Donnerstag, 14. September 2023

Trauboth, Jörg. H.: Zarentod - Das Ende des Präsidenten

ZARENTOD – DAS ENDE DES PRÄSIDENTEN… Dahinter Zwiebeltürme vor dem Nachthimmel. Der Klappentext erklärt, dass der russische Präsident auf den Krieg mit der NATO aus ist. In der Ukraine geht es wohl deshalb nicht so richtig vorwärts? 

Doch der Oligarch Alexej Sokolow stellt sich dagegen. 

Derweil treffen die Leserinnen und Leser auf einen alten Bekannten, den Ex-KSK-Soldaten Mark Anderson, Inhaber einer Firma, die Unternehmen in Bezug auf Krisen berät und der mit seinen Kollegen so manche Krise selber beilegte. Zum Beispiel musste er schon mal die Familie des US-Präsidenten retten. 

Die Masse der Protagonisten finden sich in einem Flugzeug wieder, dessen Flugroute durch den Entführer immer wieder geändert wird: Er will seinen Bruder aus dem russischen Gefängnis retten - Nika kämpfte einst im ASOW – Stahlwerk…

Oft steht doch in Büchern, dass Ähnlichkeiten mit realen Personen rein zufällig wären. Das gilt für diesen äußerst spannenden Thriller ganz sicher nicht: Jeder weiß sofort , wer mit diesem Iwan Pawlenko gemeint ist, und wenn der Bundeskanzler Kai Schuster, der Verteidigungsminister Benno Satorius, ein Ex-Bundeskanzler Gerd Schreiber heißt, dann ist ja fast klar, wo wir uns im Buch befinden.

Der Titel lässt auch keinen Zweifel am Schluss, da bleibt die Frage offen, wie denn das Ende aussieht, und was die beiden Ex-Elitesoldaten Marc und Tom die wir aus den nebenstehenden Büchern kennen, für eine Rolle spielen.

Das politische Szenario ist nicht neu. Das kann man ständig in der Zeitung lesen, Spekulationen eingeschlossen. Der Autor, ein Oberst i.G. a.D., beweist trotz dieser Offensichtlichkeiten in seinem vierten Thriller um Mark Anderson, dass er diese gut verpacken kann. Da außerdem keiner weiß, wie diese Krise im Osten Europas einmal ausgeht, bietet uns Jörg H. Trauboth ein Szenario an. 

Bekannt, und darauf sehen sicher Kenner und Fans, sind die gelegentlichen Ausflüge in Militärtechnik und Militäroperationen. Auch ein Grund, warum ich gern zu seinen Büchern greife.

Wird die Welt am Ende wieder so sein wie früher? Oder doch ganz anders? Im Epilog vermutet Trauboth, dass wir in alte Muster zurückfallen könnten.

Ach ja, die Iden des März. Mit ein wenig Wissen über die Antike lassen sich diese Tage auf die Geschichte anwenden. Nur, kommt Brutus zum Zuge?

Die tatsächliche und vermeintliche Aktualität hielt mich nicht davon ab, mal wieder eine „Schnell-Lese-Einheit“ einzulegen. Das war bei den Vorgängerbänden auch oft so. Spannung pur, erzeugt durch einen, dessen Fachkunde zu authentischen Schilderungen führt.

* * *

Ich mag den "alten" Offizier a.D. (Sorry, Jörg 😉), dem ich regelmäßig auf der Leipziger Buchmesse begegnete. Auf der letzten kündigte er das Buch schon an, das Cover, welches er mir zeigte, wurde (zum Glück) verworfen. Wir unterhielten uns darüber, ob solch eine Geschichte mitten im ukrainisch-russischem Krieg veröffentlichbar sei. Ich war skeptisch, aber nun schreibe ich hier einfach nur ja, es geht.




Seine Romane, die man, wenn es um DREI BRÜDER, OPERATION JERUSALEM und OMEGA geht auch Thriller nennen kann, habe ich hier besprochen. JAKOBS WEG schlägt eine andere Richtung ein, und wer solche Bücher "Männer-Bücher" des Tom-Clancy-Fans vielleicht nicht so mag, dem sei BONJOUR, SAINT-EX! empfohlen. Denn dieses Buch zeigt die Liebe zur Fliegerei und zu einem der großen Autoren des 20. Jahrhunderts, Antoine de Saint-Exupery. Der ehemalige Waffensystemoffizier auf dem Tornado und der Phantom, mit mehr als 3000 Flugstunden auf Kleinflugzeugen fliegt gelegentlich noch. Den letzten Flug des Lieblingsschriftstellers aller Flieger flog er nach und so entstand das Buch. 



© Der Bücherjunge



 



2 Kommentare:

  1. Vielen Dank, Uwe, vom ollen Oberst Jörg. Wenn ich schreibe und fliege, vergesse ich, dass ich gerade 80 geworden bin. Das Schicksal meint es gut mit mir. Und das wünsche ich Dir auch.

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  2. So wie ich keine Corona-Bücher lesen wollte, mag ich auch Bücher mit diesem Thema nicht lesen. Die Wirklichkeit ist trist genug...

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