Meine Rezension zu Gerd Schilddorfers Roman HEISS.
(auch veröffentlicht in gekürzter Form unter Lovelybooks.de und buchgesichter.de)
Hier ein Vortrag von Gerd Schilddorfer in BORKWALDE. Sehr interessant. Mit selbstgelesenen Auszügen aus dem Buch.
HEISS ist es in diesem Sommer, HEISS ist es tagsüber in der Wüste, aber auch wenn es in der Nacht ein wenig kühler ist, dann bleibt´s immer noch HEISS. Ebenfalls muss dies konstatiert werden für die Eingangssequenz im HINDUKUSCH, dort ist es in der Nacht bestimmt nicht so HEISS, bestimmte dort lebende Menschen tragen seltsame Pudelmützen. Ein wenig Abkühlung verschaffte mir zeitweise ein Schwimmbad im Kinzigtal, aber das gehört nicht hier her. Hier her gehört, dass es einem ganz schön HEISS werden kann, wenn man Gerd SCHILDDORFERS neuesten Roman HEISS liest. Nein, es handelt sich nicht um einen erotischen Roman, auch wenn es an zwei Stellen gelegentlich knistert. (Wenn ich so weiterschreibe wird nie eine richtige Rezension daraus)
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KALT - WARM - HEISS
hieße ein Ratespiel dass wir als Kinder gelegentlich spielten. Hier
spielt es am Ende des Romans die graue Eminenz der britischen
Geheimdienstszene, Peter COMPTON mit seinem vertrauten (?) Mitarbeiter Major LLEWELLYN Thomas.
HEISS ist es, als Llewellyn den Punkt auf das i mit seiner letzten
Frage setzt. Natürlich kann ich das hier nicht preisgeben, sonst wäre ja
die Spannung weg. Den beiden Figuren begegnet der Leser bereits zum
zweiten Male, wenn er im letzten oder in diesem Jahr den ersten Roman um
den Flieger und Abenteurer John FINCH gelesen hat. Geschrieben von einem österreichischem Autoren und langjährigem Journalisten namens Gerd SCHILDDORFER. Besagter FINCH hat von Südamerika etwas die Schnauze voll und verzieht sich wieder in sein Lieblingsland: ÄGYPTEN. Dort, gemeinsam mit dem frechen Papagei SPARROW ankommend, wird John allerdings einmal ziemlich frostig empfangen. In der Folge dann allerdings wesentlich freundlicher von einer Wissenschaftlerin und Handschriftenexpertin namens AMINA, die der Flieger bereits seit Jahrzehnten kennt aber auch sehr lange nicht gesehen hat. Eine HANDSCHRIFTENEXPERTIN die in der neuen ►BIBLIOTHEKA ALEXANDRINA (► Spiegelartikel) arbeitet. Flugs gerät der Leser wieder auf eine Spur welche, wie könnte es anders sein, natürlich KALT ist.
Kalasha Girl |
KALESH
Sea Harrier im Falklandkrieg |
Nun muss ich noch erwähnen dass ohne die Ermittler CALIS (Berlin) und TRAPP (Frankfurt am Main) am Ende auch nichts HEISS wäre.
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Wer spielt noch mit? Na ► Peter o´Toole, äh, ► LAWRENCE OF ARABIA, mit richtigem Namen E.T. LAWRENCE.
Im Lexikon steht, dass dieser berühmte Mann 1936 einen Motorradunfall
hatte, den erleidet er auch hier… Natürlich ist das eine Rückblende.
Eine weitere Rückblende führt noch weiter zurück ins Mittelalter. Aber
immer endet alles in der Wüste… Oder doch nicht?Nicht vergessen zu erwähnen sollte ich die ► Legion Etrangére, die französische Fremdenlegion.
Webseite |
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Auch wenn der Leser ständig auf dann doch
KALTE Fährten geschickt wird, HEISS ist der Roman auf jeden Fall. Gerd
SCHILDDORFER versteht es wirklich gut, die verschiedensten
"Nervenstränge" eines Romans so zu weben, dass daraus ein Thriller wird.
Dieser spielt dann auf drei Zeitebenen und streift dabei nicht nur das
Mittelalter. Da außerdem antikes Wissen eine Rolle spielt, könnte man
auch von vier Zeitebenen reden, aber dies ist nicht notwendig.Gelegentlich kommt man etwas durcheinander. Es schadet dem "oberflächlichen" Schnellleser gar nichts, wenn er mal zurückblättert. Auch wenn er dadurch nur erfahrt, dass FINCH von ► CHINGUETTI nichts weiß aber hätte wissen können.
