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Sonntag, 3. März 2024

Illies, Florian: Zauber der Stille

Ein Besuch im Albertinum oder 
Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten

Ein gänzlich anderes Buch führte uns im Oktober 2023 ins Albertinum, diesen Kunsttempel am Balkon Europas, der die Gemäldegalerie der neuen Meister enthält. Obwohl, so gänzlich unterscheidet sich das Büchlein über Emma Ritter von Inge Merkentrupp nicht, denn es geht um Malerei. Daher waren wir auf der Suche nach den „Brücke-Bildern“. Natürlich wurden wir fündig. Auf dem Weg durch die Räume begegneten wir alten Bekannten und verweilten im Saal der Romantik bei Carl Gustav Carus und Caspar David Friedrich. Von deren Freundschaft hatte ich in Kurt Arnold Findeisens Flügel der Morgenröte, in Ralf Günthers Der Leibarzt und in Uwe Tellkamps Die Carus-Sachen gelesen.


CDF. Wie oft stiegen wir vor Jahrzehnten an der Haltestelle der CDF-Straße in den Bus zu den Großeltern. So wurden die Haltestelle und die Straße, wo sich die Praxen der Poliklinik befanden, kurz genannt, obwohl doch Caspar David Friedrich gewidmet, in einem Viertel, dessen Straßen oft nach Malern benannt waren.


Die Betrachtung der Gemälde führte uns nach dem Besuch selbstverständlich in den Buchladen im Foyer, dort fand sich Florian Illies Buch Zauber der Stille. Schon einmal hatte ich Illies aus der Hand gelegt, denn sein Bestseller 1913 war für mich, der ich bildende Kunst, vor allem moderne, wenig oder gar nicht verstehe, einfach zu voll von Informationen.

Aber nun wollte ich es wissen und das Buch passt ja unbedingt in das Jubiläumsjahr, denn der Geburtstag des Malers jährt sich zum 250sten Male.

Montag, 26. Februar 2024

Grisham, John: Die Entführung

Wer erinnert sich noch an Mitch McDeere, den jungen Harvard-Absolventen, der irre Angebote ausschlägt um in Memphis bei Bendini & Locke zu landen? Als sich Tom Cruise mit Gene Hackman auf einer Cayman-Insel vergnügen? Die Kanzlei eher Mafia-ähnliche Steuersparpraktiken anwendet und der junge Anwalt das Weite suchen muss? Im Jahr 1991 veröffentlichen John Grisham das Buch, 1993 kam der Film heraus und dreißig Jahre später schreibt Grisham eine Fortsetzung, die fünfzehn Jahr später handelt. Das sind schon mal Abstände. Die Kanzlei allerdings, Scully & Pershing, in der Mitch nun, was am Ende DER FIRMA nicht zu erwarten war, als Partner sicher nicht schlecht verdient, entdecken die Leser aber auch in DER ANWALT (2009) und ANKLAGE (2014).

Um was gehts? Ein türkisches Unternehmen setzt eine teure Brücke in die Libysche Wüste, ein gewisser Muammar al-Gaddafi will (irgendwann) einen gewaltigen Fluss zur Trinkwasserversorgung unter ihr fließen lassen. Nun will der Revolutionsführer wohl nicht bezahlen und Mitch muss einen Termin vor Ort wahrnehmen. Dazu begleitet ihn eine Anwältin aus London, Giovanna, Italienerin und Tochter eines Anwalts - die wird nun entführt. Die Täter, die bestialisch Personenschützer und eine Gruppe Soldaten niedermetzeln, melden sich ewig nicht und dann plötzlich bei Abby, Mitchells Frau. Aber hier wird es rasant und die Spannung nimmt ungeheuer zu...

Nicht immer, das wissen Grisham-Leserinnen und Leser, haben seine Helden Erfolg...

Dienstag, 25. Juli 2023

Holland Moritz, Patricia: Kaßbergen

Chemnitz war bisher nun nicht die Stadt, die ich unbedingt hätte besuchen wollen. Das liegt nicht an dem alten hässlichen Namen „Rußchemz“ wegen der vielen Kohlenschlote der Industriestadt, die ein paar Jahrzehnte „Karl-Marx-Stadt“ hieß. Es ist auch tatsächlich das erste Mal, dass ich mehr als einen Artikel über die Stadt las, und dann gleich einen Roman.

Der Kaßberg (ˈkăsˌbɛʁɡ̥) ist der bevölkerungsreichste Stadtteil von Chemnitz und zählt zu den größten Gründerzeit- und Jugendstilvierteln Deutschlands.“ (wikipedia)

Über diesen Stadtteil hat Patricia Holland Moritz ihrenRoman Kaßbergen geschrieben, einen Gesellschaftsroman mit einigen wohl autobiografischen Erinnerungen. Fast alles dreht sich um Ulrike, einem Mädchen, dass „unterstützt“ durch Familienangehörige, deren Geschichte und die des Stadtteils erzählt. In Kaßbergen übrigens ist die Luft besser in der Industriestadt, auch daher zogen die Bürger gern auf diese Höhen und „erzählten sich Geschichten von einer glorreichen Vergangenheit“.