Montag, 20. Mai 2024

Anour, René: DIE TOTENÄRZTIN - Wiener Blut

René Anour ist bei HOMER – historische Literatur kein Unbekannter. Der Veterinärmediziner, der sich nach den Angaben auf seiner Webseite auf die junge Wissenschaft Conservation Medicine spezialisierte, also das Ineinanderspielen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt, war mehrfach präsent mit seinen Büchern. Legt man diese Spezialisierung zu Grunde, ist es kein weiter Weg zur Rechtsmedizin.

Also erfand er eine junge Ärztin, die heimlich selbst obduziert, dabei eine gefährliche Entdeckung macht und persönlich in Gefahr gerät. Als ein Obdachloser in die Gerichtsmedizin in Wien gebracht und weder der leitende Professor, noch der „Partner“ von „Schwester“ Fanny Goldmann auf die Ungereimtheiten des Falls eingehen wollen, macht das eben Fanny.

Fanny ist Medizinerin. Aber der Professor hat sie nur als Hilfskraft eingestellt, sie lebt in Wien um die Jahrhundertwende, d.h. um die vorletzte Jahrhundertwende. Alles klar?

In dieser Zeit werden Diamantsterne vermisst, die von niemand Geringeren stammen als der ermordeten Frau des habsburgischen Kaisers. Hier klingelts natürlich, denn das kann nur die Elisabeth, genannt Sissi sein.

Welche Rolle spielt dabei eigentlich die Frau des Professors? Und dann der Cousin, der von der Familie abgelehnt im Theater arbeitet und Fanny, alsi es braucht, mit einem sonst unbezahlbaren Ballkleid versorgt?

Band eins endet mit einem unglaublichen Cliffhanger und daher muss Band 2 bald gehört werden...

* * *

So rechtsmedizinisch geht es am Ende gar nicht zu, aber zu Beginn musste der Autor schon gewaltig recherchieren; aber er ist ja Tierarzt. Da hofft man doch, dass ihm der Zugang zum Metier leichter fällt. Vermutlich hätte ich den Band eher lesen sollen, obwohl Catharina Ballan wirklich gut gelesen hat. Aber manchmal haben Hörbücher die „Schwäche“, dass sich der Hörer, also ich, etwas verzettelt, vor allem wenn die Zeit zwischen den gehörten Teilen mal etwas länger wird. Zudem, aber das betrifft mehr den Rezensenten, macht der sich beim Hören weit weniger Notizen als beim Lesen. Das schließlich ist sein Problem.

Der medizinische Teil betrifft hier natürlich die Toten, Teil 2 beinhaltet dann mehr die Zusammenhänge. Die scheinen verwirrend und werden zu guter Letzt aufgeklärt. Deswegen muss man Band 2 – Goldene Rache – nicht lesen, wohl aber um den Verbleib einer geliebten Person zu erfahren. Und dann gibt es da noch diesen Grafen...

Ergo, diese Reihe wird fortgesetzt gehört, was (nebenbei) an der Person des Autors liegt, dessen Wesen ich im letzten Jahr in Ingolstadt kurz kennenlernte, denn dort gewann er mit dem dritten Band – Donaunebel – den Goldenen HOMER.

* * *


Als ich in der letzten Woche TANKRED vorstellte, den ersten Teil einer weiteren in diesem Jahr nominierten Buchreihe von Michael Römling, erwähnte ich, dass diese Nominierungen von gleich mehreren Bänden nicht so günstig seien, aber das entscheidet ja eine Jury. Vorgeschlagen werden die Bücher immer noch von den Verlagen.

René Anour hatte 2022 bereits Band 1 und 2 im Rennen, mit Band 3 war er voll erfolgreich und nun sind wir gespannt, ob er mit Band 4 – Schattenwalzer – daran anknüpfen kann.

Die Leserinnen und Leser unseres Blogs müssen allerdings etwas warten, denn ich biginne mit WIENER BLUT, weil ich ebenso erst mit dieser Reihe anfange. Ihr dürft gespannt sein...



© Bücherjunge




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