Nominiert für den Deutschen Phantastik Preis.
Nominiert für den Kurd Laßwitz Preis.
Schlimm genug für Frank Miller, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Doch nicht nur das - er wurde offiziell für tot erklärt! Als ihn nicht einmal seine Verlobte Claire wiedererkennt, verwandelt sich sein rätselhaftes Schicksal endgültig in eine Tragödie.
Es ist das Jahr 2008 und Franks langsam zurückkehrende Erinnerungen konfrontieren ihn mit einer unglaublichen Realität: mit einem Dritten Reich, das das Jahr 1945 überlebt hat, mit einer NSDAP, die mächtiger und grausamer ist als jemals zuvor. Über ganz Europa weht die Flagge mit dem Hakenkreuz. Franks Suche nach seiner Identität führt ihn in die deutsche Hauptstadt Germania, erbaut nach den tollkühnen Entwürfen Hitlers und Speers.
Dort erfährt er, dass er kämpfen muss - um sein Leben, um seine Liebe zu Claire und um das Schicksal vieler anderer.
- Format: Kindle Edition
- Dateigröße: 1938 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 343 Seiten
- Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B00NIQ4ENW
Vom Autor wurde uns die Möglichkeit offeriert, sein Debüt zu lesen und im Blog eine Rezension dazu verfassen. Da sowohl Uwe als auch Anne Interesse daran signalisierten, konnten wir beide es lesen - und haben beschlossen, hieraus wieder eine gemeinsame Besprechung zu machen...
Dazu gibt es im Anschluss noch ein Interview - aber nicht wir haben die Fragen gestellt, sondern diesmal Siegfried Langer an uns, die Leser.
DER FLÜGELSCHLAG EINES SCHMETTERLINGS...
(von Anne Parden)
Frank Miller ist vollkommen verwirrt, als er plötzlich angeschrien wird - barsch wird er aufgefordert, gefälligst von den Gleisen herunterzukommen. Ohne zu wissen, wie er überhaupt dorthin gekommen ist, leistet er der Aufforderung Folge und irrt danach durch die Straßen Berlins. Die Verwirrung will sich einfach nicht legen. Er kann sich nur noch an seinen Vornamen erinnern, ansonsten weiß er nichts mehr über sich. Eine der Straßen kommt ihm jedoch plötzlich bekannt vor, und bei einer Hausnummer macht er halt. Seine Wohnung. Oder etwa nicht?
Ein
Bewohner des Hauses, der gerade aus dem Fenster schaut, erkennt Frank
tatsächlich wieder und bittet ihn hinein. Doch irgendwie ist alles
anders, als Frank es sich gedacht hat. Früher einmal hat er tatsächlich
mit seinen Eltern hier gewohnt. Doch sie sind schon vor langen Jahren
fortgezogen - und als der ehemalige Nachbar Franks Mutter das letzte
Mal begegnete, war das auf dem Friedhof. Sie kam gerade vom Grab ihres
Mannes - und dem ihres Sohnes Frank! Verwirrt macht sich Frank wieder
auf den Weg, sammelt Erinnerungen, oft vermittelt von anderen Menschen,
die er eigentlich kennen sollte, erinnert sich tatsächlich an manches -
und doch ist alles mysteriös und vieles unerklärlich. Manche der
Menschen, auf die er trifft, sind nicht nur erstaunt oder verunsichert,
als Frank wieder auftaucht, sondern reagieren richtiggehend feindselig.
Weshalb?
"Wer sind Sie? Und was wollen Sie?" Sie fragte hart und unerbittlich. (...) "Ich weiß es nicht", gestand er nach einer Pause. "Ich weiß es wirklich nicht." Und Claire glaubte dem Unbekannten, der da neben ihr saß.
Erst ab etwa einem Drittel des Buches erfährt Frank - und mit ihm der Leser - nach und nach, was wirklich los ist. Oxford und Germania im Jahr 2008, Physik und Mathematik, die Naziherrschaft, die 1945 überstanden und sich europaweit ausgebreitet hat - und immer wieder Berlin. Mehr zu verraten würde die Überraschung verderben und die Spannung, wohin das Geschehen um Frank wohl führen mag.
