Freitag, 2. August 2013

Schilddorfer, Gerd: Heiß

Eine mörderische Jagd nach dem größten Geheimnis der Antike. Ein alter, weiser Künstler im Hindukusch, grausam ermordet. Eine schöne Archäologin, niedergestochen in Alexandria. Ein Berliner Nachtwächter mit durchgeschnittener Kehle. Die Spuren führen zu einem sagenumwobenen Grab in der Sahara, seit Jahrhunderten bewacht von Skorpionen, dessen Geheimnis so kostbar ist, dass Menschenleben wenig zählen ... John Finch, der nicht mehr ganz junge, dafür umso tollkühnere Pilot, erhält einen fast unmöglichen Auftrag: Er soll den Polizeichef einer pakistanischen Kleinstadt ausfliegen, der hinter dem Mord an dem alten Mann westliche Geheimdienste vermutet und so plötzlich zum Gejagten wird. Für Finch ist kein Auftrag zu gefährlich - doch in Europa angekommen, beginnt für Finch und seine Verbündeten ein Wettlauf um ihr Leben. Sie haben in ein Wespennest gestochen: Ihre Gegner sind nichts weniger als dem unbekannten Grab Alexanders des Großen und einem verschwundenen Geheimdienstarchiv auf der Spur. Eine atemlose Jagd rund um den Globus und quer durch die Zeiten beginnt ..


Intelligent gestrickt und atemlos spannend...

(zuerst veröffentlicht von parden auf Buchgesichter.de am  31.07.2013)



Harrier GR7

 Im zweiten Thriller um den erfahrenen Piloten John Finch erwartet den Leser erneut ein ungemein vielschichtiges Abenteuer. Finch zieht es nach einigen Jahren in Brasilien wieder nach Ägypten, seiner eigentlichen Heimat - auch wenn sich dort inzwischen vieles verändert hat. Nicht lange und er erhält einen ungewöhnlichen Auftrag: er soll jemanden aus einem Hochtal im Hindukusch herausfliegen, der von verschiedenen Seiten gejagt wird - ein Himmelfahrtskommando! 
Zuvor wird Sha Juan, ein betagter weiser Künstler der Kalash, einer kleinen Völkergruppe im Hindukusch, brutal ermordet, offensichtlich von einer Kommandogruppe. Unklar das Motiv, denn Sha Juan war nicht nur in der Region anerkannt, sondern auch national als Fürsprecher der Kalash. Die Ermittlungen in diesem Fall erweisen sich nicht nur als schwierig, sondern bringen alle damit Betrauten in höchste Gefahr. Gleichzeitig wird in Berlin der Pförtner einer traditionsreichen Firma ermordet, und auch hier ist kein Motiv erkennbar... 

Bibliothek von Alexandria
Doch dies sollen nicht die einzigen Handlungsstränge bleiben, die sich in dem spannenden Roman entfalten. Nach und nach wird der Leser in die verschiedensten Geschehnisse zu unterschiedlichen Zeiten an diversen Orten der Welt gezogen. Brasilien, Ägypten, Pakistan und der Hindukusch, Frankfurt, Berlin, England, Frankreich und einige afrikanische Staaten spielen alle eine Rolle in diesem intelligent gestrickten Thriller. 

Hindukusch
Geheimdienste, die Fremdenlegion, Alexander der Große, alte Handschriften und Manuskripte, die Bibliothek in Alexandria, die Kultur der Kalash, Lawrence von Arabien, diverse Flugzeugtypen, Geheimarchive, Goldtransporte, Schrebergärten, Schlangen, Skorpione und Geheimcodes - all diese Themen wirbeln durcheinander und haben oft so scheinbar gar nichts miteinander zu tun. Unzählige Opfer kostet dieses Abenteuer - nach 14 Toten auf knapp 120 Seiten habe ich den Überblick verloren - und oft weiß man nicht, wer "gut" oder "böse ist, zumal die Mittel oft dieselben sind... 

Angehörige der Kalash
Verwirrend? Unbedingt! Ich habe noch nie im Leben so viel beim Lesen eines Buches mitgeschrieben, um den Überblick zu behalten. Das war aber nicht negativ, sondern es hat sogar Spaß gemacht. Die zahlreichen Handlungsstränge, die anfangs unvereinbar scheinen, nähern sich allmählich doch an, um schließlich in einem logischen Ganzen zu verschmelzen. Unglaublich. 

 
Lawrence von Arabien
In erster Linie aber ist dieser Thriller ein Lesevergnügen par excellence! Gerd Schilddorfer ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der es versteht, den Leser in den Bann zu ziehen. Ein Geschichtenerzähler, der Spannung erzeugt, die an manchen Punkten fast unerträglich ist, der durch Cliffhanger und kurze Absätze einen immer weiter durch die Erzählung lockt, der verwirrt, der auf falsche Spuren führt, der zum Lachen bringt, der fast nebenher in vielen Bereichen neues Wissen vermittelt, der berührt, zum Nachdenken und Ermitteln bringt...

Alexander der Große
Wie bereits im ersten Band zeigt sich auch hier eine hervorragende Recherchearbeit des Autors. Eng an tatsächlichen historischen und gegenwärtigen Gegebenheiten entlanghangelnd entwickelt Gerd Schilddorfer eine Geschichte, in der Fakten und Fiktion nur schwer voneinander zu trennen sind. Es hätte so sein können... 


