Es müssen nicht immer literarisch hochwertige Bücher sein - gerade nicht in der Sommerzeit. Nach langen Arbeitstagen fällt es schließlich nicht immer leicht, sich auf komplizierte Satzkonstruktionen oder tiefgründige Aussagen zu konzentrieren.
Dieser Roman fiel mir bei einer Freundin in die Hand, und mir schien es genau die richtige Lektüre für laue Sommerabende zu sein. Ob ich mit dieser Einschätzung richtig lag, werde ich Euch hier wissen lassen:
Inhalt: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Nach einer zerbrochenen Liebe fürchtet Isabel, nie mehr den richtigen
Mann zu finden. Ihre Ängste werden verstärkt durch ihre Mutter, eine bis
ins Herz kalte Frau, die ihr erzählt, dass in ihrer Familie die Liebe
nie eine Rolle gespielt habe. Isabel ist zutiefst verletzt. Doch dann
stirbt die Mutter – und Isabel steht vor einer überraschenden
Hinterlassenschaft: Eine fremde Frau hat sie im Jahr ihrer Geburt als
Erbin eines Grundstücks auf einer schwedischen Insel eingesetzt. Wer ist
diese Frau?
KEIN RECHT AUF LIEBE?
Quelle: Pixabay |
Obwohl gestern Nacht erst ausgelesen, musste ich gerade tatsächlich
überlegen, welchen Namen der Hauptcharakter denn nun nochmal hatte. Das
macht vielleicht schon deutlich, dass es in diesem Roman nicht einfach
war, die zahlreichen Personen immer auseinander zu halten - mehrheitlich
Frauen: Agnes, Linnea, Isabel, Kristina, Constanze, Simone, Mo... Dabei
hat es Katryn Berlinger in meinen Augen gar nicht ungeschickt gemacht,
zwischen den einzelnen Charakteren hin und her zu switchen und so den
Fokus wechselnd auf andere Zeiten und Orte zu lenken, auch wenn mich
dies gerade zu Beginn des Romans manchmal reichlich verwirrte.
"Isy, schau nicht mehr in die Vergangenheit zurück. Was vorbei ist, ist vorbei." (S. 109)
Im Grunde kann man hier auch nicht von einem einzelnen Hauptcharakter sprechen, da die Erlebenisse der Frauen in den verschiedenen Generationen alle von Bedeutung und miteinander verwoben sind. Doch es gibt Schwerpunkte. Der Roman startet im Jahr 1906 mit einem kurzen Einblick in das Leben von Agnes Meding in Deutsch-Südwestafrika. Danach folgt ein Wechsel ins Jahr 1978, bei der man kurz Linnea Svensson kennenlernt - in besagtem Haus auf der schwedischen Insel, mitten im Vätternsee. Im dritten Kapitel schließlich lernt der Leser dann endlich Isabel kennen, wohnhaft in Hamburg im Jahre 2012. Diese drei Frauen sind für den Verlauf der Geschichte sehr wichtig, auch wenn sich die weitere Erzählung dann letztlich auf Isabel (im Jahr 2012) und auf Agnes (im Jahr 1926) konzentriert. Wie aber hängen die Geschichten der drei Frauen zusammen?
Über zwei Drittel des Buches habe ich die Lektüre richtig genossen. Ein flotter Schreibstil, dazu noch meist kurze Kapitel in wechselnden Perspektiven, die - bei aller Verwirrung - die Neugierde auf das Geheimnis hinter dem rätselhaften Erbe Isabels wach hielten, und auch die zunächst farblosen Charaktere erhielten nach und nach mehr Tiefe. Gerade die Szenen auf der schwedischen Insel mit dem schönen Holzhaus und dem verwunschen Garten am See - Herzkirschbäume inbegriffen - übten auf mich einen ganz besonderen Zauber aus. Doch im letzten Drittel flaute meine Begeisterung zunehmend ab. Immer wieder war hier der Zufall behilflich - und irgendwann wurde es mir dabei einfach zu viel. Das Geschehen wurde dadurch für mich teilweise derart unwahrscheinlich, dass ich manche Passagen nur noch mit einem Kopfschütteln lesen konnte.
Eine komplexe Familiengeschichte entspannt sich hier rund um die Frage, ob sich eine unglückliche Liebe durch die Generationen ziehen muss. Eine Frage, die sich bis zum Ende durchzieht und die letztlich mit dem Auflösen des Geheimnisses beantwortet wird. Sehr bedauerlich, dass bei mir der Lesespass am Ende deutlich abnahm.
© Parden
"Isy, schau nicht mehr in die Vergangenheit zurück. Was vorbei ist, ist vorbei." (S. 109)
Im Grunde kann man hier auch nicht von einem einzelnen Hauptcharakter sprechen, da die Erlebenisse der Frauen in den verschiedenen Generationen alle von Bedeutung und miteinander verwoben sind. Doch es gibt Schwerpunkte. Der Roman startet im Jahr 1906 mit einem kurzen Einblick in das Leben von Agnes Meding in Deutsch-Südwestafrika. Danach folgt ein Wechsel ins Jahr 1978, bei der man kurz Linnea Svensson kennenlernt - in besagtem Haus auf der schwedischen Insel, mitten im Vätternsee. Im dritten Kapitel schließlich lernt der Leser dann endlich Isabel kennen, wohnhaft in Hamburg im Jahre 2012. Diese drei Frauen sind für den Verlauf der Geschichte sehr wichtig, auch wenn sich die weitere Erzählung dann letztlich auf Isabel (im Jahr 2012) und auf Agnes (im Jahr 1926) konzentriert. Wie aber hängen die Geschichten der drei Frauen zusammen?
Über zwei Drittel des Buches habe ich die Lektüre richtig genossen. Ein flotter Schreibstil, dazu noch meist kurze Kapitel in wechselnden Perspektiven, die - bei aller Verwirrung - die Neugierde auf das Geheimnis hinter dem rätselhaften Erbe Isabels wach hielten, und auch die zunächst farblosen Charaktere erhielten nach und nach mehr Tiefe. Gerade die Szenen auf der schwedischen Insel mit dem schönen Holzhaus und dem verwunschen Garten am See - Herzkirschbäume inbegriffen - übten auf mich einen ganz besonderen Zauber aus. Doch im letzten Drittel flaute meine Begeisterung zunehmend ab. Immer wieder war hier der Zufall behilflich - und irgendwann wurde es mir dabei einfach zu viel. Das Geschehen wurde dadurch für mich teilweise derart unwahrscheinlich, dass ich manche Passagen nur noch mit einem Kopfschütteln lesen konnte.
Eine komplexe Familiengeschichte entspannt sich hier rund um die Frage, ob sich eine unglückliche Liebe durch die Generationen ziehen muss. Eine Frage, die sich bis zum Ende durchzieht und die letztlich mit dem Auflösen des Geheimnisses beantwortet wird. Sehr bedauerlich, dass bei mir der Lesespass am Ende deutlich abnahm.
© Parden
Produktinformation: (Quelle: Amazon.de)
- Taschenbuch: 464 Seiten
- Verlag: Knaur TB (2. Mai 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3426512629
- ISBN-13: 978-3426512623
Informationen zur Autorin: (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)
Katryn Berlinger hat Literatur- und Musikwissenschaft studiert und in
einem Schallplattenunternehmen in Hamburg gearbeitet. Einige Jahre
später tauschte sie dann den Beruf gegen ihre Familie ein. Heute lebt
und arbeitet sie als Schriftstellerin in Norddeutschland.
Also auch nichts für den Sohn meiner Mutter.
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