Leben heißt fliehen, dachte Frank. Doch wohin?
Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit erhielt, das Debüt Siegfried Langers lesen zu können. Ich kannte bereits seine drei Thriller, die nach diesem Buch entstanden, und diese haben mir wirklich sehr gefallen. Doch dieses Buch ist anders. Spannend, durchaus - vor allem zu Beginn, weil man wie Frank vollkommen im Dunkeln tappt und immer nur so viel weiß wie er. Später dann eher überraschend, wenn man merkt, wohin die Reise nun plötzlich geht - und welche Welten Langer dort aufzeigt. Gegen Ende dann wieder unglaublich spannend, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag, weil man wissen will, wissen muss, wie es nun ausgeht.
Ich bin ehrlich: Cover und Titel waren für mich eher wenig ansprechend, düster und dunkel gehalten, fast trist. Und doch passt der Titel unglaublich gut zum Buch, er ist durchaus wörtlich zu nehmen. Denn die überraschenden Wendungen wollen einfach kein Ende nehmen. Und selbst die Farbe des Einbandes ist überaus passend, gemahnt sie doch an den braunen Sumpf, in den Langer seine Personen geraten lässt.
Wer die Schrift kontrolliert, kontrolliert die Geschichtsschreibung. Und wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert auch die Vergangenheit, so einfach ist das.
Langer hat gut recherchiert hinsichtlich der historischen und wissenschaftlichen Fakten, die er da präsentiert - und doch ist alles anders. Von welchen Zufällen mag es abhängen, dass sich etwas in die eine Richtung entwickelt - oder aber in eine ganz andere? Auch die Chaostheorie spielt hier eine gewichtige Rolle ('der Flügelschlag eines Schmetterlings'), und Langer schafft so eine gelungene Mischung aus phantastischen Elementen, historischen Fakten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und spannenden Entwicklungen. Selbst der Humor kommt unerwartet im letzten Drittel noch hervor, wo ich plötzlich mehr als einmal schmunzeln und laut lachen musste. Zu komisch war die Vorstellung, die Langer da präsentierte, und dabei in dem geschilderten Kontext unglaublich authentisch. Die Bilder dazu standen mir deutlich vor Augen.
Allein das Ende hat mich persönlich nicht so ganz überzeugt. Nicht, weil ich ein unbedingter Freund von 'Happy Ends' bin, sondern weil ich es eher als abrupt und viel weniger liebevoll ausgestaltet empfand als den Rest der Geschichte.
Selbst jetzt noch weigerst du dich, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Bewahre sie, deine Träume; vielleicht ist es der bessere Weg.
Für mich ein gelungenes Debüt des Autors, das sich nicht hinter dessen Thrillern zu verstecken braucht. Es hat mich gut unterhalten, zum Nachdenken gebracht, mitfiebern lassen, amüsiert - und bereits hier zeigte sich das Talent Langers zum Schreiben.
Langer selbst schrieb im Rahmen eines Interviews zu dem Roman:
"Beinahe jedes Gebäude, jeder Straßenzug in meiner Wahlheimat Berlin strahlt Geschichte aus. Das Dritte Reich fasziniert mich dahingehend, dass ich mir immer wieder Fragen stelle wie beispielsweise 'Wie hättest du damals gelebt?' oder 'Welche Rolle hättest du gespielt? Opfer? Mitläufer? Täter?'. Ich bin unendlich dankbar, dass dies für mich lediglich ein Gedankenspiel darstellt. Aus dieser Motivation heraus wollte ich einen Roman schreiben, keinen mit erhobenem Zeigefinger, aber der Gewichtigkeit der Thematik angemessen."
Ich jedenfalls freue mich schon auf mehr von Siegfried Langer!
