Samstag, 25. November 2023

Alba, Johanna & Chorin, Jan: Gloria!

 

Eigentlich ist Papst Petrus II. bekannt für seine unermüdlich gute Laune. Doch im Moment gibt es wenig, worüber sich der sonst so lebens-lustige Römer freuen könnte: Es ist Fastenzeit – ein willkommener Anlass für Schwester Immaculata, Haushälterin Seiner Heiligkeit, ihn auf Diät zu setzen. Und ohne Caffè und Cornetti ist Petrus nur ein halber Papst. Erst als beim Frühjahrsputz eine Kiste mit Knochen gefunden wird, bessert sich die päpstliche Laune: Handelt es sich um die Gebeine des heiligen Petrus? Auf der Karfreitagsprozession will der Papst die Reliquien präsentieren. Aber dann fällt ein Schuss, eine Frau stürzt in die Katakomben, und statt des Heiligen-Schädels hält Petrus eine billige Kopie in den Händen. Doch wer immer hinter dem Anschlag steckt – er hat seine Rechnung ohne den Papst und dessen legendäre Spürnase gemacht! (Verlagsbeschreibung)

DNB / rowohlt / 2012 / ISBN 978-3-499-25755-1 / 368 Seiten

Reihe: Papst-Krimi Bd. 2 

Hier geht es zu Bd. 1




Vor nunmehr über sechs Jahren stellte ich hier im Blog den ersten Band der Reihe um die Papst-Krimis vor (Halleluja!) - nicht ahnend, dass es tatsächlich so lange dauern würde, bis ich endlich zum zweiten Band greifen würde. Manches verliere ich angesichts der Bücher- und Reihenflut leider einfach aus den Augen. Aber nun endlich. Ob mir der Folgeband auch wieder eine schöne Mischung aus Spannung und Humor bescherte, könnt Ihr hier nachlesen:










PAPST PETRUS II. UND DIE RELIQUIEN...



Schwester Immaculata, die Haushälterin des Papstes, und Padre Francesco, sein Privatsekretär, putzen im Flur der toten Päpste - und dabei entdeckt Francesco eine versteckte Kiste. Darin: menschliche Gebeine und ausreichend Indizien, die darauf hindeuten, dass es sich hierbei um die sterblichen Überreste des heiligen Petrus handeln könnte. Doch als der Papst bei der von zahllosen TV-Kameras verfolgten Karfreitagsprozession den Schädel präsentieren will, hält er plötzlich nur eine Fälschung in den Händen. Außerdem schießt während der Prozession jemand auf die Gruppe um den Papst, und die päpstliche Fotografin fällt in die Katakomben und ist anschließend verschwunden. Das Verwirrspiel nimmt seinen Lauf...

Unterstützt von seinem Privatsekretär Francesco und seiner hübschen adligen Pressesprecherin Giulia nimmt der Papst hinter den Kulissen selbst die Ermittlungen auf. Dabei stoßen sie auch auf das miese Geschäft mit den Reliquien, und selbst die Stadtverwaltung scheut sich nicht vor einem Ausverkauf der Republik: immerhin gilt es, die immensen Staatsschulden zu tilgen! Das Geschäft mit dem Jenseitsversprechen läuft jedenfalls gut - und je mehr sich jemand zeitlebens zuschulden hat kommen lassen, desto höher könnte der Preis ausfallen für eben ganz besondere Reliquien...

Reichlich unrealistisch aber durchaus amüsant zu lesen gestalten sich die Ermittlungen, wobei es nur selten wirklich spannend wird. Jedenfalls ist es ein Vergnügen, dem unkonventionellen und zutiefst menschlichen Papst und seinen Begleiter:innen dabei zuzusehen. Der Schlagabtausch zwischen Petrus II. und der gestrengen Schwester Immaculata bietet dabei noch zusätzlichen Unterhaltungswert. Der Papst weiß das Leben zu genießen und schleicht sich immer wieder inkognito aus dem Vatikan, um in seiner Lieblingstrattoria zu speisen und damit dem eher frugalen Speiseplan Immaculatas zu entkommen. Und es gibt für Petrus II. nichts Schöneres als seine rasanten (und waghalsigen) Autofahrten quer durch Rom - während die Autobesitzerin um ihr Fahrzeug wie ihr Leben fürchtet.

Der Fall selbst bietet eine Vielzahl möglicher Motive und Hintergründe, und es bleibt lange arg verworren, bis sich einzelne Aspekte auflösen. Das Ende selbst ist dann (zu) rasch abgehandelt, wobei ich den Ereignissen nicht vollkommen folgen konnte - auch nicht nach wiederholtem Lesen. Aber der Fall ist gelöst, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Charaktere (und ihre Beziehung untereinander?) noch entwickeln werden.

Band drei wird sicher noch folgen...


© Parden







Johanna Alba zog als Studentin nach Rom – in eine Künstler-WG gleich hinter dem Vatikan. An der Sapienza studierte sie Kunstgeschichte, turnte auf Gerüsten an Raffael-Fresken vorbei und überprüfte jeden Abend, ob im Arbeitszimmer des Papstes noch Licht brannte. Ohne starken Espresso kann sie bis heute keinen Tag überstehen. Als Journalistin schreibt sie über Kunst, Literatur und Geschichte. Und natürlich immer wieder über Rom. (Quelle: rowohlt)


Jan Chorin reiste zum ersten Mal mit achtzehn Jahren nach Rom – mit Zelt, Rucksack und einem Interrail-Ticket in der Tasche. Mit seiner Frau Johanna Alba lebt (und schreibt) der Historiker mitten in München, der nördlichsten Stadt Italiens. An Rom liebt er besonders das Licht am späten Nachmittag, das die Fassaden der alten Palazzi zum Leuchten bringt. (Quelle: rowohlt)

1 Kommentar:

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