Durch vermutliche Druckfehler oder Lektorenfehler kommen "Insider" auch mal ins grübeln. Zum Beispiel, wenn der Chef des KK (Kriminalkommissar) CALIS nur POK (Polizeioberkommissar) ist und diesen auf Spurensuche in ein anderes Bundesland entsendet ohne das LKA (Landeskriminalamt) einzuschalten. Irgendwann erhält besagter POK dann die "bessere" Amtsbezeichnung: Er wird zum Polizeioberrat (POR) "befördert", sollte allerdings besser Kriminaloberrat (KOR) sein. (Diesen kleinen Seitenhieb kann ich mir nicht verkneifen, aber schön war, dass der Autor meine Frage in der Leserunde zur Hierarchie der Berliner Polizei wohl wegen des Druckfehlers nicht verstand).
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Richtig ist, dass man ► FALSCH
nicht gelesen haben muss, um hier besser durchzublicken. Letztlich, und
damit treibt Gerd SCHILDDORFER die Spannung seiner Fans in die Höhe,
bleiben immer noch genug Rätsel offen, damit man STILL liest. (nicht
suchen: kommt erst noch). Andererseits ist HEISS ein richtiger
Folgeband. JOHN & FIONA gedanklich zusammen zu bringen, fällt ohne FALSCH sicherlich schwerer. (Wer zum Teufel ist eigentlich Fiona?) Dass JOHN & LLEWELLYN
schon mal zusammengearbeitet haben wird klar. Aber warum sie sich
ständig frozzeln erschließt sich erst aus der Handlung von FALSCH. Überhaupt wachsen einem die Gestalten so nach und nach an das Herz.
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Möge
die Handlung sehr fiktiv sein, sie beruht auf Überlegungen, die nicht
so ganz von ungefähr kommen. Ich behaupte schnell mal, dass
Wissenschaftler, insbesondere Archäologen und Historiker durchaus nach
einem Grab suchen, welches auf irgend eine Weise mit der der Stadt
ALEXANDRIA, der alten wie der neuen BIBLIOTHEKA ALEXANDRINA und der
geheimnisvollen Volksgruppe der KALESH, oder KALASHA steht. Aber googeln müsst ihr
schon alleine.Reisebericht eines Abenteurers |
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Für
mich heißt es, den nächsten Roman des Österreichers muss ich mir
natürlich auch reinziehen. Eine Biografie des Peter o´Tooles, äh, des
E.T. Lawrence natürlich auch.PS: Peter o´TOOLE kennt doch wohl jeder, oder? Er hat des LAWRENCE von Arabien filmisch berühmt gemacht
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Deutsche Nationalbibliothek
(c) KaratekaDD
Nein, nein, so geht es nicht weiter: Ständig Posts über die Bücher von Gerd Schilddorfer *grins* Der hat ja noch mehr Bücher geschrieben.
AntwortenLöschenDiese beiden ("Falsch" und "Heiß") haben Anne und ich beide gelesen und waren wohl gleichermaßen begeistert.
Also: Dies ist eine typische KaratekaDD - Rezension, also kann sie nicht schlecht sein. Soviel mal vorweg.
AntwortenLöschenAber diese Rezension ist nicht nur gut, sie ist auch amüsant!
Allein schon das Wortspiel im Titel verdient die Bestnote.
Also Uwe: Gratuliere, du hast dich wieder mal übertroffen!
Danke Rudi, Nach Annes vorlage musste ich mir was einfallen lassen. Schwierig war auch, es nicht zu allzu großer Spoilerei oder wie das heißt kommen zu lassen.
LöschenIch muss Rudi wirklich beipflichten - eine typische KaratekaDD-Rezension. Macht richtig Spaß zu lesen! Herrlich! :D
AntwortenLöschenUnd ich werde das Gefühl nicht los, dass Du den Namen Llewellyn genauso schön findest wie ich, *lach*.
LöschenDanke für die lieben Zeilen. Und Llewellyn gefällt mir wirklich. Ich kann ihn sogar fehlerlos schreiben.
AntwortenLöschenDanke, Uwe, ich freu mich schon sehr, zu Deinen (viel)gelesenen Autoren zu gehören. Damit hoffe ich, daß Dir Löwenzahn und Himmelschlüssel auch gefallen, auch wenn das neue Buch nichts mit Thriller zu tun hat, keine Kriminalkommissare vorkommen (Du weißt ja, daß Du ab jetzt damit mein Berater in Polizeifragen bist...:=) und kein Blut aus den Seiten rinnt. Ist nur - zu Lachen...:=)
AntwortenLöschenViele Spaß beim Lesen!
Gerd