Henry Quantum ist ein großer Grübler - vom generellen Zustand der 
Welt über den Lebenssinn des Saxofonisten am Straßenrand, irgendetwas 
schafft es immer, die Aufmerksamkeit des liebenswerten Sonderlings auf 
sich zu ziehen. Kein Wunder also, dass ihm der Alltag bisweilen 
entgleitet. Wie zum Beispiel das Weihnachtsgeschenk für seine Frau 
Margaret. Und so macht Henry sich am 23. Dezember leicht 
verzweifelt auf, irgendwo in San Francisco noch schnell eine Flasche 
Chanel No. 5 zu erwerben. Doch auch das wird zu einer Odyssee. Weil 
Henry sich einfach nicht zu konzentrieren vermag. Und weil er durch 
Zufall auf Daisy trifft, die einstige große Liebe seines Lebens. Eine 
Begegnung, die nicht nur ihn zutiefst erschüttert. (Klappentext)
 
 
 
 
 
 
 
Die Neuauflage des Buches weist nicht nur ein anderes Cover auf, sondern auch einen anderen Titel: "Ein Wunsch zu Weihnachten". Das weist schon darauf hin, wann die Erzählung spielt: nämlich zur Weihnachtszeit. Genauer gesagt einen Tag vor Weihnachten. Der Klappentext hat mich jedenfalls neugierig gemacht, weshalb ich hier zugriff. Ich verrate hier nur mal so viel: manchmal bedauere ich sehr, dass ich zu denjenigen gehöre, die ein einmal begonnenes Buch stets auch bis zum Ende lesen oder hören. Hier hätte ich mir gewünscht, zu denen zu gehören, die ein Buch einfach abbrechen, wenn es aus irgendeinem Grund nicht passt. Weshalb es bei mir nicht passte, könnt Ihr hier nachlesen: 
CHANEL NO. 5 ODER DER NEUROTISCHE AMERIKANER...
Ach herrje. Ich wollte das etwas andere Weihnachtsbuch hören, aber 
außer dem Datum - die ganze Erzählung spielt am 23. Dezember - erinnert 
hier rein gar nichts an das Fest der Liebe. Ich versuche die Handlung 
kurz zusammenzufassen: Henry Quantum ist mit Margaret verheiratet, muss 
einen Tag vor Weihnachten dringend noch ihr Weihnachtsgeschenk bei 
Macy’s  besorgen (unbedingt: Chanel No. 5), begegnet auf seiner Odyssee 
durch San Francisco seiner ehemaligen Geliebten und gerät ins Grübeln. 
Ach nein, falsch! Grübeln ist ja Henrys Lebensmotto, er lässt seine 
Gedanken fließen und folgt ihnen nur zu bereitwillig. Ob Quantenphysik, 
Philosophie, der Weihnachtsmann, Wetterphänomene oder Erinnerungen - 
hier läuft problemlos eins ins andere über und ergießt sich lawinenartig
 über den/die Hörer:in. Meist belangloses oder aber 
hochtrabend-unverständliches Zeug, das Henry selbst ständig von dem 
ablenkt, was er eigentlich zu tun gedenkt. Komisch? Nope, für mich 
definitiv nicht.
Ja, Henry beginnt auch über seine Ehe nachzudenken, aber kein 
Gedankengang, kein Vorhaben wird bis zum Ende durchgezogen. Auch die 
Perspektivwechsel hin zu Margaret, seiner Ehefrau, oder auch hin zu 
Daisy, seiner ehemaligen großen Liebe, verlaufen eher plätschernd, auch 
wenn sie den Charakter des Henry Quantum in unterschiedlichen Facetten 
beleuchten. Margaret verfolgt ebenso ihre Heimlichkeiten wie Henry und 
verachtet ihn im Grunde nur noch, Daisy hat trotz ihrer großen Liebe 
seinerzeit die Beziehung zu Henry beendet - aus Schuldgefühlen ihrer 
Familie gegenüber, wohl wissend, dass ihr Ehemann, von dem sie 
inzwischen geschieden ist, eine Beziehung nach der anderen eingeht. 
Amerikanische Neurosen à la Woody Allen - oder neurotische Amerikaner? 
Was auch immer, es ging mir jedenfalls ziemlich auf die Nerven.
Alles in allem war der Roman für mich weder tiefgründig noch komisch,
 und auch wenn Frank Stieren sich redlich abmüht mit der ungekürzten 
Hörbuchfassung (6 Stunden und 51 Minuten): das war definitiv kein 
Hörvergnügen. Von mir gibt es hierfür daher keine Hör- oder 
Leseempfehlung.
© Parden 

-  Herausgeber
                                    
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                                 Steinbach Sprechende Bücher (Edel) (23. Oktober 2017) 
 -  Sprache
                                    
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                                 Deutsch
 - Sprecher  :  Frank Stieren
 - ungekürzte Ausgabe  : 6 Stunden und 51 Minuten 
 -  MP3 CD
                                    
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                                 1 Seiten 
 -  ISBN-10
                                    
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                                 3869742976 
 -  ISBN-13
                                    
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                                 978-3869742977 
 
 
 
 
 
 
 
Pepper Harding ist das Pseudonym eines Autors, der unter anderem Namen  (
Michael Lavigne)
bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat. Harding, der aus New Jersey 
stammt und in Pennsylvania, Tennessee und an der University von Chicago 
studierte, lebt bereits seit langen Jahren mit seiner Familie in und um 
San Francisco, momentan in Sonoma County.
 (Quelle: Penguin Random House Verlagsgruppe)  
 
 
 
 
 
Dann ist dies wohl ein Beispiel dafür, dass der Klappentext vor allem eins ist: W.E.R.B.U.N.G - Andererseits wäre es aber auch Quatsch, wenn ein Buch von des Verlages Seite negativ beschrieben würde. So zeigt wieder einmal, dass wir uns auch verleiten lassen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße (noch aus dem Osterzgebirge)