Mittwoch, 15. Februar 2023

Erdmann, Nadine: Die Lichtstein-Saga (4) - Enyas

Nach dem Zusammentreffen mit Konstantin im Tal der Drachen fordert Noah Antworten von Ben und Mia. Was ist vor achtzehn Jahren passiert? Trägt er tatsächlich nicht nur das Engelslicht, sondern auch die Finsternis in sich? Während Noah sich mit quälenden Fragen auseinandersetzen muss, suchen die Menschen weiter fieberhaft Unterstützung bei den anderen interrianischen Völkern. Um ihre Heimat vor einer Invasion aus der Schattenwelt zu bewahren, muss das Portal in Konstantins Burg zerstört werden. Die Burg scheint jedoch uneinnehmbar und die Zeit läuft ihnen davon… (Klappentext)
 
 
DNB / 2023 / ISBN: 978-3958344891 / 380 Seiten
Die Lichtstein-Saga auf Litterae Artesque: Aquilas - Andolas - Fineas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 GELUNGENES FINALE IN INTERRIA...

 
Der vierte und damit letzte Band der Lichtstein-Saga läuft zielstrebig auf den entscheidenden Kampf in der Parallelwelt Interria zu zwischen den Menschen, die dem Engelslicht dienen, und Konstantin, dessen wildes Bestreben es ist, die Grenzen zur Schattenwelt niederzureißen. Doch bevor es so weit ist, müssen die vier erwählten Jugendlichen, allen voran diesmal Liv, den vierten und letzten Stein bergen, um das Licht Cayaniels zu erneuern, damit die Grenzen zur Schattenwelt wieder erstarken. Während Ari seinen Stein Aquilas von dem Volk der Nymphen erbat, Kealan den Stein Andolas vom Volk der Sylphen erhielt und Noah die Drachen aufsuchte, um den Stein Fineas zu bekommen, muss Liv nun die Zwerge aufsuchen, um den letzten Stein Enyas zu beschaffen. Wie immer machen sich die vier Cays auch diesmal gemeinsam auf den Weg.

Parallel dazu finden die Vorbereitungen zum finalen Kampf gegem Konstantin statt, und die Gemeinschaft der Völker wächst, um den Schurken aufzuhalten und auszuschalten. Doch der hat viele (dunkle) Trümpfe in der Hand, und schließlich kommt es auch noch zu einer unfassbaren Entwicklung, die fast alle Hoffnung zunichte macht. Aber ein Kampf ist erst verloren, wenn alles versucht wurde, und alle sind bereit, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen, um das Portal zur Schattenwelt in Konstantins Burg zu zerstören. Doch kann das überhaupt gelingen?

Noah erfährt in diesem Band von einem Geheimnis, das seine Eltern bis dahin vor ihm verborgen gehalten haben, und er ist danach nicht nur grenzenlos wütend, sondern er zweifelt auch stark an sich selbst. Die anderen Cays versuchen ihm seine Selbstzweifel zu nehmen, doch schließlich fasst Noah einen fatalen Entschluss...

Diesmal ist die Beschaffung des Steins im Gegensatz zu den vorherigen Bänden fast eher nebensächlich. Liv zweifelt kaum noch an der Erfüllung ihrer Aufgabe, und auch wenn die Reise nicht gefahrlos verläuft (es hätte einfacher sein können, aber das wäre wohl zulasten der Spannung gegangen), steht es im Grunde außer Frage, dass es ihr gelingen wird, den Stein Enyas zu beschaffen und damit das Licht Cayaniels endlich zu erneuern. Doch muss dies rechtzeitig geschehen, damit nicht noch mehr Schattenwesen nach Interria vordringen können. Dies könnte entscheidend sein für den finalen Kampf.

Spannend, emotional, humorvoll und süffig zu lesen hat Nadine Erdmann auch diesen Band wieder angelegt. Es kommt zu interessanten und spannenden Begegnungen, beeindruckende Welten werden gezeichnet, deren bildhafte Beschreibungen das Kopfkino ankurbeln, und so manches Mal lässt die Autorin die Lesenden ordentlich mitfiebern und auch mitleiden. Gefallen hat mir, dass nach dem Schluss nicht Schluss ist, sondern eine Perspektive in das Leben danach geboten wird. Das mag an manchen Stellen etwas viel des Guten sein, mir hat es den Abschied von Interria und den vier Cays erleichtert.

Alles in allem jedenfalls ein absolut gelungenes Finale der Lichtstein-Saga, das ich regelrecht durchgesuchtet habe. Auch wenn manchmal das Gefühl entstand, dass bei dem ein oder anderen Aspekt in der Saga Anleihen bei anderen bekannten Fantasy-Werken gemacht wurden, hat Nadine Erdmann hier doch eine ganz eigene Welt kreiert und wieder ein passendes Werk mit Jugendlichen für Jugendliche geschaffen. Aber auch mir als schon längst erwachsener Person hat die Reise nach Interria immer wieder Spaß gemacht. Danke also dafür!

Jetzt bin ich neugierig, was Nadine Erdmann sich als nächstes ausdenkt...


© Parden

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ich wuchs in einem Haus voller Bücher und Musik auf und seit ich denken kann, liebe ich Geschichten. Selbst welche zu schreiben, war aber lange Zeit nur eine fixe Idee, denn die Schriftstellerei gilt als brotlose Kunst und so musste zunächst ein anständiger Beruf her.

Da ich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollte, studierte ich Lehramt, verbrachte einen Teil meines Studiums in London und unterrichtete als German Language Teacher an einer kleinen Privatschule in Dublin. Zurück in Deutschland wurde ich Studienrätin für Deutsch und Englisch und arbeitete an einem Gymnasium und einer Gesamtschule in NRW. Der anständige Beruf war mir damit sicher, aber mein Herz hing mehr und mehr daran, Geschichten zu schreiben...

 
 

1 Kommentar:

  1. So finden sich auch in den sonst „unüblichen“ Genres Geschichten, die einen förmlich anspringen und dann nicht mehr loslassen. - Der Bücherjunge

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