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Mittwoch, 17. April 2024

Wolff, Iris: Lichtungen

 

Zwischen Lev und Kato besteht seit ihren Kindertagen eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer. Voller Schönheit und Hingabe erzählt Iris Wolff in ihrem großen neuen Roman von zeitloser Freundschaft und davon, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen. 

Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Kato zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet. Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: »Wann kommst du?« Kunstvoll und poetisch verwandelt Iris Wolff jenen Moment in Sprache, wenn ein Leben ans andere rührt, und zeichnet in ihrem großen europäischen Roman das Porträt einer berührenden Freundschaft, die sich als Reise in die Vergangenheit offenbart und deren Leuchten noch lange nachklingt. (Verlagsbeschreibung)

 

DNB / Klett-Cotta / 2024 / ISBN 978-3-608-98770-6 / 256 Seiten
 
Iris Wolff bei Litterae Artesque: Die Unschärfe der Welt / So tun, als ob es regnet



Iris Wolff ist hier im Blog keine Unbekannte - als ich mitbekam, dass es einen neuen Roman gibt, fieberte ich der Leserunde bei Whatchareadin entgegen. Und wurde einmal mehr nicht enttäuscht. Ein ungewöhnlicher Aufbau, eine wundervoll feine und stilsichere Sprache, ein leiser, melancholischer, poetischer Roman, ein Kleinod... Mit anderen Worten: für mich ein Jahreshighlight! Mehr dazu könnt Ihr hier lesen:


Donnerstag, 7. September 2023

Bergel, Hans: Die Wiederkehr der Wölfe

Eine neue Welt entstand vor meinen Augen, als ich begann, Hans Bergels autobiografisch hinterlegten Roman Wenn die Adler kommen las. Allein die Sprache, die die siebenbürgischen Karpaten beschrieb, die Menschen, mit denen Peter Hennerth, die Hauptfigur des Romans, in Berührung kam, die faszinierende Gestalt seines Großvaters Thomas Hardt, der den Enkel behutsam lenkt. Als die Adler kommen, geschieht ein großes Unglück und außerdem marschieren Soldaten mit dem Adler auf der Brust des Uniformrocks durch Europa und auch durch Rumänien.

Auf der kleinen Buchmesse Dresden (er)lesen steuerte ich zielgerichtet den Stand von Noack & Block an. Begierig, mehr zu erfahren, zum Beispiel darüber, ob der mittlerweile fünfundneunzigjährige Autor den dritten Teil der Saga, die sich gleichermaßen um seine Familie rankt, nun schreibt. Ich hatte mich durch das Internet gewühlt und fand zu Bergel eine Reihe Einträge, die mir nicht alle gefielen, auch aus Gründen der politischen Anschauungen, die dabei zu erkennen waren.

Die Wiederkehr der Wölfe hatte ich da gerade erst begonnen, das beflügelnde Gespräche führte mich zu Literatur über Hans Bergel aus der Frank & Timme GmbH, zu der die Edition Noack & Block gehört. Der Mann ohne Vaterland – Hans Bergel – Leben und Werk von Renate Windisch-Middendorf begleitete das Lesen der letzten einhundert Seiten und erhellte so manchen Aspekt zu einem Menschen, der mehr Beachtung im deutschen Literaturkosmos verdient. Die Rumänen schauen da mehr auf den 1968 in die Bundesrepublik Deutschland ausgereisten gebürtigen Kronstädter (Brasov). Der Tanz in Ketten wird das nächste Buch sein, doch nun geht es um die Wiederkehr der Wölfe.

Donnerstag, 23. Juni 2022

Wolff, Iris: So tun, als ob es regnet

Der Erste Weltkrieg bringt einen österreichischen Soldaten in ein Karpatendorf. Eine junge Frau besucht nachts die „Geheime Gesellschaft der Schlaflosen“. Ein Motorradfahrer ist überzeugt, dass er sterben und die Mondlandung der Amerikaner versäumen wird. Eine Frau beobachtet die Ausfahrt eines Fischerbootes, das nie mehr zurückkehren wird. Iris Wolff bindet in „So tun, als ob es regnet“ vier ganz unterschiedliche Protagonisten zusammen und schafft durch die subtilen Querverbindungen ein einzigartiges Geflecht aus Perspektiven auf den je Anderen. Dies erlaubt den Figuren den Blick zurück, auf getroffene Entscheidungen, sowie nach vorne, auf das, was von einem Leben bleibt.  (Klappentext)












  • Herausgeber ‏ : ‎ Klett-Cotta; 1. Auflage 2022 (21. Mai 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 176 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3608984917
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3608984910





Ich bin gerade völlig verblüfft, verlief doch meine Suche nach dem bereits vor zwei Jahren von mir gelesenen und für sehr gut befundenen Titel "Die Unschärfe der Welt", ebenfalls von Iris Wolff, hier im Blog erfolglos. Ist doch nicht zu fassen - da habe ich es offenbar versäumt, diesen Roman hier vorzustellen! Das wird aber baldmöglichst nachgeholt, versprochen. Jetzt aber soll es um den Titel "So tun, als ob es regnet" gehen - keine Neuerscheinung, sondern die Taschenausgabe und damit Wiederauflage des Titels aus dem Jahr 2017. Ich jedenfalls freute mich, einmal mehr etwas von Iris Wolff lesen zu können. Wie mir der Roman, der sich aus vier Erzählungen zusammensetzt, letztlich gefallen hat, könnt Ihr hier nachlesen:

Samstag, 13. Februar 2021

Bergel, Hans: Wenn die Adler kommen

Etwas finster und ernst schaut Hans Bergel uns von seiner Webseite an. Viel erlebt hat der fünfundneunzigjährige Siebenbürgener Sachse, der 1925 in   Rosenau / Râșnov geboren wurde, das liegt in der Nähe von Kronstadt / Brașov, gegründet vom deutschen Ritterorden. Beide finden wir im Burzenland – rumänisch Țara Bârsei, ungarisch Barcaság. Einst blieben Siebenbürgener Sachsen und Neusiedler aus Deutschland auf sogenanntem Königsboden, nur dem ungarischen König untertan. Eine besondere Rechtsstellung hatte dieses Gebiet bis 1867, im Jahr 1920 fiel es nach dem großen Krieg an Rumänien. [1]

Doch nein, hier geht es nicht um die Historie von Siebenbürgen, es geht um einen Roman, den Hans Bergel mit autobiografischen Bezügen schrieb: Europa zwischen den Kriegen – die Gewitterwolken des sogenannten Dritten Reiches sind für die Siebenbürgener Sachsen schon zu sehen am Horizont. [2]


Am Stand der Edition Noack & Block, es war tatsächlich eine kleine feine Buchmesse – Dresden (er)lesen – im Jahr 2020, fiel mir des Buch mit dem Adler auf, ein interessantes Gespräch mit Frau Matthes zum Thema ließ mich neugierig werden und so tauchte ich ein in eine mir völlig unbekannte Welt. In die Welt des Peter Hennerth in Mitten einer wilden Karpatenlandschaft inmitten von Deutschen, Rumänen, Ungarn, Szeklern und Zigeunern. [3]