Bob ist ein kleines Weihnachtsgespenst in Ausbildung. Um endlich ein richtiges Gespenst zu werden, soll er einem geizigen Menschen einen gehörigen Schrecken einjagen, sodass er gutherzig und großzügig wird. Sophie ist schüchtern und hat keine Freunde. Deswegen überreden ihre Eltern sie zum Theaterspielen. Und so übernimmt sie – widerwillig – die Hauptrolle im Stück „Eine Weihnachtsgeschichte“, frei nach Charles Dickens. Sie soll einen gierigen Menschen spielen, der Weihnachten hasst. Bald schon stecken Bob und Sophie in einem weihnachtlichen Abenteuer, das sie zusammenschweißt wie Zucker und Zimt. (Klappentext)
TIM BLING UND SEINE KRISTMÄS PUPPEN...
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Erster Satz: "Der Geist aller Geister, der gelehrte Professor Phantomio, seufzte und pustete etwas Staub von dem dicken Buch, das aufgeschlagen vor ihm lag."
Ein Kinderbuch (Leseempfehlung 6-9 Jahre), das die Dickensche Weihnachtsgeschichte aufnimmt und in die heutige Welt transportiert. Aufgeteilt in 24 Kapitel ist es damit geeignet als literarischer Adventskalender, was die genannte Zielgruppe in der aufregenden Zeit vor Weihnachten sicherlich unterhält.
Das Mädchen Sophie und das erst 200 Jahre alte kleine Gespenst Bob sind die Hauptcharaktere der Erzählung und freunden sich rasch an. Für Bob geht es um nichts weniger, als endlich die Prüfung vor Professor Phantomio zu bestehen, um fortan als freundliches Weihnachtsgespenst spuken zu können. Und Sophie möchte endlich Freunde finden und nicht mehr so schüchtern sein. So lässt sie sich dazu überreden, in dem diesjährigen Theaterstück der Schule die Hauptrolle zu übernehmen: Scrooge, den geizigen, mürrischen und hartherzigen alten Mann, der dem Zauber der Weihnacht nichts abgewinnen kann.
Auf dem Weihnachtsmarkt entdecken Sophie und Bob den Verkäufer Tim Bling, der exaltiert seine sprechenden Puppen anpreist: Kristmäs Krissie für die Mädchen und Krismäs Kris für die Jungen. Sie sollen den Kindern in allen Lebenslagen zur Seite stehen und ihnen ein:e gute:r Freund:in sein. Sophies Eltern sind sich rasch einig: das ist genau das Richtige für ihre introvertierte Tochter. Oder vielleicht doch nicht?
"Sophie, warum höre ich die ganze Zeit Stille Nacht, obwohl es hier weder still ist noch Nacht? Warum singen die nicht Lauter Tag?"
Sowohl Sophies Theaterstück als auch Bobs Prüfungsaufgabe sind stark an die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens angelehnt. Leider empfand ich die arg verkürtzte Version als sehr oberflächlich und stellenweise als nahezu lieblos, weshalb mir dieser Bezug nicht sehr gefiel. Die Kapitel umfassen oft nur wenige Seiten, was ich selbst für ein Kinderbuch als arg kurz empfand. Und die Puppen - Kristmäs Krissie und Kristmäs Kriss - waren für mich einfach nur gruselig! Ich fühlte mich zuweilen doch stark an Chucky, die Mörderpuppe, erinnert - nur das die Krismäs Puppen nicht morden, sondern den Eltern der mit ihnen beschenkten Kinder gnadenlos fortlaufend das Geld aus der Tasche ziehen. Sie lassen sich nicht mehr abschalten und erfüllen alle Wünsche des jeweiligen Kindes - zulasten der Kreditkarte der Eltern...
Trotz der genannten Kritikpunkte ist dieses Buch insgesamt aber ein recht netter Kinder-Adventskalender mit einer letztlich schönen Botschaft, einem niedlichen Geist und mit wirklich zauberhaften Illustrationen von Verena Körting, die sich durch das gesamte Buch ziehen.
© Parden
- Herausgeber : arsEdition; 3. Edition (4. Oktober 2021)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 160 Seiten
- ISBN-10 : 3845842660
- ISBN-13 : 978-3845842660
- Lesealter : Kundenempfehlung: 6–9 Jahr(e)
Das hört sich doch ganz weihnachtlich-abenteuerlich an.
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