Vor über zwei Jahren stellte ich hier 'Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande' vor und befand damals: "Irgendwo las ich mal: 'Haben Sie schon ein Lieblingsbuch? Nehmen Sie einfach dieses!' Nun, eines meiner Lieblingsbücher ist dieses hier nun ganz gewiss..."
Erstaunlich genug, dass es nun so lange gedauert hat, bis ich auch zu diesem zweiten Band griff. Ob ich auch diesmal wieder begeistert war? Gehofft hatte ich es ja... Alles Weitere könnt Ihr hier nachlesen:
Erstaunlich genug, dass es nun so lange gedauert hat, bis ich auch zu diesem zweiten Band griff. Ob ich auch diesmal wieder begeistert war? Gehofft hatte ich es ja... Alles Weitere könnt Ihr hier nachlesen:
Inhalt: (Quelle: Amazon.de)
Piet und seine Kirschkernspucker-Freunde aus alten Zeiten müssen sich
auch mit 40 Lebensjahren noch den Widrigkeiten des Lebens stellen. Die
lang ersehnte Lebensweisheit und eine lässige Abgeklärtheit lassen
leider auf sich warten. Stattdessen winken die erste Midlife-Crisis,
eine späte Schwangerschaft, die immer wieder turbulente Liebe und die
Rettung eines vernachlässigten Mädchens. Wenn dazu die eigenen Kinder
genauso viel Mist bauen wie man selbst früher, ist das Chaos komplett.
Aber mit guten Freunden ist alles zu schaffen. Sogar das Leben.
ICH LIEBE DIE KIRSCHKERNSPUCKERBANDE!
"Ich weiß nicht, ob die Welt wirklich immer schlimmer wird,
ob die Menschen tatsächlich immer gröber und kaputter werden oder ob es
mein Alter ist, das mich die Dinge anders wahrnehmen lässt. In den
letzten zehn Jahren habe ich so viel Verwahrlosung bei den Menschen
gesehen, so viel alleingelassene Kinder, so viel Kälte, Egoismus und
Dummheit, dass ich dazu tendiere, zu glauben, dass die Welt generell den
Bach runtergeht. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein alter
Mann geworden und habe in den Früher-war-alles-besser-Modus geschaltet,
den ich bis vor kurzem an alten Männern immer so furchtbar gefunden
habe." (S. 6/7)
Ja, Piet ist älter geworden. Bereits seinen 50. Geburtstag feiert er im Prolog - wobei: von Feiern kann eigentlich nicht die Rede sein. Zwar sind alle seine Freunde, die Familie und selbstredend die Kirschkernspuckerbande versammelt, doch Angst und Unsicherheit prägen die Szene, und draußen zuckt das Blaulicht. Keine Band, die die ollen Hits spielt, sondern stattdessen eine Durchsage der Polizei: 'Dies ist die letzte Warnung. Sie haben fünf Minuten, um...' Doch der Prolog verrät noch nicht, was da los ist - er präsentiert nur eine ähnlich schräge Eingangsszene wie schon in Band eins.
Das erste Buch endete mit dem Erreichen des 40. Lebensjahres der Freunde, Band zwei setzt nahtlos an dieser Stelle an und begleitet die Kirschkernspuckerbande durch ein weiteres Jahrzehnt. Einen besonderen Stellenwert erhält dabei das Silvesterfest in jedem Jahr, denn seit dem Begräbnis von einem ihrer Freunde treffen sich die anderen samt Anhang stets am letzten Tag des Jahres, um ihres toten Freundes zu gedenken - und einfach, um sich wieder einmal alle zu sehen. Im Alltag ist dies nämlich nicht immer leicht, auch wenn einzelne der Kirschkernspuckerbande sich auch sonst schon mal begegnen.
Midlife-Crisis, pubertierende Kinder und einfach das Leben machen es nicht unbedingt leichter für Piet, Susanne, Sven, Petra und Dille. Obwohl es Piet und Susanne gut geht mit ihrer kleinen Tochter, versinkt Piet unmerklich in einer Sinnkrise. Sven lebt sich mit seinem Mann Jörn allmählich auseinander - während Sven als Theaterregisseur gerade ganz groß durchstartet, führt der arbeitslose Jörn den Haushalt und fühlt sich zunehmend ungesehen. Ein Pflegekind soll helfen, den Riss zwischen den beiden zu kitten. Petra und Dille können nicht mit- und nicht ohneeinander. Sie streiten sich oft wie die Kesselflicker und sind mit der ungeplanten späten Schwangerschaft Petras fast überfordert. Dille probiert laufend neue Aktivitäten aus, weil er ständig das Gefühl hat, im Leben zu kurz zu kommen. Und Petra - sucht die Liebe.
