Dienstag, 17. Dezember 2019

Renfro, Kim: Der Winter ist da

Natürlich ist er da, der Winter. Es ist Dezember. 

Tausende Seiten und kein Ende. Ein Buch zwang mich (soeben) die erste Folge der ersten Staffel von Game of Thrones noch einmal zu schauen. Es fiel mir vor kurzem als eBook in die „Hände“ und vorgestern begann ich drin zu stöbern. Kim Renfro erzählt da von der Entstehung des 79teiligen Fernsehepos von HBO.


Nicht, dass ich nicht hier und da gegoogelt hätte, immerhin habe ich zwei Filmbücher mit vielen schönen Bildern und allerlei interessanten Informationen erworben. Im Buch zur Staffel 1 geht es um die Entstehung in einem Interview mit Benioff & Weiss, den ausführenden Produzenten und Chefautoren. Und natürlich um George R.R. Martin, der bis heute immer noch nicht das Ende geliefert hat, obwohl das teuerste Fernsehevent bereits beendet ist.






Was gleich fesselte, waren Hintergrundinformationen, die in den Filmbüchern (noch) nicht zu finden waren. Da geht es im Kapitel zwei um ein folgenreiches Gespräch und die Geburt von Game of Thrones.Kapitel drei erzählt von der ersten filmischen Präsentation und vom „Katastrophenplot“. Eigentlich hätte die Serie nie in Produktion gehen dürfen. Betriebswirtschaftlich war sie nämlich ein Desaster. HBO hat hier das sogenannte „eskalierende Commitment“ angewendet, bei dem Leute in eine Sache, die inzwischen als schlechte Investition gilt, immer noch Geld rein stecken, weil es „eine noch größere Verschwendung wäre, jetzt auszusteigen.“ (Kim Renfro auf Seite 32/33)




Jedenfalls drehten Benioff & Weiss den „Piloten“ noch einmal. Und ich? Ich wollte einfach ein paar Sachen rekapitulieren:
  • Da stellt sich eine Frage bezüglich des Wächters des Nordens: Ned Stark, Lord von Winterfell: Fettigere Haare während er mit Robert Baratheon in der Gruft von Winterfell steht, anders als in den Außenszenen?
  • Im Nachfolger erklärt Sansa, dass „dies Jaime Lennister wäre, der Zwillingsbruder der Königin“.
  • Und Arya fragt gleich zweimal: „Wo ist der Gnom?“
  • Hat der, Tyrion Lennister, tatsächlich ebenso goldenen Haare wie seine Geschwister Cersei und Jaime?


Keiner hätte sonst irgendwelche Zusammenhänge herstellen können. Das Bran Stark vom Turm gestoßen wird, passiert nur, weil er zwei blonde Menschen beim f... erwischt, von denen wir im ersten Pilotfilm nicht gewusst hätten, dass deren Tun gerade besonders verwerflich ist.

Übrigens durfte Maisie Williams (Arya Stark) als gerade Dreizehnjährige die Bücher wegen der vielen Gewalt und Sex-Szenen nicht lesen. Das tat deren Mutter für sie, die der Rechtshänderin erzählte, dass Arya eigentlich Linkshänderin ist. Darauf hin fing Maisie an, mit Nadel links zu üben und trotzdem gibt es wegen der Kamera einige Rechtshänderszenen. Beim nächsten Anschauen halt genau hinsehen. (Bekanntlich fällt das Drachenglasmesser von der linken in die rechte Hand) Naja, die Arya ist schon ein Ass...



Und so geht es weiter mit den Informationen über „Die Rollen ihres Lebens“, darüber, wo eigentlich Westeros liegt (schneidet Irland und Großbritannien aus einem alten Atlas aus und dreht es ein bisschen hin und her...), um „verborgene Details“, den „Drachen und die Wölfin“ und um die „Zukunft von Game of Thrones“...

Was sagen wir auf die Frage, wann GoT zu Ende geht?
„NICHT HEUTE!“
Das ist das Fazit. 

Allerdings habe ich das eBook noch gar nicht fertig gelesen. Macht nichts. Bereits dieser Text reicht für Leute, die GoT bisher nicht gesehen haben als Spoiler. Für Fans jedoch, scheint mir diese Abhandlung ein geeignetes Weihnachtsbeutestück zu sein.

Die Beschreibungen und Erläuterungen der Filmmusik von Ramin Djawadi führten dazu, dass die vielen soundtracks häufiger gehört werden, so manches Thema erkenne ich nun genauer. Bestätigt wurde auch mein Eindruck, dass das Klavier - The Light Of Seven - in der letzten Folge der 6 Staffel bewusst und erstmalig eingesetzt wurde, ich erinnere mich, dass ich förmlich erschauerte. Erst wenn der Nachtkönig vor Winterfell auftritt, hören wir wieder einen Flügel.




Ebenso beeindruckend sind die Beschreibungen der Kostüme. Jedes Detail scheint überlegt, nicht nur der Stil, auch die Farben verändern sich mit dem sich entwickelnden Charakter der Figuren. Dies kann man in den Kulissenbüchern gut nachvollziehen.


Quelle
Twitter - Profil
Die Autorin übrigens, Kim Renfro, schrieb im Jahr 2017 über 120 Artikel zur Serie, sie hat alles interviewt, was Rang und Namen hat. Sie lebt in Los Angeles. Das Buch ist ein inoffizieller Serienguide:

Das schreibt der Riva-Verlag zum vorliegendem Buch:

"Was war die eigentliche Rolle des Nachtkönigs? Warum wurde den Schattenwölfen der Starks in der Serie eine so große Rolle zugeschrieben, und warum wurden sie dann in der achten Staffel vernachlässigt? Welche realen Orte dienten George R. R. Martin als Inspiration für die Schauplätze? Wie machten sich die Produzenten Fantheorien für den Fortgang der Story zunutze?Kim Renfro schaut hinter die Kulissen – von der ersten Folge bis zum großen Finale. Interviews mit Produzenten, Regisseuren, Darstellern und Autoren werfen ein neues Licht auf Schauplätze, Handlungsstränge, Charakterentwicklung, Musikwahl oder die Bedeutung der finalen Folge und deuten an, was die Fans nach dem Ende der Serie noch zu erwarten haben. Der Winter ist da!"  (Riva-Verlag)

Bisher auf Litterae - Artesque:


© Bücherjunge (22.12.2019)


1 Kommentar:

  1. Was ein echter Fan ist... Schöner Artikel zu einer Buch-/Film-Reihe, der ich mich immer noch nicht genähert habe...

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