Montag, 31. Oktober 2022

Priestley, Chris: Onkel Montagues Schauergeschichten

Onkel Montague ist ein komischer alter Kauz. Er lebt mit seinem Diener Franz in einem düsteren Haus mit einem Garten, der an einen Friedhof erinnert. Edgar besucht Onkel Montague jeden Tag, obwohl der Weg durch einen unheimlichen Wald führt. Aber Onkel Montague ist einfach der beste Geschichtenerzähler! Bei flackerndem Kaminfeuer erzählt er so Gruseliges, dass Edgar eine herrliche Gänsehaut über den Rücken läuft. Aber woher kennt Onkel Montague all die Geschichten, und ist es wirklich nur Zufall, dass Gegenstände, die in den Geschichten vorkommen, in seinem Haus zu finden sind?

Mit herrlich skurrilen Zeichnungen. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011.
(Klappentext)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mal kein Rezensionsexemplar, sondern Lektüre passend zum Kalenderstand. Halloween - da verlangt es doch nach Gruselgeschichten. Oder etwa nicht? Was wäre da besser als ein Buch, das vor einigen Jahren für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde? Damit kann man doch sicher nichts falsch machen. Oder etwa doch? Jedenfalls ist dies der erste Band aus der Reihe der Schauergeschichten. Mehr dazu könnt Ihr gerne hier lesen:






























DEFINITIV KEIN KINDERBUCH!


Rund um Halloween lese ich gerne mal ein leicht gruseliges Buch - da ich eine Schissbuxe bin, kommt Horror für mich jedoch auf keinen Fall in Frage. Kinderbücher, damit kann man aber doch sicher nichts falsch machen? Die Altersempfehlung für dieses Buch ist ab 12 Jahren - aber stimmt das auch?

Die Rahmengeschichte ist die um den Jungen Edgar, der in den Ferien seinen Onkel besucht, weil der so tolle Geschichten erzählen kann. Leicht unheimlich ist es bei dem Onkel schon, der da mit seinem Diener Franz so ganz alleine in seinem düsteren Haus in dem dunklen Wald lebt. Edgar bekommt Franz nie zu Gesicht, aber es gibt da schon recht unheimliche Vorfälle, die Edgar jedoch zu verdrängen sucht.

In die Rahmenhandlung eingebettet sind neun kurze Gruselgeschichten, die Onkel Montague Edgar im Verlauf seines Besuches erzählt. Alle handeln von Kindern, denen es im Verlauf der Geschichte meist schlecht ergeht. In den meisten Geschichten wollen die Kinder nicht auf Warnungen hören und machen deshalb die Bekanntschaft mit dem Grauen. Manche Geschichten sind recht harmlos, doch die meisten enden mit dem Tod oder einem bleibenden Wahn des jeweiligen Hauptcharakters. 

Womit ich ein wenig hadere - v.a. im Hinblick auf die Zielgruppe - das sind die Grausamkeiten, die hier geschildert werden. Vieles wird nur angedeutet und bleibt der Fantasie der Lesenden überlassen, einiges wird jedoch durchaus benannt und ließ mich stutzen. Sei es die grausame Entstellung eines abgestürzten Körpers oder auch Tierquälerei bis hin zum Tiermord, hier wird nichts ausgelassen. Das wird nicht ausufernd geschildert, könnte empfindsame Lesende der benannten Zielgruppe jedoch m.E. durchaus verstören.

Atmosphärisch finde ich das Buch ausgesprochen gelungen, unterstrichen noch durch die passenden Illustrationen von David Roberts. Allerdings zögere ich, der Altersempfehlung des Verlags zuzustimmen - sicher ist es auch davon abhängig, wie sensibel der jeweilige jugendliche Mensch ist. Für ältere Jugendliche, die sich wirklich gruseln wollen, ist dieses Buch vermutlich zu harmlos. Aber so manch 12Jährige:r könnte womöglich vor der ein oder anderen Szene doch zurückschrecken. Daher sollten am besten die Eltern entscheiden, ob das Buch für ihr Kind geeignet ist. Nur: ein Kinderbuch ist dies definitiv nicht!

Alles in allem: atmosphärisch gelungen, aber ziemlich grausam...


© Parden





















  • Herausgeber ‏ : ‎ Oetinger Taschenbuch; 6. Edition (1. Oktober 2014)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Übersetzung  : Beatrice Howeg 
  • Illustration  :  David Roberts
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 224 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3841502830
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3841502834
  • Lesealter ‏ : ‎ 12–15 Jahre
  • Originaltitel ‏ : ‎ Uncle Montague's Tales of Terror
  • Reihe  : Schauergeschichten (Bd. 1) 





Christ Priestley ist Autor, Illustrator, Maler und Cartoonist. Seit er ein Teenager war, liebt er Grusel- und Geistergeschichten. Er hat bereits mehrere Kinderbücher veröffentlicht und lebt in Cambridge. (Quelle: Verlagsgruppe Oetinger)







1 Kommentar:

  1. Grausame Jugendbücher. Das erinnert mich an "Panem"... Ansonsten kann ich Halloween nichts abgewinnen. Auch wenn ich diverse Abhandlungen über die Herkunft mit Interesse gelesen habe. Grüße vom Bücherjungen

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