© Parden
Chaostheorie: Nicht klar umgrenztes Teilgebiet der Nichtlinearen Dynamik. Aha. Der Dynamischen Systeme, die der mathematischen Physik oder der angewandten Mathematik zugeordnet sind. Es geht um die Ordnung in solchen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersehbar erscheint... (wiki)
Der ► Schmetterlingseffekt, den schon Anne weiter oben anklingen läst, ist eine Metapher der Chaostheorie, und diese bringt Professor Gothaer seinen Studenten näher, zu denen ein gewisser Frank Miller gehört. Womit wir schon zwei haben. Den den Anne oben erwähnt und den in Oxfort, der dort Physik studieren will. Oder ist es doch nur einer?
Ja: Unvorhersehbar. Das Ende des phantastischen Romans von Siegfried Langer. Ein wenig erinnert die Geschichte an ► VATERLAND von ► Robert Harris. Aber schaut doch selber einmal nach, denn Anne hat recht, jede weitere Beschreibung der Geschichte würde viel zu viel verraten.
Diese fantastische Geschichte ist gleichzeitig eine politische, eine historische Geschichte. Sie handelt letztlich davon, dass man für die Entwicklung der Gesellschaft, deren Teil man ist, auch Verantwortung tragen muss. Man kann sie nicht mit einem Fingerschnippsen verändern und dann fröhlich in angenehmeren Zuständen weiter leben und arbeiten. Auch der Professor Gothaer und seine Mitarbeiter werden das lernen müssen.
Da wir wussten, dass Siegfried Langer bereits zu 'Alles bleibt anders' ausführlich interviewt wurde, haben wir uns überlegt, den Spieß einfach mal herumzudrehen. Was würde der Autor wohl dem Leser für Fragen stellen wollen zu seinem Erstlings-Werk? Hier nun die Fragen (etwas tendenziös, *lach*) und unsere Antworten darauf. Ein wenig schwierig, wenn man nicht zu viel verraten will!
Geboren 1966 in Memmingen (Allgäu), seit 1996 in Berlin lebend.
Websites: 1. und 2.
Romane:
'Leide!' im Eigenverlag, 2014
'Sterbenswort' im List Verlag, 2012.
'Vater, Mutter, Tod' im List Verlag, 2011.
'Alles bleibt anders' im Atlantis Verlag, 2008, nun wieder alle Rechte bei Siegfried Langer...
Siegfried Langer in der DNB
"Wer sind Sie? Und was wollen Sie?" Sie fragte hart und unerbittlich. (...) "Ich weiß es nicht", gestand er nach einer Pause. "Ich weiß es wirklich nicht." Und Claire glaubte dem Unbekannten, der da neben ihr saß.
Erst ab etwa einem Drittel des Buches erfährt Frank - und mit ihm der Leser - nach und nach, was wirklich los ist. Oxford und Germania im Jahr 2008, Physik und Mathematik, die Naziherrschaft, die 1945 überstanden und sich europaweit ausgebreitet hat - und immer wieder Berlin. Mehr zu verraten würde die Überraschung verderben und die Spannung, wohin das Geschehen um Frank wohl führen mag.
Leben heißt fliehen, dachte Frank. Doch wohin?
Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit erhielt, das Debüt Siegfried Langers lesen zu können. Ich kannte bereits seine drei Thriller, die nach diesem Buch entstanden, und diese haben mir wirklich sehr gefallen. Doch dieses Buch ist anders. Spannend, durchaus - vor allem zu Beginn, weil man wie Frank vollkommen im Dunkeln tappt und immer nur so viel weiß wie er. Später dann eher überraschend, wenn man merkt, wohin die Reise nun plötzlich geht - und welche Welten Langer dort aufzeigt. Gegen Ende dann wieder unglaublich spannend, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag, weil man wissen will, wissen muss, wie es nun ausgeht.
Ich bin ehrlich: Cover und Titel waren für mich eher wenig ansprechend, düster und dunkel gehalten, fast trist. Und doch passt der Titel unglaublich gut zum Buch, er ist durchaus wörtlich zu nehmen. Denn die überraschenden Wendungen wollen einfach kein Ende nehmen. Und selbst die Farbe des Einbandes ist überaus passend, gemahnt sie doch an den braunen Sumpf, in den Langer seine Personen geraten lässt.
Wer die Schrift kontrolliert, kontrolliert die Geschichtsschreibung. Und wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert auch die Vergangenheit, so einfach ist das.
