Freitag, 30. Mai 2025

Crönert, Claudius: Siegeszeichen

 

Vaterliebe

Für eine teure Behandlung seiner schwerkranken Tochter benötigt der ehemalige Bereitschaftspolizist Nathan Fleming viel Geld. Nach tödlichen Schüssen auf einen Jugendlichen heuert Nathan, selbst seelisch angeschlagen, als Personenschützer bei einem rechtspopulistischen Politiker an. Bald erkennt er, wie skrupellos dieser Mann handelt, um mit seiner Partei in die Schlagzeilen zu kommen. Nathan trifft eine folgenschwere Entscheidung, die ihn in höchste Gefahr bringt.

(Gmeiner - Verlag)


Zwischendurch gelesen. Eigentlich sollte der neue Roman von Claudius Crönert über die Karolinger gelesen werden, aber wie das so ist, die Plan von berufstätigen Literaturbloggern ändert sich laufend. Ich las also den obigen Verlagstext und blieb bei e-Book halt kleben.

Samstag, 24. Mai 2025

Nürnberger, Ralf: Canaletto - Seine Jahre in Dresden


Es gibt wohl keinen gebürtigen oder langjährig dort wohnenden Dresdner, der nicht von Canaletto gehört hat. Viele dürften auch den sogenannten Canaletto-Blick kennen, von denen es mindestens zwei gibt.

Zu Zeiten des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. wurde Bernardo Belotto, genannt Canaletto in die sächsische Residenz gerufen, er sollte Veduten malen, Stadtansichten. Und Canaletto malte.

Veduten, so sagt es die „KI“, sind detailgetreue Darstellungen von Landschaften oder Stadtbildern, die in der Malerei oder Grafik verwendet werden um eine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe des topografischen Bildgegenstandes zu erreichen. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Ansicht“ oder „Aussicht“.


Sonntag, 18. Mai 2025

Chicago - Musiktheater

 


Was eigentlich ist Vaudeville-Theater? Aha, das ist eine Art Lieder-Theater und reicht bis ins Frankreich des 17. Jahrhunderts zurück. Ich will mal nicht verraten, welche Diva mich über You-Tube auf CHICAGO brachte. Natürlich hat ALL THAT JAZZ damit zu tun.

"Vaudeville ist ein französisches Unterhaltungstheater, das vor allem in Frankreich und den Vereinigten Staaten populär war. Es bezeichnet eine Reihe von kurzen, meist humorvollen oder musikalischen Nummern, die auf einer Bühne präsentiert werden. Der Name leitet sich von dem französischen Vaudeville-Lied ab, einem volkstümlichen Liedtyp, der in Frankreich entstand." (mit KI erstellt) 

Eine Aufführung im Theater Neustrelitz am gestrigen Abend. Ein Vergnügen. Echt. Der Saal voll. Auch meine Karte stammte von der Warteliste. Was habe ich da gesehen und gehört? Einst schrieb Maurine Dallas Watkins das Theaterstück CHICAGO und aus diesem machten Fred Ebb & Bob Fosse mit der Musik von John Kander ein Musical-Vaudeville. Gogelt man danach, finden sich eine Reihe von deutschen Bühnen, auf denen das Stück gespielt wird. 

Samstag, 17. Mai 2025

von Schirach, Ferdinand: GOTT (Hörspiel)

 

Richard Gärtner, 78, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Ärzte, Juristen, Pfarrer, Ethiker, der Staat und die Gesellschaft zweifeln, ob sie ihm bei seinem Suizid helfen dürfen. Die Ethikkommission diskutiert den Fall. Ferdinand von Schirach verhandelt in seinem Theaterstück das Sterben des Menschen. Und wie schon in seinem ersten Drama »Terror« müssen wir am Ende selbst ein Urteil fällen. Wem gehört unser Leben? Wer entscheidet über unseren Tod? Wer sind wir? Und wer wollen wir sein? (Verlagsbeschreibung)

DNB / der Hörverlag / 2020 / ISBN: 978-3-8445-3782-6 / 119 Minuten

von Schirach bei Litterae Artesque: Jeder Mensch

 

Kurzmeinung: Recht auf den eigenen Tod? Wie weit darf Hilfe greifen? Perfekt recherchiertes Pro und Contra ohne tendenzielle Bewertung, hoch interessant!
 