"Ich war mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass Anita das hatte, was man eine psychische Störung nennt. Doch Anita war immer gut gelaunt, sie war voller Energie und Neugier und einer atemberaubenden Offenheit für alles und jeden. Sie war glücklich. Konnte es eine Störung sein, sein Glück gefunden zu haben?" (S. 191)
Den Leser erwartet hier wieder eine turbulente Mischung, die Begegnung mit einigen anderen besonderen Menschen eingeschlossen. Mit Adolf z.B., dem skurrilen WG-Partner von Petras und Dilles Zwillingen. Oder auch mit Anita, der langjährigen Freundin des verstorbenen Freundes der Kirschkernspuckerbande. Lebendig erzählt Gernot Gricksch hier wieder, wie es im Leben so laufen kann - nachdenklicher als im ersten Teil, aber wieder wunderbar lebensbejahend. Humorvoll, warmherzig, berührend - und fast schon hat man das Gefühl dazuzugehören. Ich habe es wieder sehr genossen...
"Ich hoffe, die Kirschkernspuckerbnde hat Sie (wieder) amüsiert und berührt. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, als die schräge Truppe elf Jahre nach ihrem ersten Abenteuer plötzlich wieder vor meinem inneren Auge auftauchte und Einlass in meinen Kopf begehrte. Erst beim Schreiben habe ich bemerkt, wie sehr ich diese Querköpfe vermisst habe." (S. 315)
Da bleibt nur zu hoffen, dass die Kirschkernspuckerbande hartnäckig bleibt und Gernot Gricksch dazu bewegt, bald wieder einmal von ihren Erlebnissen zu berichten. So - in zehn Jahren vielleicht? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen!
Für dieses Buch gibt es wieder eine klare Empfehlung - verbunden mit dem Hinweis, unbedingt mit Band eins zu beginnen, da es hier viele Bezüge zu den vorherigen Ereignissen gibt. Also: ran an die Kirschkernspuckerbande!
© Parden
Ja, Piet ist älter geworden. Bereits seinen 50. Geburtstag feiert er im Prolog - wobei: von Feiern kann eigentlich nicht die Rede sein. Zwar sind alle seine Freunde, die Familie und selbstredend die Kirschkernspuckerbande versammelt, doch Angst und Unsicherheit prägen die Szene, und draußen zuckt das Blaulicht. Keine Band, die die ollen Hits spielt, sondern stattdessen eine Durchsage der Polizei: 'Dies ist die letzte Warnung. Sie haben fünf Minuten, um...' Doch der Prolog verrät noch nicht, was da los ist - er präsentiert nur eine ähnlich schräge Eingangsszene wie schon in Band eins.
Das erste Buch endete mit dem Erreichen des 40. Lebensjahres der Freunde, Band zwei setzt nahtlos an dieser Stelle an und begleitet die Kirschkernspuckerbande durch ein weiteres Jahrzehnt. Einen besonderen Stellenwert erhält dabei das Silvesterfest in jedem Jahr, denn seit dem Begräbnis von einem ihrer Freunde treffen sich die anderen samt Anhang stets am letzten Tag des Jahres, um ihres toten Freundes zu gedenken - und einfach, um sich wieder einmal alle zu sehen. Im Alltag ist dies nämlich nicht immer leicht, auch wenn einzelne der Kirschkernspuckerbande sich auch sonst schon mal begegnen.
Midlife-Crisis, pubertierende Kinder und einfach das Leben machen es nicht unbedingt leichter für Piet, Susanne, Sven, Petra und Dille. Obwohl es Piet und Susanne gut geht mit ihrer kleinen Tochter, versinkt Piet unmerklich in einer Sinnkrise. Sven lebt sich mit seinem Mann Jörn allmählich auseinander - während Sven als Theaterregisseur gerade ganz groß durchstartet, führt der arbeitslose Jörn den Haushalt und fühlt sich zunehmend ungesehen. Ein Pflegekind soll helfen, den Riss zwischen den beiden zu kitten. Petra und Dille können nicht mit- und nicht ohneeinander. Sie streiten sich oft wie die Kesselflicker und sind mit der ungeplanten späten Schwangerschaft Petras fast überfordert. Dille probiert laufend neue Aktivitäten aus, weil er ständig das Gefühl hat, im Leben zu kurz zu kommen. Und Petra - sucht die Liebe.
