Das ist er, mein persönlicher Jahresrückblick auf das Jahr 2022 im Blog. Auffallen werden die roten Ziffern: Beiträge, die im Zusammenhang stehen mit dem Ereignis, welches das Jahr kennzeichnen wird: der Überfall Russlands auf das Nachbarland, die Ukraine. Für den Monat März steht dabei die Friedenstaube auf ukrainischen Farben. In diesem Monat erinnerte die Sächsische Zeitung an Erika Schirmer und ihr Kinderlied aus dem Jahre 1949: Kleine weiße Friedenstaube.
Doch im Januar "begann" eine Buchreihe nur, weil auf dem fünften Buch einer bisher siebenbändigen Reihe die Alhambra zu sehen war, die Burg, die über Granada in Andalusien wacht. Lucinda Riley hat mit der Geschichte von den sieben Schwestern, benannt nach den Plejaden, ein Familienleseerlebnis ausgelöst.
Jörg H. Trauboth schrieb mit Bonjour, Saint Ex! eine sehr schöne Geschichte, die sich mit Antoine de Saint Exupéry und seinem Ende als Jagdflieger beschäftigt.
Im April beschäftigte mich, auch in Bezug auf den russisch-ukrainischen Konflikt, die Frage nach dem Faschismus, worauf Umberto Ecos Antworten sehr erhellend wirkten. Syrien trat irgendwie in den Hintergrund aber das Buch von Shahla Ujayli mit dem Titel Unser Haus dem Himmel so nah hinterließ ein besonderes Leseerlebnis.
Der Ukrainekonflikt führt im Monat Juni zum Lesen des Romans Die weiße Garde vom Michail Bulgakow, in dem er erzählt, wie es in Kiew im Dezember 1919 aussah. Es ist zwar der Roman eines Russen aus den dreißiger Jahren, aber es ergibt sich ein Eindruck über die Anfangsjahre der Ukraine nach dem ersten Weltkrieg. Karl Schlögel hat das erwachende Verständnis mit Entscheidung in Kiew, einem aktuellen Buch mit Reisebeschreibungen, erweitert.
Khaled Hossein war mir vom Drachenläufer her bereits ein Begriff. Inspiriert vom weltweit bekannten Bild des kleinen dreijährigen Jungen mit dem roten Pullover und der blauen Hose am Strand des Mittelmeers schrieb er ein bezauberndes und trauriges, schön illustriertes Buch: Am Abend vor dem Meer.
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Kerstin Groeper hat nun leider angekündigt, dass der Traumfänger-Verlag doch geschlossen wird. Für die vielen Freundinnen und Freunde sicherlich ein Schock. Ich nehme dies zum Anlass gleich zwei Bücher ans Herz unserer Leserinnen und Leser zu legen: Der Jugendroman Taschunka-gleschka-win von Kerstin Groeper über ein weißes Mädchen, welches auf dem Zug nach Westen zu den Indianern kommt und Die zerbrochenen Flöten von Ida Spix, diesmal ein Buch über das Ende des Azteken-Reiches.
Am Ende des Jahres erfahren wir, wir sind zum Beispiel Freundinnen und Freunde aller möglichen Indianer, vom Ableben des Herausgebers des Magazins für Amerikanistik, Dietmar Kuegler. Erst kürzlich kommentierte er meinen Post zu seinem Heft mit dem Titel Walk the Line über die Heimat von Johnny Cash. Damit verliere ich auch einen sehr sympathischen "Kontakt" für das LWH-Projekt.
Im Dezember erschien noch einmal ein Post zu einem besonderen Buch, wie ich finde. In der Reihe Perlen der Literatur findet sich Seefahrt ist not! von Gorch Fock (Johann Kienau). Die Rezension wird dies bestätigen.
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Die Auswahl fiel wieder schwer und darum zeigt das Bild noch eine Reihe weiterer Posts zu Büchern auf. Da war zum Beispiel gleich zweimal von einer Luise von Preußen die Rede, einmal als Madonna bezeichnet. Volker Kutschers Roman Transatlantik, den 9. Gereon-Rath-Roman (Babylon Berlin), will ich nicht unerwähnt lassen.
- Das Gereon Rath- Universum: Der nasse Fisch (2007) / Der stumme Tod (2009) / Goldstein (2010) / Die Akte Vaterland (2014) / Märzgefallene (2014) / Lunapark (2016) / Marlow (2018) / Olymipa (2020) / Transatlantik / Moabit + Mitte mit Kat Menschik / Der nasse Fisch als GN (Arne Jysch)
Die Rauhe Havel von Tim Piper soll auch nicht unerwähnt bleiben, hier die Rezension von Anne und meine. Übrigens die einzige Buchreihe, die wir immer beide gelesen haben.
- Mord unter den Linden (UR - AP) / Mord im Tiergarten (UR - AP) - historische Kriminalromane mit Otto Sanfteren
- Dunkle Havel (UR - AP) / Kalte Havel (UR - AP) / Tiefe Havel (UR - AP) / Stille Havel (UR - AP) / Finstere Havel (AP - UR) - Kriminalroman mit Toni Sanfteren
Dann gab es da das leidige Winnetou-Thema welches gleich zu zwei Posts führte, einmal zum Kinderfilm und einmal zum Kinderbuch, welches nach Verlagswillen nicht mehr angeboten wird.
Eileens Ende, Musik-Krimi von Beate Braun, die ich auf einer Lesung vom 8. Dezember endlich kennen lernte, führt uns nach Irland, und Ralf Günther, auch kein unbekannter Autor hier, brachte Goethe nach Karlsbad.
Interessant war das Hörbuch, welches den Prozess gegen den Vater von Richard von Weizäcker behandelte. Die Verteidigung von Fridolin Schley.
Fast zum Schluss muss ich natürlich Frank Goldammer erwähnen, dessen Roman Im Schatten der Wende zum Jahresende bereits seinen Nachfolger erhielt. Zusätzlich las ich seinen etwas abgefahrenen Roman Bruch - Ein dunkler Ort.
Einen historischen Roman in ungewohnter Machart schrieb Winfried Veit, der seinen Kommissar Graff den islamistischen Terrorismus im Garten Europas bekämpfen lies.
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Das ist natürlich nur ein Teil, es gibt noch mehr zu entdecken, wenn ihr 2022 zurückblättert. Projekte für die Zukunft, also für 2023 gibt es einige, zum Beispiel hier:
Ich verspreche, auch mit den Videos weiter zu machen.
Euch allen wünsche ich Leselust und gute Augen in einem glücklichen, gesunden und friedlichen neuen Jahr 2023.
Der Dresdner Bücherjunge.
Ein schöner Rückblick, Uwe!
AntwortenLöschenDeiner würde mich sehr interessieren.
AntwortenLöschenIch nehme mir das jedes Jahr vor - und scheitere jedesmal. Vielleicht sammle ich in einem das Jahr begleitenden Entwurf einfach meine monatlichen Highlights? Mal sehen...
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