Dienstag, 16. April 2019

Heeb / Hanta: Reise durch Argentinien

Die Bilderflut ist einfach riesig. Zwei Reisen nach Argentinien. Unzählige Filmmeter. Knapp tausend Fotos. Was fängt man bloß damit an? Ein Fotobuch? Eine Tagebuch wie damals im Jahr 2007? Oder eine Fotoserie auf diesem Blog?

Die Reise im November 2019 ging ihrem Ende entgegen. Als Büchernarr musste ich unbedingt noch diese Theaterbibliothek besuchen. El Ateneo. Eine der größten Buchhandlungen der Welt. Traumhaft. Die Bühne ist eine Cafe und die Ränge sind gefüllt mit Büchern über Büchern. Nur schade, dass sich keine einziges Buch in deutscher Sprache über dieses faszinierende Land darin fand. Aber dann erhielt ich, regelmäßiges jahresendliches Büchergeschenk, von Anne einen Bildband. Als ob ich nicht genügend eigene Bilder hätte. Diesen durchzublättern, stellte ich fest, war auch eine Freude. Und so entsteht nun dieser Beitrag hier, der das Buch vorstellt und Selbstgeschossenes.



El Ateneo. Natürlich wird diese Buchhandlung im Bildband erwähnt.

Im Keller befindet sich ein großes Musikgeschäft. Das Theater stammt aus dem Jahr 1919, EL ATENEO, in der Avenida Santa Fe gelegen, ist die größte Buchhandlung Südamerikas.

Buenos Aires (gute Luft oder günstige Winde) ist eine riesige Metropole. in der Provinz am Rio de la Plata leben mehr Menschen als in "Restargentinien". Eines der Wahrzeichen ist der Obelisk auf der Plaza de la Republica, Avenida de 9. Julio. "Wenn man durch das Zentrum von Buenos Aires schlendert, könnte man fast meinen, man sei in Paris." (Seite 30)


Das "Paris Lateinamerikas" ist auch eine bedeutende Hafenstadt.

Endlich war es im letzten Herbst mal soweit und auch ich durfte das Donnern der Wasserfälle des Iquazú erleben. "Breiter als die Niagara-Fälle und höher als die Victoria-Fälle: Auf einer Gesamtbreite von etwas 2700 Metern stürzen die Wasserfälle durchschnittlich 1700 Kubikmeter... in zwei Stufen bis zu 75 Meter in die Tiefe." (Seite 59)


Cascadas del Iquazú. Der größte Teil liegt auf argentinischem Staatsgebiet. (Bilder von Seite 17/39)

Die Foto-Beute war enorm. Die Menschenmassen im Nationalpark auch. Die Flora und Fauna waren eine Augenweide. Weithin sieht man den Wassernebel und hört das Donnern der Wassermassen. Einen kleinen Krokofanten fanden wir auch da. Im Naturpark mit der tropischen Vegetation winden sich auch Tukane und Nasenbären.


Zum Beweis der eigenen Anwesenheit.

Fliegt man in den Süden Patagoniens findet man den Perito-Moreno-Gletscher. "Neben den tropischen Wasserfällen von Iquazú gehört der Perito-Moreno-Gletscher zu den spektakulärsten Wahrzeichen Argentiniens. Der Gletscher ist Teil des Campo Hielo Sur, des größten Gletschergebietes außerhalb der Pole. Als einer der kontinuierlich wachsenden Gletscher auf der Welt ist er eine Seltenheit. Regelmäßig brechen Teile der 60 Meter hohen und fünf Kilometer breiten Gletscherzunge in den Lago Argentino ab, was zu pittoresken und meterhohen Flutwellen im See führt." (Seite 126) 


Links die Buchseiten, rechts Bilder einer Familienreise aus dem Jahr 1995.

Es ist einige Jahre her, da besuchten wir die herrlichen Nationalparks im Nordosten Argentiniens. Die vom Eisenoxyd durchsetzten roten Felsen gehören zum Park Talampaya (unten rechts), die beiden Säulen sind das Wahrzeichen des Parks Ischigualasto.  "Wie Boulekugeln sehen die Steine im Parque Provincial Ischigualasto aus. Der Park ist 150 Quadratkilometer groß und kann nur mit dem Auto besichtigt werden." (Seite 96) Die Kugeln entstehen durch Bewegung wie Kugeln eines Schneemanns aber unter der Erde, wenn der Wind die Oberfläche bewegt. Seltsam.


Seite 6/7 und 96. Bild links und unten rechts sind eigene Ansichten

Ein Besuch der Hauptstadt geht ohne La Boca gar nicht. Die linke Buchseite allerdings zeigt Aufnahmen der Viertel Palermo und San Telmo. Letzteres gilt als Tango-Viertel. Das tanzende Paar allerdings ist eine Aufnahme in La Boca, dem Hafen-Viertel. Das besticht durch seine knallbunten Häuser. Deutlich touristisch vermarktet hat es trotzdem was Eigenes. In La Boca kamen die Einwanderer an. Sie lebten zusammengepfercht in engen Zimmern, die Farben für die Häuser erhielten sie laut Bildbeschreibung von den Werften.

Stadtviertel in Buenos Aires

Nein, ich werde nicht das ganze herrliche Buch hier abfotografieren. Wenn man tausende eigene Fotos besitzt, wozu dann noch einen Bildband? Von Patagonien und Peninsula Valdez habe ich noch gar nichts erzählt. Allerdings findet sich dazu eine Geschichte zu einem Buch von Antoine de Saint-Exuperý. Das kennt jeder. Aber kennt man auch dieses?


* * *

Das Buch erzählt noch von vielem mehr. Den Menschen, den Tieren, dem Essen - Wer einmal  Lomo in Argentina aß - Es ist vor allem ein Bilderbuch. Den Namen Bildband verdient das Werk der Autorin Karin Hanta und des Fotografen Christian Heeb (Schweiz) unbedingt, denn die herrlichen Fotos überwiegen, der Text ist knapp und passend.  Vom Heeb gibt es über hundert publizierte Bildbände von wohl allen Kontinenten. Karin Hanta, die sich nur in Gebieten aufhält, in denen sie sich mit den Einheimischen unterhalten kann, sie spricht fünf Sprachen, veröffentlicht ihre Werke in verschiedenen Verlagen.  Dieses hier kommt aus dem Würzburger Verlagshaus.

Reise durch ARGENTINIEN - Die letzten Seiten



DNB / Verlagshaus Würzburg / ISBN: 978-3-8003-4065-1 / 136. Seiten

© Der Bücherjunge

3 Kommentare:

  1. Genau so war es doch auch gedacht: als Ergänzung, als Sammlung möglicher Erinnerungen, als Fernweh-Wecker...

    Ein sehr schöner Beitrag mit einer tollen Bildermischung. Gefällt mir!

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    1. Vielen Dank. Trotzdem muss ich mir den vielen Bildern noch etwas machen. Ein Fotobuch zum Beispiel. Das geht schneller als das Tagebuch vor sieben Jahren.

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  2. Hola, wahnsinnig schöne Bilder, diese Gletscher so gewaltig. Ich war leider noch nie in Argentinien. Meine Flugangst :-)

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