Mittwoch, 1. Februar 2023

Stevenson, Robert L.: Die Schatzinsel

Hier liegt der vierte Band der Reihe Perlen der Literatur aus dem Input-Verlag vor mir und soeben fragte ich mich, was denn die weltbekannte Schatzinsel so bedeutend macht, dass sie in die Reihe aufgenommen wurde.

„Hier werden nur Titel wiederveröffentlicht, die bereits im 19. oder 20. Jahrhundert in Europa erschienen sind und zeitweise sehr erfolgreich waren oder sprachliche Besonderheiten aufweisen und auf jeden Fall richtungsweisend wirkten.“ (Seite 7)

Richtungsweisend: Ja das muss er gewesen sein, der Roman des Robert Louis Stevenson, wenn man ihn Die Mutter aller Abenteuerromane nennt. Ich denke, der Roman ist immer noch so bekannt, dass sehr viele Leserinnen und Leser mit nur einem Blick auf die Banderole der Neuausgabe erkennen: „Ah! Die Schatzinsel!“, wenn diese ohne Buch vor ihnen liegt.

Stevensons Roman wird verglichen mit Defoes Robinson Crusoe, Mark Twains Tom Sawyer und Carrolls Alice im Wunderland... Und den Urvater aller Horror-Romane, Dr. Jekyll und Mr. Heyde, hat er auch geschrieben...

Verschiedene Ausgaben


Allein 13 Übersetzungen ins Deutsche zählt der Wikipedia-Artikel auf, 20 Kinoadaptionen, 11 Bearbeitungen für das Fernsehen oder als Serie. Das ist bestimmt unvollständig. Während ich das hier schreibe, läuft auf YouTube die hierzulande vielleicht bekannteste Adaption, der ZDF-Vierteiler aus dem Jahr 1966.

Youtube: Schatzinsel, ZDF Teil 1 (Mit Werbung)


Um was ging es? Jim Hawkings lernt in der elterlichen Kneipe einen Seebären kennen, dessen Rumverbrauch beachtlich ist. Dem sind andere seltsame Gestalten auf der Spur, denn der Alte besitzt eine Schatzkarte. Nicht viel später findet sich Jim mit dem Gemeindedoktor Livesey und dem Gutsherren Trelawney an Bord des Schiffes von Kapitän Smollett. Mit an Bord der einbeinige Koch: Long John Silver...

Wer erinnert sich nicht an die Szene in der Apfeltonne, in der Jim die Piraten belauscht und so bekannt wird, dass dies keine Spazierfahrt wird...

* * *

Zugrunde liegt eine Ausgabe aus dem Jahr 1917 in der Übersetzung von Kurt Faber. Die Sprache wurde etwas „poliert und entstaubt“, sowie ein wenig gekürzt, schreibt Susanne M. Farkas im Vorwort.

Es war Stevenson erster finanzieller Erfolg, trotzdem wird er, obwohl hohe Auflagen seiner Bücher erschienen, „in Großbritannien erst nach seinem Tod als Autor ersten Ranges, als Literaturtheoretiker, Essayist und Sozialkritiker, als Humanist und als Zeuge der Geschichte der pazifischen Inseln gewürdigt.“ (Vorwort, Seite 5)
kalligrafische Hervorhebungen
und Vorsatzpapier mit Bauchbinde


Das Buch: Einige Illustrationen von Karl Mühlmeister (1876 - 1942 - bekannt gewesen vor allem für Illustrationen zu  Karl May Büchern) sind mit aufgenommen wurden. Vor uns liegt ein schönes Buch, das kann man durchaus so sagen. Fadenheftung, Blauer Leineneinband mit in Silber geprägter Beschriftung. Bestimmte Textstellen sind kalligrafisch hervor gehoben, Jeder Band hat ein anderes Vorsatzpapier, hier sind standesgemäß Totenköpfe abgebildet. Eine Besonderheit ist die Bauchbinde, auf der in der Art eines Wordscrabbles für die Geschichte bedeutsame Wörter und Begriffe in bunten Farben aufgebracht sind. Zudem ergeben diese Bauchbinden auf den nebeneinander stehenden Büchern dien Schriftzug Perlen der Literatur. Jedes der Bücher weist eine andere Typografie auf. In einem bibliophilen Rückblick wird auf die gedruckte Schrift in der 1917er Ausgabe eingegangen.



Zu Robert Louis Stevenson hier ein Literaturvideo des Kanals Literatur & Whisky





© Bücherjunge (22.02.2024)

2 Kommentare:

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