Eines fiel mir auf wegen meiner „Affinität“ zum JUDENSTAAT. Warum ich diesen Begriff für ISRAEL verwende? Weil THEODOR HERZL mit seinem Buch DER JUDENSTAAT viele Grundlagen legte für die Gründung des Staates Israel.
► HERZL, 1860 – 1904, organisierte 1897 den ersten ► ZIONISTISCHEN WELTKONGRESS. Er unternahm vieles, um das Ziel, den Juden der Welt Land und Staat und eine Heimat zu geben. Er sprach sogar mit Kaiser Wilhelm II. auf dessen Palästinareise 1898 vor dem Jaffa Tor in Jerusalem.
Er vertrat in diesem Buch die These, dass durch den Judenstaat der Antisemitismus, welcher in vielen Ländern nicht nur latent vorhanden war, eingedämmt, wenn nicht gar beseitigt werden könnte. Wenn die verhassten Juden und Anwendung allen jeweils nationalen und internationalen Rechts (Vertragsrecht und Wirtschaftsrecht) auswandern, dann wird ihnen durch die Rechtschaffenheit und die offiziell verkauften beträchtlichen Vermögenswerte in der Herkunftsländern Achtung und Anerkennung zu teil. Dies scheint sehr naiv gedacht, liest man aber dieses Buch aus dem Jahre 1895, dann wird klar, dass die Ideen zum Aufbau und Besiedelung „irgendeines“ Gebietes zum Staatsgebiet der Juden so fantastisch oder utopisch gar nicht klingen. Eine politische Organisation (Society of Jews) und eine wirtschaftliche (Jewish Company) sollen dies in die Wege leiten. [Es wird dann später die ► Jewish Agency (הסוכנות היהודית לארץ ישראל; Ha-Sochnut Ha-Jehudit L’Erets Jisra’el) sein.]
Liest man die Geschichte des Staates Israel, sieht man viele Parallelen. Nur scheiterte HERZL fast mit seinen Ideen, zumindest konnte er diese nicht verwirklichen trotz seiner Präsidentschaft in der ersten zionistischen Weltorganisation. (Erster Zionistischer Weltkongress). Er resümiert: „… den Juden wäre [noch] nicht zu helfen…“ Etwas später hält er sein Buch dann für überholt.
Interessant sein Plan, konsequent den Siebenstundentag einzuführen und den Aufbau des Staates damit zu ermöglichen. Kurios seine Darstellung, dass er die parlamentarische Monarchie und die aristokratische Republik für die besten Staatsformen hält, aber nicht durchführbar für den jüdischen Staat.
Zum Lächeln brachte mich folgender Satz:
„Die Demokratie ohne das nützliche Gegengewicht eines Monarchen ist masslos in der Anerkennung und in der Verurtheilung, führt zu Parlamentsgeschwätz und zur hässlichen Kategorie der Berufspolitiker. Auch sind die jetzigen Völker nicht geeignet für die Demokratie und ich glaube, sie werden immer weniger dafür geeignet sein…“ (irgendwie schelmisch aktuell).
* * *
Quelle: Jewish Agency |
Ich fand diese Schrift, welche nur knapp 70 Seiten zählt, sehr interessant im Kontext der Geschichte.
► DNB / Gutenberg - Projekt / M. Breitenstein Verlagsbuchhandlung / Leipzig, Wien 1896 / ISBN: 978-3-8472-1866-1 (ISBN laut DNB)
© KaratekaDD
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