Samstag, 2. Mai 2020

Arnold, M. / Wittenfeld, U.: Winnetou und die Frau in Weiß

In den letzten Wochen waren Geschichten und Erzählungen ständige Begleiter, vor allem während des Frühstücks. Da war von Stammtischmorden und von Sachsenmorden die Rede und von so einigen Sammlungen, auch in Form von Anthologien.

Immer wider kamen mir dabei zwei Namen vor, Martina Arnold und Uwe Wittenfeld. Aufmerksame Leser des Blogs wissen, dass Wittenfeld hier schon öfter genannt wurde, Martina Arnold erst im Zusammenhang mit den genannten Taschenbüchern. Beide sprach ich im letzten Herbst während der BuchBerlin. Seit dem wollte ich immer einmal nachlesen, was den WINNETOU mit der FRAU IN WEISS zu tun hat.

Mörderische Geschichten: Klar, wenn sich Krimiautoren zusammen tun, dann kommen mörderische Geschichten raus. Das scheint übrigens derzeit Schule zu machen, denn soeben finde ich auf Krimi-Netz den Hinweis auf OSTERMORDE 1 und besagte Martina Arnold als Herausgeberin.

Siebzehn Geschichten legen uns die zwei in „WINNTOU X“ vor und erklären in einem Vorwort warum. Nicht erklärt haben sie, dass sie vermutlich mehr Geschichten in einem Band zusammen veröffentlichen können, nicht wie in den anderen Mordsbüchern, in denen sie die meisten Seiten anderen Autoren überlassen müssen, wie das ja anthologisch die Regel ist. 


Anthologie: griechisch „Blütenlese“
Florilegium (Plural florilegia, aus lateinisch flos ‚Blume‘ und legere ‚(zugrunde) legen, sammeln‘, für „Blütenlese“ oder „Sammlung von Blumen“) bezeichnet. (Wikipedia)
Schauen wir in die blumige Auslese hinein. Blumig ist vor allem die Fantasie der Autoren. Die fängt mit dem Kater Horst an, den zu treten der eigenen Gesundheit nicht zuträglich ist. Physiklehrer bringt man am besten „fachlich“ um die Ecke. Die Winnetou – Geschichte handelt von Indianerfiguren und bescherte mir Kindheitserinnerungen. Die Frau in Weiß wird auf eine bösartige, mir beruflich nicht unbekannte Art und Weise gerächt. Schrottpressen spielen in Balkan Beats eine Rolle. Der Koffer von Paul kommt unter die Räder der Eisenbahn. Nicht immer muss, wen es Peng! macht, ein Mensch tatsächlich sein Leben lassen. Warum einer inkognito jetzt im Berchtesgadener Land lebt, lesen wir in Bergidyll. Wenn man nach ganz oben will, kann man tief fallen, wenn man immer auf andere hört. Was hat Flammentod mit Schalke zu tun? Feuer und Wasser hätte man die Geschichte gleichermaßen nennen können. Sei frei fragt, ob in Tropical Islands wirklich Drogen wachsen? In Zocken bis der Ätna qualmt werden mit Hugo und Olga bekannte Personen wieder auf den Plan gerufen.  Doppelt prickelnd ist es, wenn man den Stromtod in einer Champagnerwanne empfängt. Wenn man zu blöd ist, die richtige Bude zu sprengen, ist Weihnachtsmafia in der Nähe – wenn auch nicht auf dem Strietzelmarkt.. Das Tagebuch einer Tante ist nicht sonderlich erquicklich. Und wer macht noch echte Kerzen auf den Weihnachtsbaum für ein wenig brauchbares Fest? Wischnewskis Neffe führt besagte Olga und den Hugo mal wieder nach Dresden. Eine der schönsten Geschichten spielt in Schottland bei Lady McLipgloss...




Das Buch: Die meiste Zeit konnte ich mich gut amüsieren und wurde auch oftmals lösungsmäßig verblüfft. Gelegentlich, das ist die Schwierigkeit bei solchen Erzählungen, kommt das Ende zu abrupt und der Zusammenhang zum vorher gelesenen stellt sich nicht klar dar. Allerdings darf man solche Geschichten, ebenso wie Krimis, nicht zu schnell lesen. Geschichten können, wie Romane, dazu führen, dass man erst im Laufe der Lesenszeit, hier nach einigen Seiten auf den Geschmack kommt. Dann konnte ich mich auch über Ladi Lipgloss und ihren schwäbischen spionierenden Koch amüsieren und das sehr reale Schlossgespenst Duncan.


* * *


Die Autoren: Die ehemals würstchenverkaufende Politologin und der elektrotechnische Studienrat machen es humorvoll spannend und dass Geschichten gut zum Frühstückskaffee passen, wurde hinlänglich bewiesen. Die Professionen der beiden kommen in einigen Geschichten zu tragen.

Das Taschenbuch erschien im Ruhrkrimi – Verlag. Demnächst kommt da ein Buch heraus, welches Kunst mit Kurzkrimis verbindet. Bin gespannt, wie das funktioniert.

Ein quadratisches Taschernbuch  auf Brillantpapier. Von Wittenfeld & Wittenfeld.





© Bücherjunge


2 Kommentare:

  1. Interessante Frühstückslektüre - könnte mir auch gefallen. Schon Titel und Cover sind - ähm - irgendwie besonders...

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