 

Montag, 12. Mai 2025

Hefter, Martina: Hey guten Morgen, wie geht es dir? (Hörbuch)

 

Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Juno schreibt online mit Männern, die Frauen online ihre Liebe gestehen und so versuchen, sie um ihr Geld zu bringen. Doch statt darauf hereinzufallen, werden genau diese Männer zu einer Form von Freiheit für Juno. In den Gesprächen kann sie sein, wer sie will und sagen, was sie will – und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben, in dem sie immer unterwegs, immer besorgt um Jupiter, immer beschäftigt und eingebunden ist. Also flüchtet Juno ab und zu vor ihrem Alltag ins Internet und spielt dort Spielchen mit Männern, die sie anlügen. Sie selbst wird zur Lügnerin. Aber ist es nicht so, dass man sich beim Lügen zuallererst selbst belügt? Eines Tages trifft Juno auf Benu, der ihre Behauptungen ebenso durchschaut wie sie seine. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen entsteht eine Verbindung. (Verlagsbeschreibung)

DNB / argon hörbuch / 2024 / ISBN: 978-3-8398-2173-2 / 309 Minuten
 
Kurzmeinung: Selten so etwas Langweiliges gehört - zermürbender Alltag gepaart mit Internetfluchten und mythologischen Anleihen. Buchpreisgewinner 2024.

 

Sonntag, 11. Mai 2025

Pieper, Tim: Die Mündung

 

Kommissarin Lena Funk nimmt sich eine Auszeit auf einer abgeschiedenen Insel. Fernab der Erinnerungen, fernab des Schmerzes. Doch in einer stürmischen Nacht wird in den Dünen ein Toter freigespült. Offenbar brutal ermordet. In seiner Jackentasche findet Lena eine Handvoll Schmuckstücke. Und nicht irgendwelche: Es sind die Trophäen des Gezeitenmörders – jenes Mannes, dem auch ihre Schwester zum Opfer fiel. Endlich gibt es eine Spur, endlich eine Chance auf Gerechtigkeit. Aber je tiefer Lena in den Fall eintaucht, desto gefährlicher wird er. Jemand beobachtet sie. Jemand spielt mit ihr. Und die Wahrheit, die sie enthüllt, ist weitaus grausamer, als sie je befürchtet hatte. (Verlagsbeschreibung)
 
DNB / emons verlag / 2025 / ISBN: 978-3-7408-2172-2 / 384 Seiten
 
 
Kurzmeinung: Leider für mich kein überzeugender Thriller - eine gewöhnungsbedürftige Kommissarin und trotz aller Twists  ein sehr konstruierter Plot...  


Samstag, 3. Mai 2025

Backman, Fredrik: Die Antwort lautet NEIN (Hörbuch)

 

Videospiele, Wein und Pad Thai – das ist der perfekte Abend für Lucas. Andere Menschen? Muss nicht sein. Warum denn, wenn er auch alleine glücklich sein kann? Als der dreiköpfige Vorstand der Bewohnervertretung überraschend an seiner Tür klingelt und eine Inspektion seiner Bratpfanne verlangt, ist Lucas alles andere als begeistert. Doch Abwimmeln ist nicht. Der Ausschuss ist wild entschlossen, den Übeltäter zu finden, der eine alte Pfanne gegen die Hausregel neben dem Recyclingraum abgestellt hat. Auch Lucas’ Angebot, das Tatobjekt höchstpersönlich zu entsorgen, wird entrüstet zurückgewiesen. Es geht um viel mehr als nur Müll! Ohne zu wissen, wie ihm geschieht, steckt Lucas plötzlich mittendrin im Chaos und muss fassungslos mitansehen, wie sein Leben und das der gesamten Hausgemeinschaft völlig aus dem Ruder läuft. (Verlagsbeschreibung)

DNB / Audible Studios / 2024 / ASIN: B0DN15MXJZ / 105 Minuten

Fredrik Backman bei Litterae Artesque:   
 


Kurzmeinung: Wenn man einfach nur seine Ruhe will - und sie nicht bekommt. Eine leicht wahnwitzige Kurzgeschichte aus einem Mehrfamilienhaus...


Freitag, 2. Mai 2025

Schildbach, Matthias (Hrsg.): Juwelen, Ritter und Biskuits

Erneut stelle ich ein Heft mit Heimatgeschichten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge vor. 

Burgen, Kriege, Grenzgeschichten hieß das erste Heft, über welches ihr hier etwas lesen könnt.

Es geht bunt durch die Zeit und die Geschichte und beginnt diesmal mit Johann Melchior Dinglinger, einem der „Goldfasane des Königs“ wie er an anderer Stelle genannt wurde. Nicht nur er, der das großartige „Goldene Kaffeezeug“ oder das Kabinetsstück zum „Geburtstag des Großmoguls“, alles zu sehen im „Grünen Gewölbe“, schuf, sondern auch seine beiden Brüder Georg Christoph und Georg Friedrich zog es nach Sachsen und machten sich dort „breit.“ Da sie viele Nachkommen hatten, finden sich auch viele Spuren darüber, welche Marco Schröder aufdeckt. Dazu wird 2025 auch ein Buch erscheinen, schon die Geschichte hier im Heft weckt Neugier.

