- Herausgeber : Gmeiner-Verlag; 2022. Edition (9. März 2022)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 502 Seiten
- ISBN-10 : 3839201373
- ISBN-13 : 978-3839201374
- Reihe : "Klub der Grünen Daumen" (Bd. 2)
WELLNESS MIT TODESFOLGE...
Nach "Zuagroast" ist dies nun bereits der zweite Band der Gartenkrimi-Reihe der südburgenländischen Autorin Martina Parker. Ich bin doch froh, dass ich "Zuagroast" direkt davor gelesen habe, da hatte ich doch schon einen guten Einblick in die örtlichen Gegebenheiten und die Charaktere. Wie schon im ersten Band entwickelt sich die Geschichte auch diesmal wieder sehr gemächlich.
Im neu gegründeten Wellnesshotel Fia mi hat die Köchin Mathilde, die ebenso wie die Lokaljournalistin Vera Horvath zum Klub der grünen Daumen gehört, eine Anstellung gefunden. Passend zur Eröffnung sollen einige sehr gesunde, innovative Gerichte aus regionalen Produnkten gezaubert werden. Unter den Presseleuten, die zur Eröffnung geladen sind, befindet sich auch Vera in Begleitung ihrer burschikosen Mutter Hilda, die kein Blatt vor den Mund nimmt.
Als es im Hotel zu einem unerwarteten Todesfall kommt, erwacht in Vera einmal mehr der Drang nachzuforschen. Kurios genug ist es ja: die Tote scheint gleich dreimal ermordet worden zu sein. Spuren führen in die Vergangenheit, und als ein weiterer Mord geschieht - wird es immer verwirrender.
Wasser spielt hier in vielerlei Hinsicht eine große Rolle. Die Leiche im Hotel wird in einer Wanne aufgefunden, der Hotelbesitzer leidet unter Panikattacken vor Wasser, der zweite Tote wird in einem See aufgefunden, und kleine Zwischenkapitel aus Sicht einer Wasserleiche sorgen für Fragezeichen, gleichzeitig liefern sie aber auch viel Wissenswertes.
Auch wenn ich die ersten zwei Drittel des Krimis etwas langatmig fand - hier lag der Fokus oft eher auf dem Zwischenmenschlichen als auf dem Fall an sich - und auch wenn für mein Empfinden der Klub der grünen Daumen diesmal doch eine eher untergeordnete Rolle spielte und damit die Bezeichnung "Gartenkrimi" für mich nicht so recht passen wollte, mochte ich die authentische Darstellung von Land und Leuten doch sehr - den Einblick in die traditionelle Küche z.B. oder auch das allmähliche Erschließen des Landstrichs für den Tourismus - mit allen Vor- und Nachteilen.
Natürlich gehört zum Lokalkolorit unbedingt auch die Sprache, so dass es nicht verwundern darf, dass hier viele österreichische/südburgenländische Begriffe fallen. Für jemanden, der wie ich nur hochdeutsch spricht, u.U. ein kleines Problem. Diesmal war die Überesetzung der Sätze/Wörter freundlicherweise nicht hinten in einem Glossar versteckt, sondern gleich in Form von Fußnoten ersichtlich. Allerdings reichte mir das immer noch nicht ganz aus. Ich musste doch immer wieder auch das Internet bemühen, was ein wenig lästig war. Sonst hätte ich aber Wörter wie Melanzani, blad, Lotsch, Kapazunder, Egrescherl u.a.m. tatsächlich nicht verstanden. Sprachkundige jedoch werden mit dieser Art der Darstellung ganz sicher uneingeschränkt ihren Spaß haben!
Was mir aber gut gefiel, waren der leise Humor, die immer wieder aufblitzende Ironie, die Wissenshäppchen zu Wasseleichen sowie zu Flora und Fauna, die leisen gesellschafts-/wirtschaftskritischen Anklänge. Und der Krimi selbst nahm dann im letzten Drittel endlich an Fahrt auf, und ab da wurde es auch spannend.
Alles in allem wieder eine gelunge Unterhaltung mit Spannung und viel Lokalkolorit, und ich freue mich nun auf die kommende Folge ("Aufblattelt" kommt lt. Autorin im Frühling 23).
© Parden
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