"Ich war mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass Anita das hatte, was man eine psychische Störung nennt. Doch Anita war immer gut gelaunt, sie war voller Energie und Neugier und einer atemberaubenden Offenheit für alles und jeden. Sie war glücklich. Konnte es eine Störung sein, sein Glück gefunden zu haben?" (S. 191)
Den Leser erwartet hier wieder eine turbulente Mischung, die Begegnung mit einigen anderen besonderen Menschen eingeschlossen. Mit Adolf z.B., dem skurrilen WG-Partner von Petras und Dilles Zwillingen. Oder auch mit Anita, der langjährigen Freundin des verstorbenen Freundes der Kirschkernspuckerbande. Lebendig erzählt Gernot Gricksch hier wieder, wie es im Leben so laufen kann - nachdenklicher als im ersten Teil, aber wieder wunderbar lebensbejahend. Humorvoll, warmherzig, berührend - und fast schon hat man das Gefühl dazuzugehören. Ich habe es wieder sehr genossen...
"Ich hoffe, die Kirschkernspuckerbnde hat Sie (wieder) amüsiert und berührt. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, als die schräge Truppe elf Jahre nach ihrem ersten Abenteuer plötzlich wieder vor meinem inneren Auge auftauchte und Einlass in meinen Kopf begehrte. Erst beim Schreiben habe ich bemerkt, wie sehr ich diese Querköpfe vermisst habe." (S. 315)
Da bleibt nur zu hoffen, dass die Kirschkernspuckerbande hartnäckig bleibt und Gernot Gricksch dazu bewegt, bald wieder einmal von ihren Erlebnissen zu berichten. So - in zehn Jahren vielleicht? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen!
Für dieses Buch gibt es wieder eine klare Empfehlung - verbunden mit dem Hinweis, unbedingt mit Band eins zu beginnen, da es hier viele Bezüge zu den vorherigen Ereignissen gibt. Also: ran an die Kirschkernspuckerbande!
© Parden
Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
- Taschenbuch: 320 Seiten
- Verlag: Knaur TB (1. Juli 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3426510650
- ISBN-13: 978-3426510650
Informationen zu dem Autor: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Gernot Gricksch, geboren 1964, ist Kolumnist, Kinokritiker und Autor von
Romanen, Sachbüchern und Drehbüchern. Er ist einer der meistverfilmten
deutschen Autoren und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Gernot
Gricksch versteht es wie kaum ein anderer deutscher Unterhaltungsautor,
sein Publikum zum Lachen zu bringen, zu Tränen zu rühren und dabei so
einiges über das Innenleben von Männern zu verraten, was »echte Kerle«
nur zu gerne für sich behalten und viele Frauen gerade deswegen
hochspannend finden. Zu Gernot Grickschs größten Erfolgen gehören »Die
denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande« und »Freilaufende
Männer«. Sein Roman »Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe«
wurde 2006 mit dem Literaturpreis DeLiA als bester Liebesroman des
Jahres ausgezeichnet, die eigene Drehbuchadaption mit dem Norddeutschen
Filmpreis und dem Bayerischen Filmpreis. Nach »Freilaufende Männer«
wurde 2012 der Roman »Das Leben ist nichts für Feiglinge« mit Wotan
Wilke Möhring verfilmt.
Ich finde die Idee mit den zehn Jahren gut. Bitte aber nicht eher. Das heißt, ich will nicht eher von denen lesen, bis ich selber das Pensionsalter geschafft habe. Dann ist alles gut.
AntwortenLöschenDie Geschichte war sehr sehr schön. Die könnte ich auch noch einmal anfassen.
Schön, dass du es jetzt geschafft hast.
Die Kirschkernspuckerbande sollte man eigentlich immer lesen, wenn es einem gerade nicht so gut geht. Das sind Bücher zum Behalten und zum Immerwiederlesen...
LöschenHallo Anne,
AntwortenLöschendanke für diesen Buchtipp, wenn ich dazu komme, werde ich mir Band 1 zulegen. Wenn die Figuren berühren, hat das Buch gute Chancen, wird es übertrieben mit skurrilen und überdrehten Figuren, bin ich eher raus.
Liebe Grüße
Barbara