Schon lange hatte ich vor, einen Ausflug in die Feldberger Seenlandschaft unternehmen und mich auf die Spuren von Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen (1893 - 1947), alias Hans Fallada begeben. Dort, in der Abgeschiedenheit auf einem Grundstück im kleinen Dorf Carwitz, überlebte er den Krieg, er der doch allen Grund gehabt hätte gleich anderen zu emigrieren.
Im Bücheregal steht so einiges rum, was von Fallada stammt, wobei das "Nachlesen" der filmischen Umsetzungen von Wolf unter Wölfen und Kleiner Mann was nun?. Nun staune ich im Museum über den "Vielschreiber". Es ist noch nicht lange her, da stieß ich beim Lesen über die Landes-, Heil- und Pflegeanstalt in Mecklenburg am Domjüchsee auf den Namen den Romanciers, denn einer der leitenden Ärzte, Dr. Johannes Hecker, behandelte Fallada in der Neustrelitzer Strafanstalt, in der der Alkoholiker und psychisch anfällige Dichter einsaß. Vielleicht verhinderte dessen Gutachten Falladas Einweisung in ein Konzentrationslager. Es handelte sich demnach um ein Gerücht, dass Ditzen in der "Landesirrenanstalt" einsaß.
Schon diese ist einen Ausflug wert, aber Carwitz nicht minder. Eigentlich eine hervorragende Gelegenheit, sich in den Garten dort zu setzen und Fallada zu lesen. Hier betrieb er Landwirtschaft, das hatte er gelernt. Seine Kenntnisse als Gutsverwalter verarbeitete er eben auch im bereits genannten Roman Wolf unter Wölfen.
Es ist ein kleines feines Museum, es war das Familiendomiziel der Dizens. Die Hans-Fallada-Gesellschaft hat zum Beispiel Möbel nach Fotos nachbauen lassen. Es gibt ein Fernsehzimmer mit Filmen zum Thema und neben dem Wohngebäude einen alte Scheune für Vorträge und Filmveranstaltungen. Daher gibt es ein vielseitiges Programm. Deren Webseite bietet viel über das Anwesen und das Leben Habs Falladas, daher begnüge ich mich mal mit der Verlinkung.
Kleine Literaturmuseen haben etwas besonderes. Da wäre zum Beispiel das Erich Kästner Museum in Dresden, Ebenfalls dort finden wir das Kraszewski-Museum. Von ersterem war hier schon öfter die Rede, über das zweite Museum und die "Sachsenromane" des polnischen Schriftstellers wird sicherlich demnächst berichtet werden.
Genauso wie über die Fallada-Biografie von Peter Walther, dessen Lesung im August im Fallada-Museum schon im Kalender steht.
© Bücherjunge
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