Abzeichen der Fremdenlegion
Die Verknüpfung von teilweise atemloser Spannung, meist sehr trockenem Humor, überaus berührenden Szenen, Wissenswertem ohne erhobenen Zeigefinger und einer ungemein bildhaften Sprache hat mir hier wieder außerordentlich gut gefallen. Zwischendurch gibt es immer wieder einmal Episoden, wo über Gespräche der bisherige Wissensstand kurz zusammengefasst wird. Da hat man auch als Leser mal Gelegenheit kurz durchzuschnaufen und sich zu vergewissern, dass man auch noch alles mitbekommt. 
 
Chinguetti
Ich bin wirklich vollkommen begeistert von diesem Thriller und lechze geradezu nach weiteren Abenteuern um John Finch. Für mich hat das Buch absolut das Potential zu einem Bestseller - und es sollte überdies zusammen mit seinem Vorgänger unbedingt verfilmt werden! Beim Lesen drängen sich bereits Filmszenen auf, so bildhaft ist es geschrieben.
 
Auch der erstochene Gartenzwerg spielt eine Rolle...
Volle Punktzahl vergebe ich hierfür und setze es auf die Liste meiner Favoriten!

© Parden


 





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Wie bereits den Vorgänger "Falsch" durfte ich nun auch "Heiß" im Rahmen einer Leserunde mit dem Autor lesen. Gerd Schilddorfer begleitet jede Leserunde sehr aufmerksam und geht auf alle Meinungsäußerungen ein.
Für die Bereitstellung des Leseexemplares sowie für die enge Begleitung durch den Autor möchte ich mich ganz herzlich bedanken!


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Bisher erschienen bzw. geplant sind in der Reihe um John Finch:

1. "Falsch"
2. "Heiß" (ab August 2013)
3. "Still" (in Entstehung) 





>>> HIER  gibt´s Ausschnitte aus einer Lesung zu "Heiß" vom Autor selbst. Man genieße den Wiener Akzent!





Gerd Schilddorfer
Bisher von ihm erschienen sind:
  •   "Die Novara" - Österreichs Traum von der Weltmacht (Schilddorfer & Weiss) 
  •  Die Trilogie  (Schilddorfer & Weiss)
1. "Ewig"
2. "Narr"
3. "Teufel"
  • Von der Trilogie um John Finch (Schilddorfer)
1. "Falsch"
2.  "Heiß" (ab August 2013)


 

11 Kommentare:

  1. Ganz tolle Rezension, das gefällt mir, passt richtig gut zum Buch!!

    VLG
    unclethom

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    1. Danke sehr - mir hat das Buch aber auch ausgesprochen gut gefallen! ♥

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  2. Schöne Rezension, die neugierig macht. Kommt auf meine Wunschliste!

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    1. Danke Dir, Rudi! Wenn Du das Buch lesen möchtest, solltest Du vorher auch den ersten Band "Falsch" lesen.

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  3. Oh, gerade entdeckt - das hat Gerd Schilddorfer als Reaktion auf diese Rezenison hier auf seinem Blog gepostet:

    Der erstochene Gartenzwerg....:=)
    Genial!!! Der erstochene Gartenzwerg! Ich fasse es nicht! Parden hat die perfekten Bilder zur Illustration ihrer Rezension von "Heiss" gefunden und ich kann allen, die das Buch gelesen haben (und erst dann, sonst wird zuviel verraten) nur empfehlen, auf

    http://karatekadd.blogspot.de/2013/08/schilddorfer-gerd-hei.html

    zu gehen und zu lesen und die Schauplätze anzuschauen. Und ein wenig herumzuschmökern, weil dieser literarische Blog es in sich hat.

    Top!

    Nachzulesen hier:
    http://gerdschilddorfer.blogspot.de/2013/08/der-erstochene-gartenzwerg.html

    Freut mich sehr!

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  4. So, nun ist es geschafft. Soeben habe ich gelesen, wie Peter den Llewellyn anblitzt: "Heiß!"

    Anne, ich sehe, du hast den Bogen raus, der Blog bietet ungeahnte Möglichkeiten Für Rezensionen...

    Meine folgt sicher im Laufe der Woche.

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  5. Es ist einfach nur schön zu sehen, mit wieviel Einsatz und Liebe zum Detail Anne hier ihre Rezension zu meinem Buch aufbereitet hat. Wenn es je eine illustrierte Ausgabe von "Heiss" geben sollte, dann weiß ich jetzt, wen ich mit der Aufgabe betraue!
    Super gemacht!
    Viele Grüße und - weiter so!
    Gerd

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    1. Vielen Dank, Gerd, ich freue mich sehr, diesen Deinen Kommentar hier zu finden... :D

      Vor der illustrierten Ausgabe (schöne Idee!) sollte sich aber lieber erst einmal ein Verlag finden, der die weiteren Folgen um Finch & Co. auflegt. Ich drücke ganz fest die Daumen!

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  6. Schön, dass es bald was Neues gibt, nicht? Ich freue mich schon darauf.
    LG walli :-)

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    1. Auf jeden Fall. Wir haben ja auch lange genug darauf warten müssen, dass Gerd einen neuen Verlag für dir Reihe findet. Aber jetzt geht es endlich weiter! ☺

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