Freitag, 15. März 2019

Welford, Ross: Der 1000-jährige Junge

Gelegentlich sind Kinder- und Jugendbücher Gegenstand unserer Besprechungen in diesem Blog. Auf dieses hier wurde ich im Netzt aufmerksam, es gibt da schon einige Rezensionen. Wenn man einen solchen Titel liest, wer denkt da nicht an einen gewissen Highländer? Wie Christopher Lambert unsterblich, wenn auch nicht ganz, denn durch Feuer und Kampf kann auch diesen Unsterblichen, Untoten, Nimmertoten die letzte Stunde schlagen. Wie bei den Elben, aber nun würde das zu weit führen. 







Quelle Wikipedia *
South Shields an der Mündung des Tyne. Wo liegt die Mündung des Tyne? Schauen wir einmal bei Wikipedia nach:

„Der North Tyne entspringt an der schottischen Grenze, von wo aus er durch den Stausee Kielder Water fließt, ohne bis Hexham eine bedeutende Niederlassung zu durchqueren.

Der South Tyne hat seine Quelle im Alston-Moor, Cumbria, und fließt durch die Orte Haltwhistle und Haydon Bridge in einem oft Tyne Gap genannten Tal. Der Hadrianswall liegt nördlich der Tyne Gap. Die Quelle des South Tyne liegt nicht weit von den Quellen des Tees und des Wear, zweier weiterer großer Flüsse des industriellen Nordostens.

Nach dem Zusammenfluss fließt der Tyne durch Corbridge in Northumberland. Zwischen Clara Vale (Südufer) und dem Tyne Riverside Country Park (Nordufer) überschreitet er die Grenze zum County Tyne and Wear, von wo aus er Newcastle upon Tyne und die Stadt Gateshead auf 21 Kilometern Länge trennt, auf denen er von zehn Brücken überspannt wird. Im Osten von Gateshead und Newcastle trennt der Fluss Hebburn und Jarrow am südlichen Ufer von Wallsend und North Shields. Jarrow und North Shields werden unter dem Fluss durch den Tyne-Tunnel verbunden. Schlussendlich mündet der Tyne zwischen South Shields und Tynemouth in die Nordsee. Auf dem Abschnitt, auf dem er das Tyneside-Ballungsgebiet durchquert, markiert der Fluss die historische Grenze zwischen County Durham im Süden und Northumberland.“ *

Liest man diesen Text, dann fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit der Bücher eines Bernhard Cornwall, zum Beispiel in die Uthred-Reihe, in Das letzte Königreich. Und richtig, wir befinden uns im Jahr 1014 bei South Shields mit Alve und seiner Mutter. Den von der Nordsee einfallenden Wikingern sind sie gerade entkommen. Alve ist ein 11jähriger Junge und bereits im zweiten Kapitel erklärt uns der kleine uralte Erzähler den Titel dieses Buches von Ross Welford.

Alfie, so wird er nun genannt, hat den größten Fehler seines Lebens begangen, er hat eine der Lebensperlen benutzt, die noch von seinem Vater übrig waren. Nun sind er, seine Mutter und Biffa, die Katze, bereits über 1000 Jahre auf dieser Welt. Viel haben sie gesehen, viele Sprachen sprechen sie nur ihre Augen sind äußerst empfindlich und ihre Zähne sehen aus, wie im Mittelalter.

Das ist der Ausgangspunkt der Geschichte, in der Alfie mit seinen Freunden Roxi und Aidan versuchen wird, diese Unsterblichkeit rückgängig zu machen. Er braucht also noch eine Lebensperle, die er mit seiner Mutter an der Küste bei Amble, ebenfalls in Northumberland, versteckte. Mehr allerdings kann ich nicht verraten.

Erleben wird der Leser, ob groß oder klein, wie ein 11jähriger in der Schule alles besser weiß, warum er eine handsignierte Charles Dickens Ausgabe sein Eigen nennt und so manches Abenteuer erlebt, leider nur selten in vergangenen Jahrhunderten.
Wir erfahren, wie das ist, wenn man alle paar Jahre umziehen muss, wenn die Leute stutzig werden, weil die Familie nicht älter wird. Doch kommen sie immer wieder zurück in eine bestimmte Hütte in einem Wald. Ein endloser Kreislauf. Doch im 21. Jahrhundert, als die Recherchemöglichkeiten für andere schier unbegrenzt erscheinen, wird alles schwieriger.

Es ist eine Geschichte vor allem um Freundschaft, wenn sie zu Ende geht, und wenn sie neu beginnt. Es ist eine Geschichte über Mut und gegenseitigen Beistand und Hilfe. Es ist eine Geschichte um Trauer, um den Verlust der Eltern, der eines Tages kommen wird. Es ist eine Geschichte über das Leben, welches seinen Sinn nur durch den Tod, das Lebensende, erhält, wie Alfie in 1000 Jahren letztlich feststellt. Es ist eine Geschichte, mit der man 11-jährige Jungen und Mädchen mit diesen Dingen konfrontieren kann. Es ist eine Geschichte für Jungen und Mädchen und für deren Eltern gleich mit.

Das Abenteuer endet hier: Auf Coquet Islands, der Insel mit dem kleinen Leuchtturm vor Amble in Northumberland.

Quelle Wikipedia **

Der Journalist und Fernsehproduzent Ross Welford aus London hat keinen historischen Roman geschrieben, ebenso hat er keine Lehrstunde in Linguistik oder Geografie verfasst. Trotzdem nimmt er uns mit die Geschichte und immer wieder mit zurück in die Gegenwart. Das ist gut gelungen. Persönlich hätte ich mir ein bisschen mehr Geschichte gewünscht, aber es ging ja viel mehr um das Leben und um Freundschaft.



DNB / Coppenrath Verlag / Münster 2019 / ISBN: 978-3-649-63242-9 / 381 S.

© Bücherjunge

*  Seite „Tyne (England)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. Januar 2018, 14:46 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tyne_(England)&oldid=173354372 (Abgerufen: 15. März 2019, 16:26 UTC)

** https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Amble_Harbour,_Northumberland.jpg / Rob Angus / CC BY-SA 3.0 / File:Amble Harbour, Northumberland.jpg /Created: 5 March 2011

1 Kommentar:

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