"Drei Männer im Boot (ganz zu schweigen vom Hund)" (Originaltitel: "Three Men in a Boat"), erschienen 1889, ist eine humorvolle Erzählung von Jerome K. Jerome über einen Bootsausflug auf der Themse zwischen Kingston und Oxford.
Das Buch war ursprünglich als ernsthafter Reiseführer, mit Erzählungen über die Geschichte von Plätzen entlang der Strecke, geplant, doch die humoristischen Schilderungen gewannen letztlich die Oberhand.
Mit 55 Illustrationen von A. Frederics
- Format: Kindle Edition
- Dateigröße: 2141 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 256 Seiten
- Verlag: Null Papier Verlag; Auflage: 1 (28. Februar 2012)
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B007F217OE
EINE BOOTSFAHRT, DIE IST LUSTIG - ODER?
Naja, dass dieses Buch ursprünglich als Reiseführer geplant war, hat mich dann doch etwas überrascht. Zwar werden im Verlauf der Erzählung durchaus einzelne Orte entlang der Themse erwähnt, doch wird ihnen da m.E. keine große Bedeutung zugemessen. Dafür ist die Geschichte der drei Männer, die da beschlossen haben, sich einige Tage bei einer Bootsfahrt zu entspannen, trotz des Alters des Buches durchaus amüsant.
"Ich mag Arbeit sehr: sie fasziniert mich. Ich kann stundenlang dabeisitzen und zuschauen."
'Wir werden diese Geschichte bis zum bitteren Ende durchstehen, komme, was wolle.' So beginnt die pannenreiche Bootsfahrt von drei hypochondrischen Freunden samt ihrem neurotischen Foxterrier die Themse hinauf. Die drei Männer basieren, wie der Klappentext verrät, auf Jerome selbst und zwei seiner Freunde (George und Harris). Der Hund Montmorency dagegen ist eine reine Erfindung, hat jedoch - wie Jerome anmerkte - 'viel mit mir gemeinsam'.
Die Geschichte selbst ist vollkommen unspektakulär: drei eher langweilige und oftmals gelangweilte, recht gutsiutierte Junggesellen fahren für einige Tage mit einem gemieteten Ruderboot auf der Themse. Das Besondere der Erzählung liegt im Detail. Mit feiner Beobachtung und Selbstironie beschreibt einer der Ausflügler sein Leben und Denken und das seiner Kameraden.
Dabei hält sich jeder für intelligenter und lebenstüchtiger als die anderen beiden, wird jedoch stets wieder rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sei es der (vergebliche) Kampf mit einer Konservendose, der ruhmlose Rückzug beim Angriff der Schwäne oder auch nur der nicht vorhandene Orientierungssinn - so wirklich ist man nicht gerüstet für ein Leben in der Natur. Eigentlich hat jeder der drei rasch die Nase voll von dem (oft verregneten) Bootsausflug - doch wie soll man dies kundtun, ohne sein Gesicht zu verlieren?
Einige Szenen sind etwas langatmig beschrieben und wirken aus heutiger Sicht eher banal (Motorboote auf der Themse!), dennoch überwiegt eine flüssige, kurzweilige Erzählweise. Dabei ist der Humor nicht plump oder aufdringlich, sondern schwingt in feinen Nuancen oftmals zwischen den Zeilen mit und scheut auch vor Selbstironie nicht zurück.
Die Illustrationen von A. Frederics untermalen das Geschehen hier zusätzlich noch auf humorvolle Weise. Diese Ergänzung hat mir gut gefallen
Ein Klassiker, der seinerzeit als Grundlage für den gleichnamigen deutschen Spielfilm von 1961 mit Hans-Joachim Kulenkampff, Heinz Erhardt und Walter Giller diente:
Jerome K. Jerome |
Ein unterhaltsames Buch auch über die Jahrhunderte hinweg... Wirklich nett für zwischendurch.
© Parden
Amüsant wegen des alters der Männer oder der Geschichte? ;)
AntwortenLöschenIch sehe, du kommst auf den Geschmack: Verfilmte Bücher. ;)
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