Zum Inhalt:
Ein junger Lehrer wechselt von einer Erweiterten Oberschule (EOS) zu einer Polytechnischen Oberschule (POS). Es ist sicher auch heute ungewöhnlich, wenn ein Lehrer vom Gymnasium an die Realschule wechselt.
Der junge Lehrer (Just) eckt natürlich an. Seine Auffassungen und Meinungen vom Unterrichten einerseits und vom allgemeinen Schulleben andererseits stoßen mindestens auf Mißtrauen. Daher beauftragt der Direktor (Strebelow) seinen Stellvertreter (Kähne), den Erzähler in diesem schmalen Band, sich um den jungen Kollegen zu kümmern. Beide kommen sich im Laufe der Zeit näher und es entwichkelt sich eine Freundschaft zwischen Ihnen. Während eines Urlaubes im Kaukasus erfährt der erfahrene Kähne durch eine Anzeige in einer Zeitung vom Tod des Freundes. Er begibt sich auf Spurensuche...
Aufbau des Buches:
Wie bereits erwähnt, erzählt der stellvertretende Schuldirektor Herbert Kähne rückblickend von der Zeit mit dem jungen Lehrer Manfred Just. Seine Erzählung beginnt im Kaukasus, setzt sich mit Erinnerungen fort und beinhaltet dann, nach der Heimkehr die Suche nach den Gründen für den Freitod des offensichtlich schwer kranken Freundes und Kollegen.
Es ist ein ziemlich schmaler Band. Der Spannungsbogen hält bis zum Ende, da immer Fragen vorhanden sind oder beim lesen neue Fragen entstehen, obwohl schon sehr zeitig bekannt ist, wie die Geschichte ausgeht.
In Görlichs Roman wird ein Stück Leben in der DDR beschrieben, was nicht mit Mauer, Staatssicherheit, Repression usw. zu tun hat. Dies liegt sicherlich auch daran, dass G. Görlich ein Schriftsteller in der DDR und für die DDR war. Görlich war nicht nur führend im Schriftstellerverband, er war auch Mitglied im Zentralkomitee der SED. Fast zwangsläufig ist es der alltag, mit dem sich der Autor beschäftigte. Nun ist der Freitod des Lehrers Manfred Just sicherlich nicht Alltag. Aber die Probleme in der Schule, der Umgang der Kollegen miteinander, Freundschaft, Kollegialität, das sind Themen, die G. Görlich bearbeitete.
zum Autor
Deutsche Nationalbibliothek
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