Langer hat gut recherchiert hinsichtlich der historischen und wissenschaftlichen Fakten, die er da präsentiert - und doch ist alles anders. Von welchen Zufällen mag es abhängen, dass sich etwas in die eine Richtung entwickelt - oder aber in eine ganz andere? Auch die Chaostheorie spielt hier eine gewichtige Rolle ('der Flügelschlag eines Schmetterlings'), und Langer schafft so eine gelungene Mischung aus phantastischen Elementen, historischen Fakten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und spannenden Entwicklungen. Selbst der Humor kommt unerwartet im letzten Drittel noch hervor, wo ich plötzlich mehr als einmal schmunzeln und laut lachen musste. Zu komisch war die Vorstellung, die Langer da präsentierte, und dabei in dem geschilderten Kontext unglaublich authentisch. Die Bilder dazu standen mir deutlich vor Augen.
Allein das Ende hat mich persönlich nicht so ganz überzeugt. Nicht, weil ich ein unbedingter Freund von 'Happy Ends' bin, sondern weil ich es eher als abrupt und viel weniger liebevoll ausgestaltet empfand als den Rest der Geschichte.
Selbst jetzt noch weigerst du dich, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Bewahre sie, deine Träume; vielleicht ist es der bessere Weg.
Für mich ein gelungenes Debüt des Autors, das sich nicht hinter dessen Thrillern zu verstecken braucht. Es hat mich gut unterhalten, zum Nachdenken gebracht, mitfiebern lassen, amüsiert - und bereits hier zeigte sich das Talent Langers zum Schreiben.
Langer selbst schrieb im Rahmen eines Interviews zu dem Roman:
"Beinahe jedes Gebäude, jeder Straßenzug in meiner Wahlheimat Berlin strahlt Geschichte aus. Das Dritte Reich fasziniert mich dahingehend, dass ich mir immer wieder Fragen stelle wie beispielsweise 'Wie hättest du damals gelebt?' oder 'Welche Rolle hättest du gespielt? Opfer? Mitläufer? Täter?'. Ich bin unendlich dankbar, dass dies für mich lediglich ein Gedankenspiel darstellt. Aus dieser Motivation heraus wollte ich einen Roman schreiben, keinen mit erhobenem Zeigefinger, aber der Gewichtigkeit der Thematik angemessen."
Ich jedenfalls freue mich schon auf mehr von Siegfried Langer!
© Parden
Die Chaostheorie als Ausgangspunkt für einen historischen Gegenwartsroman oder Der Schmetterlingseffekt
Chaostheorie: Nicht klar umgrenztes Teilgebiet der Nichtlinearen Dynamik. Aha. Der Dynamischen Systeme, die der mathematischen Physik oder der angewandten Mathematik zugeordnet sind. Es geht um die Ordnung in solchen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersehbar erscheint... (wiki)
Der ► Schmetterlingseffekt, den schon Anne weiter oben anklingen läst, ist eine Metapher der Chaostheorie, und diese bringt Professor Gothaer seinen Studenten näher, zu denen ein gewisser Frank Miller gehört. Womit wir schon zwei haben. Den den Anne oben erwähnt und den in Oxfort, der dort Physik studieren will. Oder ist es doch nur einer?
Ja: Unvorhersehbar. Das Ende des phantastischen Romans von Siegfried Langer. Ein wenig erinnert die Geschichte an ► VATERLAND von ► Robert Harris. Aber schaut doch selber einmal nach, denn Anne hat recht, jede weitere Beschreibung der Geschichte würde viel zu viel verraten.
Diese fantastische Geschichte ist gleichzeitig eine politische, eine historische Geschichte. Sie handelt letztlich davon, dass man für die Entwicklung der Gesellschaft, deren Teil man ist, auch Verantwortung tragen muss. Man kann sie nicht mit einem Fingerschnippsen verändern und dann fröhlich in angenehmeren Zuständen weiter leben und arbeiten. Auch der Professor Gothaer und seine Mitarbeiter werden das lernen müssen.
