Sonntag, 26. Mai 2019

Riggs, Ransom: Die Bibliothek der besonderen Kinder

Es ist schon ein wenig her, dass ich die ersten beiden Bände der Trilogie gelesen und hier im Blog vorgestellt habe (Band 1: Die Insel der besonderen Kinder & Band 2: Die Stadt der besonderen Kinder). Ganz leicht fiel mir daher der Wiedereinstieg nicht, aber es dauerte nicht lange, bis mich die Atmosphäre der Geschehnisse um die besonderen Kinder wieder in ihrem Bann hielt. 

Wobei - ich schreibe immer 'Trilogie'. Naja, auch der Verlag verwendet diesen Ausdruck. Nichtsdestotrotz gibt es inzwischen auch noch sowohl einen Sonderband (Die Legenden der besonderen Kinder) sowie einen weiteren Erzählband (Der Atlas der besonderen Kinder). Also doch eine Reihe? Keine Ahnung, ich werde berichten. Doch nun erst einmal zu Band 3:


Inhalt: (Quelle:Verlagsgruppe Droemer Knaur))

Nachdem ihre Freunde von den feindlichen Wights entführt wurden, machen Jacob und Emma sich auf eine gefährliche Suche, um sie und die gefangenen Ymbrynen – so nennen sich die Schutzpatroninnen besonderer Kinder – zu befreien. Die Spurt führt sie in die Zeitschleife Devil’s Acre, wo der Abschaum der Gesellschaft der Besonderen lebt, und schließlich zur geheimen Festung der Wights. Dort decken sie ein noch größeres Geheimnis auf: Caul, Miss Peregrines böser Bruder, will die sagenumwobene „Seelenbibliothek“ Abaton finden und sich mithilfe der dort verborgenen Kräfte zum Herrscher der Besonderenwelt aufzuschwingen. Und Jacob ist der Schlüssel dazu …











INSGESAMT EIN GELUNGENER ABSCHLUSS DER TRILOGIE...

Quelle
Entführt von Wights, eingeschlossen in einer Telefonzelle einer Londoner U-Bahn-Station der Gegenwart, noch dazu bedroht von einem Hollow, sind Jacob, Emma und der Hund Addison in einer ausweglos scheinenden Sackgasse gelandet. Caul, der böse Bruder von Miss Peregrine, hat sein Ziel nahezu erreicht: sämtliche Ymbrynen sowie fast alle Besonderen konnte er in seine Festung verschleppen und sich in einer Zeitschleife namens Devil’s Acre verschanzen. Hierhin also führt der letzte Gang der rebellischen Kinder – an einen trostlosen Ort voller Hoffnungs- und Morallosigkeit.  Jacob und seine Freunde treffen dort auf eine eindrucksvolle Kulisse aus Armut und Lasterhaftigkeit, eine bedrückende Stimmung des Misstrauens sowie die sonderbarsten Gestalten. Schließlich erfahren sie von der Bibliothek der Seelen - dem Ziel des machthungrigen Caul.


"Ich glaube, Mord wird mit Vorbehalt toleriert."
"Ist hier überhaupt irgendetwas illegal?", fragt Addison.
"Die Säumnisgebühren in der Bücherei sind ziemlich hoch. Zehn Peitschenhiebe pro Tag und das ist nur für die Paperback-Ausgaben."


Vier Jahre ist es nun schon her, dass ich Band 1 und 2 der Trilogie gelesen habe - und entsprechend schwer fiel mir der Einstieg in den letzten Band der Trilogie. Ransom Riggs scheint jedenfalls kein Freund von Rückschauen zu sein. Ohne Erläuterungen zum bisherigen Geschehen steigt der Autor exakt dort in die Handlung ein, wo "Die Stadt der besonderen Kinder" endet. Und tatsächlich musste ich den Vorgängerband zu Hilfe nehmen, um mir die letzten rasanten Ereignisse in Erinnerung rufen zu können. Trotzdem fielen mir Bezüge nicht immer leicht. Das erste Drittel der Erzählung habe ich zudem als recht langatmig erlebt, so dass sich das Hörfieber nicht wirklich einstellen wollte. Doch schließlich begann es spannender zu werden, und die Geschichte konnte mich schließlich doch wieder packen.

In diesem Abschlussband konzentriert sich Ransom Riggs wieder auf wenige Charaktere, was der Erzählung sichtlich gut tut. So verschafft dies dem Leser beispielsweise ausreichend Gelegenheit, Gefühle und Entwicklungen von Jacob nachzuvollziehen, was nicht unwesentlich erscheint, da dieser sich kurz vor dem großen Showdown wichtige Fragen stellen muss. Besitzt Jacob die Kraft, diesen letzten Kampf zu bestehen? Kann er seine besondere Fähigkeit nutzen und ausbauen? Wird es für ihn eine Zukunft an der Seite von Emma geben? Oder wird er schließlich in sein altes Leben, in den Schoß seiner Familie zurückkehren?

Punkten konnte Ransom Riggs für mich einmal mehr mit seinem Ideenreichtum und dem Schaffen düsterer Atmosphären. Das Finale allerdings erschien mir ein wenig einfallslos und flach - Gut gegen Böse, ein wenig Auf und Ab und schließlich die Begegnung mit dem Oberbösewicht, die für mich allerdings recht trivial anmutete. Da hätte ich mit mehr Überraschungen gerechnet.

Doch insgesamt ist dies für mich ein gelungener Abschluss der Trilogie, da die Geschichte abgerundet erscheint und keine Fragen offen bleiben. Ransom Riggs hat hier wahrhaftig eine düstere, fantastische, besondere Welt erschaffen mit einzigartigen Charakteren. Alles in allem also empfehlenswert...


© Parden









Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (2. November 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • Übersetzung: Silvia Kinkel
  • ISBN-10: 3426520273
  • ISBN-13: 978-3426520277
  • Originaltitel: Library of Souls
  • Reihe: Die besonderen Kinder (Bd. 3)





Informationen zum Autor: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion. Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf.

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