Donnerstag, 18. Mai 2023

Riley, Lucinda & Whittaker, Harry: ATLAS - Die Geschichte von Pa Salt

Vor knapp einem Jahr beendete ich den siebenten Band der Plejaden-Reihe von Lucinda Riley, die einst mit einem Buch, auf dessen Cover die Alhambra prangte, den Weg in die Familie fand. Der sehr schöne fünfte Band führte zum Erwerb der vollständigen Reihe und so fieberten wir mit Spannung nach dem letzten Band. Nun liegt er vor mir, und ich werde mich ausnahmsweise mit dem Klappentext und wenigen Ergänzungen begnügen, denn selten drohen Spoiler beim Schreiben über ein Buch wie dieses.

Paris, 1928. Ein Junge wird gerade noch rechtzeitig entdeckt, bevor er stirbt, und von einer Familie aufgenommen. Er ist klug und liebenswert, und er entfaltet seine Talente in dem neuen Zuhause. Hier wird ihm ein Leben ermöglicht, von dem er nicht zu träumen gewagt hätte. Doch er weigert sich, einen Hinweis darauf zu geben, wer er wirklich ist. Als er zu einem jungen Mann heranwächst, verliebt er sich und besucht das berühmte Pariser Konservatorium. Die Schrecken seiner Vergangenheit kann er darüber beinahe vergessen, ebenso wie das Versprechen, das er einst versprochen hat, einzulösen. Aber Unheil ballt sich zusammen über Europa, und niemand ist mehr in Sicherheit. Tief in seinem Herzen weiß er, dass die Zeit kommen wird und er wieder fliehen muss.

Ägäis, 2008. Alle sieben Schwestern sind an Bord der »Titan« zusammengekommen, um sich von ihrem geliebten Vater, der ihnen stets ein Rätsel blieb, zu verabschieden. Zur Überraschung aller ist es die verschwundene Schwester, die von Pa Salt damit betraut wurde, ihnen die Spur in ihre Vergangenheit aufzuzeigen. Aber für jede Wahrheit, die enthüllt wird, taucht eine neue Frage auf, und die Schwestern müssen erkennen, dass sie ihren Vater kaum gekannt haben. Noch schockierender aber ist, dass diese lang begrabenen Geheimnisse noch immer Auswirkungen auf ihrer aller Leben haben.“


Wir werden den Geschichten der sechs Adoptivtöchter von ATLAS wieder begegnen und reisen im Laufe von Jahren mit Pa Salt an die Geburtsorte von Maia, Ally, Star, CeCe, Tiggy und Elektra. Aber wir reisen nicht nach West Cork, wo wir im vorletzten Band Merry kennen lernten, die verschwundene Schwester. Leserinnen und Leser werden sich erinnern an Pip und Karine, Bel, die Halversens, an Lucia, Kitty, und Flora, an Landowski... In Paris nimmt das Buch 1928 seinen Anfang, wird uns aber weiter zurückführen bis nach Russland. Dort in Paris, wir uns erinnern werden, findet Isabel einen „stummen“ Jungen unter der Hecke bei den Landowskis, Isabel ist die Großmutter von Maia...

Alle, die bis zum siebenten Band durchgehalten haben wollen sicher wissen, ob die Adoptionen Zufall sind oder eben nicht. Und wir werden feststellen, dass wir schon viel mehr wussten, oder hätten ahnen können, doch waren die Hinweise gut versteckt und zeugen von einem unglaublichen Exposé der Autorin Lucinda Riley. Hat sie wirklich das alles zu Beginn schon so gewollt? Doch Pa Salts Geschichte war sicher schon vorhanden, als die erste Zeile geschrieben wurde.

Am Ende wird die Roseate Pearl vermutlich ihr Werk tun und wir wissen , was es mit dem Jungen, der "die Last der Welt auf seinen Schultern trägt" auf sich hat. Außerdem wird meine Schwester recht behalten haben.

* * *

Das Buch und die Geschichte: Es bestätigt sich der siebenfache Eindruck auch zum achten Mal: Wir lasen eine Romanreihe der besonderen Art. ich habe es wohl jedes Mal betont, dass ich da einen „Frauenroman“ lese, der mich vor allem wegen der Hintergrundgeschichten faszinierte. Was hat Maia mit dem Christo Redentor über Rio de Janeiro zu tun? Welche Rolle spielt Edward Grieg in der Familiengeschichte von Ally? Gibt es eine Beziehung von Star zu Beatrix Potter, der englischen Kinderbuchautorin? Wie gelangt eine Aborigine namens CeCe nach Atlantis am Genfer See? Wie geheimnisvoll ist die Flamenco-Kultur der Gitanos am Sacramonte gegenüber der Alhambra und was hat Tiggy damit zu tun? Die Sonne Kenias schien einst über Cecily, die sich nicht erst in New York der kleinen schwarzen Stella annahm, die Großmutter des Models Elektra. Nur, soviel sei verraten, die irische Revolution, die den Hintergrund für Merry, die verschwundene Schwester, bildet, hat ausnahmsweise einmal nichts mit Pa Salt zu tun, dessen Name nun endlich aufgelöst werden wird...

Mit der Zeit arrangierte ich mich auch mit der fantastischen Gabe einer Bruja, die sowohl die Vergangenheit als auch Teile der Zukunft kennt. In diesen Roman gehört das mit dazu. 

Bisher hatte ich die Bücher als Hörbücher gehört. Auch dies ist eine Empfehlung wert, denn mehrere Sprecherinnen und Sprecher lasen jeweils die Bücher, was sich wegen der vielen Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart als sehr vorteilhaft heraus stellte. Hier nun die Druckversion, wobei ich feststellte, nun hätte ich gern die Druckversionen gehabt um nachblättern zu können.

* * *

Autor und Autorin: Erst im Jahr 2022 las ich den im Jahr 2016 erschienen ersten Band, der die sieben Schwestern heißt. Im Jahr 2021 erschien der vorletzte Band und so musste zumindest ich nicht warten auf Buch für Buch, nur auf den vorletzten und nun den letzten Band.

Dieser wurde von Harry Whittaker fertig geschrieben, dem Sohn der leider zu früh verstorbenen Autorin. Hier erzählt der Autor davon.



Selten findet man im Internet, von Wikipedia einmal abgesehen, eine so umfangreiche Romandokumentation mit den ganzen Hintergrundgeschichten wie auf den Seiten der Lucinda Riley. Was man da nicht noch alles findet. Und so gestaltet sich das Lesen zu einer immer fortführenden „Leserecherche“. 


Lucinda Riley / The Seven Sisters

Empfehlung ist ein viel zu einfaches Wort, Anreiz, Ansporn zum Lesen sollen diese Zeilen sein, auch empfehle ich die bisherigen Buchbesprechungen in unserem Blog und lege die Reihe Freundinnen und Freunden von Litterae-Artesque ans Herz...

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DIE SIEBEN SCHWESTERN / DIE STURMSCHWESTER / DIE SCHATTENSCHWESTER / DIE PERLENSCHWESTER / DIE MONDSCHWESTER / DIE SONNENSCHWESTER / DIE VERSCHWUNDENE SCHWESTER / DIE GESCHICHTE VON PA SALT


© Bücherjunge


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