* * *
Es ist eine interessante Geschichte, der zu folgen wegen vielfältiger
zeitlicher Sprünge zu Beginn ziemlich schwer fiel, was aber wiederum
einen hohen Spannungsfaktor ergab. Eigentlich spielt der Roman nur an
zwei Orten: Berlin und Oxfort, allerdings könnte man zu Berlin auch
Germania sagen zumindest zeitweise. Die geneigte Leserin oder der
geneigte Leser muss sich schon anstrengen, der Handlung zu folgen. Am
Ende ist plötzlich der irgendwie sinnlos erscheinende Titel
verständlich, denn ALLES BLEIBT ANDERS. Das Ende kommt etwas abrupt;
Anne hat vielleicht recht, es ist irgendwie zu kurz. Trotzdem aber
verständlich und letztlich folgerichtig.
* * *
Für mich war es der erste Roman von Siegfried Langer. Eigentlich bin ich kein Fantasyfan, diesen hier fand ich aber durchaus gut. Ich würde durchaus einen seiner Thriller lesen wollen.
* * *
Dumm war für mich nur, dass wird das eBook letztlich als kindlevrsion lesen mussten. In meinem Fall hieß das: am Computermonitor, denn Besitzer eines Tablets bin ich noch nicht. Amazon hat sich eine Extrawurst gebraten und will, dass die Kunden zu den eBooks auch den passenden Reader kaufen.
Aber am Ende war es auszuhalten und das liegt sicherlich an der dem Roman innewohnenden Spannung.
© Bücherjunge
Da wir wussten, dass Siegfried Langer bereits zu 'Alles bleibt anders' ausführlich interviewt wurde, haben wir uns überlegt, den Spieß einfach mal herumzudrehen. Was würde der Autor wohl dem Leser für Fragen stellen wollen zu seinem Erstlings-Werk? Hier nun die Fragen (etwas tendenziös, *lach*) und unsere Antworten darauf. Ein wenig schwierig, wenn man nicht zu viel verraten will!
1. Was hat euch an "Alles bleibt anders" am besten gefallen?
- Anne: Am besten hat mir ehrlich gesagt das erste Drittel gefallen, da wo Frank und der Leser im Dunkeln tappen, was seine Identität und seine Erinnerungen anbelangen. Das war für mich total spannend, weil einfach nichts zusammenpassen wollte und man sich vieles überhaupt nicht erklären konnte... Gut gefallen hat mir auch, dass das, was wie ein Thriller begann, doch auch einen überaus ernsten Ansatz hatte, nämlich die Beschäftigung mit der NSDAP, Hitler und der Nazi-Vergangenheit Deutschlands. Und das Gedankenspiel: 'Was wäre wenn?'
- Uwe: Es war sofort spannend. Und ebenfalls sofort entstanden lauter Fragezeichen im Kopf. Obwohl ich ziemlich schnell dann ahnte, welches physikalische Phänomen hier zur Sprache kommen wird, war ich am Ende vom Ergebnis total überrascht.
2. Was hat euch an 'Alles bleibt anders' am meisten überrascht?
- Anne: Ich kann hier nicht wirklich schreiben, was mich am meisten überrascht hat, weil genau das möglichen zukünftigen Lesern selbst die Überraschung verderben würde. Jedenfalls fand ich den Hintergrund von Franks 'Erinnerungsstörungen' sehr überraschend, ebenso die Einbeziehung der 'Chaostheorie'.
- Uwe: Das Ende. Da schaffen es die Wissenschaftler nun, ihr Ziel zu erreichen und schaffen es doch nicht. Daher ja der Titel: Alles BLEIBT Anders.
3. Warum würdet ihr 'Alles bleibt anders' euren Lesern empfehlen?
- Anne: Es ist einfach ein Buch, das spannend und überraschend zugleich ist, interessante Gedankenspiele und phantastische Elemente beinhaltet und sich dazu noch mit einem ernsten Hintergrund befasst. Diese Mischung ist schon angenehm zu lesen.
