen Stadtteil hat Patricia Holland Moritz ihrenRoman Kaßbergen geschrieben, einen Gesellschaftsroman mit einigen wohl autobiografischen Erinnerungen. Fast alles dreht sich um Ulrike, einem Mädchen, dass „unterstützt“ durch Familienangehörige, deren Geschichte und die des Stadtteils erzählt. In Kaßbergen übrigens ist die Luft besser in der Industriestadt, auch daher zogen die Bürger gern auf diese Höhen und „erzählten sich Geschichten von einer glorreichen Vergangenheit“.
Wie stieß ich einst auf Ute Lemper? Ein Kinderbuch von Karen Levine mit dem Titel Hanas Koffer handelte von einem jüdischen Mädchen namens Hana, die in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Für die umfangreichere Buchbesprechung recherchierte ich viele Dinge und stieß auf ein Lied von Ilse Weber, das heißt Ich wandre durch Theresienstadt. Dann fand ich unter YouTube eine Interpretin des Liedes und stöberte gleich weiter nach jüdisch und jiddischen Liedern der Ute Lemper. Das war im Frühjahr 2016.
Ute Lemper: Ich wandre durch Theresienstadt (Ilse Weber)
Ein knappes Jahr später spielte der Weltstar in der wunderbaren Konzertkirche von Neustrelitz ihr Programm The 9 secrets nach Paulo Coelhos Roman Die Schriften von Accra. Ungewohnte Musik, neun thematische Lieder und ich hätte mich erst einmal belesen sollen, Ute Lemper sang sie auf englisch. Ich lehnte mich zurück und hörte nur zu.
Im November 2019 dann erlebte ich ihr ProgrammRendezvous mit Marlene im Dresdner Ostra Dome. Die Geschichte dahinter kannte ich schon, so manches hatte ich nachgelesen und tat mich etwas schwer mit Ute Lemper und ihrer Musik, Ute / Marlene begeisterte mich.
Kürzlich entdeckte ich die Biografie, mit dem Titel Die Zeitreisende, auch dazu gibt es eine Liedersammlung auf Englisch, Time Traveller. Es ist bereits die zweite Biografie...
Christian Morgensterns Palmström, Palma Kunkel und Der Ginganz... Wann hörte ich denn zum ersten mal von dessen Galgenliedern?
Ich denke, es war ein Kinderbuch. Gestatten Oskar, geschrieben hat das Peter Brock. Das sind so die Jungs-Bücher für zehn- und elfjährige Bengel, die gern mal richtig frech sein wollten in der Schule oder so altklug wie Ottokar das Früchtchen, (Ottokar Domma) Eigentlich gehören diese DDR-Kinderbücher nicht so richtig in diesen Post. Doch dieser oben erwähnte Oskar versuchte, seine Lehrerin mit einer Geheimsprache zu verblüffen, oder im Unterricht mit seinem Kumpel sich mit einer solchen zu verständigen, der ist bei mir haften geblieben. Den Konflikt gewinnt die Lehrerin, denn sie kennt tatsächlich eine Geheimsprache und trägt unmittelbar Das große Lalula vor. Teile davon kann ich heute noch auswendig.
Es geht los. Ab heute wird die Shortlist für den HOMER-Literaturpreis für historische Romane zum Leben erweckt. Jedes Jahr kürt der Verein HOMER - Historische Literatur die besten historischen Romane. Aus der Fülle der im Jahr 2022 erschienenen Werke hat die HOMER-Jury nach fleißiger Lektüre die ihrer Meinung besten Romane benannt.
BlogPost 196
Neun Bücher sind nominiert und in den nächsten Wochen werde jeweils zu erst die Romane vorgestellt und anschließend gibt es die dazugehörigen Autoren-Interviews. Jeweils nach der Veröffentlichung werden die hier verlinkt und natürlich auf Facebook und Instagram geteilt.
In der folgenden Liste sind Autorin oder Autor, Titel, Blogger oder Bloggerin und der Link zum jeweiligen Blog angegeben.
Polizei in der Geschichte. So wie es aussieht, gerate ich immer wieder in den letzten Jahren an Bücher, meistens Buchreihen, in denen generations-übergreifend Polizisten oder Kriminalisten die Hauptrollen haben. Diese Ermittlungen finden sich zudem in Kriminalromanen, deren Handlung Jahrzehnte zurückliegt. Zum einen war da bisher ein gewisser Max Heller, den Frank Goldammer von 1944 bis 1961 in Dresden ermitteln lies. Der bekommt in Kürze die Vorgeschichte, in der Hellers Großvater eine (kleine) Rolle spielen wird.
Dann habe ich schon mehrfach über Volker Kutschers Figur Gereon Rath, der bisher in Berlin von 1929 bis 1937 ermittelte. Auch dessen Vater ist ein Kriminaldirektor, in Köln.
Nun kommen mit zwei weiteren Kriminalisten Vater und Sohn Klemmer dazu, bisher in zwei Fällen. Erich Klemmer lernen wir 1945 in DIE DRESDNERIN kennen und seinen Sohn Heinrich drei Jahre später in BLUTPANZER. Die Romane stammen aus der Feder von Alexander „Sascha“ Asisi, den ich im Mai 2023 während einer Lesung im Berliner Mauerpanorama hörte.
Vor mir liegt Band 4 einer Reihe, die Kriminalistik in Theorie und Praxis heißt. Das weist auf eine klassische Fachbuchreihe hin, der Titel Stolpersteine... lässt dann eher stutzen. Der promovierte Autor, Dr. Manfred Lukaschewski, ist außerdem vom Fach, denn er war lange Jahre auch Leiter einer Mordkommission.
Heutzutage geht es in Kriminalromanen und -filmen ja meist um Mord und Totschlag, weniger um so profane Dinge wie Diebstahl und Sachbeschädigung. Und wenn es mal um Einschleusungen oder sonstige organisierte Kriminalität geht, dann muss dabei unbedingt eine oder mehrere Leichen dabei sein. Sonst fehlt bestimmt der Kitzel.
Die Navajo, oder Diné finden sich hier auf unserem Blog schon mehrfach. Das nun hier vor mir liegende Kinderbuch erzählt von einigen Jahren dieses nordamerikanischen indigenen Volkes, die schmerzhaft in die Geschichte der Navajos eingegangen sind, trotz eines einigermaßen glücklichen Endes.
Kee ist der Sohn von Strong Man und Gentle Woman, der mit der Großmutter Wise Woman und der kleinen Schwester Hasba. Noch gehören Raubzüge, bei denen Jagdbeute und Pferde und Schafe das Ziel sind zu den Gewohnheiten der Männer. Auch Strong Man geht dieser "Arbeit" nach, der kleine Kee will ihm dabei später nacheifern.
Die amerikanische Regierung beschloss nun, die Navajos "umzusiedeln" und 300 Meilen weiter östlich in eine Reservation zu bringen. Damit beauftragte sie einen bekannten Armeeoffizier namens Kit Carson.
Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges kam es dazu und 1863/64 erfolgte diese zwangsweise Umsiedlung aus Arizona nach New Mexico. 8000 Navajos begaben sich auf den Langen Marsch von Fort Defiance nach Fort Sumner.