Auch dieser Monat startet wieder mit dem Kalender-Thriller. Eigentlich ein interessantes Konzept, aber Short-Thriller sind schon ein schwieriges Genre.
Als Autor muss man die Kunst beherrschen, auf wenigen Seiten nicht nur eine schlüssige, sondern auch eine spannende Story mit einer überraschenden Wendung zu kreieren - kein einfaches Unterfangen. Das System 'In der Kürze liegt die Würze' beherrscht beileibe nicht jeder... Ob Ralph B. Mertin diese Kunst gelungen ist? Lest selbst...
Inhalt: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Christin ist mit ihrem Leben mehr als unzufrieden: Der Schreibtischjob
als Versicherungskauffrau, der unerfüllte Kinderwunsch und die
festgefahrene Ehe zu ihrem Mann Patrik münden in einer handfesten
Depression. Als sie sich in einer psychiatrischen Klinik erholen und
wieder auf die Beine kommen will, spürt sie ihren alten Träumen nach.
Neben dem nie begrabenen Kinderwunsch kommt erneut das Verlangen danach
auf, einen Roman zu schreiben. In der Nacht des 1. April erscheint Christin eine Muse und bietet ihr
einen Pakt an: Ich zeige dir die perfekte Geschichte, doch für das
Finale tötest du deinen Mann. Überzeugt, nie morden zu können, willigt
Christin ein. Sie erwacht und beginnt zu schreiben …
IN DER NACHT ZUM 1. APRIL...
Quelle: Pixabay |
Burn-Out. Mit dieser Diagnose hat sich Christin in eine psychiatrische
Klinik begeben und hofft nun, dort aus ihrem immergleichen Kreislauf aus
Lebens-Unzufriedenheiten herauszukommen. Der Schreibtischjob als
Versicherungskauffrau erfüllt die Dreißigjährige nicht, der Ehe mit
ihrem Mann Patrik fehlt irgendwie der Pepp - und Kinder fehlen ebenso.
In der Klinik spürt Christin alten Träumen nach. Kinder, ja, die will
sie, unbedingt. Aber abgesehen davon will sie endlich auch wieder
anfangen zu schreiben - am liebsten einen Roman.
In der Nacht zum 1. April erscheint in Christins Zimmer unerwartet eine schöne Frau und stellt sich ihr als 'Muse' vor. Sie beflügele die Fantasie und könne Christin helfen, die perfekte Geschichte zu schreiben. Allerdings habe dieses Angebot auch einen Preis - u.a. würde Chrstin am Ende ihren Ehemann töten. Die Dreißigjährige ist davon überzeugt, dass sie dazu nie fähig wäre und glaubt so fest daran, dass sie sich auf diesen Pakt einlässt. Und so beginnt sie zu schreiben...
Wirr. Das ist der Eindruck, der sich bei mir beim Lesen festsetzte. Zum einen liegt dies sicher an der Wechselwirkung der Handlungsstränge: Christin schreibt etwas und dies geschieht letztlich auch in der Realität - oder umgekehrt? Zum anderen springt die Handlung z.T. sehr und erscheint mir auch nicht immer logisch. Die geraffte Handlung (93 Seiten) nimmt der Geschichte in meinen Augen ihr eigentliches Potential. Dazu wählt Ralph B. Mertin teilweise Umschreibungen, die mich stocken ließen, da mir nicht klar war, welches Bild sie hervorrufen sollten - bei 'Christin schleuderte ihren Oberkörper kreischend aus dem Bett' hatte ich beispielsweise Splatter-Szenen vor Augen, was wohl so nicht gewollt war... ;)
Letztlich fand ich die Geschichte trotz der eigentlich guten Idee nicht wirklich überzeugend und nur mäßig spannend. Das Format der Kurzgeschichte bedingt zudem noch, dass die Charaktere sehr flach bleiben, so dass mich ihr Schicksal so auch nur mäßig berührte. Die letzten paar Seiten waren noch die interessantesten, doch reichte dies nicht mehr aus, um die genannten Kritikpunkte zu überlagern.
Insgesamt ist diese April-Geschichte des Kalender-Thrillers jedenfalls nicht der stärkste Beitrag der Reihe...
© Parden
In der Nacht zum 1. April erscheint in Christins Zimmer unerwartet eine schöne Frau und stellt sich ihr als 'Muse' vor. Sie beflügele die Fantasie und könne Christin helfen, die perfekte Geschichte zu schreiben. Allerdings habe dieses Angebot auch einen Preis - u.a. würde Chrstin am Ende ihren Ehemann töten. Die Dreißigjährige ist davon überzeugt, dass sie dazu nie fähig wäre und glaubt so fest daran, dass sie sich auf diesen Pakt einlässt. Und so beginnt sie zu schreiben...
Wirr. Das ist der Eindruck, der sich bei mir beim Lesen festsetzte. Zum einen liegt dies sicher an der Wechselwirkung der Handlungsstränge: Christin schreibt etwas und dies geschieht letztlich auch in der Realität - oder umgekehrt? Zum anderen springt die Handlung z.T. sehr und erscheint mir auch nicht immer logisch. Die geraffte Handlung (93 Seiten) nimmt der Geschichte in meinen Augen ihr eigentliches Potential. Dazu wählt Ralph B. Mertin teilweise Umschreibungen, die mich stocken ließen, da mir nicht klar war, welches Bild sie hervorrufen sollten - bei 'Christin schleuderte ihren Oberkörper kreischend aus dem Bett' hatte ich beispielsweise Splatter-Szenen vor Augen, was wohl so nicht gewollt war... ;)
Letztlich fand ich die Geschichte trotz der eigentlich guten Idee nicht wirklich überzeugend und nur mäßig spannend. Das Format der Kurzgeschichte bedingt zudem noch, dass die Charaktere sehr flach bleiben, so dass mich ihr Schicksal so auch nur mäßig berührte. Die letzten paar Seiten waren noch die interessantesten, doch reichte dies nicht mehr aus, um die genannten Kritikpunkte zu überlagern.
Insgesamt ist diese April-Geschichte des Kalender-Thrillers jedenfalls nicht der stärkste Beitrag der Reihe...
© Parden
Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
- Format: Kindle Ausgabe
- Dateigröße: 201 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 89 Seiten
- Verlag: Knaur eBook; Auflage: 1 (1. April 2014)
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B00IQ33ZFU
Informationen zum Autor: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Ralph B. Mertin, geboren 1980 in der Lutherstadt Wittenberg, studierte
Germanistik in Jena mit spektakulärer Erfolglosigkeit und schließlich
Wirtschaftswissenschaften in Erfurt. Privat joggt und schreibt er und
lebt mit zwei Katzen in Weimar.
► Auch sein Thriller 'Nachtigall im Winter' konnte mich vor einigen Jahren nicht richtig überzeugen. Schade...
Wer mehr liest, liebe Anne, bekommt auch mehr Schrott in die Hände. ;)
AntwortenLöschenDas stimmt wohl... Aber eben auch mehr Highlights - das gleicht sich dann aus! :)
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