Tina und Theo Theufel sind geschlagen mit Eltern, die keinen Hund haben, aber ständig Rote Bete essen wollen. Außerdem wissen sie immer alles besser. Also die Eltern. Die Kinder auch. Der Apfel fällt schließlich nicht weit vom Stamm. Aber Theo und Tina geben wenigstens zu, dass sie Klugscheißer sind. Mama und Papa streiten es ab. Das ist natürlich absolut lächerlich. Vor Kurzem sind die Theufels umgezogen in ein altes Haus mit einem Dachboden voller Abenteuer. Obwohl Spielen auf dem Dachboden nicht gerne gesehen ist, machen Tina und Theo nichts lieber als das. Und außerdem machen die Kinder auf dem Dachboden eine seltsame Entdeckung: In einer Bücherkiste haust ein kleines Männchen mit großer Klappe. Ein waschechtes Klugscheißerchen, das behauptet, nur für seinesgleichen sichtbar zu sein! (Verlagsbeschreibung)
FÜR ANGEHENDE BESSERWISSER...
Ein kurzes Hörvergnügen bietet Marc-Uwe Kling hier, der mir seit seiner Trilogie um das schräge Känguru ein Begriff ist. Diesmal ist es ein schmales Kinderbuch, das er präsentiert - als Hörbuch mit Autorenlesung umfasst es gerade einmal 29 Minuten (Altersempfehlung 6-10 Jahre).
Tina Theufel mit einem 'th' ist 10 Jahre alt, ihr Bruder Theo Theufel mit zwei 'th' ist zwei Jahre jünger. Sie lieben es, in dem alten Haus, in das sie gerade gezogen sind, alle Ecken zu erkunden. Vor allem der Dachboden hat es ihnen angetan. Zunächst sind sie erschrocken, als sich plötzlich in einem Karton etwas bewegt. Sie hegen allerhand Mutmaßungen, was sich darin verstecken könnte, doch als endlich ein verärgertes Stimmchen ertönt, siegt die Neugierde. Zum Vorschein kommt ein kleines blaues - ähm, Verzeihung, türkises - Männchen, das offenbar alles besser weiß. Aber das können Tina und Theo auch. Muss ja so sein, denn sonst könnten sie das kleine Klugscheißerchen gar nicht sehen.
Die spannende Frage ist jetzt, ob auch die Eltern dazu in der Lage sind, ihren kleinen Mitbewohner zu sehen. Denn wenn man nicht selbst ein ausgewiesener Klugscheißer ist, geht das gar nicht. Eigentlich haben Tina und Theo keine Zweifel daran, denn von wem sollten die beiden das Klugscheißen haben, wenn nicht von ihren Eltern? Die sehen das natürlich ganz anders. Dummerweise haben die Kinder nun aber schon mit ihren Eltern gewettet. Na, ob das gut geht?
Mir hat die kurze Unterhaltung gut gefallen, und ich könnte mir vorstellen, dass auch viele Eltern gemeinsam mit ihren Kindern Spaß daran haben. Ich würde tatsächlich zu einem gemeinsamen Hören raten, da vielleicht nicht von jedem Kind jedes Sprachspiel erkannt wird und man so notfalls erklärend unterstützen kann. So manch eine Familie wird sich hier zudem wohl wiedererkennen.
Marc-Uwe Kling liest hier in seiner gewohnt lakonischen Art, was zum trockenen Klugscheißen gut passt. Das Ende kam für mich etwas plötzlich, da hätte ich mir doch noch etwas mehr gewünscht. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja noch eine weitere Klugscheißer-Folge? Da dürfte der Stoff ja wohl nicht ausgehen...
© Parden
Finde ich gut, mal wieder Marc-Uwe Kling. Scheint wirklich amüsant zu sein. Der muss doch über seine Zunge gestolpert sein, mit den vielen „th“. So wie einst Evelyn Hamann? ;) - Der Bücherjunge
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