Samstag, 26. April 2025

Drei mal WEGE ÜBERS LAND (Helmut Sakowski)

Irgendwann, Anfang der 90er Jahre, brachte der RBB (Rundfunk Brandenburg-Berlin) all die Filme, die in der bis vor kurzem existierenden DDR schon sehr lange nicht mehr aufgeführt wurden oder verboten waren.

Nicht verboten war WEGE ÜBERS LAND, aber da gleich zwei Hauptdarsteller, Manfred Krug und Armin Müller-Stahl und dazu Angelika Domröse zwischen 1977 und 1980 die DDR verließen – sie hatten den Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns unterschrieben – wurde er spätestens ab 1977 denke ich, nicht mehr gezeigt.

Als er das erste Mal im DDR-Fernsehen gezeigt wurde (1968) war ich noch zu jung und so sah ich erst nach dem Fall der Mauer 1989 – irgendwann in den ersten Jahren danach.

Es war die Crème de la Crème, die da vom Regisseur Martin Eckermann aufgefahren wurde, das Drehbuch hatte er gemeinsam mit dem Autor des Stoffs, Helmut Sakowski, geschrieben. Die Musik schrieb Siegfried Matthus, die Kameras führte Hans Jürgen Heimlich. Zum Inhalt komme ich etwas später.

Anfang diesen Jahres wurde für das Landestheater Neustrelitz angekündigt, das Schauspieldirektor Maik Priebe beabsichtigt, WEGE ÜBERS LAND auf die Bühne zu bringen. Etwas skeptisch, gebe ich zu, besuchte ich eine Matinee einige Tage vor der Uraufführung. Das, was Priebe nebst Kolleginnen berichtete, machte neugierig. Fünf Stunden Theater? Vierzehn Schauspielerinnen und Schauspieler für vierzig Rollen? - Das schau ich mir an.



Da während der Veranstaltung eine kleine szenische Lesung dargebracht wurde, hatte ich den Eindruck, dass der „Straßenfeger“ von 1968 deutlich zu erkennen sein wird. Also sah ich mir den sechsteiligen alten Film (schwarz weiß) noch einmal an und las daneben das eBook zum Fernsehroman aus dem Aufbau Verlag. So gerüstet besuchte ich am 04. April das schöne Neustrelitzer Landestheater.

Freitag, 25. April 2025

Drosten, C. / Mascolo, G.: Alles Überstanden?

 Ein längst fälliges Gespräch.

Der einzige Schrecken, den in meinen Kinderjahren das Wort Impfen verursachte, war die Angst vor einer spitzen Nadel. Ansonsten war Impfen etwas völlig Normales. Eine Impfung war als Schluckimpfung, ein Stück Würfelzucker getränkt mit dem Stoff, vorgesehen. Die war gegen Polio (Polyomyelitis) gedacht, Kinderlähmung. Das muss was Hässliches gewesen sein.

In der dritten Staffel der Miniserie Charité wird ein Westberliner Junge in eine Eiserne Lunge gesteckt. Nebenbei wird die Geschichte erzählt, dass Walter Ulbricht, die Serie spielt unmittelbar zur Zeit des Baus der Mauer, dem Bundeskanzler 1 Million Dosen Impfstoff angeboten hatte, das Angebot wurde, weil es „Russenimpfstoff“ war, abgelehnt. Die Geschichte wird hier erzählt – eine Geschichte des kalten Impfkrieges. Womit wir beim Thema wären: Charité und Impfen.

Um was geht es?
Eigentlich stehen Wissenschaftler wie der Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie selten im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Den hier aber kennen wohl alle, da reicht ein Blick auf das Cover des vorliegenden Buches: Prof. Dr. Christian Drosten (1972) ist der Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. Er ist der Gesprächspartner des zweiten Autors dieses gedruckten „podcasts“, dem investigativen Journalisten Georg Mascolo (1964), ein ehemaliger SPIEGEL-Chefredakteur.

Das eigentliche Wort oder Problem, um welches es hier geht, ist noch gar nicht gefallen: Corona, Covid-19, Pandemie. Das sind schon drei Wörter. Diese lernten wir mit Beginn des Jahres 2020 mehr als zur Genüge kennen.

Bevor ich weitermache, bekenne ich: Dreimal geimpft, regelmäßiger Hörer des Podcasts des genannten Professors, weitgehend disziplinierter Bürger was Mundschutz und Selbstisolation betrifft, zweimal infiziert, davon einmal mit ganz leichten Nachwirkungen, beide Male Wochen nach Impfungen.
Wenn mir irgendetwas richtig auf den Zeiger ging, dann war es das Wort „Fernlehre“ – Telefonunterricht ohne Kamera, weil das Netz den Augenkontakt mit den Lehrgruppen nicht lange mitgemacht hätte. Was mindestens die Hälfte der Schüler tatsächlich gemacht hat, das können sie nur selber beantworten.

Zurück zu Drosten und Mascolo.