Kurzmeinung:
SEXISTISCH UND ÖDE...
Doch nun, an seinem neunzigsten Geburtstag, fängt der Conte während der Feier an zu husten. Die Folge ist eine strenge Quarantäne: 14 Tage lang darf niemand das Anwesen verlassen, eingesperrt werden sie und hocken nun aufeinander. Die Lage spitzt sich zu. Was ist, wenn der Conte nun stirbt? Es gilt, sich in Position zu bringen. Jeder gegen jeden...
Was hier womöglich spannend klingt, erweist sich letztendlich als böses und sexistisches Sittenbild, das wenig Überraschungen bietet. Der Conte bleibt konsequent in seiner Despoten-Rolle, gibt die Fäden nicht aus der Hand, fühlt sich allen und allem gegenüber überlegen. Polizei und Justiz sind geschmiert, so dass seine Gewohnheit, Frauen notfalls auch ohne deren Einwilligung zu "nehmen", stets ohne Folgen bleibt. Überhaupt gelten Gesetze nicht für ihn, er hat seine eigenen und setzt diese auch ohne jede Rücksicht durch.
Ein Krimi ist dies jedenfalls nicht. Wikipedia schreibt hierzu: "Als Minimaldefinition kann gelten: Bei einem Krimi geht es um eine fiktionale Erzählung, die von der Aufklärung einer oder mehrerer Straftaten handelt, meist ein Mord." Hier geht es um Ränkeschmiederei, darum, ob der Conte letztendlich doch ausgetrickst werden kann und ob endlich jemand dem ruchlosen Treiben des Despoten ein Ende setzt. Aber Spannung? Fehlanzeige.
Die Erzählung berichtet nicht nur von den Geschehnissen vor Ort während der Quarantäne, sondern schildert auch einzelne Szenen aus der Vergangenheit, wodurch einige Personen stärker beleuchtet werden. Sympathisch oder auch nur charismatisch erscheint dabei keine einzige Figur - hätte Corona hier wie seinerzeit die Pest unter den Anwesenden gewütet, wäre dies durchaus von gesellschaftlichem Nutzen gewesen.
Der Schreibstil ist einfach, oft schulaufsatzmäßig in kurzen Sätzen. Der Klappentext bietet da einen guten Einblick. Für Leser:innen, die Sachverhalte womöglich nicht beim ersten Mal auffassen können, werden hier ständige Wiederholungen eingebaut. Vollkommen unnötig in meinen Augen - Seitenfüllerei. Von den zahllosen übersehenen Fehlern rede ich gar nicht erst. Alles in allem eine für mein Empfinden öde Angelegenheit, die noch öder wird durch die angehängte Werbung für die anderen Bücher des Autors - fast 80 Seiten lang!
Definitiv kein Must-Read - für mich ein eher abstoßendes Leseerlebnis... Schade!
© Parden
Himmel, welch ein Veriss. Der Bj
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