- Uwe: In den Zeiten, in denen Fantasyliteratur den Buchmarkt gelegentlich überschwemmt, ist diese hier schon mal wohltuend, weil sie von einem bekannten historischen Hintergrund ausgeht. Das macht das Ganze interessant.
4. Wem würdet ihr die Lektüre von 'Alles bleibt anders' besonders ans Herz legen?
- Anne: Jedem, der neugierig und offen geblieben ist, mal etwas anderes lesen und sich intelligent unterhalten lassen will.
- Uwe: Momentan allerdings fällt mir gerade keiner ein. Es sein denn, es ist einer, dem das Raum - Zeit - Kontinuum besonders am Herzen liegt. Einer, der die Unendlichkeit des Universums geneigt ist weiter zu denken. Einer, den die menschliche Geschichte, die Geschichte der menschlichen Gesellschaft zum spinnen anregt. Oops...
5. Warum würdet ihr 'Alles bleibt anders' auch jenen empfehlen, die dieses Genre ansonsten nicht bevorzugen?
- Anne: Ja, was ist denn jetzt 'dieses' Genre? Wir wollen ja auch nicht zu viel verraten. Überhaupt finde ich nicht, dass sich das Buch wirklich in die Schublade eines Genres stopfen lassen kann. Die überraschende Entwicklung im Buch - nun, ich muss zugeben: eigentlich auch nicht mein Genre. Aber durch die Mischung fokussiert sich das nicht ausschließlich auf 'dieses' Genre. Interessant bleibt in jedem Fall das Gedankenspiel dahinter...
- Uwe: Ich erwähnte bereits Robert Harris. Fans von dessen Roman VATERLAND, der übrigens 1994 verfilmt wurde, könnten Gefallen an Langers Roman finden, der auf eine interessante Art und Weise eine andere Erklärung findet, für die Zustände in VATERLAND.
Geboren 1966 in Memmingen (Allgäu), seit 1996 in Berlin lebend.
Websites: 1. und 2.
Romane:
'Leide!' im Eigenverlag, 2014
'Sterbenswort' im List Verlag, 2012.
'Vater, Mutter, Tod' im List Verlag, 2011.
'Alles bleibt anders' im Atlantis Verlag, 2008, nun wieder alle Rechte bei Siegfried Langer...
Siegfried Langer in der DNB
Dies schrieb Siegfried Langer auf Facebook zu diesem Beitrag. Es freut einen doch immer, wenn den Autoren die kritischen Machwerke gefallen.
AntwortenLöschenLiebe Anne,
lieber Uwe,
herzlichen Dank für die Rezension(en).
Ich freue mich wirklich sehr, dass ich euch begeistern konnte. Bei 'Alles bleibt anders' handelt es sich um meinen Debütroman und der Genremix hat es alles andere als leicht gemacht, einen Verlag dafür zu begeistern. Die Verlagssuche hat damals zwei Jahre gedauert.
'Alles bleibt anders' war ein Herzensprojekt. - Wir können allesamt dankbar sein, dass wir nicht fünfzig Jahre früher geboren wurden und die schlimme Zeit des Dritten Reichs am eigenen Leibe erleben mussten.
Wie hätte ich persönlich mich damals verhalten?
Welchen Menschen hätte das System aus mir gemacht? Opfer, Märtyrer, Mitläufer, Täter?
Aufgrund solcher Fragen ist mit 'Alles bleibt anders' eine Was-wäre-wenn-Geschichte entstanden, die sich damit beschäftigt, wie die Gegenwart aussähe, hätten die Nationalsozialisten den Zweiten Weltkrieg gewonnen.
Nun habe ich das E-Book von 'Alles bleibt anders' in Eigenregie neu aufgelegt und viele meiner Leser, die ausschließlich meine danach entstandenen Thriller kennen, entdecken den Roman gerade für sich.
Und ich freue mich sehr darüber, dass auch er ihnen gefällt.
Liebe Grüße aus dem Allgäu
Siegfried Langer
Denke mal, du hast nichts dagegen, wenn ich deine Rezension verlinke. https://althistory.fandom.com/de/wiki/Alternativgeschichte_in_Medien#Weitere_Alternativgeschichte-Werke
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