Donnerstag, 23. Mai 2013

Korte, Lea: Die Nonne mit dem Schwert

Catalina de Erauso alias Francisco Loyola
Meine Rezension zu Lea Kortes Roman
DIE NONNE MIT DEM SCHWERT
(zuerst veröffentlicht unter buchgesichter.de am 24.05.2010)


Was ist das denn für ein Roman, ein Abenteuerroman und tatsächlich ein weitestgehend genauer historischer Roman? Die Geschichte der baskischen Adligen Catalina de Erauso (1592 - 1650) wollte ich nicht für voll nehmen. Schier unglaublich, dass sich das 15jährige Mädchen, aus dem Kloster entwichen, Jahre in Männerkleidern als Seemann, Soldat, Kaufmanngehilfe und wieder Soldat durch die Welt schlägt und nicht erkannt wird.

Bis zur letzten Seite schüttelte ich den Kopf und dachte, hier ist Lea Korte über das Ziel hinaus geschossen. Aber ich musste immer weiter lesen. Doch dann erklärt die Autorin auf der letzten Seite, dass die Geschichte auf Tatsachen beruht, unter anderem auf einer Autobiographie (Die Nonne als Fähnrich) beruht. So sind viele Szenen authentisch, nur einzelne Personen und Begebenheiten fügte Lea Korte der Dramaturgie wegen hinzu.

Daher kommt es, dass ich mich korrigieren muss. Es handelt sich um einen Roman der im Abenteuerstil wahre historische Begebenheiten behandelt. Von Spanien führt uns der Roman nach Südamerika mit dem Schwerpunkt Peru. Ungefähr 100 Jahre nach dem Pizarro die Inkas unterjochte Lea Korte treibt die Handlung unermüdlich voran. Catalina alias Francisco steht immer im Mittelpunkt und kommt mit (unverschämt) viel Glück, Kämpfen und Verletzungen, Krankheiten immer davon. Die Spannung bleibt bestehen, weil man das Gefühl hat, irgendwann oder gleich gibt es ein großes Unglück. Insbesondere im Zeitalter der Inquisition - der Wandel in Männerkleidung ist in den Augen des Heiligen Offiziums ein Sakrileg ohnegleichen. Aber eine iberische Jeanne d´Arc ist sie nicht.

Die Frage, die ich nun nicht beantworten möchte ist eine sicher unübliche: Wird Catalina ihre Jungfräulichkeit behalten?

Es lohnt sich, die Geschichte zu lesen. Lea Korte schafft schon ungewöhnliche, mindestens aber ungewohnte Romanheldinnen. 

> zur Autorin
> Deutsche Nationalbibliothek
 

© Bücherjunge

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